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Auch heute ließen wir es gemächlich angehen, frühstückten in aller Ruhe
und begaben uns während der Dämmerung um kurz vor 10 Uhr mit dem Auto
auf den Weg nach Rovaniemi. Immer entlang der durchgehend
schneebedeckten Landstraße 79 nach Süden. Aber mit den Spikes-Reifen war
es kein Problem 80 bis 90 km/h zu fahren. Durch die tief verschneite
Landschaft fuhren wir durch endlose Wälder und vereinzelten kleinen
Ortschaften 2 ½ Std. zu der mit 58.000 Einwohner größten Stadt im Norden
von Finnland. Kurz vor Rovaniemi bogen wir auf die zweispurige E75 ab
und fuhren über eine Brücke über den zugefrorenen Fluss Ounasjoki, auf
dem ein Snowmobile unterwegs war, weitere 7 km zum Weihnachtsmanndorf
(Santa Claus Village) – wegen der vielen Werbeschilder gar nicht zu
übersehen. |
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Das Fahrzeug bei mittlerweile einsetzendem Schneefall auf den Parkplatz
abgestellt, liefen wir zuerst zum Christmas House, indem ein großer
Souvenirshop ist und dessen Angestellte wie Elfen gekleidet waren. Dann
ein Gebäude weiter zum Postamt, mit angrenzendem Souvenirshop und ein Iittala (finnischer Glas- und Porzellan-Hersteller) Outlet.
Im Postamt kauften wir ein paar Postkarten und versandten jene an Kinder von
Freunden und Familie. Dabei kann man wählen, ob die Karte sofort oder
erst zum kommenden Weihnachtsfest versendet werden soll. Informationen
an der Wand zeigen auf, dass der dortige Weihnachtsmann im Jahr 2016
weltweit 1 Mio. Briefe von Kindern erhalten hat, welche die finnische
Post als Service alle beantwortet. |
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Das nächste Gebäude ist das Santa Claus Office, natürlich mit großem
Souvenirshop und dem Weihnachtsmann persönlich, mit dem man sich für 20
Euro fotografieren lassen kann. Dem gegenüber ist das Santa Claus Gift
House, ein riesiger Souvenirshop. Wie zu erahnen, ist das gesamte
Weihnachtsmanndorf eine riesige Kommerz-Veranstaltung. Nett zu sehen
wenn man eh in Rovaniemi ist, aber ich würde dafür keine 30 km Umweg
fahren. In unmittelbarer Nähe ist eine Hotelanlage mit Holzhäusern, ein
Snowmobile-Verleih und ein Rentier Streichelzoo. Kaum Beachtung findet
das Thema Polarkreis der dort verläuft, der Strich auf dem Boden war von
Schnee bedeckt und zwischen zwei kleinen Lampen ist ein dezentes Schild –
das war es. |
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Nach 1 Std. hatten wir alles gesehen und fuhren zum Stadtzentrum vom
Rovaniemi. Wir parkten im Untergeschoss des Shopping Centers Sampokeskus,
damit die Heckfront des Autos wieder auftaut und man etwas sieht.
Verwirrung stiftete die Tatsache, dass man einfach in das Parkhaus
hineinfährt und keine Parkkarte erhält, weil keine Schranke vorhanden.
Aber im hohen Norden ist man fortschrittlich – das Kennzeichen wird
gescannt, ergo der Betrag direkt vom Konto abgezogen (wenn man dort
wohnt und registriert ist). Oder man geht an den Bezahlautomaten, gibt
sein Autokennzeichen ein und bezahlt dann. Das Shopping Center
Sampokeskus, war schnell überblickt, da es keine 15 Geschäfte
beherbergt. |
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Vom Ausgang gelangten wir auf den Lordi-Platz, der zentrale Platz der
Stadt mit einem kleinen Turm nebst Temperaturanzeige. Von dort liefen
wir die Fußgängerzone Koskikatu 150 Meter zum westlichen Ende wo, sich der
2. nördlichste Mc Donalds der Welt befindet. Dann die gesamte
Fußgängerzone zurück, insgesamt 500 Meter zum zugefrorenen Fluss Kemijoki und der beeindruckenden Hängebrücke Jätkänkynttiläsilta, dessen
Pfeiler 126 Meter in den Himmel ragen. Sogar am Flussufer ist eine
Snowmobil-Straße, das Winter-Fortbewegungsmittel der Region.
Mittlerweile 15.30 Uhr war es fast dunkel und wir liefen die
Fußgängerstraße Koskikatu zurück zum nördlichen Ende zum zweiten
Shopping-Center der Stadt, dem Rinteenkulma. |
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Nichts bewegendes, max. 25 Geschäfte, aber immerhin mit großem
Supermarkt. Um 16 Uhr hatten wir alles gesehen und fuhren zurück
nach Levi. Rovaniemi ist nichts Besonderes, ein kleiner (der
Einzige) Versorgungsstützpunkt der Region. Die Geschäfte sind recht
uninteressant, aber für uns war der Weg das Ziel. In der Dunkelheit
fuhren wir 2 ½ Std. über durchgehend schneebedeckte Fahrbahn
zurück nach Levi. Obwohl ich vor Rentieren, bzw. deren Wildwechsel
bei Dunkelheit gewarnt wurde, was in der Region Unfallursache Nr. 1
ist, fuhren wir unfallfrei Richtung Norden. 500 Meter vor Levi an
der Tankstelle bogen wir rechts ab und fuhren die Serpentinen hinauf
zum Levi Panorama Hotel. Dort ist alles auf die Porsche Driving
Experiance ausgelegt, ein Fahrertraining auf einem zugefrorenen See
in der nahen Umgebung (5.500 Euro für 5 Tage…). |
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Große Plakate, eine Wand aus Eis in dem der Name Porsche
eingearbeitet ist, reichliche Dienstwagen mit Stuttgarter
Kennzeichen, ein 911´er in der Lobby und eine Porsche Design
Boutique. Durch das Hotel liefen wir auf deren Rückseite, wo der
Sessellift aus dem Tal seine Bergstation hat und wir nach
Liftschluss den Blick, ca. 150 Höhenmeter über Levi, auf den Ort
genossen. Dort sahen wir uns noch ein angrenzendes Iglu an, in
welchem die Teilnehmer der Porsche Experiance zu Abend aßen –
geschlossene Gesellschaft also. Dann fuhren wir wieder hinunter ins
Tal, parkten den Wagen an unserem Hotel und unternahmen einen
kleinen Spaziergang durch das Stadtzentrum von Levi. Eigentlich nur
eine Straße entlang derer sich die Geschäfte, Hotels, Touranbieter
und Restaurants befinden. |
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Die autofreie Straße endet nach
150 Meter an der Talstation des Skiliftes, was auch unser Wendepunkt
war und von wo aus wir in 10 Min. zurück zum Hotel liefen. Dort aßen
wir auch zu Abend, wo im 3. Stock ein Buffet für 26 Euro aufgebaut
war. Um 19.45 Uhr holten wir unseren ersten Teller, um beim Essen
festzustellen, dass das Buffet um 20 Uhr abgeräumt wurde. Wir
protestierten deutlich (eine vorherige Information wäre hilfreich
gewesen), worauf uns aus der Küche ein zweiter Teller mit Speisen
gereicht wurde und wir außer den Getränken nichts bezahlen mussten…
Um 20.30 Uhr waren wir wieder auf unserem Zimmer und sahen noch
etwas TV. |
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