Woche 1

 

Woche 2

 

 
 

Gegen 8.30 Uhr schafften wir es endlich, das Motel zu verlassen. Nachdem wir noch kurz im Ort in einem Supermarkt einkauften fuhren, waren wir gegen 9 Uhr im Yellowstone Nationalpark (wo auch sonst). Wieder bis Madison Junktion, wo der Rundweg in Form einer 8 über 224 km durch den ältesten Nationalpark der USA beginnt. Die Entfernungsangabe habe ich nicht ohne Grund geschrieben, denn die Distanzen im Yellowstone sind nicht zu unterschätzen. Etwa 2 km nach Madison auf der rechten Seite, zweigt ein unscheinbarer, asphaltierter Weg ab. Den kleinen Umweg der Firehole Loop Road (Einbahnstraße) sollte man mit nehmen. Die Straße schlängelt sich entlang einem Fluss, durch den Firehole Canyon, dessen Höhepunkt die Sicht auf die Firehole Falls ist (heißt da eigentlich alles Fireholes?). Zum Zeitpunkt unseres Besuches kaum frequentiert. Ein paar km nördlich auf der Loop Road, befindet sich eine Badestelle, dessen Wasser aufgrund zulaufendem warmen Wassers angenehm warm seien soll.

 
Firehole Falls
 
  Old Faithful erste Eruption
 

Für mich, aufgrund einer angeborenen Kaltwasser-Scheu, aber dennoch nichts. Wieder auf der Hauptstraße, fuhren wir an den Fountain Paint Pot und Midway Geysir Basin (weitere Bereiche, wo es warm aus der Erde kommt) ohne Beachtung vorbei. Nach ca. einer Stunde, nachdem wir West Yellowstone verlassen hatten, erreichten wir Upper Geysir Basin. Das Hauptziel und der touristisch am besten erschlossene Bereich des Yellowstone, der die meisten Besucher anzieht. Der Grund ist simpel. Dort ist ein Geysir, auf den man sich verlassen kann. Und zwar der Old Faithful, welcher 90 – 120 Minuten ausbricht. Die Zeit der nächsten erwarteten Eruption, steht im Foyer des nahen Visitors Center auf einer überdimensionalen Holzuhr. Und bis auf 5 Minuten stimmt diese. Als wir auf den riesigen Parkplatz fuhren und zu dem großen, mit mehrreiheigen Bänken ausgestatteten „Staunbereich“ liefen, sahen wir von weiten, dass es dem Old Faithful gerade kam. Aber in den letzten Zügen, da die Fontaine nur noch 20 Meter hoch blies.

 
 

Aber wir wollten den Ausbruch gänzlich sehen. Also liefen wir erst in das große Visitors Center, in dem es alle erdenklichen Souvenirs zu kaufen gibt. Dann zum gegenüber liegendem Hotel Old Faithful Inn. Ein 40 Meter hohes, gänzlich aus Holz erbautes Hotel im Blockhausstil. Wenn man die Eingangshalle betritt, fühlt man sich erschlagen. Eine Innenhalle bis zum obersten Stockwerk, eine riesige Pendeluhr und einem gemütlichen, ebenfalls überdimensionierten Kamin. Dabei sind die Preise gar nicht so überdimensioniert. Leider nur am Wochenende (wo wir nun mal dort waren) weit im voraus ausgebucht. Ab $120 ist dort problemlos ein Zimmer zu bekommen. Wir liefen kurz auf die große Terrasse im ersten Stockwerk, von wo aus man einen guten Blick auf den Namensgeber des Hotels hat. Aber langsam wurde es Zeit. Etwa eine Minute Fußweg sind es bis zu den Sitzgelegenheiten, direkt an der Absperrung des Old Faithful (etwa 100 Meter vom Geysir entfernt). Mit 300 anderen Leuten warteten wir noch 10 Minuten, bis der bis zu 55 Meter hohe Geysir endlich alles gab. Das Schauspiel kann man schlecht in Worten fassen – muss man gesehen haben. Nach etwa 8 Minuten war alles vorbei, wobei die ersten 3 Minuten am interessantesten sind, weil dann die Eruption am höchsten ist. Beim allgemeinen Aufbruch, der bei den Meisten zur touristischen Infrastruktur führte, liefen wir auf direktem Weg zum Observation Point.

