Woche 2

 

 
 
 
 

Gegen 9 Uhr ging ich zum reichhaltigen Frühstück und eine knappe Stunde später begann meine Jekaterinburg-Stadterkundung. Zuerst mit dem Taxi für 100 RUB = 1,40 EUR zum Boris Jelzin Center – ein moderner Gebäudekomplex mit Kultur- und Lehreinrichtungen, aber auch dem Museum zu Ehren des ehemaligen russischen Präsidenten. In der unmittelbaren Umgebung sind weitere Büro-Hochhäuser u.a. auch das 83 Meter hohe Hyatt-Hotel. Gleich im Eingangsbereich des Yelzin Center ist eine ehemalige Staatslimousine ausgestellt. Im Museum ist wie zu erwarten der Lebensweg skizziert, fast ausschließlich in russischer Sprache. Nach knapp einer Stunde hatte ich alles gesehen und lief um den künstlichen Binnensee des Flusses Isset 2 km über die Makarov Brücke zum Wahrzeichen von Jekaterinburg – die Kathedrale auf dem Blut.

 
 
 
 

Dort wurde im Nachgang der Oktoberrevolution 1918 die Zarenfamilie ermordet. Mit mehreren (wie in Russland üblich) goldenen Zwiebeltürmen der Touristenmagnet in Jekaterinburg. Ich besichtigte die Kirche von innen, wo am Altar nicht mit Gold gegeizt wurde. Anschließend machte ich einen 500 Meter Umweg, um die Hauptstraße überqueren zu können, zur The Church of Ascension, eine weitere sehenswerte (wenn auch kleinere Kirche) in blauer und weißer Farbe mit 3 Türmen. Es folgte ein weiterer 500 Meter Spazierweg zum Sevastyanov's House, ein auffällig schön restauriertes, altertümliches Haus im Stil des jungen 19. Jahrhunderts mit viel blau, grün und weiß. Dann entlang der Lenin Straße, vorbei am südlichen Ende des Binnensees Isset, wo wegen dem wolkenverhangenen Wetter leider nicht viel los war.

 
 
 
 

Normal trifft man sich dort oder vergnügt sich auf dem Wasser. Also weitere 550 Meter zur Yekaterinburg City Duma, dem alt-ehrwürdigen Rathaus mit Glockenturm. Der Vorplatz ist der 1905 Square, der Hauptplatz in Jekaterienburg, wo auch die Parade der Siegesfeier stattfindet und eine große Lenin Statue ist. Ich folgte der Lenin Av. weitere 1,3 km und gelangte so zum östlichsten WM Station von 2018. Im Grunde ein Oval wie viele Stadien in der Welt, aber mit Tribünen hinter den (Fußball)Toren, welche hinter / außerhalb der Stadionüberdachung und damit unter freiem Himmel sind. Leider konnte man das Stadion nicht von innen besichtigen. Von dort lief ich wieder 1,3 km die Lenin Street zurück zum Beginn der Fußgängerzone Vaynera Street.

 
                                                                                     

 

 
 

 

 

Gleich am Anfang ist eine riesige Shopping Mall („Passage“), denn wie ich im weiteren Verlauf der Reise feststellte, sind die russischen Fußgängerzonen in Bezug auf Geschäfte meist sehr kümmerlich, denn im Winter will niemand beim Shoppen draußen „verfrieren“. Also schaute ich mir den Konsumtempel in einem kleinen Durchlauf an und wechselte daraufhin zum gegenüberliegenden Shopping-Zentrum „Uspenskiy“, welches zwar etwas älter war, aber eine Subway-Filiale zum Mittagessen hatte. Ich lief die Fußgängerzone 800 Meter bis zum Ende und kehrte schließlich noch in die Grinvich Mall ein. Hierbei handelt es sich um die größte Shopping-Mall außerhalb von Moskau, bestimmt 2x so groß wie das Centro in Oberhausen.

 
 
 
 

Da es mittlerweile wieder „zuzog“ und etwas regnete war ich gar nicht böse darum, dort etwas Zeit zu verbringen. Schlussendlich fand ich nicht mehr den Ausgang – alle Wege führten in ein Parkhaus und nicht zur Fußgängerstraße… Als ich es schließlich doch schaffte, lief ich um das riesige Kaufhaus herum zum Zirkus Jekaterinburg, ein komisches Gebäude mit merkwürdiger Kuppel (kann man nicht beschreiben – siehe Bild). Von dort lief ich durch zweifelhafte und heruntergekommene Plattenbau-Gegenden 1,4 km zurück zum Novotel Yekaterinburg Centre. Da es erst 16 Uhr war, fragte ich an der Rezeption was ein Taxi zur Europa / Asien Grenze kosten würde, bzw. dem entsprechenden Obelisken. Max. 2.000 RUB = 28 EUR waren meine Grenze und es passte.

 
 
 
 

Ich musste noch 30 Min. auf das bestellte Taxi warten, worauf es vor dem Hotel vorfuhr. Zuerst durch das Stadtzentrum von Jekaterinburg und dann über eine 2-spurige, gut ausgebaute Autobahn, fuhren wir ca. 30 Min. ´gen Westen. Schließlich hielt der Fahrer an einem kleinen, mickerigen Monument – nicht jenes welches ich meinte. Ich zeigte auf meinem Handy ein Bild von dem wo ich hinwollte. Es folgten weitere 5 Min. Fahrt bis wir auf einer kleinen Landstraße schließlich die Grenze Europa / Asien und deren Obelisk erreichten. Etwa 25 Meter hoch mit einer Treppe davor, damit man in Europa hinauf und in Asien hinabgehen kann (oder umgekehrt). Nach 10 Min. hatte ich alles gesehen und ließ mich mit dem Taxi durch den wiedereinsetzenden Regen zurück nach Jekaterinburg fahren. Nun hatte ich noch 2 ½ Std. Zeit bis zur Abfahrt meines Zuges und lief ca. 15 Min. zu einem Steakrestaurant.

 
                                                                                    

 

 

 

 

 
 

Dort sprach eine Kellnerin etwas Englisch (Speisekarte wie immer lediglich auf Russisch) und ich aß ausgiebig zu Abend. Auf dem Rückzug zum Hotel noch kurz in einen Supermarkt eingekehrt und die Getränke- und Essenversorgung für meine kommende 22 Std. Bahnfahrt gesichert. Dann im Hotel die Koffer eingesammelt und mit dem Taxi zum Bahnhof gefahren. Wie immer 40 Min. vor Abfahrt dort eingetroffen, durch die Sicherheitskontrolle und im Warteraum Platz genommen. 20 Min. vor der regulären Abfahrt wurde auf Anzeigetafeln verkündet, dass der Zug 30 Min. Verspätung hat. Also noch mal vor das Bahnhofsgebäude gegangen und per Google Duo Frau und Freunde kontaktiert. Um 22:20 Uhr fuhr der Zug schließlich ein und kurz darauf setzte sich dieser in Bewegung nach Novosibirsk.

 
 

                   

                                   

 

                                                       

 

             

 

                                                                                                                                             
 
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