Nach einem gemütlichen Frühstück in dem angrenzenden Restaurant, waren wir bereits um 9:30 Uhr wieder unterwegs. Und zwar entlang der Einkaufsstraße Ledra Street, wo zu dieser Uhrzeit viele Geschäfte noch geschlossen hatten, bzw. die Anlieferung gerade stattfand. Unser Ziel aber war der Grenzübergang, wo wir sowohl bei der Ausreise aus Zypern, als auch bei der Einreise in die Türkei unseren Personalausweis vorzeigen mussten, welcher vom Beamten mittels Maschine eingelesen wurde. Im türkischen Teil war es genauso, wie man sich die Türkei vorstellt. Geschäfte mit gefälschter Markenbekleidung und teetrinke Männer. Zum Glück ließen uns die Händler in Ruhe und versuchen uns nicht ihre Läden zu locken.

 
 
 
 

Wir spazierten vorbei an der Selimiye-Moschee, eine ehemalige christliche Kathedrale aus dem 12 JH., direkt zur Karawanserei Büyük Han. Letztgenannte ist eine ehemalige Versorgungsstation für die Pferde entlang eines Handelsweges und nun eher Restaurant und Souvenir-Verkaufsstätte (lohnt sich – der alte Charakter wurde erhalten). Letztlich liefen wir noch zum Atatürk Myd. (Atatürk Platz), mit einem Brunnen in der Mitte und Restaurants rundum. Ach ja, zahlreiche Türkei-Flaggen an verschiedenen Stellen durften dort auch nicht fehlen – sehr ausgeprägter Nationalismus. Dort machten wir kehrt, wobei ich nahe der Grenze noch in die ein oder andere Gasse lief, welche mit einer Mauer und viel Stacheldraht endete.

 
 
 
 

Wirklich traurig, dass es so etwas heute noch gibt. Nach 45 Min. aus der türkischen Seite, waren wir bereits wieder in Südteil / Zypern, wo mittlerweile die Geschäfte geöffnet waren. Dort besuchte Frau den ein oder anderen Laden, während ich mir die an der Mauer endenden Gassen an der Grenze von der anderen Seite ansah. Dort wirkte es sogar noch bedrohlicher, da diese Seite sogar durch bewaffnete Soldaten bewacht war. Schließlich liefen wir zurück zum Hotel, wo wir unsere Koffer einsammelten und weiter zum Auto gingen. Für 18 Stunden parken auf dem großen Parkplatz D'Avilla Parking zahlten wir 9 EUR (und das in einer Hauptstadt – das ist fair).

 
                                                                                  

 

 
 
 

Von dort fuhren 10 Min. zum Kermia Crossing, den Grenzübergang für Autos in Nicosia. Obwohl montags um 11.30 Uhr war dort gut was los, denn wir mussten bestimmt 20 Min. anstehen. Auf der zypriotischen Seite wurde wieder der Personalausweis begutachtet, dann 300 Meter durch das Niemandsland und dann zum türkischen Schalter. Dort mussten wir links ranfahren, um noch die Versicherung für unser Auto für 20 EUR zu kaufen. Diese trägt aber nur den Schaden beim Unfallgegner, unser Mietwagen war darüber nicht versichert (dafür aber über unsere Kreditkarten-KFZ-Versicherung). Thema nutzloses Wissen: In Nordzypern wird wie in der Republik Zypern, bzw. England auch auf der linken Seite gefahren.

 
 
 
 

Und zwar über eine gut ausgebaute, zweispurige Schnellstraße auf eine schroffe Bergkette zu, von wo wir zur Burg St. Hilarion abbogen. Schon allein die Anfahrt durch die schroffen Berge mit den steil aufragenden Felsnadeln hat was. Vom Parkplatz aus sieht man die auf die Felsspitze gesetzte Burgruine bereits. Der untere Bereich ist vom Parkplatz aus einfach erreichbar, für den mittleren Bereich muss man schon ein paar Treppen hinaufsteigen. Aber für den oberen Bereich waren es über 500 Stein-Stufen, die es schweißtreibend aufwärts ging. Aber schon ab dem mittleren Bereich hat man eine hervorragende Aussicht auf die Nordküste und die Stadt Kyrenia (Girne). Trotzdem liefen wir bis ganz oben zur Burgruine und erfreuten uns über den Ausblick.

        
 
 
 

Auf dem Weg kamen uns vielleicht 6 anderen Touristen entgegen – das ist in der Saison bestimmt anders. Wieder am Auto, fuhren wir in den Ort Girne bis zum großen Kreisverkehr und von dort weiter, insgesamt 30 Min. zur Klosterruine Bellabais Manastırı. Auf dem Parkplatz kam sofort ein älterer Mann auf uns zu, der Geld haben wollte. Da wir keine türkische Lira dabeihatten, war auch 1 EUR genehm, das doppelte im Vergleich zur Zahlung in Lira (willkommen in der Türkei). Dort war man auch auf Tourismus eingestellt, die Souvenirgeschäfte reihten sich aneinander und einige geführte Gruppen waren dort. Wir sahen uns die alten Gemäuer an, konnten dem aber nichts Besonderes abgewinnen.

 
 
 
 

Auch der so gepriesene Blick auf Girne war von hier aus eher durchschnittlich. Da gefiel uns die Burg St. Hilarion, als auch der Blick von jener bedeutend besser. Von Kloster fuhren wir 10 Min. in den Ort Girne und parkten nahe dem Kyrenia Castle. Durch kleine Gassen liefen wir 300 Meter zum Kyrenia Harbour, der mich sehr an den Hafen von Chania auf Kreta erinnerte. Ein Hafen mit Ausflugs- und Fischerbooten in U-Form mit zahlreichen Restaurants, welcher aber bereits um 15 Uhr zu 95% im Schatten waren. Wir fanden einen freien Platz in der Sonne und liefen uns auf einen Drink nieder. Dabei hatten wir einen schönen Blick auf den Hafen und die Burg. Auffallend in Girne waren die zahlreichen Schwarzafrikaner, welche dort herumliefen, offensichtlich gestrandete Flüchtlinge.

 
 
 
 

Beim Bezahlen mit der Kreditkarte rechnete man uns ein paar türkische Lira mehr ab, die wir bar ausgezahlt bekamen, um die Parkgebühren zu bezahlen. Die Fahrt aus Girne heraus war wegen dem Feierabendverkehr zäh, dann aber lief es inkl. der Grenze hervorragend (kein Anstehen, in 5 Min. waren wir wieder im Südteil). Zudem tankten wir noch vor der Grenze, da dort der Liter Benzin mit 0,80 EUR fast 0,60 EUR preiswerter als im Südteil war. Dann kamen wir in Nicosia, in den Feierabendverkehr, welcher uns zusätzliche 20 Min. Fahrzeit kostete.  Insgesamt benötigten wir 3 Std. von Girne bis zu unserem Ziel Coral Bay im Südwesten der Insel, wo wir gegen 19 Uhr eintrafen. Wieder kurz die Koffer auf unser Zimmer abgelegt, liefen wir über stockfinstere Straßen ca. 10 Min. zum Porto Antico Restaurant. Wirklich schön gelegen mit Blick auf eine dort ankernde 30 Meter Yacht und hervorragendem Essen. Um 21 Uhr waren wir wieder zurück in unserem Hotel und saßen noch etwas am Meer und lauschten den Wellen.

 
 

            

 

                                                                                                                                          

 
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