Sonntag, 26.11.2006, Hanksville - Goblin Valley State Park - Little White Horse Canyon - Natural Bridges National Monument - Valley of the Gods - Mecican Hat

 

Tag 6:

South Lake Tahoe

 

Erneut waren wir zum Sonnenaufgang um 7 Uhr wach und verließen eine halbe Stunde später das Motel. Als ich vor der Tür rauchen war, huschte plötzlich eine junge Dame im Morgenmantel an mir vorbei, die überrascht war, zu solch früher Uhrzeit jemanden zu begegnen. Ich habe auch dumm gekuckt – so was im prüden Amerika... An der einzigen Straßenkreuzung in Hanksville, fuhren wir die UT-24 etwa 20 Minuten in nördlicher Richtung, bis nach 13 Meilen links eine asphaltierte Straße abzweigt (ausgeschildert), die nach weiteren 6 Meilen zum Eingang des Goblin Valley State Parks führt. Aufgrund der frühen Uhrzeit, war das Eingangshäuschen unbesetzt und so steckten wir $6 Eintritt in einen Unschlag. Am Parkplatz, war eine Rangerin mit Säuberungsarbeiten beschäftigt, welche uns fragte, ob sie uns helfen könne, Geld zu wechseln, falls wir die $6 nicht passend gehabt hätten. Eine verbal galante Art zu fragen ob man bezahlt hat, dachte ich mir.

 
Eingang zum Goblins Valley
 

Tag 7:

Yosemite Nat. Park

Goblins Valley

Über einen unbefestigten Weg stiegen wir ins Tal hinab, wo diese witzigen Skulpturen stehen, welche dem Park seinen Namen gegeben haben. Goblins ins Deutsche übersetzt bedeutet Kobolde, was auf die Form, der durch Erosion geformten Sandsteinfiguren gut zutrifft. Ich war 2004 schon mal dort und habe den Eindruck, dass die Skulpturen sehr darunter leiden, dass man kreuz und quer durch jene laufen kann, insbesondere jene auch erklommen werden. Wir liefen weiter in das Gebiet hinein, da „hinten rechts“ vom Parkplatz aus gesehen, die schönste und dichteste Ansammlung meiner Auffassung nach steht. Insgesamt hielten wir uns dort eine Stunde auf und verließen den Park durch das immer noch nicht besetzte Eingangshäuschen. Anstelle wieder zurück zur UT-24 zu fahren, bogen wir 300 Meter hinter dem Häuschen links auf eine Dirt Road, welcher um einen Berg führt und wir bis zum Ende zu einem Parkplatz (etwa 5 Meilen – 10 Minuten) folgten. Auch mit dem Wohnmobil gar kein Problem, trotz einiger sandiger Stellen, zumindest solange nicht, wie es trocken ist.

 

Tag 8:

Mono Lake, Mammouth Lakes, Hot Creek, Alabama Hills

Unser Ziel war der Little White Horse Canyon. Am Parkplatz befindet sich eine Karte nebst Registration Box. Wir folgten einen Trampelpfad, in einen noch unspektakulären und breiten Wash. Nach 15 Minuten wird dieser enger und ein großer Felsbrocken versperrt den Eingang in den nur noch 3 Meter breiten Canyon. Wie ich vorher bei Greywolfs Reisen gelesen habe, ließen wir uns davon nicht beirren und kletterten an der Seite vorbei über das Hindernis. Dahinter ist der Wash wieder breiter, nach ca. 300 Metern zweigt rechts der Little White Horse Canyon ab und geradeaus geht es in den Bell Canyon (beschildert). Wenn man 4 Stunden Zeit hat, kann man über einen Rundweg beide Slot Canyons miteinander verbinden. Die hatten wir wieder nicht. So beschlossen wir, uns lediglich den Little White Horse anzusehen. Jener soll gemäß anderen Reiseberichten der engere, längere und spektakulärere sein. Diesen folgten wir einen guten Kilometer, bis sich das Tal wieder öffnet. Und dieser Weg hat es in sich.

