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Durch die
sehr gründliche Sicherheitskontrolle und noch 30 Minuten bis zum Boarding im spärlichen
und provisorisch wirkenden Abflugterminal 1. Zu Fuß über das Vorfeld bis
zur Canadair CRJ-200 von Go Airlines (Operated by Mesa Airlines), mit
Platz für 50 Passagiere. Nach langem Taxiway zur Startbahn konnten wir
fast pünktlich nach Lihue auf Kauai abheben. Leider
saßen wir auf der falschen Seite (rechts), sodass wir weder die Skyline
von Waikiki, noch die Insel Kauai im Anflug sehen konnten. Laut
Durchsage des Piloten, erreichten wir eine maximale Flughöhe von 9.000
Fuß, flogen somit knapp über den immer dichter werdenden Wolken, in 28
Minuten Flugzeit unserer zweiten Insel entgegen. |
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Wie schon
zu befürchten, es regnete in Lihue, aber immerhin bei angenehmen 24 Grad. Aber wie
bereits erfahren, kann es zwei Ecken weiter auf den hawaiianischen
Inseln ganz anders sein. Kaum waren wir am Gepäckband, waren unsere
Koffer auch schon da. Direkt am Ausgang waren die Autovermieter (welche
ausgebucht waren – aber wir hatten ja reserviert). Mit dem Transferbus
dorthin, wo die Autos parken und wir auf Nachfrage einen rot metallicfarbenden Ford Mustang Cabrio erhielten. Schönes Auto, aber mit
einem enormen Benzindurst (bei 4,0 Liter Hubraum, aber nur 213 PS kein
Wunder). Der Regen
hörte bei der Übernahme auf, sodass wir einen Koffer auf dem Rücksitz
deponierten und das Dach öffneten. |
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Achja, der Mustang hat einen deutlich
größeren Kofferraum, als der von den Autovermietern auch angebotene
Chrysler Sebring (zumindest bei offenem Dach), den ich im Sommer
gefahren habe. Von Lihue nach Kalaheo im Süden der Insel zu unserer
Unterkunft benötigten wir 30 Minuten. Auch besserte sich das Wetter
merklich, je weiter südlich wir fuhren. Unser erster Eindruck von der
Insel: Das Grün hier ist wie im Urwald (wird ja nicht umsonst „The
Garden Island“ genannt. Und keine Japaner – insgesamt war Kauai, die am
wenigsten von Touristen frequentierte Insel. Wir hatten uns mit der
Unterkunft Hale Ikena Nui für ein Bed and Breakfast entschieden, da die
Hotels im Süden der Insel an der Küste (der Sonnenseite), nahezu
unerschwinglich sind. |
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Ein großes
Haus, ca. 300 Höhenmeter über dem Meer gelegen, mit tropischem Garten
und einer riesigen Terrasse mit Blick bis auf das Meer. Da die
Zeit knapp bemessen war, stellten kurz die Koffer ab und fuhren wieder
über den Kaumualli Highway zurück in Richtung Flughafen. Wir wollten
nicht weiter fliegen, sondern uns die Wailua Falls ansehen. Von Lihue
aus 4 km entlang einer schmalen Straße durch Zuckerrohrfelder, endet die
Straße seitlich der 24 Meter hohen Wasserfälle. Leider ist nur ein
kleiner Parkplatz vorhanden, sodass es bei entsprechendem Andrang schon
mal eng werden kann. Da es ausreichend geregnet hatte, fiel eine Menge
Wasser die Kante hinunter. |
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Die Wailua Falls sind ausschließlich über
eine Aussichtsplattform zu bewundern, rund herum ist alles abgesperrt,
damit zu mutige Wanderer nicht in das steil abfallende Tal abstürzen.
Wieder zurück zum Kuhio Highway, der Küstenstraße, biegt 3 km vor Kapaa
links die Kuamoo Road ab, die den von der Straße aus nicht sichtbaren Opaekaa River folgt. Wie zu erwarten, führt diese nach 2 Meilen zu den
Opaekaa Falls, zwei parallele Wasserfälle mit 30 Metern Falltiefe. Kaum
zu verfehlen, da sich auf der linken Seite ein großer Parkplatz (auch
für Busse) befindet, von der Küstenstraße ausgeschildert. Der Wasserfall
ist zwar etwas weiter weg, aber mit entsprechendem Objektiv auch wieder
ganz nah. |
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Nach einer kurzen Wanderung kann man sich diesem auch bei
Trockenheit etwas nähern. Im Anschluss überquerten wir die Straße und
hatten einen ebenso schönen Ausblick auf den Wailua River, eingebettet
in eine grüne Hügellandschaft. Darauf schippern oft Boote zur
Farn Grotte. Aber vorgewarnt durch mehrere Reiseberichte, ließen
wir das bleiben. Stattdessen fuhren wir die Kuamoo Road 4 km
weiter, um zum Wanderweg zum Keahua Arboreturm zu gelangen. Über
den Kuilau Ridge Trail, mit gigantischem Blick auf die Bergwelt
und den Sleeping Giant, einer Felsformation im Norden der Insel.
