Heute stand unsere Tagestour nach Alexandria an, wofür wir um 7:15 Uhr vor unserem Hotel mit einem Kleinbus abgeholt wurden. Zum Glück waren wir die Letzten, die eingesammelt wurden, andere Teilnehmer wurden bereits um 6:30 Uhr im Stadtzentrum abgeholt. Wir waren eine Kleingruppe von 7 Personen, mit Teilnehmern aus England den USA, Kanada und wir aus Deutschland. Innerhalb von 15 Min. waren wir auch schon auf der Autobahn. Die ersten 15 Min. noch kostenlos, dann mussten wir durch eine Mautstelle. Aber dafür war die Autobahn in einem hervorragenden Zustand, meistens sogar 3- oder 4-sprug und kaum Verkehr. Es ging entlang endloser Anbauflächen von Erdbeeren, Orangen, Mandarinen,…von irgendwo müssen die ja im Winter herkommen.

 
 
 
 

Der Fahrer fuhr stur die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, sodass wir um 10 Uhr die ersten Vororte von Alexandria erreichten. Der Verkehr wurde wieder dichter und die übliche Drängelei begann. Wir fuhren noch ca. 30 Min. entlang der Uferstraße mit dem Mittelmeer zur linken und fast durchgehend ca. 15-stöckigen Appartement-Häusern zur rechten Seite. Unser erster Stopp war am Montazah-Palast, in welchem der ägyptische König Faruq (der letzte ägyptische König) seine Sommerresidenz hatte. Auf einem 370 ha großen Areal sind Sportanlagen, Gärten und zahlreiche kleine Gebäude der Angestellten und für seine Hunde. Dort liefen wir noch über eine aufwändige verzierte rote Brücke, vorbei an einem kleinen Strand.

 
 
 
 

Dann weiter mit dem Auto die Küstenstraße zurück, ca. 20 Min. Fahrt zu den Katakomben von Kom El Shokafa, dem größten römischen Friedhof in Ägypten (alle Grabkammern waren leer). Wie bei Katakomben zu erwarten, unter der Erde (bestimmt 30 Meter), mit Säulen, Verzierungen und Wandmalereien. Dann weiter durch den chaotischen Verkehr, durch welchen sogar eine Straßenbahn fuhr, durch ein Viertel, in welchem ganze Vorderfronten von PKWs verkauft wurden. Im Vorbeifahren sahen wir dann kurz das Amphitheater von Alexandria und hielten kurz darauf an einer Ausgrabungsstädte. Diese sahen wir aber nur hinter dem Zaun und liefen weiter durch ein sehr lebendiges Geschäftsviertel.

 
 
 
 

Zahlreiche Geschäfte verschiedenster Richtung, welche alle eines gemeinsam hatten, und das waren maximal bunte Werbeschilder. Etwa 10 Min. liefen wir durch die Gegend, in welcher sogar Warenlieferungen mittels Eselkarren getätigt wurden, und kehrten in ein Restaurant ein. Uns wurde erzählt, dass dort sogar die spanische Königin schon gegessen hätte, was wir uns zugegeben alle schwer vorstellen konnten. Dort gab es eine Vielzahl von Vorspeisen, welche reichlich bestellt wurden. Knapp 45 Min. waren wir in dem Restaurant, woraufhin wir anschließend zur nahen Uferstraße liefen, wo wir wieder von unserem Kleinbus eingesammelt wurden.

 
 
 
 

Wir fuhren keine 5 Min. entlang der Corniche, wie Uferstraßen im Stadtgebiet der arabischen Welt immer heißen, zum Qaitbay Schloss, an dessen Stelle der antike Leuchtturm von Alexandria stand, eines der sieben Weltwunder der Antike. Weil der Leuchtturm dort nun mal stand und nicht mehr steht, sieht man auch nichts mehr davon. Und vom Qaitbay Schloss, welches ich eher als Festung am Ende einer Hafenmole beschreiben würde, sahen wir auch nur die Außen-Mauern. Wir liefen 5 Min. am Mittelmeer-Ufer entlang, nachdem es auch schon wieder weiter ging. Und zwar fuhren wir wieder knapp 5 Min. zur Abu-l-Abbas-al-Mursi-Moschee. Nichts riesig Großes – eine für Alexandria bestimmt wichtige Moschee, aber kein architektonisch herausragendes oder sonst riesiges Gebäude.

        
 
             
 
 

Obwohl dort gerade Gebetsstunde war, konnten wir Ungläubigen mit unserem Guide problemlos durch die Moschee spazieren und er mit gedämpfter Stimme seine Erklärungen dazu abgeben. Gesehen und für gut befunden, ging es nun zu unserem letzten Besichtigungspunkt in Alexandria, und zwar die Bibliothek von Alexandria (Präsident Sadat Museum), die größte Bibliothek der Welt – mit 8 Millionen Büchern. Schon von außen ein architektonisch auffälliges Gebäude, in welches wir hineingingen. Zwar kamen wir nicht in den Lesesaal hinein, konnten aber von außen sehen, dass jener durch viel Glass auf dem Dach sehr lichtdurchlässig war (bietet sich für einen Lesesaal an).

 
 
 
 

Nach knapp 20 Min. hatten wir alles über die Bibliothek erfahren und als wir jene verließen, fuhr gerade eine schwarze Toyota Corolla Wagenkolonne (sehr bescheiden) mit Blaulicht vor, aus der ein Mitglied der ägyptischen Regierung ausstieg (kennt man ja eh nicht). Mittlerweile war es schon fast 17 Uhr, also Zeit für die Rückfahrt nach Kairo. Die Tour war ok, interessant und informativ – wir hatten alles von Alexandria gesehen. Die Stadt selber bietet nicht so viel wie Kairo, Rom oder Athen, das war eher der Punkt. Wenn man in Karo ist und einen Tag übrig hat, sollte man Alexandria besuchen, aber nur um Alexandria zu sehen, muss man nicht unbedingt aus Europa anreisen.

 
 
 
 

Unser Rückweg nach Kairo führte nicht nach Gizeh (wie am Morgen), sondern in das Stadtzentrum, wo wir schon vor 2 Tagen waren. Und zwar zum Intercontinental Hotel, wo wir ein Zimmer mit Stadtblick im 20. Stock gebucht hatten. Dieses hatte einen hervorragenden Blick auf den El-Tarir-Platz und den Rest der Stadt bis hin zur Alabaster-Moschee. Aufgrund der späten Uhrzeit hatten wir keine Lust mehr, noch auswärts essen zu gehen und gingen deshalb in eines der Hotel-Restaurants. Anschließend setzten wir uns noch etwas vor das Fenster in unserem Hotelzimmer und blickten auf den El-Tarir-Platz und schauten uns das Chaos noch etwas an.

 
 

   

                                                                                                                                                    

 
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