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Kaum waren die letzten Häuser des Stadtteiles Ruwi hinter mir, führte die einspurige Straße zwischen 200 bis
300 Meter hohen Felshügeln des Wadi Adai hindurch. Der Weg war
offensichtlich erst kürzlich frei gesprengt worden und mit intensiven
Bauarbeiten behaftet. Nach 20 Min. Fahrt hatte ich diese hinter mir gelassen
und es begann eine neue, zweispurige Autobahn. Mit
erlaubten 120 km/h fuhr ich ´gen Süden, dabei erst an kleinen, aus dem Boden
lugenden Felsen vorbei, welche wie überdimensionale Bienenstöcke aussahen.
Kurz darauf überraschte ein Straßenwärter mit roter Flagge am Straßenrand,
der ein Kamel auf der Fahrbahn ankündigte (Sachen gibt´s?!). |
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Nach
Westen hohe Berge am Horizont, führte die Straße nach km 73 (alle weiteren
km Angaben auf dieser Seite ab Ruwi) bei der Stadt Quirat nahe dem Indischen
Ozean. Nach
81 km Fahrt verließ ich die Autobahn, nahe dem Pkt. N 23° 2' 54 N /E 58° 58'
31, um in den Wadi Suwayh zu fahren. Dieser ist zu Beginn gut 500 Meter
breit und die Piste ist gut befahrbar. Das ändert sich 3 km später, der Wadi
wird schmaler und man passiert ein paar einsame Häuser (an dieser Stelle
der Piste folgen und nicht in den Ort abbiegen). Wie aus dem Nichts sieht
man kleine Seen neben steil aufragenden Felsen. Es geht steil bergauf und
bergab und der 4 WD wurde zugeschaltet. |
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Die
Strecke wurde wegen großer Steine auf der Piste zunehmend „gemeiner“ und die
ersten Wasserdurchfahrten standen an. Kurzer Blick bzgl. der Wassertiefe und
mit Speed durch, da der Grund mit kleinem Kies ist. Nach geschätzten 6 km
erreichte ich eine weitere Ortschaft, in welcher ich links abbog. Die Piste
ist stellenweise sehr schmal und führt an einer Seite am Abhang entlang.
Aber auf der gesamten Strecke kamen mir nur 3 Fahrzeuge entgegen… Nach genau
13 km im Wadi erreichte ich das Ziel. Mehrere miteinander verbundene Pools
sind eingerahmt von grauen Felsen mit kleinem Wasserfall. |
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Man muss ein wenig suchen, um einen guten Zugang zum Schwimmen zu finden,
der auch wieder den Rückweg ermöglicht (einfach rein springen mag sich
später als unklug erweisen). Im Anschluss für ich noch zum Dorf Suwayh (400 Meter v.d. Pools entfernt), was aber keinen wirklichen
Mehrwert brachte. Auch lief ich noch ein paar Meter in den Wadi zur Rechten
(Blickrichtung Hinweg), der schnell sehr tief wurde und eine Tageswanderung
in Verbindung mit dem Wadi Dhayqah ist. Nach 10 Min. brach ich die Wanderung
ab und fuhr zurück zur Autobahn. Ich benötigte für den Abstecher 3 Stunden
(incl. 20 Min. schwimmen). |
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Wer
auf dem Weg von Muscat nach Sur in einem touristisch kaum entdeckten Wadi Off-Road
fahren möchte, dem kann ich den Wadi Suwayh wärmstens empfehlen (nur mit
4WD!!!). Die Landschaft, steil aufragende Berge und schmale Täler ist
wunderschön. Auf der Autobahn zurück, verließ ich diese bei km 121 erneut,
um mir das Sinkhole anzusehen (ausgeschildert).
Das Sinkhole ist eine ehemalige Höhle, dessen Decke eingestürzt ist,
mit Wasserbecken auf dem Grund. Das Wasser ist salzig - es muss eine
Verbindung zum nahen Meer bestehen. Auf ein erneutes Bad verzichtete
ich, sah mir das Bait al Afreet Sinkhole (Bimmah Sinkhole) kurz an und fuhr weiter
nach Süden. |
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Kurz darauf um 15.30 Uhr erreichte ich bei km 148 die
Autobahnabfahrt zum Wadi Ash Shab. Mit dem Auto hinein fahren geht nicht
- man überquert mit einem Motorboot den durch einen kleinen Damm
aufgestauten See für 0,40 Euro.
