Unser dritter Tag in Valencia führte uns nach dem Frühstück zum Bahnhof von Valencia. Eigentlich wollten wir mit dem Mietwagen das Umland erkunden, aber ein normaler Mietwagen sollte über 100 EUR / Tag kosten. Immerhin war ein Transporter für 80 EUR / Tag zu haben. Scheinbar fanden sich dafür keine Kunden, denn 1 Tag vor unserem Abflug waren Mietwagen wieder für 28 EUR / Tag zu haben. Aber so kurzfristig umplanen wollte ich nicht, denn ich hatte bereits Plan B, die Bahn. Das Kaufen der Fahrkarte (haben wir am Vortag in einen „Probelauf“ am Automaten geübt), gestaltete sich doch nicht so einfach wie gedacht. Denn der Automat bezog sich auf das Renfe-Streckennetz (das staatliche Bahnunternehmen) und deren Zug fährt nicht so häufig.

 
 
 
 

Mit fremder Hilfe konnten wir schließlich ein Ticket für das Nahverkehrsnetz (andere Gesellschaft – muss man vorher wissen) für nur 4,35 EUR kaufen und liefen daraufhin zum schon bereitstehenden Zug. In diesem warteten wir 30 Min. bis zur Abfahrt. Durch die nicht sonderlich ansehnlichen Vororte von Valencia ging es hinauf auf´s Land. Zuerst durch die Ebene mit endlosen Feldern mit Orangenbäumen. Auf den letzten Kilometern wurde es schließlich etwas hügelig und nach 50 Min. Fahrzeit erreichten wir den Ort Xàtiva. Wir spazierten die belebte Hauptstraße bergauf und erreichten daraufhin die Altstadt. Dort spazierten wir durch die kleinen Gassen, bis wir die Kirche Collegiate Basilica of Xàtiva erreichten.

 
 
 
 

Umgeben von richtig alten Häusern und den Platz Plaça de Calixt III davor – durchaus sehenswert. Von dort sahen wir schon unser nächstes Ziel, die 150 Meter höher gelegene Burg Castell de Xàtiva. Folglich ging es steil bergauf und das bei mittlerweile 28 Grad Celsius. Denn der 30.000 Einwohner Ort Xàtiva ist landeinwärts gelegen und das (im Mai noch) kalte Mittelmeer hat dort keinen großen Einfluss auf die Temperaturen. Also liefen wir steil bergauf zuerst zu einem Ausblick und schließlich über einen Fußgänger-Pfad ganz hinauf, zu vorgenannter Burg. Dass der Blick von dort auf den Ort Xàtiva und insbesondere dessen Altstadt und auch auf die umliegenden Hügel genial ist, bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung.

 
 
 
 

Nach einer kurzen Rast mit Fernblick machten wir uns wieder auf den Weg hinunter in die Altstadt und spazierten dort noch durch die ein oder andere Gasse. Wir hatten den Eindruck, dass dort die Zeit stehengeblieben war. Denn wieder zurück zum Bahnhof, wo uns der Zug „vor der Nase wegfuhr“. Aber Glück im Unglück, der nächste Zug fuhr schon 30 Min. später und hielt an viel weniger Bahnhöfen, sodass wir nur 10 Min. später als mit dem verpassten Zug wieder in Valencia waren. Den Ort Xàtiva muss man nicht wirklich gesehen haben. Aufgrund der Flugtage hatten wir in Valencia einen Tag zu viel, sodass wir diesen Abstecher machten. Vom Bahnhof aus fuhren wir mit der Straßenbahn zum Centre Comercial Saler – einem großen, modernen Shoppingzentrum, direkt gegenüber der Stadt der Künste und Wissenschaften.

 
 
 
 

Besonders zu bemerken ist hierbei, dass die Straßenbahn auf einem abgetrennten Gleisbett mit Kunstrasen fuhr – schön grün war´s. Im Shoppingcenter waren wieder die üblichen Läden, wo Frau sich umschaute. Anschließend aßen wir beim dortigen Mc. Donalds eine Kleinigkeit. Von dort ging es weiter mit dem Bus zur Gegend Marqués de Sotelo, wo zahlreiche kleine Boutiquen und auch große Modeläden wie z.B. das El Corte Ingles sind. Dort und am angrenzenden Platz Colón schauten wir uns ausgiebig um und liefen schließlich weiter zur alten Markthalle Mercat de Colón. Ein ausgesprochen schönes Gebäude aus einer längst vergangenen Zeit mit kleinen Delikatessen-Läden und kleinen Restaurants.

        
 
             
      
 

Dort ließen wir uns auf einen Drink nieder, denn mittlerweile hatten wir schon wieder ordentlich „Kilometer gemacht“. Von dort war es nicht mehr weit zur Fußgängerstraße Carrer de Don Juan de Austria, wo sich weitere Modegeschäfte aneinanderreihen. Daraufhin erreichten wir das altehrwürdige Bügeleisen-Gebäude der Banco De Valencia mit zahlreichen dekorativen Elementen an dessen Fassade, kurz darauf das Teatro Principal de València, sehenswert, aber trotzdem hatte ich für Valencia beim Stadttheater mehr erwartet. Letztlich kamen wir wieder auf dem großen Platz Plaça de l'Ajuntament aus, wo wir an den Vortagen schon mehrfach waren.

 
 
 
 

Zu unserer Überraschung ist Valencia eine ausgesprochen schöne Shopping-Stadt mit vielen kleinen, aber auch besonderen Läden und alten, schön hergerichteten Häuser-Fassaden. Damit hatten wir unserer Auffassung nach nun wirklich alles gesehen und wir liefen wieder zurück zur Fußgängerstraße Carrer de Don Juan de Austria, denn dort hatten wir ein Restaurant mit Außenbereich entdeckt, welches uns zusagte und am Nachmittag noch in der Sonne war (bei den „Häuserschluchten durchaus zu beachten, da es im Schatten deutlich kälter war). Dort aßen wir wieder verschiedene Tapas, denn heute war unser letzter Abend in Valencia. Gesättigt fuhren wir mit der U-Bahn in Richtung unseres Hotels, denn dort hatten wir am Morgen unsere Koffer deponiert.

   

 
 
 

Diese holten wir ab und fuhren mit der Bahn in Richtung Flughafen, um dort im ibis budget Valencia Aeropuerto die letzte Nacht zu nächtigen. Denn wir wollten am Morgen nicht erst noch lange und umständlich im Berufsverkehr zum Flughafen anreisen, sondern eine Stunde länger schlafen und kurz zum Flughafen laufen. Nach dem Hotel-Check-In ließen wir uns an der Rezeption den Weg zum Terminal erklären (durch die vielen Autobahn Auf- und Abfahrten ist dieser nicht selbsterklärend) und machten im wahrsten Sinne des Wortes einen Probelauf. Denn früh am Morgen mit einer festen Abflugzeit im Rücken, wollten wir das Experiment „Weg suchen“ nicht starten. Anschließend schauten wir noch etwas TV und gingen wegen des frühen Abflugs auch früh zu Bett.

        
        
 
 

   

                                                                                                                                                          

 
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