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Um
8.30 Uhr standen wir auf, Frühstückten und waren bereits um 9.30 Uhr
unterwegs. Auch heute war das Wetter nur geringfügig besser. Es
regnete zwar nicht, aber bei 14 Grad Höchsttemperatur und Bewölkung
war es alles Andere als sommerlich. Wir liefen zur 5 Min. entfernten
Metrostation, und machten per Zeichensprache verständlich, dass wir
4 Token für jeweils 28 Rub. (0,60
Euro) für die U-Bahn benötigten. Mit einem Token kann man so lange mit der
Metro fahren wie man will, bzw. das System verlässt. Die Stationen, bzw. die
Wegweiser sind in St. Petersburg in lateinischen und kyrillischen Buchstaben
ausgeschildert (im Gegensatz zu Moskau) und die unterschiedlichen Linien
farblich gekennzeichnet, sodass die Orientierung nicht allzu schwer fällt.
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Mit
einer endlos langen Rolltreppe fuhren 90 Meter (Höhenmeter, folglich
war die Rolltreppe gut 200 Meter lang) unter die Erde und dann eine
Station unter dem Fluss Newa hindurch von der Station Nevsky Prospect (Невский Проспект)
nach Gorkovskaya (Горьковская). Da die Stationen in St. Petersburg sehr weit
auseinander sind, dauerte die Fahrt gut 5 Min. Wieder am Tageslicht, liefen
wir 7 Min. über die Johannesbrücke zum Eingang der Peter und Paul Festung,
auf einer Newa-Insel gelegen. Am dortigen Haupteingang der Festungsanlage
kaufen wir für 350 RUB / Person = 7,50 Euro Eintrittskarten für die
Besichtigung der Peter und Paul Kathedrale von innen. |
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Man
kann zwar weitere Museen (Kommandantenhaus, Ingenieurshaus, Münzhof,
Museum für Raketenbau und Raumfahrt) innerhalb der Festungsanlage
besichtigen, worauf wir aber verzichteten. Wir liefen direkt zum
Platz vor der Kathedrale, wo bereits eine lange Warteschlange war,
um in das Gotteshaus hinein zu gehen. Ganz anders als die üblichen
russischen Kirchen mit Zwiebeltürmen hat die Peter und Paul
Kathedrale ein goldenes, spitz zulaufendes Dach und ist mit 122,5
Metern das höchste Gebäude in St Petersburg (mit Ausnahme des
Fernsehturms). |
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In der
Kathedrale sind die Gräber fast aller russischen Zaren und deren Familie aus
der Romanow-Dynastie (leider nur in Russisch beschriftet). Nach
erfolgreicher Innenbesichtigung der Kathedrale verließen die Festung über
die Kronwerkbrücke im Westen und liefen über die Petrograder Insel weiter
zur Wassili-Insel zum Börsenplatz. Der Weg entlang dem Wasser bietet einen
besonderen Blick über den Fluss Newa auf die gesamte Front der Eremitage und
dem Winterpalast. Das Gebäude der ehemaligen Börse am vorgenannten Platz
erinnert mit seinen Granitsockeln sehr an einen griechischen Tempel,
beherbergt aber mittlerweile das Zentrale Marinemuseum. |
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Direkt
gegenüber der Börse, wasserseitig gelegen, sind zwei auffällige, rote, 32
Meter hohe Säulen, Rostralsäulen genannt, welche an die Triumpfe der
russischen Flotte erinnern sollen. Über eine weitere Brücke erreichten wir
zu Fuß wieder das Festland und waren somit fast schon auf dem Platz vor der
Eremitage. Mittlerweile war es schon 13 Uhr und wir fanden ein kleines
Restaurant, in dem wir zu Mittag aßen. Auch hier war keine Verständigung auf
Englisch möglich, aber die Speisekarte zum Glück bebildert. Gestärkt liefen
wir zur nahen Eremitage / Winterpalast. |
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Bereits zu Hause hatten wir uns Online-Tickets besorgt, welche wir an einer
kleinen Bude direkt am Eingang in richtige Tickets eintauschen mussten. Die
Schlange um sich spontan, kurzfristig Tickets zu kaufen war endlos lang.
Alternativ gibt es Automaten an denen man sich Eintrittskarten kaufen kann,
wo auch kaum jemand anstand. Den Rucksack von Doro (obwohl bedeutend kleiner
als so manche Handtasche die wir in der Eremitage sahen) mussten wir an der
Garderobe abgeben, bevor wir das Museum betraten – Vorschrift ist
Vorschrift. Nach der Sicherheitskontrolle betraten wir die imposante
Eingangshalle, mit der ebenso imposanten Jordantreppe aus weißem Marmor und
goldverzierten Wänden und begannen unsere Erkundung. |
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Auf 3 Stockwerke verteilt mit mehr als 350 Sälen, in denen über
60.000 Exponate ausgestellt sind, sind Eremitage und Winterpalast –
eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Unser Rundgang begann
in der Abteilung, in welcher Kleidungsstücke und
Einrichtungsgegenstände der Zarenfamilie ausgestellt sind, denn
schließlich war der Winterpalast mal die Hauptresidenz der
russischen Kaiser. Über eine Vielzahl von Räumen kämpften wir uns
zur Treppe und damit in den 3. Stock vor, wo die Gemälde von
Rembrandt, Rubens und Picasso ausgestellt sind – wo sonst hat man
die Gelegenheit so etwas zu sehen. |
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Unser zweiter Schwerpunkt war die Gemäldesammlung deutscher
Künstler, welche ebenfalls sehr umfangreich war. Schließlich sahen
wir uns noch die in einem Glaskasten geschützte Pfauenuhr an (Peacock
Clock) ein großer vergoldeter Pfau, hinter dem sich ein Uhrwerk
verbirgt und als Uhr fungiert – absolut einmalig. Im Grunde liefen
wir überall mal durch, nur die prähistorischen Exponate im
Erdgeschoss schenkten wir uns. Die Zeit verging schnell und kurz vor
18 Uhr verließen wir das Gebäude, da wir auf dem Platz vor der
Alexandersäule verabredet waren. Und zwar mit einem Mitarbeiter der
St. Petersburger Niederlassung meines Arbeitgebers. |
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Hierzu liefen wir gute 30 Min.
auf die Petrograder Insel in eine Gegend, in die wir uns sonst
niemals verirrt hätten. In einem kleinen, unscheinbaren Restaurant
aßen wir zu Abend und erfuhren viel von St. Petersburg aus der Sicht
eines „Locals“. Gegen 21.30 Uhr trennten sich unsere Wege und wir
fuhren mit der U-Bahn zurück zur Pension. Schräg gegenüber
entdeckten wir einen Pub, in dem wir spontan einkehrten, um die 2.
Halbzeit des niederländischen WM-Vorrundenspiels zu sehen. Gegen
23.45 Uhr (es war fast noch taghell) liefen wir zurück zu unserer
Unterkunft und beendeten den Tag. |
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