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Ein paar Kilometer weiter nördlich, hangen die dicken Wolken fest. Mit
meinen Koffern wurde ich am Drop Off vor dem International Terminal
abgesetzt. Im Gebäude stellte ich mich am relativ leeren Northwest
Schalter an, an welchem ich nach 15 Minuten und den üblichen
Sicherheitsfragen meine Koffer los war. Viel lieber wäre mir allerdings
ein Schalter weiter links gewesen, an dem Hawaii Airlines nach Honolulu
flog. Da in allen Lounges in San Francisco zu denen ich Zutritt hatte
Rauchverbot ist, musste ich wohl oder übel vor der Tür zu rauchen. Die
Zigarette noch nicht ganz angesteckt, schrie mir schon ein
Sicherheitsmann entgegen. Rauchen sei unter freiem Himmel nur ganz am
Ende des Terminals erlaubt sei, wo es durch einen Rechteck auf dem Boden
eingezeichnet sei. |
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Also kleiner Fußmarsch zu dem Rechteck in der Größe der Fünfmeterraums
beim Fußball. Mit 15 Leuten auf 15 m2 der am meisten
frequentierte Ort des gesamten Flughafens. Um 7:15 Uhr begab ich mich
ins Terminal und durch die Sicherheitskontrollen, welche sehr genau
waren und wegen der Warteschlange 30 Minuten in Anspruch nahmen. Im
Sicherheitsbereich hatte ich bis zum Boarden weitere 30 Minuten Zeit.
Eine letzte Möglichkeit, nach Hawaii zu kommen lies ebenfalls ich aus,
da einen Ausgang weiter das Boarden für die amerikanische Südseeinsel
stattfand. Pünktlich um 7:45 Uhr lies man uns in die Boeing 757-200
einsteigen. Bereits am Vorabend hatte ich mir online einen Fensterplatz
auf der rechten Seite, noch vor dem Flügel reserviert. |
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Wieder mal 30 Minuten saßen wir auf der Parkposition, da das Ground
Handling länger dauerte. Glücklicher Zufall, dass ich dabei das Verladen
meiner Koffer vom Flugzeug aus beobachten konnte. Mit geringer
Verspätung fuhren wir zur Startbahn und ohne uns anstellen zu müssen,
gab der Pilot Schub und startete auf´s Meer hinaus. Nach einer 180 Grad
Kurve im Urzeigersinn, nahmen wir Kurs in Richtung Osten auf. Keine 20
Minuten, bis wir das wolkenlose Sacramento überflogen und bereits 10
Minuten später Lake Tahoe und Reno. Deutlich zu erkennen, zudem vom
Piloten als Information über die Flugstrecke kurz nach dem Start
mitgeteilt. Die Gegend, in der ich mich ein paar Tage zuvor
herumgetrieben hatte. |
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Schon vor den Rocky Mountains nahm die Bewölkung immer mehr zu und dabei
auch meine Müdigkeit. Zwei Stunden vergingen für mich deshalb wie im
Schlaf. Insgesamt dauerte der Flug von San Francisco nach Detroit 4
Stunden und 35 Minuten. Das Frühstück in San José war schon einige Zeit
vergangen und kostenlose Speisen und Getränke gibt es auf
inneramerikanischen Flügen in der Economy schon lange nicht mehr. Aber
gegen (Bar)Geld bekommt man dort fast alles. Die Stewardess teilte mir
mit, dass der Verkauf nur gegen Bargeld und nicht per Kreditkarte
erfolgen kann. Da ich meine gesamte Barschaft bereits unter die Leute
gebracht hatte, hieß das für mich hungern. Kein Wunder, dass die unter
Chapter 11 stehen, wenn Northwest in der Luft nicht mal Plastikgeld
annimmt. |
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In
Detroit war hohe Bewölkung, die wir kurz nach Einleiten des
Landeanfluges durchflogen und so einen guten Blick auf die automobile
Industriestadt hatten. Im großem Abstand flogen wir am Flughafen vorbei,
an dem wir später pünktlich gegen 16 Uhr landeten. Im Grunde wäre mir
eine Verspätung egal gewesen, da ich über 5 ½ Stunden Umsteigezeit
hatte. Nachdem die Parkposition erreicht war, begann der lange Marsch in
den Transitbereich. Da der Hunger nicht weniger geworden war, stürmte
ich die erste Mc Doof Filiale. Ich hatte noch über 4 Stunden Zeit, die
ich rum bekommen musste. Und das mit Surfen in dem durchaus schnellen
WIFI Internet (wenn man bedenkt, wie viele User dort abzapfen), Gebäck
verspeisen und rauchen. |
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Auffällig in der Lounge war die Vielzahl Besucher, welche mit
der Automobilindustrie im Zusammenhang standen (wen wundert´s).
Erkennen entweder durch Besucherkarten, die noch an der
Gürtelschnalle hingen oder ihren Gesprächen. Um 21 Uhr wurde für
den Northwest Flug NW94 zum Boarding gerufen und erneut konnte
ich ohne Warteschlange am Ausgang direkt in die Boeing 757-200
Atlantic durch laufen. Online hatte ich mir am Vortag einen Sitz
ohne Aufpreis in Reihe 16 am Notausgang reserviert. Als ich den
Platz am Computer entdeckte, was ich selber überrascht, dass so
etwas freigegeben wird oder nicht gegen Aufpreis verkauft wird.
Mir sollte es recht sein. Die Beinfreiheit war genial,
sicherlich mehr als einen Meter. Fast bis auf den letzten Platz
gebucht, starteten wir pünktlich um 21.30 Uhr in Richtung
Europa. |
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Leider war das Fluggerät erneut ohne In Seat Entertainment
und hatte ihre besten Jahre hinter sich. Zwar nicht so
schlimm wie auf dem Hinflug, aber trotzdem war der
äußerliche Zustand bei Northwest das Schlechteste, was mich
bisher über den Atlantik beförderte. Dafür war aber der
Service, als auch das Essen meinem Empfinden nach
überdurchschnittlich. Bei letztem Dämmerlicht gewann das
Flugzeug an Höhe, einige Kilometer parallel zu zwei
Gewitterwolken, aus denen es im Sekundentakt blitzte. Sehr
bald wurde das warme Abendessen serviert, wonach meine Augen
sehr bald zufielen. Von der Flugzeit Detroit nach Düsseldorf
von 9 Stunden und 45 Minuten schaffte ich es, 6 Stunden zu
schlafen. Erst bei Tageslicht über England wurde ich wach,
da die Unruhe in der Kabine einfach zu groß wurde. Noch eine
Stunde über den Ärmelkanal und Holland erreichten wir
pünktlich um 11.30 Uhr meinen Heimatflughafen Düsseldorf, wo
Doro mich abholte. |
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