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Wir fuhren
die sehr raue, mit losen Steinen gesäumte Straße etwa 400 Meter, bis wir
zur Erkenntnis kamen, dass wir uns das schenken sollten. Es sah es stark
nach Gewitter aus (aus Piste kann schnell Matsch werden und dann haben
wir den Salat) und zweitens hatten wir auf den Serpentinen eine
Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Meilen. Das bedeutete bei 21 Meilen
mehr als eine Stunde Fahrzeit und es war schon wieder 18 Uhr…. Es siegte
die Vernunft, wir fuhren zurück zum Parkausgang. Nach ein paar Meilen
auf der US-40, erreichten wir die Staatengrenze, wo viele Weiber erlaubt
sind, man aber ständig einen trockenen Hals haben muss – Utah. Plötzlich
wurde die Landschaft wieder interessant, der Highway führte entlang an
schönen Felsformationen in den erdenklichsten Farben (aus Sicht von
jemanden, der vorher nicht in Utah war). In Vernal, UT legten wir einen
kurzen Stopp ein, um in der schmierigsten Pizzabude weit und breit „5
Buck Pizza“, zu Abend zu essen. |
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In dem
kleinen, beschaulichen aber grottenhässlichen Ort, wechselten wir
auf die US191 in nördlicher Richtung. Hinter dem Ort ging es wieder
aufwärts, was erneut einen schönen Blick, auf die vorher
durchfahrene Ebene erlaubt. Etwa 30 Meilen waren es, bis wir auf
wunderschöner Strecke, durch die vom Sonnenuntergang goldgelb
angeschienenen Felsen, die Flaming Gorge National Recreation Area
erreichten. Dort bot sich uns ein erster Blick auf das Flaming Gorge
Reservoir, einen in Bergen eingerahmten, nicht kleinen Stausee. Ein
paar Meilen später erreichten wir die 152 Meter hohe und bis zu 40
Meter dicke Staumauer. Diese Stelle ist natürlich strategisch sehr
wichtig und wurde von der Staatsmacht auf allen Seiten, mit mehreren
Fahrzeugen bewacht. Wir hielten kurz, machten die üblichen Fotos,
konnten das Visitors Center wegen seiner für uns zu kurzen
Öffnungszeiten nicht mehr besichtigen. Nach der Staumauer geht es
weiter bergauf und es bieten sich interessante Aussichtspunkte,
sowohl auf das Bauwerk, als auch 2 Meilen später an einem Parkplatz.
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Zudem bin
ich verwundert, dass diese Gegend in Reiseführern kaum erwähnt und in
Foren keine wirklich gute Kritik erhält. Auch wenn ich nur kurz durch
gefahren bin, meine ich beurteilen zu können, dass dieses einer der sehr
interessanten Orte abseits der Touristenpfade ist. Ok, nicht unbedingt
für den Erstbesucher des amerik. Westens – da gibt es besseres für eine
dreiwöchige Tour. Kurz darauf überquerten wir unsere dritte
Staatengrenze des Tages, Wyoming und schlichen erneut über die
Landstraße, da wieder reger Wildwechsel war. Am Straßenrand sahen wir
Tiere liegen, was uns das eine Warnung war. Bis uns plötzlich zwei große
V8 Pick Up mit Rammbock vorne überholten, an welche ich mich dran
hängte. Mal wieder viel zu spät, gegen 22.30 Uhr, erreichten wir unser
Ziel Rock Springs. Mit dem Motel hatten wir erst kein Glück, das Motel 6
war voll und das Super 8 wollte $90 ohne Tax. Das waren wir nicht bereit
zu zahlen. Zwei Highwayabfahrten östlich von all den Motelketten,
befinden sich die kleinen, unabhängigen, wo wir im Springs Motel $64
incl. Tax ein schönes Zimmer bekamen. Um 23 Uhr angekommen, trank ich
nichtmals mehr das obligatorische Bier, sondern fiel sofort todmüde ins
Bett. |
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