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18.12.2011 - Reisebericht Oman 2011 - Tag 3 - Muscat - Wadi Suwayh - Bait al Afreet Sinkhole - Wadi Shab - Sur

Reiseblog - Fotoblog - Oman - Sur Hotel

 
 
 
 

Trotz der späten Ankunft im Hotel in der letzten Nacht war ich bereits um 7.30 Uhr auf den Beinen und nach einem spärlichen Hotel-Frühstück 30 Min. später ausgecheckt. Den Weg zur Autobahn nach Sur ließ ich mir an der Rezeption erklären und los ging es… Der Verkehr in der Capital Area mit 650.000 Einwohnern war natürlich chaotisch, aber ich hatte mich schnell an den Fahrstil gewöhnt (Hupen und nicht die Nerven verlieren ist dabei ganz wichtig). Leider habe ich die Wegerklärung der Rezeption entweder nicht komplett verstanden oder sie war lückenhaft. Jedenfalls waren zwei 40 Min. dauernde Extrarunden notwendig, bis ich endlich die richtige Straße fand.

 
 
 
 

Kaum waren die letzten Häuser des Stadtteiles Ruwi hinter mir, führte die einspurige Straße zwischen 200 bis 300 Meter hohen Felshügeln des Wadi Adai hindurch. Der Weg war offensichtlich erst kürzlich frei gesprengt worden und mit intensiven Bauarbeiten behaftet. Nach 20 Min. Fahrt hatte ich diese hinter mir gelassen und es begann eine neue, zweispurige Autobahn. Mit erlaubten 120 km/h fuhr ich ´gen Süden, dabei erst an kleinen, aus dem Boden lugenden Felsen vorbei, welche wie überdimensionale Bienenstöcke aussahen. Kurz darauf überraschte ein Straßenwärter mit roter Flagge am Straßenrand, der ein Kamel auf der Fahrbahn ankündigte (Sachen gibt´s?!).

 
   
 
 

Nach Westen hohe Berge am Horizont, führte die Straße nach km 73 (alle weiteren km Angaben auf dieser Seite ab Ruwi) bei der Stadt Quirat nahe dem Indischen Ozean. Nach 81 km Fahrt verließ ich die Autobahn, nahe dem Pkt. N 23° 2' 54 N /E 58° 58' 31, um in den Wadi Suwayh zu fahren. Dieser ist zu Beginn gut 500 Meter breit und die Piste ist gut befahrbar. Das ändert sich 3 km später, der Wadi wird schmaler und man passiert ein paar einsame Häuser (an dieser Stelle der Piste folgen und nicht in den Ort abbiegen). Wie aus dem Nichts sieht man kleine Seen neben steil aufragenden Felsen. Es geht steil bergauf und bergab und der 4 WD wurde zugeschaltet.

 
 
 
 

Die Strecke wurde wegen großer Steine auf der Piste zunehmend „gemeiner“ und die ersten Wasserdurchfahrten standen an. Kurzer Blick bzgl. der Wassertiefe und mit Speed durch, da der Grund mit kleinem Kies ist. Nach geschätzten 6 km erreichte ich eine weitere Ortschaft, in welcher ich links abbog. Die Piste ist stellenweise sehr schmal und führt an einer Seite am Abhang entlang. Aber auf der gesamten Strecke kamen mir nur 3 Fahrzeuge entgegen… Nach genau 13 km im Wadi erreichte ich das Ziel. Mehrere miteinander verbundene Pools sind eingerahmt von grauen Felsen mit kleinem Wasserfall.

 
 
 
 

Man muss ein wenig suchen, um einen guten Zugang zum Schwimmen zu finden, der auch wieder den Rückweg ermöglicht (einfach rein springen mag sich später als unklug erweisen). Im Anschluss für ich noch zum Dorf Suwayh (400 Meter v.d. Pools entfernt), was aber keinen wirklichen Mehrwert brachte. Auch lief ich noch ein paar Meter in den Wadi zur Rechten (Blickrichtung Hinweg), der schnell sehr tief wurde und eine Tageswanderung in Verbindung mit dem Wadi Dhayqah ist. Nach 10 Min. brach ich die Wanderung ab und fuhr zurück zur Autobahn. Ich benötigte für den Abstecher 3 Stunden (incl. 20 Min. schwimmen).

 
   
 
 

Wer auf dem Weg von Muscat nach Sur in einem touristisch kaum entdeckten Wadi Off-Road fahren möchte, dem kann ich den Wadi Suwayh wärmstens empfehlen (nur mit 4WD!!!). Die Landschaft, steil aufragende Berge und schmale Täler ist wunderschön. Auf der Autobahn zurück, verließ ich diese bei km 121 erneut, um mir das Sinkhole anzusehen (ausgeschildert). Das Sinkhole ist eine ehemalige Höhle, dessen Decke eingestürzt ist, mit Wasserbecken auf dem Grund. Das Wasser ist salzig - es muss eine Verbindung zum nahen Meer bestehen. Auf ein erneutes Bad verzichtete ich, sah mir das Bait al Afreet Sinkhole (Bimmah Sinkhole) kurz an und fuhr weiter nach Süden.

