Woche 2

 

 
 

Vor 8 Uhr haben wir unser Motel verlassen und uns auf den kurzen Weg zum Mono Lake gemacht. Das Visitor Center, eine Meile nördlich von Lee Vining, sparten wir uns und fuhren direkt zur South Tufa State Reserve, an der Kreuzung CA-395 / CA-120, eine Meile südlich von Lee Vining. Auf der asphaltierten Zufahrt, hat man von der leicht erhöhten Straßenführung einen genialen Blick auf den tiefblauen See. Gemäß Beschilderung bogen wir auf eine Dirt Road ab, welche auch mit dem Wohnmobil kein Problem ist. Nach etwa 5 Meilen von der CA-395, erreichten wir einen Parkplatz, wo wir brav unsere $3 Eintrittsgeld pro Person in den Umschlag, bzw. in die Spardose steckten. Gleich dort befinden sich große Schautafeln, welche die Auskunft über die Ökologie, Flora und Fauna, des mit 150 m2 weltgrößten Kratersees geben. Der See hat einen doppelt so hohen Salzgehalt wie das Meerwasser und ist mit einem ph-Wert von 10 sehr alkalisch, welches verhindert, dass Fische darin leben können.

 
Mono Lake
 
  Mono Lake an der South Tufa Area

Kontrovers wird dabei die Tatsache behandelt, dass der Wasserstand aufgrund von Wasserentnahmen aus den fünf Zuflüssen für L. A., seit 1941 um 15 Meter gefallen ist. Zuerst liefen wir über den rollstuhlgerechten Fußweg zum Ufer, wobei man automatisch an den ersten Tufas (säulenartige Gebilde aus Kalziumkarbonat, bzw. Kalk, dessen Alter etwa 13.000 Jahre beträgt) vorbei kommt. Jene waren zur Zeit des niedrigen Wasserstandes noch im Wasser und entstanden aufgrund der Wechselwirkung von den Zuflüssen, mit den Alkalisalzen des Sees. Wenn man am Ufer steht, kann man genau beobachten, wie kleine Blasen aufsteigen, die Erde unter dem Seeboden also noch aktiv ist. Es ist eine geniales Bild. Der tiefblaue See, mit den bis zu 10 Meter hohen Tufas und die verschneiten 4.000´er der High Sierra im Hintergrund. Wir liefen am Ufer entlang, immer weiter östlich, teilweise durch Sand. Später durch morastiges Gebiet, bis wir nach 15 Minuten eine weitere Ansammlung von Tufas erreichten.

 
 

Nach etwas über einer Stunde, machten wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz. Dort unterhielt ich mich mit einem jungen Mann aus dem Süden von Colorado, der etwas hektisch wirkte. Knapp eine halbe Stunde später erfuhren wir im Radio, dass ein Mann aus dem Süden Colorados gesucht wird, mit genau so einem alten Pick Up wie er ihn fuhr, weil er Flachbildschirme aus einem Verwaltungsbüro per Einbruch geklaut hätte. Uns wurde etwas anders, da außer ihm und uns, niemand anderes dort war. Das Nordufer mit seinem Mono Lake Country Park und dortigen Picknickplätzen schenkten wir uns, da ich gem. Informationen aus dem USA Forum entnahm, dass die South Tufa  Area schöner seien soll. Nach zwei Stunden gesamter Aufenthaltsdauer (in der man wirklich alles gesehen hat) fuhren wir zurück zur CA-395. Von dort 30 Minuten in südlicher Richtung, schenkten wir uns den June Lake Look, der noch geöffnet war. Wir hatten einfach zu viel Programm an diesem Tag.

