Woche 1

 

Woche 2

 

 
 

Glutrote Sierra vor dem Mt. Whitney Motel in Lone Pine

 

Heute begann unser längster Tag „on the road“, weshalb wir um 7 Uhr abreisebereit waren. Die Sonne ging gerade auf und schien die High Sierra glutrot an. Da wir uns tiefer als in den Vortagen befanden (von Mammoth Lakes bis Lone Pine hatten wir über 1.000 Höhenmeter hinter uns gelassen), war es morgens nicht so kalt, sodass Scheiben kratzen ausfiel. Schnell noch zur gegenüber dem Motel gelegenen Tankstelle getankt und los ging es. Direkt hinter Lone Pine zweigt die CA-136 von der US-395 ab, welcher wir 18 Meilen in südöstlicher Richtung folgten. Die Strecke führt durch langweilige Wüstenlandschaft und da außer uns kaum jemand unterwegs war, drückte ich das rechte Pedal mächtig durch. Am Ende der CA-136 mündet diese auf die CA-190. Diese führt direkt ins Death Valley. Zuerst durch die Ebene, bis wir nach weiteren 20 Meilen den Parkeingang erreichten. Dann ging es über Serpentinen abwärts. Rechts und links des Highways sieht man nur noch schroffen Fels - eine lebensfeindliche Gegend.

 
 

Wir hielten an den Aussichtspunkten, überquerten eine weitere Hügelkette (ein ständigen auf und ab auf der Strecke), bis wir 69 Meilen ab Lone Pine, den Campingplatz Emigrant nach einer Stunde erreichten. Dort bogen wir rechts auf die Emigrant Canyon Road (Beschilderung Wildrose folgen). Dieser asphaltieren Straße, welche aufgrund der Streckenführung, entlang der Tucki Mountains (ja sie heißen wirklich so) sehr reizvoll ist, folgten wir ca. 17 Meilen, bis zum Abzweig Eureka Mine, bzw. Aguereberry Point (beides ausgeschildert). Dann ging es über Dirt Roads. Das erste Stück mit wenig Steigung über ein Sand/Stein Gemisch, bis es kräftig aufwärts ging. Dort wurde die Strecke unwegsamer, führte immer mehr über kleine, spitze Steine und wurde insbesondere enger. Glücklicherweise kam uns niemand entgegen, denn sonst hätte das zu einem Problem geführt. Die letzte Meile hatte es wirklich in sich, da man auf einer einspurigen Straße, auf der einen Seite entlang einer Felswand und auf der anderen entlang des Abhangs fuhr.

 

CA-190 bei Einfahrt in das Death Valley von Westen

 
 

Blick vom Aguereberry Point auf das Beath Valley

 
 

Um 9 Uhr, nach 6 Meilen Fahrt, waren wir endlich oben, und genossen allein die Aussicht vom Aguereberry Point auf 1.951 Meter. Dieser ist ähnlich dem vom Dantes View, nur von der andern Seite über das Tal. Dafür kaum besucht, da schwerer zu erreichen. Den Salzsee bei Badwater konnten wir aufgrund der blendenden Sonne im Südosten nicht gut sehen, dafür um so besser den Salzsee nördlich von Furnance Creek. Interessant fand ich die Geologie der Felsen. Man konnte aufgrund der einzelnen Gesteinsschichten genau sehen, wie dieser in einem 45 Grad Winkel nach oben gepresst wurde. Wir liefen vom Parkplatz 300 Meter über einen steinigen und unwegsamen Pfad zum Felsvorsprung, wo es fast senkrecht abwärts geht. Auch wenn der Ausblick vom Parkplatz schon klasse ist, er lässt sich am Felsvorsprung noch toppen. Wir genossen den Ausblick und gingen nach einer Stunde Aufenthalt zurück zum Auto.

 
                                 
 

 

Dann wieder über die Piste (wo uns an Stellen, wo gegenseitiges Passieren möglich ist, zwei Fahrzeuge entgegen kamen) und der Emigrant Canyon Road zurück zur CA-190. Nach 6 Meilen erreichten wir den unasphaltierten Abzweig auf der rechten Seite zum Mosaic Canyon (ausgeschildert). Nach 2 Meilen über der mit dem PKW problemlos zu befahrenen Dirt Road mit groben Steinen, erreichten wir den Parkplatz. Nach ½ Meile zu Fuß, erreicht man den interessanten Teil des Canyons. Einen durch Erosion ausgewaschenen und glatt geschliffenen Canyon, welcher an seinen engsten Stellen nur 1 Meter breit ist und sich in Schlangenlinien durch den Fels windet. Das interessanteste ist die Farbe des Fels, welcher gelblich weiß schimmert und aufgrund seiner Maserung an Marmor erinnert. Nach dem Überwinden von kleinen Kletterpassagen, zieht sich der Canyon 1/3 Meile, bis der beste Teil vorbei ist und sich zu einem breiten Tal weitet. Obwohl es dort ebenfalls sehr schön war, saß uns wieder die Zeit im Nacken und wir kehrten nach 2 Meilen Weg wieder um.

