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Sicherlich
ist die Durchfahrt durch den Zion Nat. Park landschaftlich interessanter
und führt ebenfalls nach Kanab. Aber
erstens bin ich dort in der Vergangenheit schon 3x durchgefahren und
man benötigt den National Park Pass, den ich weder hatte, noch auf
meiner weiteren Reise benötigte. Die UT58 / AZ389 hat auf den ersten
Kilometern auch seinen Reiz, wenn man vorher noch keine roten Steine
gesehen hat oder mal eine andere Route fahren mag. Aber nicht Kanab
sollte mein Ziel sein, sondern die Sehenswürdigkeiten entlang der US89
zwischen vorgenanntem Ort und Page. Die Anfahrt hatte ich mit 2h
Fahrzeit ein wenig unterschätzt, sodass es bereits 12 Uhr war, als ich
die US89 erreichte. |
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Erster
Besichtigungspunkt waren die Toadstool_Hoodoos in der Gegend der Rimrocks, etwa 1,5 Meilen östlich der Paria
Contact Station, kurz vor dem Milemarker 19 gelegen, wo die
Telefonleitung auf der linken Straßenseite einen 70 Grad Knick macht.
Dort ist ein kleiner Parkplatz, von dem aus die Wanderung beginnt.
Entweder immer dem Wash folgend, der aber sandig und somit beschwerlich
zu laufen ist. Daher lief
ich entlang dessen Anhöhe auf der Seite, bzw. kürzte die eine oder
andere Washschleife ab. Zeitbedarf, bis man die ersten Hoodoos sieht –
etwa 20 Minuten, so einfach gelangt man nirgends anders zu diesen
Steinformationen. Hoodoos heißt übersetzt Fliegenpilz und genau so sehen
die Dinger auch aus. |
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Die
„Dinger“ erinnerten mich irgendwie an Hoodooformationen zu entdecken. Der Weg endete auf einer Anhöhe, von
welchem man Blick auf das unter einem liegende Plateau hat. Also wieder
zurück und gleiches in der östlichen Richtung probiert. Das war deutlich
lohnenswerter, viele neue und immer andere Hoodoos waren zu entdecken.
Schließlich endet der Trampelpfad mit schönem Blick auf das Rimrocks
Plateau. Die ersten 30 Minuten erlebte ich bei bewölktem Himmel, sodass
die roten Farben der Fliegenpilze leider nicht so deutlich herauskamen.
Aber schließlich wurden die Wolkenlücken größer und die Sonne schaffte
es, die gewünschte Farbe in diese Landschaft hinein zu bringen. |
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Ein
denkbar schöner und ganz anderer Anblick, als bei trister Bewölkung.
Gegen 13.30 Uhr begab ich mich auf den Rückweg zum Auto und traf ein
amerikanisches Paar, mit welchem ich mich über die vielen
Sehenswürdigkeiten im nahen Umkreis unterhielt. Dabei kam zur Sprache,
dass heute am Freitag die Permits der Wave für Samstag, Sonntag und
Montag vergeben werden (weil Sa. und So. geschlossen). Da ich noch
nie an der Wave war, bzw. bei der Verlosung 2x kein Glück hatte, die
Chance. Also mit dem Auto 20 Meilen zurück zum Bureau of Land Management
nach Kanab, welches in der Wintersaison um 17 Uhr schließt. Denn die
Paria Contact Station an der US89, etwa bei Milemarker 21, ist bis Mitte
April geschlossen und somit das Bureau of Land Management zuständig. |
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Die Rangerin hatte freudige Nachrichten für mich, dass erst eins von zehn Permits für den folgenden Tag vergeben war. Na endlich!!! The Wave – ich
komme. Man erklärte mir ausführlich den Weg und gab mir eine Topo-Karte
mit, auf welcher eine Wegbeschreibung mit Fotos zur Orientierung
wichtiger Punkte und sogar GPS Koordinaten vermerkt sind. Auf diversen
Internetseiten hatte ich über die Wahweap Hoodoos gelesen, welche sich
ebenfalls im Hinterland der US89 befinden. Somit sollte heute Hoodoo Tag
werden. Ich zeigte der Rangerin ein Foto davon. Sie wusste sofort wo ich hin
wollte und beschrieb mir ausführlich den Weg, bzw. die zwei Möglichkeiten
dorthin zu kommen. |
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Entweder eine
gut instand gehaltene nicht asphaltierte Straße fahren und anschließend
4,5 Meilen (one way) durch einen Wash laufen
oder sich von der anderen Seite annähern. Dabei die letzten 2,3 Meilen eine
sehr üble Piste fahren, die nur per 4WD zu bewältigen ist und 1,2 Meilen
laufen. Aber einen 4WD hatte ich ja (meinte ich zumindest). Somit stand die
Entscheidung fest. Zuerst 1,2 Meilen entlang der Cottonwood Canyon Road.
