|
Unser
letzter voller Tag in Moskau begrüßte uns mit wunderschönem Wetter –
wolkenloser Himmel und warme Temperaturen. Wir konnten es kaum glauben nach
dem Wetter-Fiasko unseres gesamten Russland-Aufenthaltes. Nach dem Frühstück
liefen wir zur U-Bahn Haltestelle Polyanka und fuhren von dort aus erneut
zum Kreml. Dort waren wir zwar schon am Vortag, aber wir wollten diesen
geschichtsträchtigen Ort noch einmal bei Sonnenschein sehen. Da es ein
(arbeitsfreier) Sonntag war, war entsprechend viel los. Wir fotografierten
die Basilius-Kathedrale ausgiebig und stellen beim Verlassen des Platzes am
Staatlichen Historischen Museum vorbei fest, dass die Schlange für das Lenin
Mausoleum nicht allzu lang war. |
|
|
|
|
Folglich stellen wir uns 15 Min. an (in Russland muss man sich ständig
anstellen) und nach einer Sicherheitskontrolle wurden wir in die Grabstädte
des Ober-Sozialisten geführt. Dort ist es sehr dunkel, Militär weist
mehrfach darauf hin, dass man nicht reden darf – mit anderen Worten – es
herrscht eine absichtlich herbeigeführte gedrückte Stimmung. Im Grunde läuft
man nur 30 Sekunden am aufgebarten Lenin vorbei – das war es. Trotzdem war
es ein besonderes Erlebnis… Von der Metro-Station Biblioteka imeni Lenina (Библиоте́ка
и́мени Ле́нина) fuhren wir mit einmaligen Umsteigen nach Worobjowy Gory (Воробьёвы
горы) eine Station auf einer Brücke über der Moskwa. |
|
|
|
|
Plötzlich hatten wir die zubetonierte Stadt hinter uns gelassen und liefen
ca. 15 Min steil bergauf durch einen Wald. Unser Ziel war ein Aussichtpunkt
in den Sperlingsbergen, von dem aus man 80 Meter über der Stadt einen guten
Blick auf Moskau hat. Um den Aufstieg zu vermeiden gibt es zwar einen
Sessellift, aber dieser liegt in ungünstiger Anbindung zu der Metro. An den
Sperlingsbergen befinden sich eine Skiflugschanze und reichlich
Getränkebuden und „Fress-Stände“. Zudem ist direkt gegenüber auf der anderen
Flussseite das vom Olympia-Stadion (vom Boykott 1980). |
|
|
|
|
Rückseitig des Aussichtspunktes in etwa 500 Meter Entfernung ist die
Moskauer Lomonossow-Universität, dessen Hauptgebäude 240 Meter hoch ist und
dem am Vortag gesehenen Außenministerium ähnlich sieht (man nennt diese Art
von Hochhäusern auch Sieben Schwestern oder Stalin-Hochhäuser). Der
Aussichtspunkt ist sehr zu empfehlen, da fast in der Innenstadt gelegen und
trotzdem hoch, ganz im Gegenteil vom Moskauer Fernsehturm, der weit
außerhalb der Stadt ist. Direkt am Aussichtspunkt stiegen wir in den Bus Nr.
7 in Richtung Richtung Станция метро, der uns in 15 Min. nach Moskau-City
fuhr. |
|
|
|
|
Dabei
geht es nicht um das Stadtzentrum sondern der Ort in Moskau, wo zentriert
die (teilweise noch im Bau befindlichen) Hochhäuser sind – mit bis zu 506
Metern deutlich höher als jene in Frankfurt. Von dort liefen wir durch eine
Passage und gleichzeitig Brücke über die Moskwa, mit allerlei Geschäften.