 
 
 
Old Faithful Inn
 
  Old Faithful   Old Faithful
 
                                  
 

 

Beehieve Geysir

Es geht etwas steil hinauf, bis man aus 75 Meter Höhe, einen guten Überblick über die gesamte Upper Geysir Basin hat. Wieder unten, führte unser Weg durch das Gebiet der verschiedenen Geysire. Zu Beginn sahen wir, dass einer ausbrach. Mindestens so hoch wie der Old Faithful, nur dass man bis auf 5 Meter heran kam. Das Wasser schoss senkrecht nach oben und als wir durch die Nebelschwade des herunter rieselnden Wasser liefen, war es schlagartig warm, wie in einer Sauna. Es handelte sich um den Beehieve Geysir, der, wie wir später erfuhren, in den letzten 7 Wochen nur zwei mal für 5 Minuten ausgebrochen war. Ein einmaliges Erlebnis, welches wir als Höhepunkt des gesamten Urlaubs ansahen. Im Anschluss liefen wir noch den restlichen Rundweg durch die Upper Geysir Basin ab, staunten über die Lion Group, dem Doublet Pool und Giantess Geysir und nur einige zu nennen. Gegen 13 Uhr, nach einem längeren Aufenthalt als geplant, liefen wir zurück zum Auto.

 

 

Unser Ziel waren die Yellowstone Falls. Wieder zurück bis Madison Junction, fuhren wir an der Norris Geysir Basin vorbei. Dann weiter in östlicher Richtung weiter zu Canyons Village. Dort begann der Faux Pas. Wir lasen, dass die Straße in Richtung Tower Falls noch wegen Wintersperre gesperrt sei, da auf dem Weg ein 2700 Meter hoher Pass zu überwinden ist. Keine Ahnung was uns geritten hat, wieder zu der Kreuzung am Norris Geysir Basin umzukehren. Wir hätten nämlich zu den Yellowstone Falls und Grand Canyon, keine 3 km in südlicher Richtung fahren müssen und wir wären am Ziel gewesen. Aber stattdessen machten wir eine große Rundtour, die uns gute 4 Stunden kostete. Ein wenig, entschädigten dafür die auf dem Weg gesammelten Eindrücke. So zum Beispiel die schöne Streckenführung und die schmale Schlucht bei Indien Creek. Nach jener verlässt man die Hochebene und fährt über lange Serpentinen in die Ebene. Mammoth Hot Springs, die weißen Terrassen, über welche das Wasser aus den Thermalfeldern abfließt, schenkten wir uns.

 
Indien Creek
 

 

Tower Falls

Lohnt sich auch nicht, da kaum noch Wasser fließt und die Terrassen gammelig braun aussehen. Wir fuhren weiter zur Tower Junktion, mit den gleichnamigen Tower Falls. Unterwegs, ein großer Auflauf von Fahrzeugen am Straßenrand. Alle kucken – also mußten wir auch kucken. Drei Elche waren in etwa 100 Meter Entfernung zu sehen, welche gemütlich im Grass saßen und sich von nichts und niemanden stören ließen. Im gesamten Yellowstone Park sieht man diese Autoansammlungen, der mit Fernglas bewaffneten Insassen, welche auf die Wiese starren. Meist handelt es sich jedoch um Rehe, also nicht so interessant. An den Tower Falls, merkten wir unseren Fehler, Yellowstone Falls mit Tower Falls verwechselt zu haben. Naja, wo wir schon mal dort waren, sahen wir uns jene auch an. Ganz nett, aber nichts besonderes. Von dort aus wäre es gar nicht weit zu den Yellowstone Falls gewesen, wäre nicht diese verf.... Straße noch gesperrt gewesen. Es fehlte der gesamte Bogen oben - rechts der Acht. Also den Weg in zwei Stunden Fahrzeit zurück. Zwischendurch kurz bei Mammoth Hot Springs getankt. Mittlerweile wurde das Wetter immer schlechter. Am Old Faithful noch strahlenden Sonnenschein, zog es immer mehr zu. Gegen 18 Uhr erreichten wir erneut Canyon Village (wo wir vor 5 Stunden schon mal waren) und fuhren die Hauptstraße 3 Meilen in südlicher Richtung, bis zur Abzeigung des South Rim Drive.

