Das Frühstück im Hotel Hilton Garten Inn Tirana war mehr als ordentlich und der heutige Tag versprach schön und warm zu werden. Gegen 10 Uhr fuhren wir durch dichten Verkehr, in etwa 10 Min. ins Stadtzentrum. Da uns die Parkbeschilderung am Straßenrand nicht verständlich war, fuhren wir hinunter unter den Skandenbergplatz in ein Parkhaus. Damit waren wir am Hauptplatz des Landes mit dem Skanderbeg-Denkmal (Reiterstandbild mit dem Nationalhelden Gjergj Kastrioti Skanderbeg). Angrenzend sind das Historische Nationalmuseum, die Oper & das Ballett Theater, die Nationalbibliothek Albaniens und die alte Et’hem-Bey-Moschee – große Gebäude halt.

 
 
 
 

Von dort aus liefen wir zuerst zur ca. 250 Metern entfernten, runden und erst 2013 eröffneten Auferstehungskathedrale (moderne Architektur). Gesehen und für gut befunden, war unser nächster Besichtigungspunkt die knapp 1 km entfernten Pazari i Ri, eine neu gebaute Markthalle mit Obst, Gemüse, Fisch, sehr viel Handwerkskunst und sogar losem Tabak. Von dort weiter über kleine Straßen zum Toptani Shopping-Center, ein moderner, 7-stöckiger Shopping-Tempel. Frau schaute sich dort mal um und ich fuhr hinauf in den 7. Stock, weil von dort der Ausblick auf die Stadt und die umgebenden Berge einfach hervorragend ist. Dann weiter zum Bunk'Art 2, ein Museum über die zahlreichen Bunker welche über das gesamte Land verteilt sind.

 
 
 
 

Das Museum befindet sich stilecht in einem alten Atom-Bunker aus den 70´er Jahren und zweigt viel über die bewegte Geschichte des Landes. Eine Revolution folgte scheinbar dem nächsten Krieg oder Volksaufstand. Mit 900 LEK = 9 EUR Eintritt nicht unbedingt preiswert (für den Betrag haben wir am Vorabend zu zweit zu Abend gegessen), aber so voll wie es war, scheinbar trotzdem sehr gefragt. Dann liefen wir weitere 300 Meter zur Flanier-Straße Tirana Castle (es gibt dort kein Schloss, nur Reste einer alten Stadtmauer), mit zahlreichen kleinen Cafés – irgendwie eine künstliche Ausgehmeile für Touristen und zahlungskräftige Einheimische. An dessen Ende waren wir wieder an der Hauptstraße, welche wir über eine Brücke über den Fluss zur nahen Mosque of Namazgah entlangliefen.

 
 
 
 

Vor der Brücke waren Verbotsschilder, dass man von der Brücke nicht in den Fluss pinkeln darf und wenn man doch das Verlangen hat, von Kameras dabei beobachtet wird. Einmalig!!! Aber zurück zur Moschee - mit Platz für 5.000 Gläubigen und bis zu 50 Meter hohen Minaretten ist jene die größte Moschee auf dem Balkan. Direkt um die Ecke ist das (baulich bescheidene) albanische Parlament, vor dem es auch schon mal gewalttätig „zur Sache“ geht. Das war heute nicht der Fall – bis auf dem Wachpersonal und einem schwarzen Audi A8 war dort niemand. Dem folgte wieder ein längerer Fußmarsch entlang eines breiten Boulevards zur 30 Meter hohen Pyramide von Tirana.

 
 
 
 

War jene bei meinem letzten Besuch im Jahr 2019 noch eher eine Ruine, hat man hier in der Zwischenzeit ordentlich renoviert, sodass man über Treppen die (abgeflachte) Spitze der Pyramide erklimmen kann, welche somit Aussichtpunkt ist. Dem breiten Boulevard folgten wir weitere 600 Meter zum Stadion von Tirana. Von außen schön anzusehen, aber einen Blick durch die Scheibe in das Innere zu erhaschen, war wieder unmöglich. Für 15 EUR hätten wir eine Tour machen können, ich wollte aber nur die 20 Stufen hinauf, um durch die Glasscheide für 10 Sekunden in das Stadion-Innere zu sehen. Forbidden, war die gebetsmühlenartige Antwort. Ein sehr ähnliches Erlebnis hatte ich 2019 schon einmal – dann halt nicht.

        
 
    
 

Nun stand der lange 1,6 km Fußweg zurück zum Auto an – bei mittlerweile schon gut 28 Grad Celsius etwas anstrengend. Der Wagen stand noch dort, wo wir jenen abgestellt hatten und für 500 LEK öffnete sich auch die Schranke des Parkhauses. Eigentlich wollten wir noch zur Talstation der Seilbahn - Dajti Ekspres, um auf den Hausberg zu fahren, aber mittlerweile war es schon 13:45 Uhr. Also entschieden wir, direkt zum Hotel der kommenden 2 Tage, dem Melia Durrës Albania zu fahren. Und das war im Angesicht der Chaos-Verkehrs in Tirana und Umgebung auch eine gute Entscheidung. Wir benötigten schon 30 Min., um überhaupt aus Tirana herauszukommen.

 
 
 
 

Aus 3 Spuren wurden spontan 5 Spuren gemacht, inklusive Quer-Verkehr, der plötzlich 4 Spuren auf einmal wechseln musste. Insgesamt benötigten wir für die 44 km vom Skandenbergplatz bis zum Hotel 1 Std. 15 Min. Nachdem wir die Stadt endlich hinter uns gelassen hatten, ging der Stau auf der Autobahn weiter, welche obendrein eine große Baustelle war. Die letzten 20 km dann noch über eine kurvige Landstraße, wo man auch nicht wirklich flott vorankam. Mit einem Stopp in einem Supermarkt unterwegs, erreichten wir das Hotel Melia Durrës Albania um 15 Uhr. Der Name ist übrigens irreführend – das Hotel ist gut 30 km Luftlinie nördlich von der Hafenstadt Durres.

 
 

         

 

   

                                                                                                                                                      

 
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