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14.02.2009 - Reisebericht USA-Westen 2009 - Tag 6 - Big Pine - Mammoth Mountain Ski Resort - South Lake Tahoe

                                                                                       Reiseblog - Fotoblog - Kalifornien,  - South Lake Tahoe, CA - Alpine Lodge

 
 
 
 

Heiß auf´s Skifahren war ich bereits um 7 Uhr wach. Nach dem Frühstück und meiner Supermarkteinkäufe wieder auf dem Motelzimmer, setzte ich mich um 8 Uhr in Bewegung. Und das bei Kaiserwetter - keine Wolken am Himmel, ein paar Grad unter 0 (Celsius) und im Westen die schneebedeckten Berge der Sierra im Hintergrund. Nach 20 Minuten Fahrzeit erreichte ich Bishop und ignorierte die große, variable Schilderbrücke auf der stand, dass für die weitere Strecke Schneeketten notwendig sind. Ein Anruf bei Sandra führte zu dem Ergebnis, dass in dieser Bergregion im Winter trotz des guten Wetters Kontrollen immer möglich sind, wenn Schnee angesagt ist. Ich versuchte es erst mal ohne, da man Ketten streng genommen auf dem Leihwagen nicht aufziehen darf.

 
 
 
 

Wohl zur Kenntnis nehmend, dass die entgegenkommenden Autos alle eine dicke Schneedecke auf dem Dach hatten. In Big Pine / Bishop war aber noch alles „grün“. Von Big Pine stetig bergauf kam, was nicht kommen sollte. Chain Control nennen das die Amerikaner. Alle Fahrzeuge mussten anhalten und nachweisen, dass sie entweder Schneeketten dabei haben oder einen 4WD mit Winterreifen fahren. Bei beidem musste ich passen. Mein englisches Sprachvermögen generell und insbesondere bezüglich des Wortes Chains war kaum noch vorhanden. Das stimmt den Polizei Officer gnädig, sodass keine Strafe fällig war. Aber ich musste umkehren, wieder zurück nach Bishop, im örtlichen Kragen Auto Parts (in den USA so was, wie ATU in Deutschland) für $80 Schneeketten kaufen.

 
 
 
 

Zum Glück konnte Sandra diese unbenutzten Ketten während meines anschließenden Hawaii Urlaubes bei Craigslist.com für $60 wieder verkaufen. Dadurch über eine Stunde Zeitverlust und erneut den Berg über die US395 rauf. Kurz nach der Chain Controll nahm die Schneemenge (auch auf der Straße) deutlich zu. Aber um nicht 30 Mph zu tuckern, zog ich die Ketten nicht auf. Schließlich bin ich von der US395 links abgebogen und habe die restlichen 5 Meilen nach Mammoth Lakes auf geschlossener Schneedecke zurückgelegt. Die letzten Meilen zur Talstation Main Lodge auf 2.715 Metern führten weiter bergauf. Ich hoffte nur, nicht anhalten zu müssen, da ich ohne Ketten das Anfahren nicht mehr geschafft hätte.

 
 
 
 

Um 11 Uhr endlich am Ziel, waren es 17° Fahrenheit (ca. -9 Celsius) und ein unangenehmer, starker Wind pfiff mir um die Ohren. Letztlich eine Tages-Liftkarte für unverschämte $83 gekauft und los ging´s. Skifahren empfinde ich in den USA als deutlich angenehmer. Das fängt mit der Gondel an. Anstelle seine Skier bei einer 6´er Gondel selbst in die außen angebrachten Vorrichtungen zu stecken, wird einem dies beim Ein- und Aussteigen vom Personal abgenommen. Dabei immer ein freundliches: „Have a good ride“. Die Pisten waren bestens präpariert und der Schnee Powder, wie es die Amerikaner nennen, deutlich trockener, als ich es aus den Alpen kenne.

 
 
 
 

Zuerst, um wieder etwas „rein zu kommen“, fuhr ich mich auf den unteren, einfachen Pisten ein. Ich hatte unterschwellig Angst mir was zu brechen, was das Aus für den anschließenden Hawaii Urlaub bedeutet hätte. Kurz darauf kam der gewohnte Mut zurück und von Moderate bis zu Diamond Pisten war wieder alles möglich…. Leider hatte der obere Bereich des Skigebietes zwischen 2.980 Meter und 3.369 Meter wegen zu starkem Sturm geschlossen. Schon auf der Mittelstation auf fast 3.000 Metern pfiff der Wind derart stark, dass die vom Wind aufgewirbelten Schneekristalle auf der Gesichtshaut auftreffend, wehtaten. Andere Skifahrer waren da besser vorbereitet als ich und trugen eine Sturmhaube. Also nichts wie runter (was ja auch der Sinn des Skifahrens ist).

