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Der dritte Tag unserer Tallinn / Helsinki Tour begann um 9 Uhr, indem
wir das Fährschiff auf dem wir die Nacht verbracht hatten, verließen.
Vom Terminal D liefen wir um die Mole herum, vorbei am Yachthafen zum
Tallink Hotel, in dem wir eine weitere Nacht gebucht hatten. Gegen
Aufpreis bedienten wir uns am reichhaltigen, aber von Gästen überfüllten
Frühstücksbuffet. Leider erhielten wir so früh noch kein Zimmer und
begannen unsere Tallinn-Erkundungstour. Zuerst zu einer nahen Betonruine
welche wir vom Hotel aus sahen, welche der Zuschauerrang der Olympischen
Segelwettbewerbe von 1980 war. Außer der im Kreuzfahrthafen liegenden
AIDA Mar gab es dort nicht wirklich etwas zu sehen. |
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Wir liefen über die Ring-Hauptstraße durch das Tor der Stadtmauer in die
Altstadt und dort entlang der Straße Pikk und der kleinen Gasse
Saiakangi zum Rathausplatz. Dann 300 Meter weiter entlang der Straße
Harju zum Platz des 20. August (Tag der Unabhängigkeit Estlands von der
ehemaligen UDSSR). Ein großer Platz mit alten, schön restaurierten,
städtischen Verwaltungsgebäuden, der gelben Johanniskirche, einem
unterirdischen Geschichtsmuseum und einem ca. 20 Meter hohen, gläsernen
Kreuz als Mahnmal für den Unabhängigkeitskrieg. Dort setzten wir uns 20
Min. auf die Mauer und genossen das wolkenlose, fast 18 Grad warme
Wetter. Auf der Straße Harju liefen wir zurück zur Touristeninformation,
wo jeden Tag um 12 Uhr die „Free Walking Tour“ beginnt. |
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Gut 40 Leute fanden sich dazu ein und nach einem kurzen Überblick über
die Estnische Geschichte (Kurzform: entweder von den Deutschen oder den
Russen beherrscht) liefen wir zurück zum Unabhängigkeitsplatz. Dort die
Treppen auf den Domberg hinauf, vorbei an einer stylischen Lounge Bar,
zum 38 Meter hohen Turm Kiek in de Kök, Teil der Stadtmauer und heutiges
Stadtmuseum. (Wer Plattdeutsch kann merkt sofort: vom Turm konnte man
den Bürger in die Küche schauen). Von dort weiter zum Langen Hermann,
eine von ehemals vier mittelalterlichen Ecktürmen und Teil des Tallinner Schlosses, nun Sitz des Estnischen Parlamentes. Auf dem Wahrzeichen
der Stadt weht die Estnische Flagge, die jeden Morgen feierlich gehisst
und abends wieder eingeholt wird. |
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Von dort liefen wir zur Vorderfront des Estnischen Parlaments, dem
Riigikogu, entsprechend der Anzahl der Bevölkerung, nicht mit dem in
Deutschland oder England zu vergleichen. Gegenüber ist die
russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale mit fünf Zwiebeltürmen -
wie man sich eine russische Kirche vorstellt. Nach kurzem Blick in das
Innere, setzen wir unseren Weg, vorbei an der Deutschen Botschaft, über
die schmalen Kopfsteinpflaster Straßen mit vielen Souvenir- und
Kramsläden zum Tallinner Dom fort. Das 1778 erbaute, schneeweiße
Gotteshaus der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche ist zwar groß,
kommt aber wegen der Enge auf dem Domberg ohne großen Vorplatz aus und
deshalb aus meiner Sicht nicht so richtig zur Geltung. Von dort weiter
durch die Gassen zur Patkuli Aussichtsplattform auf dem nördlichen Ende
des Domberges, sozusagen auf der Stadtmauer, von wo auf das Gelände
wegen der Mauer ca. 50 Meter steil abfällt. |
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Dadurch bietet sich ein hervorragender Blick auf die gesamte Stadt,
von der Altstadt, über die moderne Stadt mit den Hochhäusern bis zum
Fährhafen und der Ostsee. Als nächstes liefen wir die zahlreichen
Stufen hinunter in einen Park und von dort in die Altstadt. Auf dem
Rathausplatz war nach 2 ½ Std. die Free Walking Tour beendet.
Mittlerweile unsere zweite Tour dieser Art – wenn man des Englischen
mächtig ist, kann ich diese sehr empfehlen, da lokale Studenten sich
so etwas Geld verdienen und eine professionelle Tour nicht besser
sein könnte. Am Ende des Rundganges erfuhren wir, dass die Tallinner
Ratsapotheke auf dem Rathausplatz eine der ältesten, noch
existierenden Apotheken ist, worauf wir uns jene kurz ansahen. |
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