Von dort weiter in den Untergrund zur sich unter den Hochhäusern
befindlichen Metrostation (wie eine Stadt in der Stadt). Dann eine Station
mit der Metro zum Kiewer Bahnhof, von wo aus wir am Folgetag mit dem
Aero-Express zum Flughafen fahren wollten. Damit wir dann mit Koffern
beladen nicht orientierungslos sind, suchten wir schon mal nach dem Weg (war
mit einem Flugzeug-Piktogramm gut beschildert). |
|
|
|
|
In
einem nahen Mc Donalds Restaurant aßen wir zu Mittag und sahen draußen bei
den Dreharbeiten zu einem Film zu. Dadurch waren von 4 Spuren pro Richtung
zwei gesperrt, was für ein ziemliches Verkehrschaos sorgte. Dann weiter am
Fluss Moskwa entlang bis zum Radisson Royal Hotel, dem ehemaligen
Vorzeigehotel Ukraina und ebenfalls ein Stalin Hochhaus, welches zu
Sowjetzeiten den Ausländern vorenthalten war. Auch heute noch ein absolutes
Spitzenhotel mit einem Bentley und Royce Royce Händler im Gebäude. Dort
starten die Boote der Radisson Cruise welche in 3 Std. die Moskwa entlang
fahren. |
|
|
|
|
Aber
900 RUB = 20 Euro Fahrpreis für die zugegeben modernen Boote, aber der
Tatsache dass man am Wendepunkt nicht aussteigen kann (denn dort war unser
Hotel) hielten uns davon ab. Also liefen wir die Moskwa entlang und
entdeckten 1,5 km weiter ein Steg mit weniger modernen Booten und einem
Fahrpreis von knapp einem 1/3 derer der Radisson Cruise Line. Nach den
üblichen Verständigungsproblemen erhielten wir die Tickets und fuhren den
Fluss in östlicher Richtung entlang. Da die Erklärungen wieder auf Russisch
waren, verstanden wir wie immer nichts. |
|
|
|
|
Vorbei an den Sperlingsbergen mit der Skiflugschanze, dem Stadion
und später dem Kreml, fuhren wir 90 Min. bei wolkenlosem Himmel und
warmen Temperaturen auf der Moskwa – absolut lohnenswert. Gegen 17
Uhr verließen wir das Boot beim Wohnhaus an der
Kotelnitscheskaja-Uferstraße (auch
Kotelnicheskaya Embankment Building), einem weiteren der
sogenannten Stalin Hochhäuser und liefen über kleine Straßen zurück
zu unserem Hotel. Dort wollten wir aber noch nicht hin, sondern
liefen zum nahen Skulpturenpark, ein kleiner Park direkt an der
Moskwa gelegen. Wie zu vermuten hat der Park seinen Namen aufgrund
allerlei Skulpturen welche dort ausgestellt sind. |
|
|
|
|
Diese sind größtenteils aus der Sowjetzeit und daher nicht mehr
benötigt. Lenin- und Stalinskulpturen, als auch anderer
Persönlichkeiten aus der Zeit, als auch Hammer und Sichel in
verschiedenen Ausprägungen. Da Wochenende war und der Park eine
grüne Lunge inmitten der zubetonierten Stadt ist, war dort viel los.
Auch wir setzten uns auf eine Bank, genossen die warmen Temperaturen
und das Treiben um uns herum. Später liefen wir zurück zum nahen
Hotel, zogen uns um und starteten direkt wieder in die Gegend hinter
unserem Hotel wo wir schon am Vortag zu Abend gegessen hatten.
|
|
|
|
|
Mit den üblichen
Verständigungsproblemen schafften wir es etwas zu Essen zu bestellen
(niemand sprach dort englisch). Zudem wurden wir ständig von einem
schwer betrunkenen und neben uns alleine sitzenden Mann
angesprochen, der natürlich auch kein Englisch sprach und irgendwie
nicht einsah, dass die Konversation nichts bringt. Gegen 21 Uhr sind
wir schließlich zurück zu unserem Hotel und sahen noch ein
Fußballspiel mit niederländischer Beteiligung der WM im Brasilien. |
|