Da der vorherige Abend etwas länger wurde, waren wir am letzten Tag unserer individuellen Tunesien-Rundreise erst um 9 Uhr abfahrbereit. Unser Weg führte weiter nördlich nach Kairouan, was wir nach etwa einer Stunde erreichten. Schon von weitem sah man die Sidi Opba Moschee. Kairouan, mit 75.000 Einwohnern, ist nach Mekka, Medina und Jerusalem die viert-heiligste Stadt des Islams, da es die erste arabische Stadt auf dem afrikanischen Kontinent war. Wir parkten den Wagen und machten uns zu Fuss auf Erkundungstour. Zuerst ging es in die Altstadt, welche mit einer Fläche von 500 x 900 Metern und einem undurchdringlichen Labyrinth von kleinen Gassen (wie schon zwei Tage zuvor in Sfax), einen Eindruck von arabischer Lebenskultur vermittelt.

 
                             

Umgeben ist die Medina von einer 10 Meter hohen und 3,5 km langen, mit 20 Wachtürmen versehenen Mauer. Wir schlenderten durch die Gassen, wo Geschäfte aller Art, besonders die der Handwerkskünste beheimatet sind. Entgegen zu Sfax, versuchten dort allerdings selbsternannte Fremdenführer, ihre Dienste zu verkaufen. Meist versuchten sie den Eindruck zu erwecken, helfen zu wollen... Nicht immer war es einfach, jene abzuschütteln, da diese mitunter recht Hartnäckig sind. Wir aßen dort zu Mittag und machten uns auf dem Weg zur Sidi Opba Moschee. Dieser eindrucksvoller Gebetsort, mit einem 35 Meter hohen Minarett und einem 17 Schiffen umfassenden Gebetsraum, ist das Wahrzeichen der Stadt. Als ungläubiger hat man die Möglichkeit, über den Innenhof einen Blick in den 40 x 80 Meter großen und von 414 antiken Säulen gestützten Gebetssaal zu werfen – mehr auch nicht.

 
 

Ganz in der Nähe der Medina, liefen wir an der Moschee der drei Türen (Moschee Thletha Bibane) und Säbelmoschee, auch genannt Barbiermoschee (Zaouia Sidi Amor Abbada) entlang. Unsere Neugierde war aber von der ersten Moschee gestillt, da wir eh in keine hinein kamen. Weil wir uns schon fast vier Stunden in Kairouan aufgehalten hatten und es 14 Uhr war, machten wir uns auf den Rückweg zum Urlaubshotel bei Skanés. Über eine kleine asphaltierte Straße, fuhren wir etwa zwei Stunden in östlicher Richtung und nutzten die Gelegenheit, bevor wir den Wagen abgeben mussten, noch Getränke fürs Zimmer zu kaufen. Gegen 16:30 Uhr erreichten wir unser Hotel und gaben den Wagen ohne Komplikationen wieder zurück. Um die kleine Macke, welche ich dem Wagen in Sfax bei dem kleinen Unfall zugefügt hatte, kümmerte sich niemand. Abschließend ein kleines Fazit zu der selbstorganisierten Rundreise.

 
 
 

Grundsätzlich würde ich jene immer wieder machen. Sicherlich ist es nicht jedermanns Sache, alles auf eigener Faust zu machen, aber selbst ohne Kenntnisse der französischen Sprache, aber einer kleinen Vorbereitung aus dem Reiseführer ist die Tour machbar. Man muss zugrunde legen, dass man sich in einem arabischen Land befindet und alles ein wenig chaotischer ist (besonders das Auto fahren in den größeren Städten), aber unsicher haben wir uns nie gefühlt. Auch die Straßenschilder sind sowohl in arabischer, als auch in der für uns lesbaren lateinischen Schrift verfasst. Besonders positiv ist uns aufgefallen, dass sich der Eindruck der Menschen, welchen man in den Touristenhochburgen gewinnt, vollkommen falsch ist. Dort geht es Ausschließlich ums Trinkgeld. Abseits derer wurde uns immer geholfen, wir hatten oft den Eindruck, dass man stolz war, den Touristen geholfen zu haben um so sein Land in einem positiven Licht wirken zu lassen.

 
                                                                                                                                              
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