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Hatte ich aber nicht. So überfuhr ich die Brücke, ohne halten
und bezahlen zu können. Das Schild: „Toll Fine is $100“, stimmte
mich nicht glücklicher. Ich werde aktualisieren, was sich
daraus ergibt. Zwei
Stunden benötigte ich nach Sacramento, wo mein erstes Ziel um 12 Uhr das
State Capitol war. Von der I80 einfach zu finden, über eine gelbe
Metallbrücke über den Sacramento River, fährt man auf der Capitol Mall
Street direkt auf den Amtssitz von Gouverneur Schwarzenegger zu. Direkt
davor ist ein kleiner Park, auf dessen penibelste gepflegten Rasen diverse
Schulklassen saßen. Der Regierungssitz, zu den schönsten der USA zählend,
kann man kostenlos besichtigen. Nach Sicherheitskontrollen wie am Flughafen,
stand ich in der riesigen, hauptsächlich aus Holz bestehenden Eingangshalle. |
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In
deren Mitte wirkt die Höhe der Kuppel enorm. Im Gebäude kann man des
Weiteren die Wohn- und Büroräume vergangenen Tagen bewundern, als auch
Informationen über vergangene Gouverneure erhalten. Zudem wird jedes County
in einem Glaskasten mit seinen Besonderheiten vorgestellt. Die leider
verschlossenen Sitzungssäle, vor denen jeweils uniformierte und bewaffnete
Beamte standen, trugen die Namen der in der nahen Vergangenheit amtierenden
Gouverneure. Es gibt sicherlich noch viel mehr zu sehen, aber die Zeit
dränge, zumal die Parkuhr vor dem Capitol, wo mein Wagen stand, ablief,
sodass ich nach 40 Minuten zurück war. Mein nächstes Ziel in Sacramento war
das Downtown Plaza. |
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Eine mittelgroße, nicht besondere Shopping Mall, in welchem das Hardrock
Cafe ist. Ich sah mir die Mall kurz an und entdeckte, dass es von dort
nur 5 Minuten Fußweg zur Old Town sind. Old Town auf amerikanisch, nicht
was wir in Europa unter einer Altstadt verstehen. Ein paar Häuser welche
einem Western entsprungen aussehen mit einem Bürgersteig aus Holzbohlen.
Nach Westen begrenzt ist die Old Town vom Sacramento River, an dessen
Ufer mehrere Raddampfer festgemacht hatten. Irgendwie New Orleans
ähnlich. Insgesamt sind 30 Minuten ausreichend, um sich die Altstadt anzusehen. Mit einem
Sandwich „to go“ verließ das
Viertel und holte mir das obligatorische T-Shirt im Hardrock Cafe ab.
Nach insgesamt zwei Stunden in Sacramento war ich wieder am Auto und
setzte meinen Weg nach Lake Tahoe fort. |
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Grundsätzlich ist Sacramento einen Stopp wert. Ich fuhr vor 2 Jahren
daran vorbei, was ich nun als Fehler betrachte. Wenn man dort lang
kommt, sollte man zwei Stunden für einen groben Überblick einplanen. Der
Ort wirkt deutlich familiärer, als manche sterile amerikanische
Großstadt. Nachdem ich die Auffahrt zur US50 nach Lake Tahoe gefunden
hatte, konnte es weiter gehen. Die ersten 30 Meilen sind noch Autobahn
und werden später zur gut ausgebauten Landstraße. Dort öffnete ich zum
ersten mal das Verdeck, denn bei ca. 30 Grad war es an der Zeit, sich
den Cabrio Wind um die Nase wehen zu lassen. Ab Placerville wird die
Routenführung landschaftlich interessant, denn die US50 windet sich
durch einen Tannenwald, entlang einem Gebirgsbach, in welchem
Gesteinsbrocken bis zur Größe eines Autos liegen. |
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Bis man schließlich die hochalpine Gebirgsregion erreicht, bei welcher
die zweispurige Straße am Echo Summit auf 2.235 Metern ihren Scheitelpunkt
erreicht. Naheliegend, dass sich dort ein schöner Ausblick auf die
Gebirgsregion, mit den noch im Juni schneebedeckten Gipfeln ergibt.
Leider fehlt es aber an Aussichtspunkten, wo man das Auto parken
kann. 30 Minuten benötigt von dort ins Tal bis zur Kreuzung, an
welcher man entscheiden muss, oben man den Lake Tahoe links oder
rechts herum unrunden möchte. Ich entschied mich zuerst für
rechts, da ich nach South Lake Tahoe wollte, an der
Staatengrenze zwischen Kalifornien und Nevada. Entlang der
Straße sind viele Motels und Cabins, bis man nach 20 Minuten
South Lake Tahoe erreicht.
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Direkt hinter der Grenze, schon in Nevada sind die Hochhäuser
der Hotels mit seinen Casino
Spielen. Ich parkte das Auto
am Motel direkt auf der State Line St., in welchem ich 2 Jahren
zuvor übernachtet hatte und lief etwa 15 Minuten durch den Ort.