Eine breite, etwas sandige Piste, mit jedem PKW zumindest bei Trockenheit zu
bewältigen. Dann rechts abbiegen auf die BLM 431 (Bringham Plains Rd.),
welcher ich weitere 4 Meilen folgte und nicht mehr ganz so gut „in Schuss“
war.
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Schließlich ein weiterer Abzweig zur Rechten auf die White Sand
Road, mit etwas Mut und ausreichender Bodenfreiheit ebenfalls
noch zu bewältigen (wenn es trocken ist!!!). Nach 4 Meilen auf
der White Sands Road dann ein letzter Abzweig, der in 2,3
Meilen zu einem Parkplatz geführt hätte. Aber ab diesem Abzweig
begann die Straße richtig übel zu werden. Am Hang entlang
mit entsprechender Schräglage des Fahrzeuges, tiefen
Schlaglöchern und durch zwei Washes hindurch. Beim dritten Wash,
nach bereits 1 Meile auf dieser üblen Piste, passierte es dann.
Beim Durchqueren eines weiteren Washes, sah ich einen 15 cm
spitz nach oben ragenden Stein in deren Mitte, weshalb ich kurz auf die
Bremse trat. |
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Somit hatte ich nicht mehr genug Schwung, um auf die andere
Seite wieder hinauf zu kommen. Kurzum – ich steckte fest. In fast einer
Stunde schaffte ich es zwar, den Wagen in der Senke zu drehen, aber
nicht mehr den Hügel hinauf zu kommen, wo ich hergekommen war. Die
Reifen drehten im Sand durch, da der Wagen nicht wie vom Autovermieter
National angepriesen, über einen 4 WD
verfügte. Auch Luft aus den Reifen lassen brachte keine
nennenswerte Fortbewegung den Hügel hinauf. Anstelle nun
dort Wurzeln zu schlagen (es war bereits nach 15 Uhr – gegen
17.30 Uhr wurde es immer dunkel), half nur das aus der ARAL
Werbung bekannte „I´m Walking“. Nach etwas über zwei
Stunden schnellen Schrittes zu Fuß, war ich wieder am Highway 89. |
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Dort kam von der gegenüberliegenden Seite der Wildnis ein
Jeep, den ich anhielt. Ein Bauer, welcher dort seine Viecher stehen hat,
nahm mich die fast 40 Meilen mit nach Hause, nach Kanab. Dort erhielt ich von seiner Frau
zuerst schmackhaftes Abendessen. Schließlich lud er 4 Paar
Schneeketten und ein Abschleppseil auf die Ladefläche und es
ging wieder zurück zum Ort des Geschehens. Bei Dunkelheit so
gegen 21 Uhr schafften wir es, den Wagen wieder frei zu
bekommen. Das Ganze musste noch in der Dunkelheit erledigt
werden, da Regen angesagt war und dann der Wash, in dem mein
Wagen stand, zu einem Fluss werden könnte. Was für eine
Aktion, ich verbuche es mal unter Glück gehabt, bzw. eine
Lektion erhalten. |
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Eine Stunde später und sehr erleichtert erreichte
ich Page. In der „Street of little Motels“ hing vor
dem Büro des KC Motels ein Zettel (nur) in deutscher
Sprache, dass noch ein Zimmer frei sei, man sich den
Schlüssel nehmen solle und am folgenden Morgen wegen
der Bezahlung ins Office kommen solle. Das machte
ich doch glatt. Das Motelzimmer war eher ein
mittelgroßes Appartement mit zwei Schlafzimmern,
einem Wohnzimmer und kleiner Küche (aber leider kein
Internetzugang). Und das für $35 pro Nacht……. Meine
vergangene und zukünftige Nächtigungsadresse, wenn
ich wieder im Ort bin. Ich sortierte noch eine
Stunde die bisher geschossenen Fotos auf dem Laptop
und ließ diesen ausgesprochen aufregenden Tag somit
ausklingen. |
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