 

Aguereberry Point zum Zweiten....

 

 

Zufahrt zum Aguereberry Point

 

Etwa eine Stunde dauerte der gesamte Abstecher, sodass wir gegen 11 Uhr am Fahrzeug waren. Zurück auf der CA-190 zwei Meilen östlich, bis zum Campingplatz Stovepipe Wells (gut besucht in der kühleren Jahreszeit), wo wir kurz an den Dünnen hielten. Direkt nördlich der CA-190, beginnen jene direkt hinter der Straße, wo wir etwa 500 Meter hinein liefen. Die richtig hohen Dünen sind ca. 2 Meilen weit entfernt, aber auf den beschwerlichen Weg durch den Sand verzichteten wir. 30 Minuten später wieder am Auto, fuhren wir 26 Meilen auf der CA-190, bis zum Visitors Center bei Furnance Creek. Dort hatten wir uns beim kurzen Stopp mit Informationsmaterial eingedeckt (auch in dt. Sprache erhältlich) und sind weiter zur Furnance Creek Ranch gefahren. Ich sah mir die Informationstafel an, auf welcher die Abfolge des Unwetters vom August 2004 mit Fotos dargestellt war. Durch sinnflutartige Regenfälle, dessen Wasser so schnell nicht versickern konnte, gab es eine Flash Flood, welche alles wegspülte, was sich in ihrem Weg befand.

 

 

Darauf folgten wir der CA-178 für zwei Meilen südlich, bis zum ausgeschilderten Parkplatz vom Golden Canyon auf der linken Seite, den wir gegen 13:30 Uhr erreichten. Ausgangspunkt unserer Wanderung in den Canyon, dessen erster Teil ein wenig Klettern erforderte, da man über Steine und Reste eines 1976 bei einem mehrtägigen Unwetter weg gespülten Fußweg steigen muss. Der Wash ist zu Beginn ca. 5 Meter breit, weitet sich aber zunehmend. Interessant sind die kleinen Seitencanyons, welche zu Erkundungstouren einladen (so auch bei uns). Zu guter Letzt seien noch die Steinformationen generell erwähnt, welche beeindruckend aussehen (insbesondere bei entsprechender Sonneneinstrahlung, so wie wir sie auf dem Rückweg hatten) und schwer zu beschreiben sind. Nach 3/4 Meile vom Parkplatz aus, zweigt ein Weg zum Zabriskie Point ab, welcher nach insgesamt 2 Meilen erreicht werden kann. Wir entschieden uns aber geradeaus weiter zu fahren, zum Ende des Tales und der sich dort befindlichen Red Cathedral.

 

Mosaic Canyon

 
                                  
 

 

Golden Canyon

Die Red Cathedral ist ein aus roten Steinen bestehendes Amphitheater, eine senkrecht aufragende Felswand von geschätzten 150 Metern Höhe. Ab dem Abzweig zum Zabriskie Point, wurde die Anzahl der Wanderer deutlich weniger. Auf dem letzten Stück verengte sich der Weg bis auf ½ Meter Breite und es war erneut ein wenig klettern erforderlich (halb so wild). Da wir uns Zeit ließen und auch Seitencanyons „erforschten“, benötigten wir für die Meile zur Red Cathedral eine Stunde. Etwa 50 Meter vor der absoluten Sackgasse, kletterten wir einen Fels hinauf, wo wir einen genialen Überblick auf die Katedrale hatten, als auch über die Felsformationen der umliegenden Landschaft. Dort verweilten und picknickten wir. So wie wir gekommen waren, liefen wir in die untergehende Sonne zurück und fuhren um 16 Uhr zum Badwater Point, mit 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel, der tiefste Punkt auf dem amerik. Kontinent. Wir liefen über den Steg und über den ausgetrockneten Salzsee, dessen Oberfläche wie Schnee aussieht.