 
 
Eingang zum Little White Horse Canyon
 
                                  
 

Tag 9:

Death Valley (Aguereberry Point, Mosaic Canyon, Golden Canyon, Badwater, Artists Drive, Zabriskie Point)

Ein nach oben offener Slot, dessen steile Felswände, in einem Meter Höhe über dem Boden, keinen halben Meter auseinander stehen. Da die Form wie ein spitzes V vorzustellen ist, hat man direkt am Boden nur ein paar cm Platz. Aber grundsätzlich bezüglich der Enge nicht zu vergleichen mit dem Peek-a-Boo. Es gibt zwar ein paar kleine Kletterstellen, aber wer nicht gerade auf Gehhilfen angewiesen ist, kommt da durch. Die Barriere am Eingang war das Schwierigste. Inklusive diverser Fotostopps, benötigten wir eine knappe Stunde, bis sich das Tal wieder weitet. Das war unser Umkehrpunkt. Recht zügig in 40 Minuten, liefen wir durch den Slot zurück. Dann 15 Minuten durch den Wash zum Parkplatz, und gegen 12 Uhr waren wir wieder on the road. Den Little White Horse Canyon kann ich uneingeschränkt empfehlen. Es war trotz des schönen Wetters und der Tatsache dass Sonntag war, kaum ein Mensch dort und die Eindrücke, welche man in dem Slot Canyon erhält sind mehr als klasse. Es wundert mich, dass dieser noch nicht so bekannt ist und freut mich, dass das kleine wilde Pferd noch nicht zur Standardtroute durch den amerik. Westen gehört. Wir fuhren erst zurück nach Hanksville und dann die UT-95 weiter nach Süden. Eine landschaftlich sehr schöne Strecke durch die roten Steine, welches in der Glen Canyon Recreation Area seinen Höhepunkt erreicht. In jener schlängelt sich die 95 durch das Tal, umgeben von roten hohen Bergen, wie in den Western Filmen.

 

Tag 10:

Las Vegas - Snow Canyon - St. George

 

Dort überwindet man den Colorado, bzw. jene Stelle, wo der Fluss in den erschreckend wenig Wasser führenden Lake Powell fließt. Ein Parkplatz am Wegesrand bietet einen schönen Überblick über den Stausee, wenn man sich 500 Meter vom Auto in Richtung Abhang entfernt. Nach kurzem Stopp, fuhren wir gleich weiter zum Natural Bridges National Monument. Insgesamt benötigten wir, incl. dem 15 Minuten Halt, zwei Stunden für die 96 Meilen von Hanksville zu den Naturbrücken. Bei der Vorbereitung auf den Urlaub, bzw. dem damit verbundenen Lesen von Reiseberichten, bin ich mal wieder bei Volker von Lalasreisen auf diesen kleinen Park aufmerksam geworden. An der UT-95 ist dieser ausgeschildert, wo man noch 5 Meilen der UT-275 folgt, welche in dem Park endet. Am Visitors Center waren wieder $6 zu entrichten und wir erhielten ausführliche Informationen über den Park, was in einen kleinen Schwatz mit dem Ranger endete. Dort erfuhren wir, dass uns das kalte und schlechte Wetter auf den Fersen war.

 
Colorado an der Glen Canyon Recreation Area
 

Tag 11:

Zion Nat. Park, Kanab Canyon Rd, Bryce Nat. Park

 

Natural Bridge

Noch waren es 15° Celsius, aber für den nächsten Tag war ein Wetterumschwung mit Schnee, in dem mit 2.000 Meter ü.n.N. hoch gelegenen Park, prognostiziert. Vom Visitors Center, fuhren wir die 8 Meilen lange Scenic Loop Road (Einbahnstraße), zuerst zur Sipapu Bridge. Am ersten Aussichtspunkt, sieht man jene aus frontaler Perspektive in gewisser Entfernung von oben herab. Am zweiten ist man entschieden näher, sieht die mit 67 Meter Höhe und 81,5 Meter Spannweite größte Natural Bridge des Parks aber seitlich. Dort startet ein Weg, welcher steil bergab, teilweise über Leitern, über eine Höhendifferenz von 150 Metern hinunter führt. Für den gesamten, recht anstrengenden Weg, sollte man gut 90 Minuten einplanen. Wir entschieden uns für die Light Version. Das heißt etwa 80 Meter in 30 Minuten hinunter, bis wir wieder frontal (diesmal von der anderen Seite) und auf gleicher Höhe zur Brücke standen. Das reichte uns, da wir mal wieder auf der Flucht waren und keine Zeit hatten.