Dann beginnt ein Kiesweg entlang dem erst sehr breiten Wadi mit
vereinzelten Palmen am Wegesrand. Nach 10 Min. verjüngt sich das Tal
auf ca. 30 Meter Breite und der Weg führt auf einen schmalen, in den
Fels geschlagenen Pfad weiter. Unten, in der Wadi-Mitte, sind die
ersten kleinen Pools zu sehen. Dann wird der Wadi wieder breiter und
es beginnt der anstrengende Teil der Wanderung. 20 Min. über ein
Geröllfeld mit teilweise großen Steinen. |
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Der Weg war (zumindest für mich) nicht immer klar ersichtlich,
sodass er auch mal in einer Sackgasse endet. Auf dem Rückweg
erkannte ich, dass es am einfachsten ist, auf einer schmalen Rinne
zu balancieren, aus welcher das Wasser der oberen Pools abfließt.
Nach 1 Std. zügigem Laufen war das Ziel, der Natur-Pool erreicht.
Ich schwamm diese ca. 500 Meter „Wadi-aufwärts“
bis zu einer kleinen Höhle. Nach der schweißtreibenden Wanderung (27
Grad im Dez.) ist es eine Wohltat in dem angenehm temperierten Wasser durch
die Felsschlucht zu schwimmen. Aber ewig Zeit war nicht, da ich noch zurück
musste und die Dunkelheit nahte (ab 17.45 Uhr war es dunkel). |
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Also eiligst zurück und am Wadiausgang der Schreck, dass die Fähre schon
Feierabend hatte. Da ich dort nicht übernachten wollte, blieb keine
andere Möglichkeit, als durch den etwa 150 Meter breiten See zu
schwimmen, zumal die Dämmerung immer mehr zunahm und solange noch
etwas zu sehen war.
Abschließend betrachtet hätte ich mir für den Wadi Shab etwas mehr
Zeit nehmen sollen als nur 2 ½ Std. Er ist einfach zu erreichen,
die Wanderung ist nicht zu lang und landschaftlich schön. Zudem
begegnete ich außer einem amerik. Paar (welches schwer Streit hatte
- was hat die ihm den Marsch geblasen) niemanden. Überlaufen schreibt man
anders. |
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Das Auto wieder erreicht und die nassen Sachen dezent gewechselt,
fuhr ich im Dunkeln bis km 187, zum Tagesziel, der 86.000 Einwohner Stadt Sur.
Kurz vor Sur passiert ich eine Gas-Verflüssigungsanlage und
Düngemittelfabrik – eine riesige Industrieanlage mit entsprechendem
Lichtermeer. Um 19 Uhr in Sur, suchte ich das Hotel nicht auf eigene
Faust, sondern hielt bei einem Restaurant. Anhand der Bilder konnte
ich deutlich machen, was ich zu essen haben wollte und kam mit ein
paar einheimischen Männern ins Gespräch, welche Fußball im TV sahen.
Bei der Gelegenheit ließ ich mir den Weg zum Sur Hotel im
Stadtzentrum aufzeichnen, welches ich dann schnell fand. |
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Nach dem Check In begab ich mich in dem quirligen Ort zu Fuß noch
etwas auf Entdeckungstour. Auffallend waren für mich die vielen
Inder und Pakistani, welche einfach nur am Straßenrand stehen und
in die Gegend starren (in Gruppen oder auch einzeln). Eher durch
Zufall entdeckte ich den Souk, in welchem die Geschäfte der
unterschiedlichen Branchen lokal zentriert angeordnet sind. Das spart lange Wege -
praktisch. Entgegen anderer arabischen Ländern wurde man nicht
belästigt und genötigt etwas zu kaufen – sehr angenehm. Interessant
fand ich ein Tabakgeschäft, in welchem mir große Blätter aus
omanischem Anbau gezeigt wurden. Ich war zwar der Einzige „Westler“
dort, fühlte mich aber nie unsicher. Gegen 21 Uhr zog ich mich ins
Hotelzimmer zurück, kopierte Fotos aufs Laptop und schrieb noch ein
paar Emails (Wireless war in der Lobby kostenlos verfügbar). |
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