Der Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Dachterrasse des Elite Pyramids Boutique Hotel bei wolkenlosem Himmel und besten Blick auf die Pyramiden, welche wir nun endlich im Tageslicht sahen. Vom Hotel aus liefen wir dann ca. 5 Min. zur Zufahrtsstraße zu den Pyramiden, wo uns schon die ersten Taxifahrer ihre Dienste für die 500 Meter Wegstrecke zum Eingang mit der Kasse anboten. Dort angekommen, gingen wir direkt an einen der Automaten (auch mit englischem Menü) und hatten keine 3 Minuten später unsere Eintrittskarten in der Hand. Durch die mittlerweile obligatorische Sicherheitskontrolle (als ob jemand beabsichtigt, die Pyramiden zu sprengen) waren wir auch schnell und somit auf dem Gelände und keine 300 Meter entfernt von der 139 Meter hohen Cheops-Pyramide, der höchsten Pyramide.

 
 
 
 

Damit standen wir auch gleich vor dem Eingang der Pyramide, aber wir sahen nicht den Mehrwert, für 20 EUR Eintritt gebückt durch lange Gänge zu laufen, um dann vor geplünderten Gräbern mit leeren Sarkophagen zu stehen. Gleich kamen zahlreiche Kamelführer auf uns zu, die wir einfach ignorierten. Wir umrundeten die vorgenannte Pyramide östlich und liefen vorbei an Ruinen (Tomb of Qar und Tomb of Queen Meresankh III). Dort standen noch Reste von Stein-Hütten und zwei Mini-Pyramiden – nicht unbedingt von großem Interesse. Dann weiter über einen Weg, wo die Kamelführer ihre Tiere mit reichlich Touristen entlangtrieben und dann Dünen hinauf und auch wieder hinunter.

 
 
 
 

Wir liefen, von der Cheops-Pyramide ausgehend, gut 40 Min., im gehörigen Abstand vorbei an der mittelgroßen Chephren-Pyramide und letztlich auch der kleinsten von den Dreien, der Mykerinos-Pyramide zu einem Aussichtpunkt auf einer Düne. Einfach immer geradeaus nach Süden, dort wo die Kamele mit den Touristen stehen, auch aus der Ferne nicht zu übersehen. Von dort sieht man alle 3 großen Pyramiden schräg seitlich versetzt aus einem guten Winkel. Dunkle Wolken und Sonnenschein wechselten sich ab, sodass die Lichtverhältnisse sich minütlich änderten. Mal war eine Pyramide von der Sonne angestrahlt und die andere im Schatten und dann wieder umgekehrt. Nach Osten waren die Häuser von Gizeh und nach Süden und Westen nur noch Wüste zu sehen.

 
 
 
 

Gut 30 Min. hielten wir uns dort auf, bevor wir nah vorbei an der Mykerinos-Pyramide und kurz darauf an der Chephren-Pyramide entlang gingen. Dabei gingen wir mal nah an eine der Pyramiden ran – die Steine waren ca. 2,5 Meter x 1,5 Meter groß – Wahnsinn, wie man die damals überhaupt bewegen konnte. Letztlich gingen wir noch zur Sphinx, welche ich mir größer vorgestellt habe (ist 20 Meter hoch und schaut auf einen nahen Pizza Hut). Da man in Ägypten gerne und großräumig absperrt, mussten wir wieder den ganzen Weg zurück zur Chephren-Pyramide und von dort weiter zur Cheops-Pyramide, wo wir nach insgesamt 3 Std. Besichtigungszeit um 13 Uhr den Ausgang erreichten.

 
 
 
 

Von dort liefen wir wieder die Zufahrtsstraße zum Kreisverkehr hinunter und dann weiter in Richtung Neues Ägyptisches Museum. Dabei liefen wir an ein paar Restaurants vorbei, vor denen die Tourbusse standen. Also muss das Essen genießbar sein, so mein Gedanke, also hinein. Plötzlich fanden wir uns inmitten einer Gruppe wieder, erhielten die Info „rechts lang zum Buffet“ und aßen so ungewollt aber gern genommen, kostenlos zu Mittag. Von dort waren es nur noch 1,5 km zum neuen Ägyptischen Museum, aber wir wollten nicht entlang dem Standstreifen einer Schnellstraße laufen. Das ist für den Ägypter kein Problem, für uns aber schon. Also versuchten wir ein UBER-Taxi zu bekommen, was uns wegen der kurzen Wegstrecke natürlich nicht gelang.

        
 
             
 
 

Ein normales Taxi wollte natürlich 10 EUR haben, also „verdaddelten“ wir so 1 Std., bis wir schließlich ein UBER-Taxi fanden. Um 14:45 Uhr waren wir schließlich vor dem architektonisch supermodernen und erst im Oktober 2024 eröffneten (also vor 4 Monaten) Grand Egyptian Museum (GEM). Der Eintritt war mit 1.200 EGP = 22 EUR pro Person mehr als ordentlich, dafür gab es zahlreiche große Stein-Statuen und Sarkophage schon im großzügigen Eingangsbereich zu sehen. Im weiteren Verlauf sah man auf 3 Stockwerken tausende Exponate aus der gesamten ägyptischen Geschichte. Da ich davon keine Ahnung habe, nehme ich das mal so hin, wobei ich den Eintrittspreis schon übertrieben fand und wenn man sich zwischen dem Museum im Stadtzentrum und dem in Gizeh entscheiden muss, rate ich eindeutig zu dem im Stadtzentrum.

 
 
 
 

Zurück funktionierte das mit dem UBER-Taxi einfacher, wobei wir uns zu einem kleinen Geschäftszentrum fahren ließen, da wir am folgenden Tag um 7 Uhr für eine Tour abgeholt wurden und aus dem Supermarkt noch ein paar Lebensmittel benötigten. Ein paar Geschäfte weiter fand ich in einem Handy-Laden noch ein Ladekabel, woraufhin wir im dortigen Chaos die Straße unfallfrei überquerten und durch eine weitere Baustelle über den Standstreifen zurück zum Hotel liefen. Dort aßen wir wieder auf der Dachterrasse zu Abend und waren schnell im Bett verschwunden. Leider klappte der frühe Schlaf nur begrenzt, da im Hotel wohl ein riesiger Streit war, es hörte sich zwischenzeitlich an, als ob Leute erstochen wurden – ganz gruselig, so etwas hatten wir in einem Hotel noch nie erlebt. Dennoch schliefen wir irgendwann ein.

 
 

   

                                                                                                                                                    

 
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