 
 
 
 

Kurz darauf um 15.30 Uhr erreichte ich bei km 148 die Autobahnabfahrt zum Wadi Ash Shab. Mit dem Auto hinein fahren geht nicht - man überquert mit einem Motorboot den durch einen kleinen Damm aufgestauten See für 0,40 Euro. Dann beginnt ein Kiesweg entlang dem erst sehr breiten Wadi mit vereinzelten Palmen am Wegesrand. Nach 10 Min. verjüngt sich das Tal auf ca. 30 Meter Breite und der Weg führt auf einen schmalen, in den Fels geschlagenen Pfad weiter. Unten, in der Wadi-Mitte, sind die ersten kleinen Pools zu sehen. Dann wird der Wadi wieder breiter und es beginnt der anstrengende Teil der Wanderung. 20 Min. über ein Geröllfeld mit teilweise großen Steinen.

 
 
 
 

Der Weg war (zumindest für mich) nicht immer klar ersichtlich, sodass er auch mal in einer Sackgasse endet. Auf dem Rückweg erkannte ich, dass es am einfachsten ist, auf einer schmalen Rinne zu balancieren, aus welcher das Wasser der oberen Pools abfließt. Nach 1 Std. zügigem Laufen war das Ziel, der Natur-Pool erreicht. Ich schwamm diese ca. 500 Meter „Wadi-aufwärts“ bis zu einer kleinen Höhle. Nach der schweißtreibenden Wanderung (27 Grad im Dez.) ist es eine Wohltat in dem angenehm temperierten Wasser durch die Felsschlucht zu schwimmen. Aber ewig Zeit war nicht, da ich noch zurück musste und die Dunkelheit nahte (ab 17.45 Uhr war es dunkel).

 
 
 
 

Also eiligst zurück und am Wadiausgang der Schreck, dass die Fähre schon Feierabend hatte. Da ich dort nicht übernachten wollte, blieb keine andere Möglichkeit, als durch den etwa 150 Meter breiten See zu schwimmen, zumal die Dämmerung immer mehr zunahm und solange noch etwas zu sehen war. Abschließend betrachtet hätte ich mir für den Wadi Shab etwas mehr Zeit nehmen sollen als nur 2 ½ Std. Er ist einfach zu erreichen, die Wanderung ist nicht zu lang und landschaftlich schön. Zudem begegnete ich außer einem amerik. Paar (welches schwer Streit hatte - was hat die ihm den Marsch geblasen) niemanden. Überlaufen schreibt man anders.

 
   
 
 

Das Auto wieder erreicht und die nassen Sachen dezent gewechselt, fuhr ich im Dunkeln bis km 187, zum Tagesziel, der 86.000 Einwohner Stadt Sur. Kurz vor Sur passiert ich eine Gas-Verflüssigungsanlage und Düngemittelfabrik – eine riesige Industrieanlage mit entsprechendem Lichtermeer. Um 19 Uhr in Sur, suchte ich das Hotel nicht auf eigene Faust, sondern hielt bei einem Restaurant. Anhand der Bilder konnte ich deutlich machen, was ich zu essen haben wollte und kam mit ein paar einheimischen Männern ins Gespräch, welche Fußball im TV sahen. Bei der Gelegenheit ließ ich mir den Weg zum Sur Hotel im Stadtzentrum aufzeichnen, welches ich dann schnell fand.

 
 
 
 

Nach dem Check In begab ich mich in dem quirligen Ort zu Fuß noch etwas auf Entdeckungstour. Auffallend waren für mich die vielen Inder und Pakistani, welche einfach nur am Straßenrand stehen und in die Gegend starren (in Gruppen oder auch einzeln). Eher durch Zufall entdeckte ich den Souk, in welchem die Geschäfte der unterschiedlichen Branchen lokal zentriert angeordnet sind. Das spart lange Wege - praktisch. Entgegen anderer arabischen Ländern wurde man nicht belästigt und genötigt etwas zu kaufen – sehr angenehm. Interessant fand ich ein Tabakgeschäft, in welchem mir große Blätter aus omanischem Anbau gezeigt wurden. Ich war zwar der Einzige „Westler“ dort, fühlte mich aber nie unsicher. Gegen 21 Uhr zog ich mich ins Hotelzimmer zurück, kopierte Fotos aufs Laptop und schrieb noch ein paar Emails (Wireless war in der Lobby kostenlos verfügbar).

 
   
 
                               

     

           

                                                                                                                                                                                   

 
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