 
                                  
 

 

Auf jener Straße, wo am Artist Point Sackgasse ist, befinden sich diverse Aussichtspunkte in den Gand Canyon of the Yellowstone, mit Blick von der südlichen Seite. Wir fuhren lediglich den ersten an, wo man etwa 100 Meter Fußweg, die 33 Meter tief fallenden Upper Falls bestaunen kann. Nett anzusehen der Wasserfall, der zwar nicht tief fällt, aber aufgrund seiner Breite im Zusammenhang der Schneeschmelze, enorme Wassermassen mit sich führte. Insgesamt ließen wir uns dort nur 15 Minuten Zeit und fuhren zu Canyon Village zurück. Dort beginnt ein zweiter (Einbahnstraße –  nur ab Canyon Village befahrbar) Rim Drive, mit Stichstraße zum Inspiration Point (Merke: Kein Nationalpark ohne Inspriration Point). Was wir von der Südseite nicht gesehen haben, weil wir jene nicht bis zum Ende fuhren, wurde uns nun gewahr. Der Grand Canyon of the Yellowstone. Nicht annähernd so breit, wie jener in Arizona, aber mindestens so spektakulär.

 
Grand Canyon - Lookout Point
 
  YellowstoneFalls

360 Meter, geht diese gelbe Sandsteinschlucht senkrecht hinunter, in dessen ausgewaschenem Flussbett, sich der Yellowstone River schlängelt. Ein Irrer Ausblick vom Inspiration Point. Nur, dass plötzlich ein sehr starker Sturm aufkam, der Himmel über uns schwarz wurde und der Regen waagerecht fiel. Na klasse, mehrere 100 km für die Wurst gefahren und nun auch das noch. Wir hielten kurz durch und rannten zurück zum Auto. Dort hielten wir 10 Minuten inne, in der Hoffnung, das das Wetter es besser werden würde. Schließlich ließ zumindest die Regenintensität nach und wir fuhren zurück zum Rim Drive und komplettierten das Aussichtsprogramm, mit dem Grand View. Nicht minder spektakulär, mit anderem Blick, von und auf unterschiedlicher Stelle der Schlucht. Dann noch der Lookout Point. Dort sieht man das Postkartenmotiv, die 94 Meter in die Tiefe fallenden Lower Falls zur Rechten, mit dem spektakulären Canyon zur Linken. Der Besuch des Yellowstone Canyons hätte der zweite Höhepunkt des Urlaubs werden können.

 
 

nur spielte leider die Fähigkeit, Karten zu lesen und schlussendlich das Wetter, nicht mit. Grundsätzlich waren 1,5 Tage für den riesigen Nationalpark viel zu knapp geplant. Wenn man sich alles in Ruhe ansehen möchte, würde ich 3 Tage empfehlen (ohne dabei eine größere Wanderung gemacht zu haben). Mit 1,5 Tagen, hatten wir uns nur unsere Highlights heraus gesucht, wozu Upper Geysir Basin und der Grand Canyon of the Yellowstone, auf alle Fälle zählen sollten. Gegen 19 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zu West Yellowstone. Mittlerweile beruhigte sich das Wetter und im Nieselregen benötigten wir 90 Minuten, bis zum Parkausgang. Gleich die erste Straße links nach dem Rangerhäuschen (Ausfahrt aus dem Park in West Yellowstone), bogen wir links ab und fanden ein nettes mexikanisches Restaurant (im Blockhausstil – wie widersprüchlich), welches just den Tag eröffnet hatte. Dort aßen wir zu Abend, wo wir kurz mit den Bedienung ins Gespräch kamen, dessen englisch mir osteuropäisch vor kam.

 
Mal wieder nen Bison auf der Fahrbahn
 
  Elche im Yellowstone

Treffer, aus Rumänien war die Dame. Gesättigt zog es uns nach eine Woche Internet-Abstinenz, in das örtliche I.-Cafe. Aber das wird es wohl nicht mehr lange geben, da der Besitzer entweder eine Niete in Mathe ist oder kaufmännische Grundsätze nicht genau nimmt. Es kann ja mal seien, dass man vergisst, dass der Gast zu der Rechnerbenutzung auch noch einen Kaffee hatte. Aber dann auch noch bei 30 Minuten Surfen, $3 zu verlangen, wenn 1 Min. surfen 20 Cent kostet... Wie dem auch war – es regnete immer noch und da es bereits 21 Uhr war, zogen wir uns auf unser Zimmer, des sehr zu empfehlenden Lazy G Motels zogen.

 

               

                                                                                                

 
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