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Vom oberen Bereich des Blue Mountain Skigebiets hat man einen guten Blick
auf den ca. 10 km entfernten und am Ufer zugefrorenen Lake Huron. Das Blue
Mountain Ski Resort erstreckt sich entlang einer Hügelkette von West nach
Ost, sodass ich zu Beginn quer fuhr (mit 5- oder 6-mal liften), um zum
anderen Ende zu gelangen. Denn dort sind keine blauen Pisten mehr, sondern
fast ausschließlich schwarze mit den (übersetzten) Namen: Lawine,
Spektakulär und kleiner Teufel. Da der Höhenunterschied aber nur max. 220
Meter ist, war das Vergnügen leider nicht sonderlich lang. Aber an der
Ostküste gibt es (mit Ausnahme bei Montreal) nichts Besseres – ich sprach im
Lift sogar mit Leuten die mit dem Flugzeug aus New York City angereist
waren. |
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War morgens noch strahlender Sonnenschein, zog immer mehr hohe Bewölkung
hinein – aber immerhin schneite es nicht. Auch wurde es wegen dem langen
Wochenende (am Montag war Family Day, also Feiertag in Kanada) ab 11 Uhr
immer voller an der Talstation. Aber „Einweiser“ achteten darauf, dass immer
alle 6 Plätze der Sessellifte ausgenutzt wurden und wiesen die Kundschaft in
unterhaltsamer Art und Weise ein. Auch gibt es keine aus den Alpen bekannte
Hütten zur Einkehr auf der Bergstation – nur an der Talstation des Blue
Mountain Village gab es eine große Hütte mit Jugendherbergscharakter. Also
fuhr ich Abfahrt um Abfahrt, bis ich schließlich gegen 16 Uhr die Skier
abschnallte, wieder zurückgab und mich im Auto umzog. |
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Im Grunde waren 95 Euro für einen Tag Skifahren auf etwas mehr als
„Sauerlandniveau“ viel Geld. Aber die Pisten waren in hervorragendem
Zustand, wenn auch die Liftanlagen etwa dem Alpen-Niveau von vor 10 Jahren
entsprachen (keine Hauben, keine beheizten Sitze). Es musste einfach sein.
Von Parkplatz fuhr ich 10 Min. zum Ufer des Huron Sees, dessen Ufer mit
teils skurrilen Eisformationen zugefroren war. Kurz gesehen und für gut
befunden, machte ich mich auf den Weg zu den Niagara-Fällen. Wie schon am
Vortag entlang der endlosen Landstraßen im Schachbrettmuster (20 Minuten
nach Süden, dann abbiegen und 10 Min. nach Westen), die entsprechend der
Beschilderung bei Schneesturm wegen der Schneewehen gesperrt werden. |
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Auch machten Schilder deutlich, dass Rasen dort sehr teuer ist. 80 km/h sind
erlaubt, 100 km/h kosten bereits 100 CAN$ Strafe und 120 km/h 295 CAN$ - da
ist Bleifuß in Deutschland ja ´ein Sonderangebot. Ich hörte einen 80´er
Jahre Radiosender, der sogar Amadeus und 99 Luftballons auf Deutsch spielte.
Nach 2 Std. Fahrt erreichte ich die Randbezirke von Toronto und fuhr entlang
dem Queen Elisabeth Way vorbei an Hamilton in insgesamt 3 Std. nach Niagara
auf der kanadischen Seite. Unterwegs fuhr ich an mehreren elektronischen
Maut-Stationen vorbei (ähnlich unserem Toll-Collect in Deutschland), wo es
aber keine Bezahl-Station gab. Die Belastung von AVIS auf meiner Kreditkarte
i.H.v. 20 EUR erreichte mich dann 3 Monate später. |
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Um 19.30 Uhr erreichte ich die
bereits gebuchte Travelodge At the Falls. Nach dem Ablegen der
Koffer folgte ein kleiner Spaziergang entlang dem Fußweg und Blick
auf die Niagara-Falls. Zuerst mit Blick auf die amerikanischen
Fälle, dessen riesigen Steine am Fuß der Fälle bereits mit einem
dicken Eispanzer bedeckt waren. Dann den Fußweg immer weiter, ca. 1 km
zu dem Horseshoe Fall, den sich Kanada und die USA teilen. Dort
fallen in einem Halbrund jede Sekunde 2,3 Mio. Liter Wasser 51 Meter
in die Tiefe, wovon man aber wegen der vielen Gischt nur am Rande
etwas sieht. Beide Fälle werden am Abend mit wechselnden Farben
angeleuchtet – wirklich schön. Nur war es -2 Grad kalt und wegen der
Gischt einfach nasskalt – eine Kälte die schnell „bis auf die Knochen
durch ging“. |
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Von dort lief ich den gleichen
Weg zurück und bog schließlich zum Fallsview Casino Resort ab. Denn
dort gibt es ähnlich wie in Las Vegas ein gutes Buffet zum fairen
Preis. Also erstmal durch die Spielhalle und nachdem ich die
Warteschlange vor dem Buffet-Einlass sah, wurde mit klar, dass ich
dort mindestens eine Stunde warten würde. Also Plan B – im
Untergeschoss des Casinos gibt es einen Foodcourt, wo ich ärmlich
bei Burger King zu Abend aß. Anschließend wollte ich im Spielsaal an
der Bar bei ein paar Bier noch etwas Video-Poker spielen, aber 8
CAN$ für ein 0,5 Liter Bier ließen meinen Durst auf ein Bier
beschränken. Gegen 21 Uhr lief ich wieder zurück zu meinem Hotel,
sah noch etwas TV und schlief alsbald ein. |
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