 
 
Tuffsteinsäulen im Mono Lake
 
                                  
 

 

Mammoth Lake

An der CA-203 bogen wir in westlicher Richtung zum 4.000 Einwohner Ort Mammoth Lakes ab, welchen wir nach 3 Meilen erreichten.  Auf dem Weg dort hin lasen wir auf einem Schild, dass die Straße zu unsrem Ziel, das Devils Postpile Monument (sechseckige Basaltsäulen, bis zu 20 Meter hoch) bereits Wintersperre hatte. Im Ort hatte ich den Eindruck, in den Alpen zu sein. Die Hotels hießen Garmischer Hof, Innsbrucker irgendwas und Alpen sonst was. Wir fuhren durch über die Main Street und kamen so direkt auf die Lake Mary Road, welche uns zuerst zu den Twin Lakes führte. Nach kurzem Fotostopp weiter über asphaltierte Bergstraße, durch malerischer Landschaft zum Ende der Straße zum Horseshoe Lake. Nach Westen direkt vor dem Massiv der 4.000´er Berge der Sierra, stehen dort Bäume, bzw. nur noch der Stamm mit ein paar großen Ästen, welche aufgrund des aus dem Boden entweichenden CO2 abgestorben sind. Reichlich Heinweisschilder bezeichnen auch die Gefahr, welche aus dem Gas hervorgeht.

 

 

Es gibt dort reichlich Trails, welche leider aus Zeitgründen für uns ausfielen, aber beim nächsten Besuch sehr weit oben auf der „To Do“ Liste stehen. Nach einer Stunde Aufenthalt bei den Seen, fuhren wir wieder in den Ort. Von dort aus zur östlichen der drei Talstationen des Skigebietes Mammoth Mountain, welches sogar ein Sommerskigebiet ist. An der Talstation „Main Lodge“ parkten reichlich Autos und der Skibetrieb war in vollem Gange. Mit 150 Abfahrten und 29 Liften kein kleines Gebiet, dessen höchste Erhebung sich auf 3.365 Meter befindet. Ich lief vom Parkplatz zum Lift, wobei der Verzicht aufs Ski-Fahren nicht einfach war. Bei der Liftkartenkasse wurde ich aber entspannter. $65 sollte eine Tageskarte kosten (Stunden oder Halbtageskarten gibt es nicht) und da schon 13.30 Uhr war, war das definitiv eine Sache, die keinen Sinn macht. Von dort aus wieder in den Ort, wo wir am Ortsausgang zu Mittag bei Mc Doof aßen. Danach zurück zur US-395, welcher wir 2 Meilen folgten, bis wir bei der Beschilderung Hot Creeks nach links abbogen.

 
Mammoth Lakes Ski Resort
 

 

Hot Creeks

Mittlerweile ist der Weg zu den heißen Quellen komplett ausgeschildert, sodass ich auf weitere Details verzichte. Bei Volker von Lalasreisen las ich etwas von einem Arch (2,6 Meilen ab der US-395 auf der rechten Seite beim Hinweg), da ich aber wohl zu schnell über die Piste fuhr, fand ich jenen erst auf dem Rückweg. Nach ca. 4 Meilen unasphaltierte Strecke, die mit jedem WOMO zu machen ist, erreichten wir den Parkplatz. Von dort sieht man es schon mächtig dampfen. Man geht einen Fußweg hinunter, über welchem man ins Flusstal, zu den acht heißen Quellen gelangt. Im Grunde handelt es sich um einen Gebirgswasserfluss, der vor den Quellen  eiskalt ist (Erkenntnis durch Eigenversuch, durch Finger hinein halten). Ab den heißen Quellen ist der Fluss so heiß, dass es der kleine Finger noch aushält, aber man sich in den Becken, welche sich dort gebildet haben, verbrüht, wie ab 1968 schon 14 Leute leidvoll erfuhren und mit dem Leben bezahlen mussten. Leider kommt man ab der Stelle wo das Wasser heiß ist, wegen Absperrungen nicht mehr an den Fluss.

