Woche 1

 

Woche 2

 

 
 

Um 8 Uhr verließen wir das Nordic Motel in Portland und machten uns durch den zäh fließenden Berufsverkehr der I205 und I5 auf, in Richtung Süden. Somit hatten wir den nordwestlichen Punkt unserer Reise hinter uns und fuhren nun über Umwege, zu meiner besten Freundin nach San José, bei San Francisco. Über die langweilige Strecke der I5 welcher wir 115 Meilen folgten, gibt es nichts aufregendes zu berichten. Lediglich die Premiumoutlet Mall „Woodburn Company Store“ nahe dem gleichnamigen Ort, welche man vom Highway aus sieht, mag einen Stopp rechtfertigen. Die Mall ist vom Highway auf der linken Seite in südlicher Richtung fahrend, kaum zu übersehen. Aufgrund der 0% Sales Tax in Oregon durchaus lohnenswert. Aber da wir schon um 9:30 Uhr dort waren und die Geschäfte der Mall erst um 10 Uhr öffnen, verzichteten wir darauf zu warten und setzen unsere Reise fort. Bei Eugene wechselten wir auf die OR58, wo die Landschaft durch den Umpqua und Deschutes Forest deutlich interessanter wird.

 
Landstraße auf dem Weg zum Cater Lake
 
  Nordeingang Cater Lake - noch ohne Schnee
 

Eine bewaldete, hügelige, immer bergiger werdende Landschaft, dessen Straße sich immer am Fluss Hills Creek entlang schlängelt. Später dann an Speicherseen, wie dem Crescent Lake vorbei kommt. Nach insgesamt 87 Meilen, wechselten wir auf die US97, welcher wir für 18 Meilen in südlicher Richtung folgten. Die Landschaft wird immer hochgebirgiger und wir sahen schon die schneebedeckten Berge in Entfernung. Über die OR138 erreichten wir den Nordeingang des Crater Lake National Parks gegen 13:30, also nach 5 ½ Stunden Fahrt, bzw. 245 Meilen von Portland aus. Dabei erfuhren wir, dass der Eingang erst gegen 12 Uhr, zum ersten mal in dieser Saison, eröffnet wurde. Am Häuschen mit dem Ranger, ahnten wir noch nicht weshalb. Die Straße führte fast ausschließlich geradeaus und schon nach einer Meile, waren erste Schneereste am Straßenrand erkennbar. Mit jeder weiteren Meile, schien sich die Schneemenge zu verdoppeln. Kurz vor dem Kratersee, führte die Straße, wie durch einen Tunnel, durch bis zu ca. 6 Meter hohen Schneewänden. Und das Ende Mai – unvorstellbar.

 
 

Schneemengen, wie ich sie selbst als Skifahrer, in den Alpen noch nie gesehen hatte. Kurz vor der North Junktion, auf 2.142 Meter, befindet sich ein Parkplatz, der von den Schneemassen schon befreit war, wo sich ein genialer Blick, auf die verschneite Landschaft in Richtung Westen bot. Nach kurzem Stopp, hielten wir zwischen den Bergen Hillmann Peak und The Watchmann beide >2.400 Meter, also noch 200 Meter höher als der Kraterrand gelegen, auf einem Parkplatz. Der See hingegen befindet sich etwa 300 Meter unterhalb des Kraterrandes. Nach 50 Meter Fußweg durch den Schnee, erreichten wir den Kraterrand und hatten einen unbeschreiblichen Ausblick auf den See. Die Stelle befindet sich genau auf Höhe der Insel Wizzard Island. Diese Insel erhob sich, als Folge eines jüngsten Ausbruch aus dem See. Die Spitze der Insel ist somit ein weiterer, kleiner Vulkan. Einige weiße Schäfchenwolken waren am Himmel und wurden in dem See gespiegelt. Aufgrund der Höhe, war es entsprechend kalt, es waren trotz Sonne nicht mehr als 15 Grad.

 
 
 
Schneemenge im Mai.....
 
  Der Crater Lake

Am Morgen in Portland, sind wir zur frühen Uhrzeit, bei deutlich wärmeren Temperaturen los gefahren. Wir genossen den Ausblick und kamen aus dem Staunen, über den tiefgrünen See mit der Wolkenspiegelung, gar nicht mehr hinaus. Aufgrund dessen, da der Rim Drive erst vor wenigen Stunden geöffnet wurde, war entsprechend wenig los. Leider war die dem Crater Lake umkreisende Straße auf der Ostseite, noch geschlossen (Öffnung meist erst gegen Ende Juli), sodass alle über den Südausgang beim Rim Village, den Park wieder verlassen mussten. Ursprünglich war an der Stelle des Sees mal ein 3.700 Meter hoher, aktiver Vulkan, der Mount Mazama. Als dieser vor 6.800 Jahren ausbrach (woher wissen die eigentlich so genau, dass es nicht doch 7.500 Jahre waren) und die Lavakammer unter dem Berg leer war, stürzte der Berg, bzw. was davon übrig geblieben war, in diesen Hohlraum, wodurch sich der Krater, mit einem Durchmesser von 11 km bildete.

