Woche 1
Woche 2

 

Woche 3

 

 

 

Um 9 Uhr machten wir uns über die UT-24 auf den Weg Richtung Osten. Jene Straße führt durch den Capitol Reef National Park, durch ausgesprochen schöne Felsformationen, wie die Twin Rocks, Capitol Dome, Petroglyphes und Chimney Rock, welche rechts und links der Straße bis zu 500 Metern empor stehen. Innerhalb der Flächen, wo genug Tageslicht in das Tal kommt, sind die restaurierten Mormonensiedlungen mit ihren Obstgärten zu betrachten. Allerdings war unser Plan, erst durch den Park durch zu fahren (halbe Stunde Fahrzeit), um am östlichen Parkausgang über die Nottom Road und Burr Trail wieder nach Boulder (siehe Vortag) zu gelangen und so erneut über den Höhenzug zu fahren, welchen wir am Vortag bei Dunkelheit bereits bewältigt hatten. Also 70 Meilen = 112 km nicht asphaltierte Straße durch das Grand Staircase Escalante National Monument. Aber es kam anders.....

  Felsformation auf der Nottom Road
 
Offroad auf der Nottom Road  

Zuerst fuhren wir von der UT-24 auf die Nottom Road ab, welche die ersten 10 Meilen = 16 km noch einen Teerbelag hat. Unterwegs passierten wir am rechten Straßenrand zwei Felsmonolithen von geschätzten 20 Metern Höhe, welche wir zu einem Fotostop nutzten. Dann hört der Straßenbelag abrupt auf und man bewegt sich auf einer Piste. Leider haben wir vor dem Wechsel auf die Dirt Road zum letzten mal ein Schild gesehen, welches auf den Burr Trail hinwies. Daher fuhren wir nach Gefühl, aber scheinbar nach dem Falschen. Wir kamen immer weiter in diese unberührte Gegend hinein (nicht ein Auto begegnete uns auf der gesamten Exkursion) und die Straße wurde immer schlechter. Probleme bereitete uns die nicht ausreichende Bodenfreiheit unsers Chevrolet Cavallier, aber durch querfahren über die Furchen in der Straße, ließ sich dieses Problem beherrschen, wenn es auch Zeit kostete.

 

Nach 1,5 Stunden Fahrt hatten wir keine wirkliche Ahnung mehr, wo wir uns befanden (daher kann ich die Felsen und Berge auf dem Weg auch nicht benennen), sodass wir nach 20 Meilen = 32 km wieder über den Weg zurück fuhren, aus welchen wir auch gekommen waren. Als Fazit zu dieser Unsinnsfahrt sei zu bemerken, dass wir landschaftlich unberührte Gegenden im Grand Staircase zu sehen bekamen, welche diesen Weg absolut lohnenswert gemacht haben. Gegen 12 Uhr waren wir wieder am Osteingang des Capitol Reef National Park und durchquerten jenen wieder in Richtung Westen, wie schon am Morgen. Von der UT-24 bogen auf den Scenic Drive am Visitors Center ein. Jenen fuhren wir etwa 5 Meilen = 8 km entlang, bis wir zum Abzweig kamen, welcher zum Grad Wash führt.Nach etwa eine Meile auf einer Unpaved Road erreichten wir einen Parkplatz, von welchem der 2 ¼ Meilen = 3,6 km lange Wanderweg (pro Weg) durch den Grand Wash begann.

  Capitol Reef National Park
 
Wanderung durch den Grand Wash im Capitol Reef National Park  

Als erstes mussten wir uns in ein sich in einer Holzbox befindliches Buch eintragen, wo wir unseren geplanten Weg und Autokennzeichen vermerkten mussten. Jenes dient zur Sicherheit, wenn man, aus welchen Gründen auch ewig, den Trail nicht wieder bis zum Ausgangspunkt schaffen sollte. Der Grand Wash ist ein ausgetrocknetes Flussbett, welches sich bei starkem Regen füllt und dann zum reißenden Strom werden kann. Dieses Flussbett ist eingebettet in ein Felsmassiv, welches an seiner engsten Stelle keine 10 Meter breit ist und sich zur vorher befahrenen UT-24 schlängelt. Nicht so spektakulär wie die Narrows im Zion, aber trotzdem eine lohnenswerte Wanderung. Allerdings ist der Weg unbefestigt, da man über die durch Flaschfloods mitgerissenen mehr oder weniger kleinen Steine wandern muss. Darüber hinaus war dieser Trail auch Menschenleer, lediglich zwei anderen Paaren begegneten wir auf unserer über 2,5 Stunden dauernden Wanderung. Da es jenen Tag mit geschätzten 25 Grad angenehm warm war und die Hitze in dem engen Tal stand, eine durchaus anstrengende Sache, Nach etwa 5 Minuten Wanderung gibt es einen Abzweig zum Cassidy Arch, einen 1 ¾ Meilen = 2,8 km langen Trail (wieder pro Weg), welcher dabei über 300 Meter an Höhe überwindet und eine gute Aussicht bieten soll. Ggf. eine Wanderung für das nächste mal.