 
 
 
 

Wetterlich war es eher durchwachsen. Manchmal leichtes Schneegeriesel, ein paar Meter weiter Sonnenschein. Wechselhafter konnte es kaum sein. Also fuhr ich immer mehr oder weniger der Sonne hinterher, von der Mittelstation zu den anderen drei Talstationen Mill Cafe, Canyon Lodge und Eagle Lodge. Die Abfahrten trugen klangvolle Namen wie St. Moritz, Broadway, St. Anton und Wall Street, um nur die einprägsamsten zu nennen. Zu Liftschluss um 16 Uhr war ich trotz reichlicher Bewegung durchgefroren und begab mich auf die Weiterfahrt zum nächsten Skigebiet (Heavenly am Lake Tahoe). Erst der langen Autoschlange hinterher, auf der immer noch schneebedeckten und vereisten Straße 4 Meilen zum Ort Mammouth Lakes hinunter gerutscht.

 
 
 
 

Beim örtlichen Mc. Doof was zum Abendessen gekauft und on the road „verspeist“. Wieder über die US395 durch leicht mit Schnee angezuckerter Landschaft nach Norden, parallel dem Sonnenuntergang entlang. Vorbei am Mono Lake, dessen aus dem Wasser aufragenden Spitzen der Tuffsteine schneebedeckt waren. Weiter durch die Ortschaften Lee Winding, Bridgeport und Coleville schlängelt sich  der häufig zweispurige Highway. Immer entlang der hohen, schneebedeckten und im Sonnenuntergangsrot schimmernden Berge der Sierra zur Linken über den gut ausgebauten 2.466 Meter hohen Conway Summit Pass und schmalen Täler - 115 Meilen lang. Schon in der Dunkelheit passierte ich die Staatengrenze zu Nevada.

 
 
 
 

In Gardnerville bei Minden (Westfalen sind scheinbar überall) bog ich westlich auf die NV207 ab. Gardnerville hatte zumindest auf der Hauptstraße das Flair einer alten Westernstadt mit entsprechenden Häuserfassaden. Aber da schon nach 19 Uhr, hatte ich dafür keinen Blick, sondern wollte mein Ziel erreichen. Über die NV207 noch ein paar Meilen stur gerade durch die Ebene, dann in die Berge. Innerhalb von 8 Meilen schlängelt sich die NV207 (auch Kingsbury Grade genannt) von der schneelosen Ebene bei Carson City, hinauf über den 2.235 Meter hohen Daggett Pass, an den tief verschneiten Lake Tahoe. Dabei überwindet die Straße in kürzester Distanz 745 Höhenmeter und bietet vor dem Scheitelpunkt einen schönen Blick (in meinem Fall auf die immer kleiner werdenden Lichter im Tal).

 
 
 
 
 

Nun nur noch ein paar wenige Meilen und ich war wieder in South Lake Tahoe, wo ich erst ein halbes Jahr zuvor im Sommer war. Wie vor 1 ½ Jahren, bezog ich Quartier in der Alpine Loge an der State Line Avenue. Direkt an der Staatengrenze zu Nevada, keine 5 Minuten zu Fuß (mit Skischuhen – sonst eher 3 Minuten) zu Heavenly Village, der Haupt-Talstation des Skigebietes. Und auch nur 2 Minuten zu den großen Hotels, bzw. deren Casinos. Für $29 die Nacht darf man keinen großen Luxus erwarten, aber es soll ja nur für die Nacht sein. Nach Entladen des Autos und Beziehen des Motelzimmers, war es bereits 20 Uhr und ich beschloss, anständig essen zu gehen. Und zwar am Forrest Buffet des Harrahs Hotels, das größte im Ort.

 
 
 
 

Ist zwar mit $ 19 nicht unbedingt preiswert, aber sein Geld wert. Ich würde es mit einem der 4 Sterne Hotels in Las Vegas in Bezug auf das Speisenangebot vergleichen. Für mich ist nur wichtig, dass es Roastbeef und Shrimps gibt, und die gab es reichlich! Im 18. Stock gelegen hat man zudem einen phantastischen Blick hinüber nach Kalifornien und die Lichter der noch arbeitenden Pistenraupen. Anschließend natürlich ins Kasino, wo ich knappe zwei Stunden mit Black Jack und ein, zwei Bier verbrachte und anschließend das Kasino mit einem kleinen Gewinn verließ. Vor der Tür dann die Überraschung – es schneite dicke und dichte Flocken. Also Neuschnee für den folgenden Tag!!! Zudem war es mit – 17 Grad Celsius bitter kalt und ich sah zu, dass ich schnell ins Motel kam und schaltete den Heater ein.

 
 

   

                                        

 
                             

        

                                                                                                                                                                                 

 
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