 

 

Dieser abflusslose Raum, füllte sich nach und nach mit Wasser, sodass der See entstand. Da der See bis zu 593 Meter tief ist, friert er im Winter selten zu. Im Nachhinein betrachtet, war dies nach dem Yellowstone Park der zweite Höhepunkt unseres Urlaubes, was wir vorher für den Crater Lake National Park so nicht erwartet hätten.. Wir kamen mit einem Amerikaner ins Gespräch, dessen Frau Deutsche ist und welcher aufgrund diverser Besuche in der Eifel, ausgesprochen gut Deutsch sprach. Wir setzen unseren Weg um den See fort und erreichten nach 10 Minuten den Discovery Point, welcher auch einen schönen Blick auf den See, aus einer südlicheren Perspektive, bietet. Nach weiteren 5 Minuten Fahrzeit, erreichten wir das Rim Village. Das touristische Zentrum des Parks, welches aber zum Glück keinesfalls mit denen anderer Parks, wie Yellowstone oder Grand Canyon mithalten kann. Besonders zu erwähnen, ist die Cater Lake Lodge. Ein gehobenes Hotel, welches aufgrund seines Stils in die Landschaft passt, mit Ruheterrassen, mit wunderschönen Blick auf den See.

 
...und weil er so schön war noch einmal...
 
  ...und noch ein letztes Bild vom Crater Lake
 

Wir spazierten durch das Hotel, mit stilvoll eingerichtetem Kaminzimmer und machten uns dann auch wieder auf den Weg in Richtung Südausgang. Nach etwa 3 Meilen, welche die Straße vom Rim Village in Serpentinen hinunter führt, erreichten wir das Visitors Center. Nicht besonders groß, aber mit allen notwendigen Informationen ausgestattet. Wir ließen uns von dem Ranger überreden, einen Film über den Park, im kleinen Kino anzusehen. Denn mir hatten es die Schneemassen angetan und in dem Film wird auch vieles über die Beseitigung dessen, mit schwerem Gerät ab April, gezeigt. Da der Park auch eine Vielzahl an interessanten Wanderungen bietet, fragten wir im Visitors Center nach, welche bereits begehbar seien mag. Aber leider war wegen des Schnees noch alles geschlossen. Bereits 16.30 Uhr, verließen wir nun endgültig den Park. Durch den Wald, führt die Straße immer geradeaus mäßig abwärts, sodass ich sicherlich 15 Minuten den rechten Fuß vom Gaspedal lassen konnte.

 
                                  
 

 

 

 

Mit jeder Meile nach unten, stieg das Thermometer immer höher, bis wir schließlich nahe der 30 Grad Marke waren. Vor 30 Minuten im tiefen Schnee noch gefroren und nun hochsommerliche Temperaturen. Der amerikanische Westen bietet alles. Auf dem Weg entlang der OR62 kurz vor Prospect, führt  rechts ein kleiner Weg hinein (beschildert), welcher auf einen kleinen Parkplatz mündet. Von diesem liefen wir etwa 20 Minuten bergab durch den Wald, zu den Mill Creek Falls, welche wir uns ansahen. Es war aber mal wieder viel zu spät, sodass wir auf die Wanderung von weiteren 10 Minuten verzichteten und leider nicht die nahen Barr Creek Falls sahen. Ein netter Abstecher, wenn man schon mal in der Gegend ist, aber sicherlich kein touristisches Highlight. Also wieder bergauf zurück und weiter mit dem Auto bis nach Medford. Unser Plan war eigentlich, bis nach Kalifornien bis nach Crescent City, kurz vor dem Redwood National Park zu kommen. Aber das Wetter stimmte, wir fanden für $74 ein gutes Motel (Super8) und wollten es damit bewendet lassen. Im Ort fanden wir ein nettes Restaurant, dass Rostels Restaurant. Das Restaurant machte auf uns den Eindruck einer besseren Weinstube und hatte angrenzend sogar einen kleinen Biergarten. Sehr ungewöhnlich in den USA. Also ließen wir uns dort verwöhnen, bis wir gegen 20 Uhr zum Motel zurück fuhren. Dort sahen wir noch ein wenig fern und setzten uns vor die Tür, wo wir zu später Stunde noch angenehme Temperaturen von über 20 Grad genossen.

 
 
Mill Creek Falls
 

               

                                                                                                

 
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