 
             
 

Wir erreichten unser Fahrzeug gegen 15 Uhr, aßen von den sich in unserer Kühltasche befindlichen Lebensmittel zu Mittag und machten uns auf den Weg, den Rest des 10 Meilen = 16 km langen Scenic Drives abzufahren. Hierbei durchfährt man den landschaftlich sehenswertesten Teil der Waterpocket Fold, der 160 km langen Bergkette, welche sich durch den Park erstreckt. Von der Straße zweigen weitere Wanderwege ab, wobei der Wendepunkt dieser Sackgasse der Capitol George Trail ist, wie der Grand Wash ein Flashfloodtal. Der Capitol George ist bis auf eine Meile, welche nur zu Fuss zurückgelegt werden kann, komplett mit dem Auto über eine Schotterpiste zu befahren, was wir auch machten. Die letzte Meile zu „The Tanks“ schenkten wir uns allerdings. Eine weitere Alternative wäre eine Wanderung des Golden Throne Trails, welche nach 2 Meilen = 3,2 km bergauf einen schönen Ausblick bieten soll.

  Wanderung durch den Grand Wash im Capitol Reef National Park
 
Goblin State Park  

Mittlerweile schon fast 16 Uhr, verließen wir den Park und über die UT-24 erreichten wir in 1,5 Stunden und 58 Meilen = 93 km, die ausgeschilderte Abzweigung zum Goblin State Park. Die Fahrstrecke war die ersten Meilen durch das Waterfold Pocket noch recht interessant, wurde aber zusehends langweiliger, da wir in die Ebene hinein begaben. Nach weiteren 10 Meilen immer den Schildern nach, erreichten wir den Eingang zum Goblin State Park. Wie schon mittlerweile bei State Parks gewöhnt, waren auch hier im Rahmen einer Self Registration $6 zu entrichten. Von dort aus war es keine Meile mehr bis zum Aussichtspunkt, mit einem recht großen Parkplatz für einen solch unbekannten, kleinen Park. Von dort aus hat man einen guten Überblick, auf die bis zu drei Meter hohen Goblins, bzw. auf deutsch Kobolde. Wenn man seiner Phantasie freien lauf lässt, kann man darin Figuren oder auch Pilze drin sehen.

 

So betrunken, dass ich darin außerirdische sah (wie sicherlich schon mehrfach geschehen), war ich zu dem Zeitpunkt allerdings nicht...  Da wir keine ausgewiesenen Wanderwege erkennen konnten, sondern lediglich rechts und links der überdachten Aussichtsplattform ausgetretene Trampelpfade, begaben wir uns herunter zu den Goblins. Bei genauer Betrachtung stellten wir fest, dass es sich um Sandstein handelt, welcher aufgrund von Erosion, seine vorher beschriebene Form erhalten hat. Wir erkletterten einige Kobolde, fotografierten eine Menge und machten uns nach einer halben Stunde wieder auf den Weg zum Auto. Gegen 17 Uhr erreichten wir wieder die UT-24 und fuhren fast zwei Stunden, 101 Meilen = 161 km über die I-70 und US-191 bis nach Moab. Auf der I-70, wo ich etwas über dem Limit fuhr, hatte ich Glück, dass mir ein unter einer Brücke auf der Lauer liegender Sheriff nicht folgte und mir die Geschwindigkeitsübertretung nicht gebührenpflichtig, schriftlich gab.

  Goblin State Park
 
Andre auf einem Goblin  

Um 19 Uhr erreichten wir Moab und zum Travelodge Motel, welches wie schon vorher aus dem Internet in Deutschland wegen vernünftiger Preise auserkoren hatten. An Ort und Stelle stellte sich jedoch heraus, dass mittlerweile die Kette Micromotel das Gebäude übernommen hatte. Allerdings war der Preis mit $48 + Tax vernünftig, da wir vor dem Ansteuern des Motels durch den Ort gefahren sind, um Preisvergleiche zu betreiben. Unserer Meinung war es eines der günstigsten und auch besten Angebote im Ort, welches zudem an der W 100 N ausgesprochen zentral gelegen war. Lediglich die Zimmer waren ein wenig klein (Mikro halt). Wir buchten uns für zwei Nächte ein, da wir einen Ruhetag einlegen wollten. Gegen 20 Uhr, alles Gepäck verstaut und umgezogen, fuhren wir zum sich auf der Main Street befindlichen Pizza Hut.

 

Das Essen war wie immer, nur stieß mir negativ auf, dass die sehr bemühte, bzw. schon nervige Bedienung auf der Rechnung schrieb: „Tips are not included“. Na klasse. Da war ich dann erst recht geizig beim Trinkgeld für diese Belehrung. Wir liefen noch ein wenig die Main Street entlang und waren um 21.30 Uhr wieder im Motel und sahen noch ein wenig fern.

 
                                                                                                                                          
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