 
                                  
 

 

 

Aber wenn es niemand sieht, ist der provisorische Zaun einfach zu überwinden. Die Gefahr liegt natürlich dabei, dass man am Ufer abrutscht und so das letzte Vollbad seines Lebens nimmt. Wie man anhand der Wege auf der anderen Seite und einer Brücke erkennen kann, kam man in der Vergangenheit über den Fluss, was nun vorbei ist. Trotzdem nett für einen kurzen Besuch von einer halben Stunde, denn es ist es von der US-395 nur ein kleiner Abstecher. Da wir Sonnenschein bei fast 20 Grad hatten, dadurch die Felsen entsprechend angeschienen wurden und Wasserdampf aus dem Fluss kam, hatte die Landschaft etwas für sich. Wir statteten noch kurz dem Arch einen Besuch ab, den wir auf dem Rückweg fanden und fuhren über die CA-395 zwei Stunden hinab bis Lone Pine. An der einzigen Ampel des Ortes, bogen wir rechts in die Whitney Portal Rd. ab und nach weiteren 2,3 Meilen, rechts auf eine unasphaltierte Piste. So erreichten wir die Alabama Hills, kleine Steinhügel aus Rotsandstein, geformt im Laufe der Jahre durch Wind, Regen und Schnee.

 
..und noch mal die heißen Quellen
 

 

Alabama Hills

Im Hintergrund die schneebedeckten Berge der High Sierra – ein schönes Bild. Leider zog eine hohe Wolkendecke hinein, sodass die Hügel nicht leuchtend rot angeschienen wurden. Die einzelnen Steine sehen aus, als hätte man einen riesigen Felsen mit unvorstellbarer Kraft in der Hand zerbröseln und an einer Stelle wieder zu Boden fallen lassen. Die Alabama Hills dienten als Kulisse für viele Western Filme und auch als wir zu jenen fuhren, war ein großes Filmteam mit 10 LKWs am zusammenpacken. Die Filme kann ich nicht benennen, da ich nur beim Musikentenstadel schneller umschalte, als bei Western. Wir fuhren mit unserem Jeep über diverse Pisten durch die Hills, wobei ein Fahrzeug mit hoher Bodenfreiheit von Vorteil ist. Zwar kann man auch die Hauptpisten mit einem PKW fahren, allerdings fällt dann so manche „Nebenstrecke“ weg. An interessanten Stellen hielten wir an und kletterten die Hügel hinauf. Von oben erschließt sich ein klasse Blick über das Gebiet.

 
 

Nach etwa einer Stunde fuhren wir auf die Whitney Portal Rd. zurück, diese eine Meile in Richtung Sierra Berge und dann wieder links ab, um in ein weiteres Gebiet der Alabama Hills zu gelangen. Dieses ist zwar kleiner, aber aufgrund seiner Steinformationen, nicht minder interessant. Dort kletterten wir noch ein wenig herum, bis es dunkel wurde. Um 17 Uhr fuhren wir ins nahe Bishop zurück und versuchten im Best Western Motel, ein Zimmer zu bekommen. Trotz reichlich Zimmer war alles ausgebucht, was wir wohl der Filmcrew zu verdanken haben. Unser nächstes Ziel war das Mt. Whitney Motel, eher in der preiswerten Kategorie in der Ortsmitte (wenn man das in Bishop so nennen kann) auf dem Highway 395. Deshalb hatten wir erst Sorge, dass die Nacht etwas laut werden könnte, was sich aber nicht bestätigte. Das Zimmer war klein, zweckmäßig eingerichtet, aber sauber und den Erwartungen bei $50 die Nacht entsprechend. Wir telefonierten auf dem Zimmer noch ein wenig mit Sandra, um zu melden, dass wir noch lebten, besprachen die Route des nächsten Tages und sahen noch ein wenig Fernsehen.

 
...und nun auch noch mal die Alabama Hills
 

               

                                                                                                

 
                                                                               Besucher seit dem 07.07.2003:
 

Motel: $50,14             

Benzin $27,50 für 10,189 Gal. =  $2,699 per Gal.
Gefahrene
Woche 1

189 Meilen