Der heutige dritte Tag unserer Montenegro-Rundreise sollte bezüglich des Wetters der Tiefpunkt werden. Es waren 100 Liter/m2 Niederschlag angesagt, zusammen mit starkem Wind – mehr geht nicht. Deshalb fuhr auch das riesige für heute abgekündigte Kreuzfahrtschiff Brilliance Of The Seas nicht in die Bucht nach Kotor hinein, sondern auf der Adria gleich weiter nach Korfu, wo das Wetter angenehm war. Auch wir ließen wir es an dem Morgen langsam angehen. Gegen 10 Uhr fuhren wir vorbei an Kotor und entlang dem Ostufer (aber mit kaum Meerblick- es war durchgehend mit Häusern zugebaut) 30 Min. zu unserem ersten Ziel Perast. Dort stellten wir den Wagen am Rande der Landstraße ab und liefen über zahlreiche Treppen hinunter bis zur Kirche Saint Nicholas.

 
 
 
 

Zuerst liefen wir entlang dem Ufer nach Nordwesten zum großen Parkplatz und anschließend bis zum anderen Ende des Ortes. Schöne alte Steinhäuser mit noblen Hotels und auch netten Gaststätten säumten den Weg. Der Schirm aber war bei dem Wind kaum zu halten und auch die Wellen schwappten so manches Mal bis auf den Fußweg. Auf den Besuch der kleinen Inseln Sveti Đorđe und Gospa od Škrpjela mussten wir verzichten, da bei dem Wellengang eh kein Boot fuhr. Grundsätzlich haben wir Perast als kleines, malerisches Dorf in Erinnerung, allerdings wäre etwas Sonnenschein wünschenswert gewesen. Wieder am Auto fuhren wir zurück nach Kotor und von dort eine zu Beginn bestens ausgebaute Serpentinenstrecke hinauf.

 
 
 
 

Auf den ersten 400 Höhenmetern war die Welt noch in Ordnung und wir hatten einen guten bis leicht eingetrübten Blick auf Kotor und die Bucht. Dann aber fuhren wir in den Nebel und dieser war so dicht, dass wir nicht mehr als 15 km/h fahren konnten. Zudem wurde die Straße schmaler und als ob das nicht reichen würde, kamen uns 2x Reisebusse entgegen. Das bedeutete 250 Meter auf einer schmalen Straße rückwärts bis zur nächsten Kehre in der Nebelsuppe zu fahren – das macht wenig Freude. Nach 1 Std. Fahrt ab Kotor erreichten wir auf 1.050 Meter ü.n.N. endlich die Passanhöhe, auf deren anderer Seite Nebel kein Thema mehr war. Es regnete zwar kräftig, aber man konnte endlich mal wieder etwas sehen und trotz der nassen Fahrbahn auch wieder 80 km/h fahren.

 
 
 
 

Und zwar durch eine gebirgige Landschaft mit bestens ausgebauten Straßen. Dieser folgten wir ab der Passanhöhe eine weitere Stunde, durch mehrere kleinen Ortschaften. Schließlich erreichten wir einen unauffälligen Abzweig, folgten diesem 15 Min. entlang einer sehr schmalen Straße (fast schon ein Feldweg) über steile Serpentinen hinunter zum Pavlova Strana Viewpoint. Der dortige Aussichtspunkt lohnt sich, denn man hat einen außergewöhnlichen Blick auf die 180 Grad Kehre des Flusses Rijeka Crnojevica, eingebettet in eine grüne, hügelige Landschaft. Gesehen und für gut befunden ging unsere Fahrt weiter, durch den mal mehr, mal weniger intensiven Regen in 75 Min. zum Kloster Ostrog.

 
 
 
 

Bei Ankunft hatten wir Glück, dass die Wolkendecke aufriss und das Kloster nicht hinter einer Nebelwand verschwand. Das Besondere am schneeweißen serbisch-orthodoxen Kloster Ostrog ist, dass es in den senkrechten Felsen hinein gebaut ist, ähnlich dem Kloster Montserrat bei Barcelona. Wir schauten uns um, besichtigten das Skelett des Heiligen und liefen auch in die oberste Etage und hatten von dort einen guten Blick über das gesamte Tal. Achja, man muss sich (als Frau) für den Besuch nicht verschleiern und kostenlos ist der Besuch obendrein. Somit war unsere Montenegro-Tour beendet und wir fuhren 1 Stunde über kleine Landstraßen zurück nach Podgorica, wo wir gegen 18 Uhr ankamen.

        
 
             
      
 

Dort muss es wohl stärker geregnet haben, da so manche Senke in der Straße überflutet war. Da es auch wieder stärker regnete, war eine erneute Stadtbesichtigung sinnlos, aber wir erinnerten uns an eine große Mall vor den Toren der Stadt, welche wir durch Zufall vor 2 Tagen gesehen hatten. Mit Hilfe von Google Maps fanden wir die City Mall. Ein riesiger, moderner Shopping-Tempel, wie er auch in Deutschland oder den USA hätte sein können mit zahlreichen Geschäften auf 2 Etagen. Schade nur, dass das Stadtzentrum von Podgorica hinsichtlich Einkaufsmöglichkeiten komplett tot war und sich alles in den modernen Einkaufszentren konzentrierte. Dort hielten wir uns gut 90 Min. auf und kauften noch ein paar Kleinigkeiten zum Frühstück für den folgenden Morgen.

 
 
 
 

Daraufhin fuhren wir noch 20 Min. zu unserem vorab gebuchten Hotel nahe dem Flughafen. An einer Hauptstraße, direkt hinter einer Tankstelle gelegen, erwarteten wir nichts Gutes. Aber wir wurden sehr positiv überrascht, noch nie hatten wir für 40 EUR ein solch modernes und geräumiges Apartment. Schräg gegenüber war ein Steakhouse in dem wir zu Abend aßen, bevor wir zurück zu unserem Appartement liefen und dort noch etwas deutsches TV auf dem Tablett sahen.

   

 
        
        

   

                                                                                                                                                          

 
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