 
                                  
 

Tag 12:

Hole in the Rock Road

 

Wieder oben, komplettierten wir den Rundweg (schließlich wollten wir auch nicht als Geisterfahrer abkürzen) und hielten als nächstes bei der Kachina Bridge. Mit 64 Metern Höhe und 62 Meter Spannweite, eine halbe Nummer kleiner, als die Erste. Jene sahen wir uns nur vom Parkplatz aus an. Genau so, wie die dritte Brücke im Park, die Owachomo Bridge. Als wir am Aussichtspunkt standen, erkannten wir diese zuerst gar nicht. Das lag daran, dass der Felsbogens dünner war, wie die vorherigen, sie in gewisser Entfernung steht und mit 32 Metern Höhe und 55 Metern Spannweite die kleinste ist. Entstanden sind alle Sandsteinbrücken durch Sturzfluten, die durch den White River nebst seiner Nebenflüsse schossen, die Felsbarrieren durchbrachen und immer weiter aushöhlten. Insgesamt würde ich den Park als sehr ruhig bezeichnen und keinesfalls überlaufen, was der abgeschiedenen Lage zu verdanken ist. Als Ersttäter im amerikanischen Westen sicherlich kein muss, da aufgrund der Fahrt ein zu hoher Zeitbedarf, aber wenn man die UT-95 sowieso entlang fährt, durchaus empfehlenswert.

Owachamo Bridge
 

Tag 13:

Burr Trail, Nottom Road

 

 

Moki Dugway Ausblick

Wieder auf der UT-95, verließen wir jene nach 4 Meilen und kürzten über die UT-261 ab. Diese führt weiter durch die Hochebene, recht unspektakulär, durch einen scheinbar endlosen Fichtenwald. Bis die Hochebene nach ca. 20 Meilen abrupt endet und die asphaltierte Straße zu einer Schotterstraße wird. Plötzlich geht es über Serpentinen, ca. 700 Meter den Moki Dugway hinunter. Für Busse und Wohnmobile aufgrund der engen Kehren absolut ungeeignet. Natürlich hielten wir oben an und genossen die immense Aussicht. Diese reicht in die tiefer gelegene Ebene, in welcher mitten in der Landschaft die roten Steinberge des Valley of the Gods stehen, ähnlich denen im Monument Valley. Also die Serpentinen runter und nach zwei Meilen links in das Valley of the Gods. Eine 17 Meilen lange unasphaltierte Straße führt durch das Tal, welche ich für Wohnmobile ebenfalls nicht empfehlen würde. Sieht zwar alles recht eben aus, aber dann kommt urplötzlich wieder ein kleiner ausgetrockneter Bach, vor dessen Durchfahrt wir auch mal kurz abhoben, weil zu spät gesehen.

 

Tag 14:

Goblins Valley, Little White Horse Canyon, Natural Bridges N.M., Valley of the Gods

Der Weg führt vorbei an den schön geformten Bergen. Ich fand den Rundweg wirklich klasse. Außer uns kein anderer Tourist, entsprechend ruhig war es, die Bergformationen sind nicht minder schön wie im Momument und man sieht sogar mehrere davon. Nur kamen die nicht mal in einer Zigarettenwerbung vor. Also ich würde das Valley of the Gods dem Monument sogar vorziehen, wenn es keinen großen Umweg bedeutet. Während der etwa 40 Minuten dauernden Durchfahrt, ging wie bestellt die Sonne unter und die Berge wurden glutrot angeschienen. Ein traumhaftes Bild, was auf den Fotos nicht annähernd wieder gegeben wird. Im Dunklen fuhren wir den verbleibenden Weg nach Mexican Hat. Dort hielten wir zuerst an der Valle´s Trading Post, direkt an der Colorado-Brücke. Als man $65 für die Übernachtung haben wollte und ich nach einer bessern Rate fragte, wurde der junge Native Herr frech. Er meinte, dass wir im Ort nichts preiswerteres und besseres finden würden und wenn wir gehen würden, eh zurück kommen würden. Das reichte uns und wir drehten wortlos um.

 
Valley of the Gods
 

Tag 15:

Monument Valley - Grand Canyon

 

Mexican Hat Lodge

Das Canyonlands Motel wollte $62 haben, was uns auch zu teuer war und schließlich kamen wir im der Mecican Hat Lodge für $56 unter. Das Zimmer war wirklich klasse. Das ganze Haus wirkte wie vor 100 Jahren im wilden Westen, mit einem Saloon. Auch die Zimmer waren wie in vergangenen Tagen eingerichtet. Wir verbrachten den Abend damit, schon mal unsere Koffer umzupacken, damit wir morgen Abend in Vegas nicht mit allen Koffern den langen Weg auf das Zimmer machen müssen. Ein Koffer mit nicht mehr benötigter Wäsche konnte folglich im Auto bleiben. Ich beaufsichtigte dieses hauptsächlich und ging öfters mal vor die Tür rauchen. Man merkte anhand der Temperaturen deutlich, dass wir tiefer und südlicher waren. Ich fror zum ersten mal seit unserer Tour nicht mehr bei meinem abendlichen Hobby mit einem Bier.

 

               

                                                                                                

 
                                                                               Besucher seit dem 07.07.2003: