Woche 1

 

Woche 2

 

 
 

West Yellowstone - Abfahrt

 

Gegen 9 Uhr verließen wir West Yellowstone in westlicher Richtung, über die US-20. Das Wetter war durchwachen, das meint bewölkt, aber kein Regen. Die ersten 15 Meilen fuhren wir noch durch Montana. Bis wir den Scheitelpunkt der stetig ansteigenden Straße erreichten (eine der vielen Continental Divides auf 2.1500 Meter) und somit in Idaho waren. Etwa 90 Minuten benötigten wir bis Idaho Falls, der größten Stadt weit und breit mit akzeptablen Versorgungsmöglichkeiten. Dort änderte die US-20 ihre Richtung straight nach Westen. Auf der stur geraden Straße, führt bei den GPS Koordinaten N43° 33.268 W112° 26.458, ein kleiner Schotterweg zu einem Parkplatz. Von diesem sieht man schon die Lavahügel, des Hell´s Half Arce National Landmark. Ein Vorbote dessen, was wir später im Craters of the Moon National Park sehen werden. Nur recht unbekannt und dem außer uns in jenem Moment, von niemanden besucht. Gemäß Beschilderung, hat sich dort die Erde vor 4.100 Jahren (was ja erdgeschichtlich fast vorgestern war) aufgrund von Plattenverschiebungen geöffnet, was Lava an die Erdoberfläche brachte.

 
 

Die Lavahügel sind bis zu 7 hoch und es machte Spaß, darüber zu klettern. Nach der kleinen, etwa halbstündigen Exkursion, setzten wir gegen 11.30 Uhr, unseren Weg nach Westen fort. Die US-20 führte stur geradeaus nach Arco, der ersten, mit Atomstrom versorgten Stadt der USA. Außer dieser Tatsache und dem entsprechenden Museum, hat die Stadt gar nichts zu bieten, man kann getrost behaupten, dass dort der Hund verfroren ist. Den ersten zivil genutzten Atomreaktor, kann man 15 Meilen östlich in Atomic City bestaunen, was wir uns aber in Anbetracht der Uhrzeit schenkten. Von Arco waren es noch 20 Minuten Fahrt, bis wir den Craters of the Moon Nat. Park, um 13 Uhr erreichten. Die Aussicht zur Rechten und Linken entlang der US-20 wurde immer eintöniger, schwarzer Lavasand, so weit das Auge reichte. Am Steuer merkte ich schon, dass es in dieser Ebene sehr windig war. Wir informierten uns im Visitors Center und begaben uns auf die 7 Meilen lange Loop Road durch den Park.

 

Hell´s Arce Nat. Landmark

 
 

Craters of the Moon - Inferno Cone

 
 

Diese führt durch erstarrten Lavahügel, wie vorher schon im Hell´s Half Arce Nat. Landmark und durch Freiflächen, mit schwarzem Lavasand. Auf einem Parkplatz picknickten wir im Fahrzeug (aufgrund des Sturms, wäre uns sonst alles um die Ohren geflogen), und genossen dabei die Landschaft. Mittlerweile wurde aber das Wetter besser, der Wind blies die Wolken weg und die Sonne kam endlich wieder raus. Unser erster Besichtigungspunkt war der Inferno  Cone Viewpoint. Ein 50 Meter hoher Hügel aus schwarzem Lavasand, von dessen Spitze aus, man einen genialen Überblick, über den gesamten Park hat. Nur war das wohl den dem Moment, der windigste Punkt der Welt. Ich musste mich richtig gegen den Wind stemmen, welcher natürlich mit zunehmender Höhe immer stärker wurde. Doro, das Leichtgewicht, hatte berechtigte Sorge, dass sie den Boden unter den Füßen verlieren konnte und kehrte nach halben Weg um. Ich kämpfte mich bis zum „Gipfel“, was aber auch nicht angenehm war, da mittlerweile die Augen tränten.

