Wir waren früh wach und nach einem etwas chaotischen Frühstück im Ramses Hilton Hotel checkten wir aus und ließen unsere Koffer dort verwahren. Dann stand das erste Highlight des Tages an, wir mussten 2x eine belebte, 5-spurige Straße zu Fuß überqueren. Das Problem ist, dass die PKWs überhaupt keine Rücksicht auf Fußgänger nehmen und „draufhalten“. Ampeln gibt es sowieso nicht – würde eh niemand beachten. Unser erstes Ziel des Tages war das Ägyptische Museum in Kairo. Schon um 10 Uhr war vor dem Gelände eine Schlange vor der Sicherheitskontrolle, welche uns 20 Min. Zeit kostete. An der Kasse ging es dann recht schnell und ebenso zügig waren wir dann auch im Museum. Schon in der Eingangshalle wird man von riesigen Statuen begrüßt.

 
 
 
 

Man läuft vorbei an diversen Sarkophagen und weiteren Stein-Skulpturen. Auch die Maske des Tutanchamuns, Statue des Königs Cheops, den Kopf der Nofretete und hunderte weitere Ausstellungsstücke sahen wir uns an. Nach 1 ½ Std. hatten wir genug gesehen und liefen vorbei am Carlton Hotel zum El- Tahrir Square, der Hauptplatz in Kairo (wo z.B. im Jahr 2011 die Demonstrationen zur Revolution stattfanden, mit dem Obelisken Ramses II. in der Mitte und der angrenzenden Omer-Makrem-Moschee). Dort gingen wir hinunter in die U-Bahn, kauften am Schalter 2 Tickets für je 0,15 EUR und fuhren mit einem durchaus modernen Zug nur 1 Station weiter. Achja, in Kairo gibt es Waggons, welche nur für Frauen sind – Schilder zeigen das am Gleis bereits an, wo Mann besser nicht steht.

 
 
 
 

Unser nächstes Ziel war das Abdeen Palace Museum, eines der offiziellen Residenzen des Präsidenten von Ägypten. Davor ist ein kleiner Park, von dem man den besten Blick auf das riesige Gebäude hat. Erneut riefen wir uns ein UBER-Taxi, welches uns in ca. 30 Min. zur Citadel of Saladin fuhr. Eigentlich nur 6 km Fahrstrecke, aber man macht sich kein Bild vom Verkehr in Kairo, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Einmal standen wir 10 Min. an der gleichen Stelle und alle Verkehrsteilnehmer hupten laut im Chor. Die Citadel of Saladin steht leicht erhöht auf einem Hügel, weshalb man von dort das Häusermeer von Kairo gut sieht. Innerhalb der Befestigungsanlage sahen wir uns zuerst die Mohammed-Ali-Moschee an (auch Alabaster-Moschee genannt), eines der Wahrzeichen Kairos, dessen Innenraum mit Alabaster (kristalline Form von Gips, sieht wie Marmor aus) ausgestaltet ist.

 
 
 
 

Dem folgte die Al-Nasir Muhammad Moschee mit einem beeindruckenden Eingangsportal und farbenfrohen Steinverzierungen. Das Militärmuseum schenkten wir uns und gingen direkt zum Panoramaweg Tariq al-Ma’moura, den Festungsmauern mit vorgenannter top Aussicht auf die Stadt. Mittlerweile war es schon 14:45 Uhr, bei chaotischem Verkehr rechneten wir mit gut 30 Min. für die 7 km Wegstrecke zurück zum Ramses Hilton Hotel. Im Hotel wurden wir nämlich um 15:30 Uhr für eine Nil-Bootstour abgeholt. Natürlich blieb der Bus, der uns abholen sollte, auch im Verkehr stecken, sodass wir mit unserem deutschsprachigen Guide mit einem UBER-Taxi zum Bootsableger nahe dem Four Seasons Hotel gefahren wurden.

 
 
 
 

Dann ging es zu einem kleinen Segelboot, mit dem wir zuerst Nilaufwärts segelten. Dann quer hinüber auf die andere Seite des Nils (bestimmt doppelt so breit, wie der Rhein in Düsseldorf) und letztlich zurück zum Ausgangspunkt. Die auf Tripadvisor gebuchte Tour dauerte 45 Min., hätten wir uns aber auch schenken können und das nicht nur deshalb, weil es fürchterlich kalt auf dem Schiff war. Anstelle uns vom Guide zurück zum Hotel bringen zu lassen, fuhren wir von dort aus mit dem Taxi zum Khan el-Khalili Basar. Da wieder kamen wir an der Stelle vorbei, wo wir am Mittag schon 10 Min. im Stau standen ohne voranzukommen – der Verkehr in Kairo ist wirklich das fürchterlichste – man vertrödelt einfach so viel Zeit dabei.

        
 
             
 
 

Vorgenannter Basar ist ein typisch orientalischer Souk mit kleinen Gassen, viel Gerümpel und vielen aufdringlichen Verkäufern – deutlich größer als jener in Istanbul. Sich dort mal in Ruhe umschauen war nicht möglich, sofort hatte man einen Verkäufer an den Hacken, die auch nicht aufhörten zu texten, wenn man einfach nicht reagiert. Ich kaufte ich mir dort ein saudi-arabisches Autokennzeichen für die weltweite Kennzeichen-Sammlung in meiner Garage. Außerdem war Frau immer noch von der Bootsfahrt durchgefroren, sodass wir nach 40 Min. auf dem Markt bereits den Rückweg zum Hotel antraten. Dort sammelten wir unsere verwahrten Koffer ein und fuhren mit dem nächsten Taxi zu unserem Hotel der nächsten zwei Nächte nach Gizeh.

 
 
 
 

Auch hier zahlten wir für 20 km Fahrt nur 8,30 EUR – auch wenn man viel im Stau steht, dafür steht man günstig im Stau. Um 19 Uhr waren wir in unserem Elite Pyramids Boutique Hotel, keine 500 Meter von den Pyramiden entfernt. Nach dem Check-In gingen wir auch gleich auf die Dachterrasse des Hotels, wo das Restaurant ist und man einen hervorragenden Blick auf die Pyramiden hat. Dort aßen wir zu Abend und machten anschließend noch einen kleinen Spaziergang durch eine eher zweifelhafte Gegend zu einem Drinkies, einem der Alkohol-Läden in Ägypten. Mit unseren Getränken setzten wir uns noch etwas auf die Hotel-Dachterrasse, da heute Abend die Pyramiden beleuchtet waren (nicht jeden Abend so, sagte man uns). Die Laser-Light-Show hatte man aus Kostengründen leider abgeschafft. Um 22 Uhr waren wir uns unserem Zimmer verschwunden und erklärten diesen ereignisreichen Tag für beendet.

 
 

   

                                                                                                                                                    

 
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