Im Gegensatz zum Vortag hatte sich das Wetter deutlich verschlechtert, es war bewölkt und deutlich kühler. Deshalb ließen wir es deutlich ruhiger angehen und frühstückten gegenüber im Best Western Hotel, da wir am Vortag eine schlechte Erfahrung mit dem Restaurant unseres Alliance Palace Hotels gemacht hatten. Gegen 11 Uhr checkten wir aus und obwohl wir schon das Bolt-Taxi gerufen hatten, wollte man erst das Zimmer kontrollieren, bevor man uns gehen ließ. Dies ließen wir uns 3 Min. gefallen und gingen dann einfach (unter lauten Beschwerden des Rezeptionspersonals). Mit einem sehr neugierigen Taxifahrer fuhren wir zum Busbahnhof Batumi, um von dort mit dem Minibus nach Kutaissi zu fahren.

 
 
 
 

Aber wir hatten Pech, gerade als wir ankamen, wurde der Minibus für voll erklärt und fuhr 5 Min. später ab. Also warteten wir 30 Min. auf den nächsten Bus, der mit uns als einzigen Touristen gegen 12:30 Uhr abfuhr, als wieder genug Passagiere zusammen waren, sodass der Bus voll war. Bezahlt wurden die 20 GEL = 7,25 EUR Fahrpreis beim Fahrer in Bar und einen Beleg oder Fahrschein gab es natürlich nicht. Batumi überraschte uns auf ganzer Linie. Der Strand, bzw. der fehlende Sand sind wenig überzeugend, dafür kamen wir uns vor, wie in Klein-Las-Vegas. Moderne Gebäude, schöne Hotels „zum schmalen Preis“ und auch eine schön restaurierte Altstadt. Besonders hervorzuheben sind die Wasserspiele in Verbindung mit der Light-Show und der Musik, was in der Welt seinesgleichen sucht.

 
 
 
 

Aber zurück zur Fahrt im Minibus nach Batumi. Wir erwischten einen Fahrer, der an seinem Leben hing und friedlich fuhr (das ist sonst bei Minibussen immer so eine Sache). Zuerst fuhren wir eine Stunde auf einer gut ausgebauten und sogar zweispurigen Landstraße parallel der Küste vom Schwarzen Meer bis nahe Ureki. Dann bogen wir ins „Landesinnere“ ab, im Großen und Ganzen ebenfalls über gut ausgebaute Straßen. Diese führte durch zahlreiche kleine Ortschaften, was die Fahrzeit natürlich verlängerte. Zudem machten wir auf 2/3 der Strecke eine etwa 10-minütige Pause an einem kleinen Tante-Emma-Laden. Zudem hielt der Kleinbus noch kurz am Flughafen von Kutaissi und benötigte von dort noch 20 Min. bis wir gegen 15:15 Uhr den Busbahnhof in Kutaissi erreichten-

 
                                                                                  

 

 
 
 

Dort riefen wir uns wieder ein Bolt-Taxi und fuhren weitere 15 Min. zu unserem gebuchten Best Western Hotel. Dort legten wir die Koffer ab und begannen mit der Erkundungstour der drittgrößten Stadt in Georgien. Unser Hotel war direkt am Fluss gelegen, auf dessen anderer Seite das Stadtzentrum begann, wo genau an diesem Wochenende ein großes Festival mit diversen Essenständen und einer Musikbühne war. Dort liefen wir auch gleich hin, schauten uns kurz auf dem Festival um und liefen weiter zum Soviet Sculpture Complex. Nix besonderes, wie der Name sagt, ein paar alte Skulpturen aus längst vergangenen Tagen der UDSSR.  Direkt nebenan ist das Rathaus der 150.000 Einwohner Stadt Kutaissi, von wo aus wir zum Kolchis-Brunnen liefen, an einem großen Kreisverkehr gelegen und meines Erachtens das Zentrum der Stadt.

 
 
 
 

Dort sind neben dem sehenswerten Springbrunnen einige altertümliche Gebäude wie z.B. das Meskhishvili Theater, aber auch ein super-moderner Mc Donalds (hätte ich dort niemals erwartet). Wir setzten unseren Rundweg durch Kutaissi fort, und zwar zum Kolkhida, einer roten Wand mit eingelassenen Skulpturen, wo auch gleich der Markt beginnt. Ein richtig ursprünglicher Markt in dem es von Lebensmittel über Kleidung einfach alles zu kaufen gibt. Da Kutaissi nun mal nicht groß ist, war es erst 16:30 Uhr, sodass wir spontan noch die 15 Min. Fußmarsch hinauf zur Bagrati-Kathedrale auf uns nahmen. Es geht ordentlich bergauf und oben angekommen, sahen wir gleich das einzige Souvenirgeschäft im Ort.

        
 
 
 

Die Kirche aus dem 11 Jahrhundert ist ausgesprochen groß mit zahlreichen Nebenschiffen, noch besser aber der Blick über Kutaissi, welchen man von dort hat. Dort hielten wir ein wenig inne und setzten uns auf eine Steinmauer und überblickten bei immer noch sehr durchwachsenem Wetter Kutaissi. Die Kathedrale ist die Sehenswürdigkeit Nr. 1 im Ort, sodass dort einige Touristen waren. Anschließend liefen wir wieder bis fast in den Ort hinunter und dann wieder steil bergauf (eine direkte Verbindung ohne das Hoch und Runter gibt es scheinbar nicht) zum Besik Gabashvili Amusement Park, einen kleinen Park mit ein paar Kirmes Fahrgeschäften. Insbesondere das Riesenrad, aber auch das Karussell waren beide aus den 70´er Jahren und wirkten wenig vertrauenswürdig auf uns.

 
 
 
 

Dort oben kommt auch die ebenfalls antike Seilbahn an, welche ich eher den 60´er Jahren zuordnen würde. Am Sonntag war dies alles recht gut besucht, sodass wir anstelle auf die Seilbahn zu warten (der Fahrpreis ist mit 0,50 EUR ebenfalls antik), über Stufen durch das Grün wieder hinunter in die Stadt liefen. Eher durch Zufall entdeckten wir an einem Lokal die Aufschrift „Beer Museum“, was sich aber als Gasthaus der deutschen Brauerei Weihenstephan herausstellte. Fast schräg gegenüber war das Gasthaus der Münchener Brauerei Hacker-Pschorr, deutsche Biere scheinen in Kutaissi sehr gefragt zu sein. Letztlich setzten wir uns noch in ein Restaurant nahe der Altstadt und aßen auf der dortigen Terrasse zu Abend. Im Anschluss liefen wir noch zu dem Festival, holten uns etwas zu trinken, setzten uns hin und schauten dem Treiben zu. Wenn wir nicht gewusst hätten, dass wir in Georgien sind, hätte es auch ein Festival irgendwo in Deutschland seien können. Gegen 20:30 Uhr gingen wir zurück in unser Hotel, wo wir noch eine Stunde im Restaurant auf der Dachterrasse saßen, von wo aus wir den besten Blick auf das Festival und den Fluss hatten.

 

 
 

   

 

        

 

                                                                                                                                                 
 
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