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Wie
erwartet / zuvor gelesen, waren bei Tageslicht keine Führungen. Aber mitten
in der Nacht Schildkröten ansehen, dafür war mir mein Schlaf zu heilig. Die
Frage nach einer Privatführung wurde auch verneint, weil nicht vorgesehen.
Also Trick 17a (wofür hat man einen 4WD-Jeep). Mit dem Fahrzeug vom Turtle
Center entfernt und in einem großen Bogen querfeldein drum herum gefahren in
Richtung Strand. Interessierte niemanden… Der Strand war wunder, wunder
schön. Sehr breit, kein Mensch dort und eingerahmt von hohen Felsklippen.
Fast wie im Film. Aber eines fehlte – die Schildkröten. Hatten wohl alle
heute frei. |
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Zurück
zur asphaltierten Straße, entdeckte ich einen kleinen Feldweg, der nach
Norden führte. Durch innere Intuition folgte ich diesem. Mit passablen
Untergrund (auch mit 2 WD
machbar) fuhr ich an 2 oder 3 Häusern vorbei und näherte mich nach ca. 3 km
wieder dem Strand.
Endpunkt war N 22° 27.360 E 059° 49.746, wo es mit dem Auto nicht
mehr weiter ging und man oben von der Klippe einen Traum-Blick auf zwei
Strände hat. Über einen kleinen, steilen Weg konnte man herunter zum Wasser.
Da ich dort kleine Punkte sah (nein, keine „Hallos“) folgte ich dem
Trampelpfad und sah unten große, ausgewachsene Schildkröten in der Sonne
liegen. |
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Ein absoluter Glückstreffer. Der Weg hinauf war wegen der losen Steine
mühsam, aber machbar.
Wieder
am Auto, fuhr ich zurück zur asphaltierten Landstraße und dann den gleichen
Weg zurück nach Sur. In der 86.000 Einwohner Stadt verfuhr ich mich wieder
gründlich. Es sind häufig Straßenschilder angebracht (in arabisch und
lateinischer Schrift, wie immer im Oman), aber leider nicht durchgängig.
Aber bisher hatten mir die Omanis in solchen Situationen immer sehr gut
geholfen (in den USA unmöglich, die kennen maximal den Weg von der Arbeit
nach Hause).
Deshalb schaffte ich es nach ein paar Ehrenrunden, die
Straße nach Südwesten, Richtung Al-Kamil zu finden. |
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Die erste Stunde war die Strecke noch hügelig und
kurvenreich. In Al-Kamil dann der Abzweig nach Nordwesten, 60 km durch
eine öde, flache Landschaft mit vereinzelten, kleinen
Büschen am Straßenrand. Dabei rückte auf den letzten
Kilometern die Wahiba-Sandwüste zur Linken immer näher. Das
versteppte Landschaftsbild setzte sich immer mehr durch.
Auch standen häufig Kamele am Straßenrand (zum Glück nicht auf der Fahrbahn)
und grasten. Die Verkehrsgewohntheiten auf der bestens ausgebauten
Landstraße waren gewöhnungsbedürftig. Erlaubt sind 80 km/h. Um kein
Hindernis zu sein fuhr ich 120 km/h und wurde ständig überholt und das auch
von der Polizei (nicht im Einsatz).
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Um 13.30 Uhr war ich in Al-Mintirib mit einem Guide vom Normadic Dessert Camp
verabredet, da ich nicht alleine in die Wüste wollte. Da ich 30 Min.
zu früh am Treffpunkt war, bin ich im nahen Restaurant zum Essen
eingekehrt.
Gut gestärkt und pünktlich war ich am per Email ausgemachten
Treffpunkt. Mit meinem Leihwagen ging es noch ein paar Meter über
Asphalt bis zum Beginn des großen Sandkastens, der Wahiba Desert.
Dann den Luftdruck auf 1,2 bar reduziert und los ging es. Der Guide
ließ mich ans Steuer, wobei die 18 km zum Camp anspruchslos waren.
Eine breite Piste mit festem Sand, auf der man 80-90 km/h fahren
konnte. |
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Unterwegs hielten wir kurz an einem Nomadenzelt, wo eingezäunt „im
Vorgarten“ ein Kamel-Muttertier mit ihrem Jungen stand.
Auch wurden Datteln und Kaffee gereicht. Schließlich weiter zum Camp
in dem ich übernachtete. Dort sprach ich kurz mit zwei französischen
Gästen und nach etwa 15 Min. Aufenthalt ging der Spaß endlich los.
Die ersten 1 ½ Stunden war der Guide am Steuer meines Wagens und ich
konnte zusehen, wie er die Dünen meisterte. Die Konklusion war, kurz
zusammengefasst, immer im 90 Grad Winkel die Dünen hinauf und keine
Angst / niemals vom Gas gehen. Ich hätte nie gedacht, dass man 50
Meter hohe Sandberge mit dem Wagen hinauf kommt. |
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Auch hinunter hatte ich mehrfach das Gefühl, dass wir gleich
umkippen – aber ein Auto ist standfester als vermutet. Schließlich
Fahrerwechsel. Erst kleine Dünen hinauf und hinab, dann steigerte der
Guide den Anspruch immer mehr. Schließlich die riesige 50 Meter
Düne, bei welcher er zwei 2 Anläufe gebraucht hat. Ok, ich brauchte
sechs, aber dann war ich oben. Es hat einen riesigen Spaß gemacht, selber
durch den Sandkasten zu fahren. Für mich war es das Highlight des
Urlaubs (so einfach bin ich zu begeistern). Auch war die
unglaubliche Weite dieser Sandwüste ein besonderes Erlebnis. So weit das
Auge reicht (und das „tut“ es auf 50 Meter hohen Sandbergen recht weit) nur
Sand. |
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Vereinzelt
liefen Kamele herum – genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Da es lt.
dem Guide vor 2 Monaten eine Stunde geregnet hat, wuchsen stellenweise
kleine Sträucher. Gegen 17.30 Uhr kehrten wir zum Camp zurück, fuhren aber
nicht hinein, sondern folgten zwei anderen Fahrzeugen, welche wieder in die
Weite hinaus fuhren. Nach 10 Min. waren wir am Ziel – eine hohe Düne mit
guter Übersicht in die Weite der Wahiba. Dort sah ich mir mit einem Paar aus
Schweden den Sonnenuntergang an. Wie so weit südlich zu erwarten, ging dies
recht schnell. In der Dämmerung zurück zum Camp, wurde mir meine Hütte
gezeigt (Strohhütte, nett eingerichtet mit Teppich, zwei Betten und kleinem
Nachttisch). |
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Ich richtete mich kurz ein und erschien kurz darauf zum Abendessen.
Dieses war für uns 10 Personen sogar in Buffetform, einfach, aber lecker. Wir saßen noch etwas an den Tischen, bis es uns
ans Lagerfeuer zog. Ich holte zwei Dosen Bier hervor, was die
Schweden unglaublich freute. Die Gespräche waren lustig und nett
(die Franzosen hatten sich nach dem Essen verabschiedet) und zogen
sich bis 22 Uhr hin. Dann zogen wir uns in unsere Hütten zurück, wo ich
vor jener noch lange auf einem Gartenstuhl saß und den unglaublich
hellen Sternenhimmel betrachtete. |
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