 
                                  
 
 

Nach wenigen Minuten genossenem Ausblick, kehrte auch ich wieder um und lief zurück zum Parkplatz. Von dort aus sind es nur wenige Meter zu Fuß, zu dem kleinen, etwa 15 Meter hohen Vulkan Spotter Cone, in dessen Krater man hinein sehen kann. Den zweiten, von dort ebenfalls fußläufig zu erreichenden Vulkan Snow Cone, besuchten wir nur kurz, da der Wind mittlerweile auch in den Ohren schmerzte. Im Rahmen der Rundtour durch den Park, fuhren wir als nächstes zu den Höhlen, welche sich durch den unterirdischen Abfluss des Lavas gebildet hatten. Der Parkplatz ist etwa 10 Minuten Fußweg entfernt und der schmale Teerstreifen führt durch die skurrilsten Lava Formationen. Für die Höhlen benötigt man gutes Schuhwerk und auch eine Taschenlampe. Lediglich für den Indan Tunnel, welchen wir besuchten, ist eine Lichtquelle nicht nötig, da durch Einstürze der Decke ausreichend Licht in die Höhle kommt. Dort war auch der einzige Ort im Park, wo es endlich Windstill war.

 

Spotter Cone

 

 

Im Indian Tunnel

 

Der Indian Tunnel ist 242 Meter lang, bis zu 15 Meter breit und bis zu 10 Meter hoch, kriechendes Fortbewegen ist also nicht notwendig. Ein Höhlenbesuch, sollte zum Minimalprogramm eines Besuches des Caters of the Moon gehören. Der Name stammt übrigens daher, da die Landschaft wie die Mondoberfläche aussieht und auch die Raumfahrt - Besatzungen der Mondmissionen, dort trainierte. Zum Indien Tunnel, gibt es fußläufig zu erreichen, noch zwei weitere Höhlen, die Boy Scout Cave und Beauty Cave, welche wir aber nicht mehr besuchten. An der Weggabelung zwischen den beiden letztgenannten und dem Indian Tunnel gibt es noch die Dewprop Cave, was aber kein wirklicher Tunnel ist. In jenem stiegen wir ein, merkten aber dann, das dieser nach 10 Meter bereits zu Ende war. Es werden unter dem Lavagestein noch weitere Höhlen vermutet, welche aber erst nach einem weitern Einbruch von Gestein entdeckt werden können. Gegen 15.30 Uhr, nach nur 2 ½ Stunden Aufenthalt, was dem absoluten Minimalprogramm entspricht, verließen wir den Park und fuhren die US-20 weiter in westlicher Richtung.

 
 

Keine 5 Meilen nach dem Parkausgang, bei den GPS Koordinaten N 43° 21.873 W 113° 47.354, befindet sich fast direkt an der Straße, aber dennoch nicht einsehbar, eine kleine Besonderheit. Ein kleiner, 5 x 3 Meter großer See, dessen Wasser angenehm warm ist, da mal wieder warmes Wasser aus der Erde kommt, wo ihr Eure morschen Knochen, nach all der Fahrerei, ein wenig entspannen könnt. 45 Meilen nach dem Craters of the Moon, bogen wir auf die ID-75 ab, welche in die Sawtooth National Recreation Area führt. Schon im Craters Park sahen wir in entsprechender Entfernung die schneebedeckten Berge Idaho´s. In diese ging es nun. Unterwegs hielten wir in Ketchum, ein Skiort. Dort befindet sich der Einstieg in das Skigebiet Sun Valley. Der Ort ist sehr schön gemacht, viele Holzhäuser, welche in die Landschaft passen, mit entsprechender Flaniermeile und schönen Geschäften. Nur eines ist der Ort – teuer – sehr teuer. Immobilien waren kaum unter 1 Mio $ zu bekommen und auch Anwesen für zweistellige Millionenbeträge, waren beim Immobilienmakler keine Seltenheit.

