...hinab in die Tiefen der Metro
 
 

Erneut waren wir um 10 Uhr wieder unterwegs. Leider war auch heute das Wetter nicht besser, erneut um die 15 Grad, leichter Regen am Morgen und erst recht keine Sonne – langsam hatten wir vom russischen Sommer die Nase voll. Aber es half ja nichts und wir liefen den Newski-Prospekt Richtung Moskauer Bahnhof. Erstens wegen der Geschäfte und Zweitens da wir dort ein 1st Class Hotel vermuteten. Wir wollten nicht umziehen, sondern hatten mitbekommen, dass uns der Besitzer unserer Pension nicht registriert hatte (sollte ab dem 3. Tag in Russland unbedingt geschehen). Deshalb waren wir beunruhigt und suchten im Radisson Royal Hotel Hilfe.

 
    Metro-Endstelle Kupchino
 
 

Dort bestätigte man, dass man sich ab dem 3. Tag registrieren muss, sagte uns aber auch, dass nicht wir die Probleme bekommen würden (was sich auch bei der Ausreise bestätigte), sondern der Pensionswirt. Also waren wir beruhigt – ist ja sein Problem, wenn er sich nicht darum kümmert. Da es weiterhin regnete, stöberte Doro durch die Bekleidungsgeschäfte und kaufte sich wegen der winterlichen Temperaturen einen Pullover. Um 12 Uhr fuhren wir mit der blauen Metro 20 Min. zur Endstelle Kupchino (Купчино). Auf dem chaotischen Vorplatz warten Sammeltaxis, wovon die Linien 342 und 545 über einer Autobahn ähnliche Schnellstraße in 30 Min. zum Ort Pushkin fahren.

 
    Pushkin Kirche
 
 

Der Fahrer sagte uns wo wir aussteigen mussten, worauf noch etwa 10 Min. Fußweg durch den Ort folgten. Vorbei an einer russischen Kirche, bis zum Katharinenpalast. Einzelreisende betreten den Park durch einen Seiteneingang – immer den Souvenirständen folgen. Gruppen hingegen über den großen Schlossplatz. Für den Park waren 200 Rub. = 4,50 Euro Eintritt fällig, worauf man in den Schlosspark gelangt und die 300 Meter lange barocke Fassade des Katharinenpalast mit ihren rhythmisch gegliederten weißen Säulen, vergoldeten Atlanten und Fensterrahmen sieht.  Um in den Palast hinein zu kommen, warteten wir 40 Min. bis wir (stoßweise) in den Kassenbereich vorgelassen wurden und erneute 550 Rub = 12 Euro zahlen mussten.

 
  Achat Pavillon Katharienpalast Katherinenpalast Rückseite
 
 

Dann noch eine Sicherheitskontrolle und ein paar Überzieher für die Schuhe und wir wurden einer (russisch sprechenden) Gruppe mit Führer zugeteilt. Über den Treppenaufgang des Paradesaals wurden wir zuerst in den Großen Saal geführt, ein riesiger Ballsaal mit golden ausstaffierten Wänden. Da die russischen Erklärungen langwierig und für uns unverständlich waren, schlossen wir uns der Gruppe vor uns an. Mit dieser setzten wir den Weg durch das ebenfalls golden verzierte Kavalierspeisezimmer fort, worauf das Grüne Speisezimmer folgte. Es dauerte nicht lange, bis wir das Bernsteinzimmer erreichten – eine Nachbildung des im 2. Weltkrieg unter mysteriösen Umständen verschwundenen Bernsteinzimmers.

 
  Ballsaal im Katherinenpalast Speisezimmer im Katherinenpalast
 
 

Leider waren dort keine Fotos erlaubt, woran sich erstaunlicher Weise jeder hielt. Keine 3 Min. hält man sich dort auf, bevor man das Zimmer wieder verlassen muss. Es folgen weitere prunkvolle Zimmer, bis wir nach ca. 30 Min. alles gesehen hatten und wieder draußen waren. Dem folgte ein Rundgang durch den 600 ha großen Katharinenpark. Wie schon am Vortag im Peterhof, war auch hier jede Hecke akkurat geschnitten und Grashalme getrimmt.  Wir liefen vorbei am Achat Pavillon, welcher zurzeit von Katharina II. ein (reichlich überdimensionierter) Terrassengarten war. Zudem sahen wir im Park Skulpturen, künstliche Seen, kleine von Brücken überspannte Kanäle auf romantischen Wegen.

 
    Katherinenpalast Vorderseite
 
 

Nach einer Std. im Park beschlossen wir den Rückweg anzutreten. Diesmal wollten wir zum Bahnhof von Puschkin und von dort weiter mit dem Zug fahren. Leider fanden wir jenen trotz unserer Google-Maps Ausdrucke nicht und stiegen wieder in einen Bus, der uns wie schon auf dem Hinweg zur Metrostation Kupchino (Купчино) fuhr. Von dort weiter mit der U-Bahn bis ins Stadtzentrum von St. Petersburg. Den Katharinenpalast sollte man 1x im Leben gesehen haben. Man kann es sich schwer machen und wie wir uns alles individuell erkunden. Oder man zahlt (nicht wenig) für einen Führer und erfährt deutlich mehr und hat keine Orientierungsschwierigkeiten.

 
    Blick über St. Petersburg von der Kathedrale
 
  Wieder in Petersburg stiegen wir aus der Metro nahe der Isaakskathedrale aus. Mit 101,5 Metern das höchste Gebäude in St. Petersburg mit einer Aussichtskuppel in luftiger Höhe und somit der Ort für den besten Überblick über die Stadt. Die Kathedrale mit ihrer vergoldeten Hauptkuppel ist riesig und fasst 14.000 Menschen. Da von 16 Uhr bis 17 Uhr Pause ist, mussten wir kurz warten und kauften die Eintrittskarten an einem Automaten (mit englischer Menuführung), um die lange Schlange vor dem Kassenhäuschen zu umgehen. Über eine schmale Wendeltreppe liefen wir 262 Stufen bis zur Aussichtsplattform hinauf und hatten wir einen 360 Grad Blick über die Dächer der Stadt.
 
  Blick über St. Petersburg von der Kathedrale Blick über St. Petersburg von der Kathedrale
 
 

Die Ermitage, der Fluss Newa und die Peter und Paul Festung alles war gut zu erkennen. Ebenso wie die Vorstädte mit ihren riesigen Wohntürmen – leider aber bei wolkenverhangenem, grauen Wetter. Wieder auf dem Boden der Tatsachen, liefen wir erneut zum Newski-Prospekt, um noch ein wenig entlang der Geschäfte zu schlendern. Da es mittlerweile etwas aufklarte und die Auferstehungskirche auf dem Weg lag, schossen wir dort noch ein paar Fotos. Schließlich war es 19.30 Uhr und wir liefen zur Pension zurück. Da an diesem Abend das WM-Vorrunden-Spiel Deutschland gegen die USA war, sahen wir dieses in der Sports Bar schräg gegenüber unserer Pension, wo wir auch zu Abend aßen. Das Spielergebnis war zufriedenstellend, Deutschland eine Runde weiter und der Abend (wegen der 2 Std. Zeitverschiebung) für uns um kurz vor Mitternacht beendet.

 
    Auferstehungskirche
 
                              
 
                             
             

 

                                                                                                                                                                 
 
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