An den Hotelkomplex entlang, der sich um die Talstation des
Skigebietes Heavenly befindet. Die Gondeln, welche den Wanderer
bis auf 3.042 Metern befördern waren im Sommerbetrieb, aber da
es bereits 16 Uhr war und ich noch bis Reno wollte, war an eine
Bergfahrt nicht zu denken. Also zurück zum Auto, um den See im
Uhrzeigersinn über das Westufer zu umrunden. Nachdem ich endlich
wieder an der zuvor beschrieben Kreuzung war, begann die Route
landschaftlich interessant zu werden. |
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Die US89 schlängelt sich durch den Wald, gewinnt an Höhe und
erlaubt schöne Ausblicke auf den See. Bei Emerald Bay lege ich
einen ersten Stopp ein. Die Emerald Bay ist eine kleine Bucht
des bis zu 500 Meter tiefen Gebirgssees, in dessen Mitte sich
die einzige Insel, Fannette Island befindet. Auf dieser ist auch
das Grab des exzentrischen Fischkapitäns Dick Barter, welcher von
1863 bis 1873 auf der Insel lebte. Von zu einem weiteren
Aussichtspunkt, keine 5 Fahrminuten entfernt, auch an der
Emerald Bay gelegen, wo Wanderungen zum Seeufer beginnen, da die
Aussichtspunkte etwa 70 Meter über dem See hoch liegen. Schon
17:15 Uhr, musste ich mich auf die Socken machen und fuhr die
US89 auf der Westseite des Sees, weiter nach Norden. |
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Die Strecke führt zwar immer in der Nähe des Seeufers entlang,
dennoch sieht man nur in den Ortschaften wie z. B. Meeks Bay,
Hommewood, Tahoe Pines, Sunnyside und Tahoe City den See.
Außerhalb der Ortschaften ausschließlich hohe Hecken
oder Mauern von Holzhäusern, der wohlhabenden
Bevölkerung. Am Nordufer, noch auf kalifornischer Seite
ist der Ort Kings Beach, welcher fast nur auf Tourismus
basiert. Allerdings ohne Hochhäuser der großen Kasinos.
Der kleine, namensgebende, aber nicht einladende
Sandstrand an Agate Bay, säumt die Küstenlinie. Aber zu
einem See auf 1.900 Metern über dem Meeresspiegel, fährt
man eh nicht zum baden. Dieser Ort geht über in das
bereits auf Nevada Seite gelegenen Incline Village an
der Crystal Bay. |
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Dort zweigt der Mt. Rose Highway von der dem See
umrundenden Straße ab und schlängelt sich aufwärts, um eine
Bergkette zu überwinden. Nach 2 km befindet sich auf der dem See
zugewandten Seite ein Parkplatz, von dem man einen
weitreichenden Blick auf den See, die umgebenden Berge, als auch
die Orte am Nordufer hat. Ganz weit im Süden waren im Dunst
sogar die Hochhäuser von South Lake Tahoe zu erkennen. Soweit
auch der einzige Haltemöglichkeit bis zum Scheitelpunkt, des
sich auf 2.697 Meter hochschlängelnden Passes. Dabei durch die
baumlose hochalpine Bergwelt, an dessen
Wegesrand Mitte Juni vereinzelt Schnee lag, über
den höchsten ganzjährig geöffneten Pass, der
über die Sierra führt. |
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Auf der Passanhöhe ist ein riesiger Parkplatz,
da dieser Ausgangspunkt für Wanderungen auf den 3.265 Meter
hohen Mt. Rose (7,68 km) und 3.132 Meter hohen Relay Peak
(6,24 km) ist. Unten am See noch angenehm warm,
war es 800 Meter höher mit 13 Grad Celsius sehr
frisch, zumindest in Sommerbekleidung. Ausblick
auf die Lake Tahoe gibt es dort keinen, dafür
aber um so besser auf die Schneebedeckten Berge
und das Tal auf Seiten von Reno. Der Mt. Rose
Highway führt in unzähligen Serpentinen
hinunter, vorbei an dem Mt. Rose Skigebiet. Kein
unbedingt großes Skigebiet mit 6 Liften und
einer Höhendifferenz von 2.500 Meter
(Talstation) bis zu 2.900 Meter (Berg) = 400
Meter. Vorteil ist, dass es nur ½ Stunde
Fahrzeit von Reno ist. |
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Ansonsten würde ich dem deutlich größeren Gebiet
Heavenly klar den Vorzug geben. Aber die Saison
war schon seit über einen Monat vorbei. In
gerader Linie stetig weiter bergab, erreicht ich
bald die autobahnartig ausgebaute US395. Um
19.30 Uhr erreichte ich Reno, fuhr an dem vorab
über Priceline gebuchten Hotel Atlantis vorbei,
direkt in das Zentrum der nach eigenen Angaben
kleinsten Stadt der Welt. Mit den Leuchtreklamen
nicht viel anders als Las Vegas, halt alles zwei
bis drei Nummern kleiner und beschaulicher. Ich
würde es mit dem Glitzer eher mit Downtown Las
Vegas vergleichen, alles wirkt etwas älter und herunter
gekommen, aber nicht schäbig. Ohne auszusteigen fuhr ich mit dem
Cabrio bei Sonnenuntergang die Hauptstraße des Zentrums entlang
und kehrte schließlich zum etwa 3 km außerhalb gelegenen
Atlantis Hotel zurück. |
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Nach der Buchung hatte ich bei Tripadvisor die
hauptsächlich schlechten Kritiken gelesen und
ein ungutes Gefühl. Dieses wurde aber nicht
bestätigt. Die Zimmer waren groß,
geräumig und sauber (ok, nicht mit dem Venetian
zu vergleichen – you get what you payed for) und
aufgrund meiner Nachfrage erhielt ich eines im
17. von 27 Stockwerken. Das ermöglichte in der
Dämmerung einen wunderbaren Blick von Südwesten
auf das Lichtermeer der Stadt. Nachdem ich zu
Hause ein Lebenszeichen abgegeben hatte, begab
ich mich um 21.30 Uhr nach unten in die
Spielhölle. Da das Hotel 1.000 Zimmer hat, war
der Spielsaal entsprechend groß. Erst ein wenig
Poker am
Spielautomaten, dann zu den Spieltischen, um
die Zeit bis
1.30 Uhr beim
Black Jack
spielen zu verbringen. |
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