 

Ketchum, Idaho

 
                                  
 
 

Ab in die Berge - hinein in den Winter

 

Aber da unsere Portokasse gerade leer war, kam das für uns nicht in Frage. Wir spazierten kurz die Hauptstraße entlang, bis wir uns nach 15 Minuten wieder auf den Weg in die Berge machten. Die ID-75 führte kurvenreich immer entlang eines Flusses, stetig bergauf. Dabei durch eine sehr schöne Landschaft, immer die hohen, schneebedeckten Berge vor Augen. Es war aber deutlich, dass wir in schlechtes Wetter hinein fuhren, da die Berge wolkenverhangen waren. Dann war es auch so weit in Ketchum noch 18 Grad Celsius, war es in den Wolken 0 Grad Celsius und leichtes Schneegeriesel fiel aus den Wolken. Die Straßen waren glücklicher Weise schneefrei. Dann begannen die Serpentinen und es ging in die höheren Bereiche der Berge in Idaho. Da der Nebel nur stellenweise war, bot sich an den nebelfreien Stellen ein schöner Ausblick auf die bis zu 3.277 Meter hohen Berge. Wo kein Nebel war, kam natürlich die Sonne durch, was ein nicht zu beschreibendes und nicht auf den Fotos wiederzugebendes Lichtspiel bedeutete.

 
 

Auf der Passanhöhe, der Galeria Summit auf 2.640 Meter war der Ausblick natürlich am besten. Es lag nicht zu viel Schnee, aber mit –4 Grad Celsius war es a.... kalt. Auf der anderen Seite nach der Passanhöhe, befindet sich ein Hochtal auf 1.900 Meter Höhe, umrahmt von den Bergen. In jenem fuhren wir bis zum Redfish Lake, einen nicht unbedingt kleinen Gebirgssee, mit großen Campingkapazitäten, welche selbst zu jener Jahreszeit schon genutzt wurden. Am Seeufer staunten wir über die Landschaft mit den Bergen, in denen es zum Zeitpunkt unseres Besuchtes mächtig schneite. Zudem kamen wir wieder in den Genuss des Lichtspieles, das zu unserer Linken Schnee aus den Wolken rieselte und zu unserer Rechten, strahlender Sonnenschein herrschte. Da es aber schon wieder 20 Uhr war, hielten wir uns dort nicht lange auf und fuhren weiter nach Stanley. Ein Ort, welcher im Winter Ausgangspunkt von Wanderungen in die Wildnis der Berge ist und im Sommer Angler anzieht.

 

Im leichten Schneegeriesel auf der Passanhöhe

 
 

Hochtal Sawtooth Wilderness

 

Leider war Stanley in Bezug auf die touristische Infrastruktur nicht dass, was wir erwartet hatten. Kaum Motels und nicht viel mehr zur Vermietung stehende Holzhütten. Bei unserer ersten Anfrage merkten wir, dass das Preisgefüge, sehr sehr hoch ist. Aber in einem Radius von drei Stunden gab es keinen weiteren Ort um Stanley. Also fragten wir uns weiter durch, bis wir schlussendlich für $63 incl. Tax ein schönes Quartier im Mountain Village Resort im Blockhausstil fanden. Im nachhinein betrachtet war das Motel für den Preis mit Abstand das Beste, was wir auf unserer Reise hatten. Im Haus gab es ein kleines Restaurant, mit angeschlossener Kneipe, das einzigste, was geöffnet hatte. Dort füllten wir zu später Stunde noch unsere leeren Mägen, bis wir den Tag auf dem Zimmer zu Ende brachten. Über die Sawtooth Mountains hatte ich nur einen kurzen Abschnitt im Grundmann Reiseführer gelesen. Sicherlich auch, weil diese Wildnis sehr abgelegen ist.

 
                                  
 
 

Aber wer schöne Berglandschaften sehen möchte und dabei abgeschieden in der Wildnis seien möchte, ohne dabei auf die Errungenschaften der Zivilisation zu verzichten, kann dort mehrere Urlaubstage verbringen. Mich jedenfalls hat diese Gegend überzeugt und ich hätte dort gerne mehr Zeit verbracht

 
Redfish Lake
 

               

                                                                                                

 
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