Um 8:30 Uhr standen wir auf und hatten danach das beste Frühstück unserer gesamten Kaukasus-Reise auf der Dachterrasse im 12. Stock des Paris-Hotels. Von dort konnten wir den sich schon in der Türkei befindlichen und oben mit Schnee bedeckten 5.137 Meter hohen Berg Großer Ararat (der aus der Bibel, Stichwort Moses) sehen. Danach begannen wir unsere Eriwan-Erkundung mit dem Platz der Republik, der Hauptplatz des Landes, mit dem Museum der armenischen Geschichte, dem Sitz der Regierung, das Marriott Hotel und 2 Ministerien – schön renovierte, alte Gebäude. Gesehen und für gut befunden, liefen wir 2 Min. zum Eingang der U-Bahnstation Republic Square, wo wir uns für je 100 AMD = 0,20 EUR zwei Token für eine U-Bahnfahrt kauften

 
 
 
 

Eigentlich sind die U-Bahnhöfe in den Post-Sowjetischen Ländern immer sehr sehenswert – hier aber war es eher mittelmäßig. Wir fuhren bis zur Endstelle und wieder zurück, was wir uns im Nachhinein betrachtet, hätten schenken können. Wieder am Ausgangspunkt, liefen wir vorbei am Garegin Nzhdeh Monument (Führer der Ersten Republik Armenien (1918-1921)) zum Vernissage Market. Letzterer ist ein Touristen-Markt mit Souvenirs, insbesondere Holz- / Schnitzarbeiten und Memorialien aus Tagen der UDSSR (sogar Parteibücher der kommunistischen Partei für 50 USD – unverhandelt). Dann versuchten wir unser erstes Taxi mit der App GG-Taxi zu bestellen, was mit Startproblemen verbunden war (wenn man Start und Ziel verwechselt).

 
 
 
 

Beim 3. Versuch aber klappe es und wir ließen uns für 1.000 AMD = 2 EUR für 5 km, zum Zizernakaberd, dem Cultural Genocide Park fahren. Oberhalb der Stadt gelegen, wird dort mit einem Museum und einem Denkmal mit ewiger Flamme an den Völkermord der Türken an den Armeniern gedacht, wobei geschätzt 1,5 Mio. Menschen getötet wurden. Angrenzend ist der Karen Demirtchian Sport/Concert Complex, eine in die Jahre gekommene Veranstaltungshalle, zu welcher wir ebenfalls liefen. Mittlerweile waren es 31 Grad Celsius, aber überall in Eriwan sind kleine Trinkwasser-Spender, wo man auch seine Wasserflasche auffüllen kann. Erneut bestellten wir uns mit der App GG-Taxi einen Wagen, um für 1.000 AMD zurück in die Stadt zum Opern- und Ballett-Theater Jerewan zu fahren.

 
                                                                                  

 

 
 
 

Ein stattlicher Bau, hinter dessen Vorplatz (Freedom Square) in einem kleinen Park mehrere klimatisierte Restaurants sind, wo wir auf einen kühlen Drink einkehrten. Durch die Rast wieder bei Kräften, liefen wir um das runde Theater-Gebäude zur Hälfte herum, überquerten eine Kreuzung und liefen auf den Cascade Complex, eines der Wahrzeichen von Eriwan, zu. Hierbei handelt es sich um einen riesigen Treppenkomplex, eine ca.50 Meter breite repräsentative Treppe an einen Hang angelegt mit ein paar Statuen davor. Von den insgesamt 500 Stufen liefen wir ca. 150 Stufen hinauf, woraufhin wir in das Innere wechselten, wo Rolltreppen die Auffahrt bei der Hitze etwas erleichtern. Selbstredend, dass wir von dort oben einen super Blick auf Eriwan hatten.

 
 
 
 

Dort oben liefen wir über eine merkwürdige metallene Fußgänger-Brücken-Konstruktion noch weiter hinauf, folgten dem Fußgängermodus von Google Maps und gelangten so zum Westeingang des Victory Parks. Durch jenen liefen wir ca. 500 Meter, bis zum Mother Armenia Denkmal, eine Statue mit einem Schwert auf einem Sockel, zusammen 50 Meter hoch. Um das Denkmal herum stand diverses Kriegsgerät (Panzer, Raketen-Abschussrampen) – aufgrund des Ukraine-Kriegs aktueller denn je. Zurück liefen wir durch den Park einen anderen Weg, vorbei an Kinder-Fahrgeschäften, wie z.B. Riesenrad oder Karussell, allesamt aus den 80´er Jahren.

        
 
 
 

Wir verließen den Park wieder  durch den Westausgang und riefen uns ein Taxi, welches uns zur Katoghike-Kirche fuhr, direkt an der Abovyan Street, die Prachtstraße mit teuren Geschäften und imposanten Gebäuden. So z.B. das Moskau-Kino, das Hotel Alexander und den Charles Aznavour Square mit zahlreichen Springbrunnen. In einer Seitenstraße beehrten wir kurz das örtliche Hard-Rock-Cafe und kauften das obligatorische T-Shirt. Ebenfalls von der Abovyan Street abbiegend ist die Northern Ave / Hyusisayin poghota, die einzige autofreie Einkaufsstraße der Stadt mit teuren Geschäften (Hilfiger & Co.) und bestimmt nicht minder teuren Neubau-Apartments. Diese Straße führt auf das bereits gesehene Opern- und Ballett-Theater zu.

 
 
 
 

Also machten wir dort kehrt und liefen die Fußgängerstraße unterirdisch zurück, wo weitere zahlreiche (lokale, uninteressante) Geschäfte sind. Letztlich folgten wir der Prachtstraße Abovyan Street bis zu deren Ende, woraufhin wir wieder am Platz der Republik auskamen. Da es erst 16:30 Uhr war, beschlossen wir noch mit dem Taxi zur Yerewan Mall zu fahren. Dort schaute Doro sich noch etwas in den Geschäften um und auch ich schaute in einem Media-Markt nach einer neuen Power-Bank. Nur 300 Meter entfernt ist auch das Büro von dem Busunternehmen, mit dem wir morgen nach Tiflis fahren, also schauten wir dort mal vorbei, ob dort wirklich der Abfahrtsort ist. Es passte aber alles, woraufhin wir mit einem weiteren Taxi wieder zurück zum Hotel fuhren.

 
 
 
 

Dort legten wir unsere Einkäufe ab und spazierten zu einer Seitenstraße der Prachtstraße Abovyan Street, zu einem armenischen Restaurant, in welchem wir zu Abend aßen. Auf dem Rückweg zum Hotel liefen wir wieder am Platz der Republik vorbei, wo die Wasserspiele in Verbindung mit einer Lichtshow und der passenden Musik gerade Showtime hatten. Wow, einfach nur wow, so was hatten wir so noch nicht gesehen, da sehen meines Erachtens sogar die Wasserspiele vor dem Bellagio in Las Vegas gegenüber „alt aus“. Bestimmt 1.000 Leute schauten sich das Schauspiel an. Es wurde klassische Musik gespielt, auch englische Klassiker aus den 90´er Jahren. Wir blieben bestimmt 30 Min., bevor wir um 21:30 Uhr zurück zu unserem Hotel liefen.

 
 

            

 

                                                                                                                                                 
 
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