 

 

 

Im Grunde nichts spannendes, aber wenn man schon mal dort ist… Als nächstes fuhren wir die CA-178 zurück in nördlicher Richtung und bogen ca. 8 Meilen in den Artists Drive, ein ca. 11 Meilen langer, asphaltierter Rundkurs durch die Hügel. Wenn man Zeit hat oder wie ich schon öfters im Death Valley war, durchaus sehenswert. Bei dem Rundkurs verschwand die Sonne endgültig hinter den Bergen der High Sierra und wir fuhren in Richtung Zabriskie Point, welcher höher liegt und wir deshalb noch die goldgelbe Färbung des Himmels vor den Bergen sahen. Der Punkt bietet einen schönen Überblick sowohl auf das Tal, als auch über die schroffen, vom Wind geschliffenen Hügel, in und um die absolut gar nichts wächst. Da wir noch den Dantes View Point auf 1.669 Meter besuchen wollten, war unser Besuch am Zabriskie Point recht kurz. Wir fuhren 8 Meilen auf der CA-190 weiter in westlicher Richtung, bis wir den Abzweig zum Dantes View erreichten.

 

Red Cathedral im Golden Canyon

 
 

Badwater Point

 

Da es von dort aber noch 21 Meilen bis zum Aussichtspunkt sind und es zügig dunkel wurde, beschlossen wir, dass dieses keinen Sinn mehr machen würde. Also fuhren wir direkt über die CA-190, welche nach der Staatengrenze zur NV-374 wird, bis zur US-95 und erreichten nach 2 ½ Stunden Fahrzeit gegen 20 Uhr Las Vegas. Da es mal wieder dunkel war, kann ich die Strecke nicht beschreiben. Was aber immer wieder ein Erlebnis ist, ist bei Dunkelheit in das Lichtermeer von Las Vegas hinein zu fahren. Erschreckend, wie sich die am schnellsten wachsende Stadt der USA mit seinen 1,7 Millionen Einwohnern, immer weiter in die Wüste ausbreitet. Bis 20 Meilen vor dem Strip waren die ersten Vorstädte. Das Gewirr an Autobahnen und Fahrspuren wurde immer größer, aber dennoch fanden wir die Ausfahrt Sahara Av. auf Anhieb. Wir fuhren den gesamten Strip von Nord nach Süd, entlang aller großen Hotels, auf welchem, weil Wochentags, der Verkehrsstau ausblieb.

 
 

Schon in Deutschland hatte ich zwei Nächte im Tropicana gebucht. Geblieben sind wir nur eine, aber da man 48 Stunden vorher das Zimmer wieder abbestellen kann und das Geld auf der Kreditkarte wieder gutgeschrieben bekommt, entschieden wir uns für diese Variante (so waren wir etwas freier in unserer Routenplanung). Das Tropicana war mit $46 / Nacht mit das preiswerteste was zu bekommen war und da wir früh weiter wollten, sollte uns das recht sein. Gebucht hatten wir einen Garden Room, aber da jene wegen unseres späten Check-In ausgebucht waren, erhielten wir von der muffigen Dame an der Rezeption ein kostenloses Upgrade für den Island Tower. Das ist der zweite Hotelturm vom Tropicana, der erste, auch $20 teurere mit besserem Blick auf den Strip, ist der Paradise Tower. Wie immer, waren die Wege zum Zimmer weit und das Zimmer sein Geld absolut wert. Lediglich den Spiegel unter der Decke am Bett, fand ich etwas befremdlich. Wem es dabei hilft oder darauf steht, sei damit geholfen, aber ich wollte mein zerknautschtes Gesicht nicht morgens beim Öffnen der Augen sehen.

 
Artists Drive
 

 

Zimmer im Tropicana Las Vegas

Es war schon 21 Uhr und wir hatten riesigen Hunger. Also herunter zum Buffet. Ich habe schon einige Buffets in Las Vegas erlebt, aber das vom Tropicana war mit Abstand das Enttäuschenste. Für $14,55 (incl. Tax) habe ich mehr, als ein wenig Salat, einen Braten und ein paar King Prawns erwartet. Einzig positiv erwähnenswertes war ein Pasta Stand, an welchem man sich wie beim Mongolen die Zutaten roh aussuchen kann, welche a la minute zubereitet werden. Anschließend kurz über den Strip, da beide SD-Karten der Kamera voll waren und wir uns eine CD-Rom brennen lassen wollten. Die Wartezeit überbrücken wir in einer nahen Kneipe. Als auch das erledigt war, liefen wir zurück zum Hotel, ich verspielte zuerst an der Slot Maschine ein paar $, bis wir zur Bar wechselten, wo ich Video Poker spielte. Dort holte ich alles und noch ein paar $ mehr wieder raus. Gegen Mitternacht hatten wir genug vom Automatengebimmel und traten den "weiten Weg" zum Zimmer an.

 

               

                                                                                                

 
                                                                               Besucher seit dem 07.07.2003:
 
Motel: $50,09
Gefahrene Meilen: 335