Wie schon am Vortag erfreuten wir uns erneut am besten Frühstück der gesamten Kaukasus-Reise im Paris Hotel Yerewan. Um 10 Uhr verließen wir das Hotel, um uns mit dem Taxi zum Büro von Hayreniq Tour nahe der Yerevan-Mall fahren zu lassen. Dort warteten schon die anderen Fahrgäste (die meisten waren Russen) auf den Start der 7-stündigen Fahrt nach Tiflis. Wir fuhren mit einem Mercedes-Kleinbus der einen technisch guten Eindruck auf uns machte. Von den 20 Plätzen waren nur 10 belegt und trotzdem ging es Punkt 11 Uhr los. Die Fahrt startete mit einem 20-minütigem Stau auf der Stadtausfallstraße, bedingt durch einen Verkehrsunfall. Dann vorbei an zahlreichen Baumärkten (nicht wie bei uns, der eine Laden hatte lediglich Steine, der nächste Laden nur Metallgitter usw.) und im weiteren Verlauf, und immer noch im Einzugsbereich von Eriwan, fuhren wir an unzähligen PKW-Händlern vorbei.

 
 
 
 

Die Landschaft wurde immer hügeliger und die Straße war hervorragend ausgebaut. Wir waren überrascht, wie grün das Land war, denn es war Sommer und wir auf dem Breitengrad von Süditalien. Aus den seichten Hügeln in der ersten und zweiten Stunde der Fahrt wurden immer höhere Berge und auch die Ortschaften immer ärmlicher. Zwischendurch machten wir eine 30-minütige Pause, woraufhin wir kurz darauf nach 4 Std. Fahrzeit die Grenze zu Georgien erreichten. Armenien hat uns gefallen, auch wenn wir nur die Hauptstadt gesehen haben. Es gibt dort noch viel mehr zu sehen, aber innerhalb der einen Woche waren uns Batumi am Schwarzen Meer und der Hohe Kaukasus einfach wichtiger. Auch fiel uns auf, wie sehr Armenien den Vorgaben von Russland folgt.

 
 
 
 

Wir sahen nicht ein einziges Protestschild gegen Russland oder Unterstützungsbekundungen für die Ukraine. Das war in Georgien komplett anders. Der Grenzübertritt von Armenien nach Georgien gestaltete sich etwas anders als innerhalb der EU. Der Minibus fuhr uns bis vor das Gebäude der armenischen Grenzbehörden, wo wir mit unseren Pässen „ausgestempelt“ wurden. Dauerte mit anstellen keine 5 Minuten. Dann wieder zurück in den Bus, woraufhin wir 1 km über eine Brücke fuhren, wieder ausstiegen und mit unserem Koffer in das georgische Gebäude mussten. Hier wurde wieder fleißig gestempelt – aber keine Fragen nach dem Grund der Reise, o.ä. und für den Koffer hat sich letztendlich niemand interessiert.

 
                                                                                  

 

 
 
 

Anschließend mussten wir noch 15 Min. auf den Bus warten, da man diesen scheinbar genauer inspiziert hat. Nun waren es noch 1 ½ Std. Fahrzeit, bis wir endlich um 17:15 Uhr in Tiflis ankamen. Wir können das Busunternehmen Hayreniq Tour nur empfehlen. Ein ordentlicher Bus, selbst nach mitteleuropäischen Maßstäben und auch kein Busfahrer, der wie ein Wahnsinniger fährt. Leider nur war der Bus-Stopp in Tiflis auf der falschen Seite des Flusses, denn unser Hotel war in der Altstadt. Mit dem Koffer bergab zum Fluss war kein Problem, aber dann über Kopfsteinpflaster noch 600 Meter bergauf, war eine Tortur. Wir hatten uns im Amante Narikala Hotel eingebucht, im oberen Teil der Altstadt, mit hervorragendem Blick auf Tiflis von unserem Balkon.

 
 
 
 

Gegen 18 Uhr beschlossen wir noch einen kleinen Rundgang zu machen. Das gute Wetter von Eriwan hatten wir leider hinter uns gelassen, es war bewölkt, nieselte sogar zeitweise, aber das alles bei warmen 27 Grad Celsius. Von unserer Unterkunft liefen wir über kleine Wege und einer Mettalltreppe in 15 Min. hinauf zur 20 Meter hohen Statue Mutter Georgiens, welche 1958 zum 1.500-jährigen Stadtjubiläum errichtet wurde und hoch über der Stadt „wacht“. Jene kann man aber von dort oben kaum gescheit fotografieren, woraufhin wir den Panoramaweg entlang der Kante zur Festung Nariqala liefen. Dort häuften sich dann auch die Souvenirbuden, denn dort kommt die Seilbahn aus dem Stadtzentrum an.

        
 
 
 

Die Festung sahen wir uns nur aus der „nahen Entfernung“ an, gingen mal kurz in den Burghof und beließen es dabei. Denn mittlerweile war es Abendessen-Zeit, weshalb wir über steile kleine Straßen hinunter Richtung Metechi-Brücke liefen. Dort besorgten wir uns an einem Geldautomaten georgische Lari und schauten uns nach einer Telefonkarte um (welche uns im Souvenirladen als zu teuer erschien, was die richtige Entscheidung war). Im Anschluss liefen wir noch etwas durch die Altstadt von Tiflis, welche in kleinen Abschnitten wunderschön restauriert war und in anderen Bereichen sehr authentisch mit einem besonderen Flair war. Schließlich kehrten wir im Restaurant Sakhli #11 ein, welches sich als ober-nobel-Restaurant herausstellte.

 
 
 
 

Aufgrund des Bierpreises von 5,50 EUR für ein 0,33 Liter Bier, was wir für Georgien für vollkommen überzogen hielten, zogen wir direkt nach dem Abendessen noch weiter. Und zwar endet die Straße an dem Kreisverkehr vom Freiheitsplatz mit der goldenen Statue des heiligen Georg auf einer Granitsäule. Von dort liefen wir die Ausgeh-Meile, von der wir gekommen waren, wieder zurück und entdeckten eher durch Zufall die Hausbrauerei 2 Tona Craft Beer and Brewery. Dort probierte ich mich durch 3 Biersorten, bevor wir zurück zu unserem Hotel liefen. Auf dem Weg zurück hatten wir zwischen den Häuserzeilen einen schönen Blick auf die angeleuchtete Statue Mutter Georgiens. Gegen 22 Uhr setzen wir uns noch für eine Stunde auf den Balkon und genossen den schönen Ausblick auf Tiflis.

 
 

            

 

                                                                                                                                                 
 
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