Mit Glück, wenn sich die Wolken verziehen (und das machen sie
i.d.R. nur zweimal im Jahr), kann man sogar den Mt. Waialeale,
den regenreichsten Punkt der Erde sehen. |
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Aber wir waren nicht an einem der zwei Tage dort.
Auch wegen einer notwendigen Flussdurchquerung, die unserem tief
liegenden Mustang nicht gut getan hätte und einer dahinter
deutlich schlechter werdenden Straße, kehrten wir um und fuhren
zurück zur Küstenstraße, von dort mehr oder weniger in
Sichtweite des Meeres nach Norden, über den Kuhio Highway. Da
die Strände der Ostküste hauptsächlich von Lavasteinen bedeckt
sind, fuhren wir zum Nordteil der Insel durch. Einzig Kapaa
lohnt sich aufgrund seiner Infrastruktur zum abendlichen
Ausgehen. Der Norden hingegen bietet eine Vielzahl von
Sandstränden. Ist aber deutlich abgeschiedener als der Osten. Je
weiter man an der Nordküste westlich fährt, umso näher kommen
die grün bewachsenen Berge an den Highway. |
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Die Straße schlängelt sich zwischen Bergen und Küste.
Zwischendurch lohnt sich unbedingt ein Stopp am Hanalai Valley Ourlook. Mit Blick auf ein
weites Tal, es wirkt zwar wie große Reisfelder, dennoch wird
dort Taro angebaut, eine Wasserbrotwurzel, das
Grundnahrungsmittel der Hawaiianer, als Mc Donalds die Insel
noch nicht entdeckt hatte. Bei klarem Wetter erkennt man mehrere
Wasserfälle, welche auf den grünen Berghängen im Hintergrund ins
Tal fallen. Kurz darauf wird die Straße enger und führt über
eine Brücke, dessen maximale Belastung nur 15 Tonnen beträgt.
Hier ist Schluss für die großen Touristenbusse und für
Tanklaster (also keine Tankstelle mehr). |
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Als fahre man durch einen tropischen, aber gepflegten
Urwald, schlängelt sich die Straße zwischen den Bergen und der
Küste weiter. Die weiteren Brücken auf dem Weg tragen nur 8
Tonnen und sind einspurig befahrbar. Also kann es schon mal zu
einem kleinen Stau kommen, wenn keiner sich traut zu fahren.
Auch die Strände werden immer paradiesischer. Leider führt die
Straße oberhalb der Küste entlang und der Zugang ist entweder
mit Klettern verbunden oder der Zugang schwer zu finden. Eine
abgeschiedene und wunderschöne Gegend. Nur leider sehr
regenreich, da sich die Wolken ab Nachmittag sehr häufig an den
Bergen festhängen und dann nicht mehr so schnell
verschwinden. |
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Der Highway endet schließlich am Kee Beach Park. Leider ist der
Parkplatz bezüglich seiner Kapazität sehr klein. Deshalb ist
entweder Glück, 500 Meter Fußmarsch oder rechtzeitiges
Erscheinen notwendig (wir hatten Glück). Den Strand ließen wir
„badetechnisch“ aus. Bei geringem Wellengang eines der besten
Schnorchelreviere auf Kauai, aber die anrollenden Brecher waren
mit geschätzten 5 Metern ein wenig zu hoch. Ein kurzer Fußmarsch
die Straße zurück und wir standen vor der Waikanaloa Cave, einer
90 Meter in den Berg hinein ragenden Höhle, entgegen dem
Ausblick auf die ersten Berge der Na Pali Coast (noch weiter
westlich des Straßenendes), nur interessant, wenn man sich in
dem Wasser der Höhle die Krankheit Leptospirose holen möchte. |
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Auch die tropische Umgebung der letzten Straßenkilometer mit
tief hängenden Lianen auf den Parkplatz ist schon ein Besuch
wert (der Weg ist somit auch das Ziel). Über mögliche
Wanderungen werde ich mich am Folgetag auslassen, da wir eine
solche dann in Angriff genommen haben.
Da mittlerweile schon nach 18.00 Uhr und die Dunkelheit
näher rückte, fuhren wir zurück. Unterwegs noch ein
kurzer Stopp am Strand von Halehomaha, wo sich die
Strandhäuser der Superreichen befinden (unter anderem
auch Pierce Brosnan) und dort beobachtet, ob die Sonne
auch wirklich ins Meer untergeht. Nun hatten wir auf dem
Weg zur Unterkunft noch die halbe Insel zu umrunden (i.d.R.
90 Minuten Fahrzeit), weshalb wir in Kapaa zum
Abendessen anhielten. Und zwar im House Of Noodles, wo
es entgegen dem Namen, hauptsächlich Seefood gibt, was
ich sehr empfehlen kann. Im B&B Hale Ikena Nui waren
wir wieder um 20.30 Uhr zurück, wo wir bei einem Bier/Wein den
Abend auf der Terrasse haben ausklingen lassen |
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