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Dort beginnen unter anderem die Wanderungen zum Coyote Buttes
South and North (im letzteren Gebiet befindet sich auch die Wave). Die
Autopiste war zum Zeitpunkt meines Besuches problemlos mit dem PKW zu
bewältigen. Aber bei Regen oder grundsätzlich nasser Piste würde ich
das selbst mit einem 4WD nicht wagen. Am Vortag habe ich vom Bauern, der
mich nahe der Wahweap
Hoodoos „herausgezogen hat erfahren, dass es aktuell
(Stand März 2009) einen Streit über die Zugehörigkeit
des Landes gibt, zwischen dem Bureau of Land Management
und dem Staat Utah. Folgedessen fühlt sich niemand für
die Instandsetzung zuständig. Am Parkplatz traf ich ein britisch /
philippinisches Paar (aber auf Hawaii lebend) in meinem Alter, welche
das gleiche Tagesziel hatten. |
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Er war Profifotograf und hatte seine entsprechend üppige
Ausrüstung dabei. Also taten wir uns zusammen. Zumindest der erste Teil
der 2,75 Meilen Wanderung (pro Weg) ist gemäß der am Vortag vom Kanab Field Office erhaltenen
Beschreibung fast idiotensicher, bzw. wegen leichtem
Sand und der Tatsache, dass es schon ein paar Tage nicht
mehr geregnet hatte und somit die Fußspuren unserer
Vorgänger deutlich erkennbar waren. Später, dann über
Felsboden, wurde es schwieriger. Die kleinen, von
anderen Wanderern errichteten Steintürmchen, zeigten
leider nicht den richtigen Weg, das erkannten wir
schnell. Die Berge auf
den Fotos der BLM Beschreibung sahen an dem Tag auch irgendwie anders aus,
sodass wir etwas herumirrten. Dabei trafen wir ein anderes Paar, welches
schon zwei Stunden länger als wir unterwegs war und die Suche bereits
aufgegeben hatte. Im Nachhinein kann ich feststellen, dass wir zu weit
nach links abgedriftet sind. |
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Wir hätten
entlang dem Berghang weiter auf der Anhöhe gehen sollen, anstelle
abzudriften, was uns einiges an Kletterei und Zeit erspart hätte. Aber
mit meinem GPS Gerät (leider mit auch mittlerweile schwachen Batterien)
kamen wir wieder auf Kurs. Alleine die zweite Hälfte der Wegstrecke war
aufgrund der schönen Fels- und Gesteinsformationen die Mühe der
Wanderung wert. Die vereinzelten Wolken sorgten für immer andere
Lichtverhältnisse, eine Freude für den Profifotografen und auch für
mich. Schließlich fanden wir durch Fußspuren anderer Wanderer den
sandigen Einstieg auf den finalen Hügel hinauf, hinter welchem sich die
Wave befindet. Und außer uns war kein anderer Mensch dort, der bei Fotos im
Weg steht - was für ein Glück. In der kommenden halben Stunde erlebte
meine Kamera die höchste Frequenz an Bildern pro Stunde und ich zudem
ein ausgedehntes Picknick. |
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Schließlich
hatten wir jeden Winkel erkundet und abgelichtet und machten uns wieder
auf den Rückweg. Uns noch den nahen Top Rock oder Melody Arch anzusehen, danach
war uns nicht. Und für Dinosaurier hatte ich eh noch nichts über und für
seine Spuren (ebenfalls ganz in der Nähe) auch nicht. Weil der Rückweg nun
in groben Zügen bekannt war, dauerte dieser mit 1 ½ Stunde ziemlich genau 60
Minuten weniger. Um 16.30 Uhr wieder am Auto, quatschten wir noch ein
bisschen, tauschten Adressen und Telefonnummern aus und verabredeten uns für in
2 ½ Wochen auf Maui / Hawaii (meinem zweiten Ziel dieses ausgedehnten
Urlaubes). Auf dem Rückweg nach Page erlebte ich einen traumhaften
Sonnenuntergang, der die teils roten, teils geben Steine farblich zum Glühen
brachte. |
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Etwa 8 Meilen vor Page bog ich am Lake Powell Scenic View
links ab, um mir jenen von der Anhöhe aus, etwa 200
Höhenmeter über der Wasseroberfläche, bei bereits tief
stehender Sonne zu betrachten. Kurz darauf fuhr ich über die
US89 weiter in Richtung Page und bog zu dem von der Straße
aus schon zu sehenden Lone Rock ab. Eine mit jedem PKW zu
bewältigende unasphaltierte Piste hinunter zum Strand
(sogar ein Wohnmobil stand dort und hatte die Strecke
bewältigt). Dort kann man im See baden (kleiner Sandstrand)
oder auch nur die ca. 20 Meter hohe, fast rechteckige
Felsnadel des Lone Rocks, mitten im Lake Powell aufragend,
bestaunen. Mit der sehr tief stehenden Sonne im Rücken, hielt ich mich
dort die kommenden 20 Minuten auf und wälzte kurz Reiseführer und
Landkarte, um zu entscheiden wie meine weitere Tourenplanung aussehen
sollte. |
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Denn leider hatte ich mich für den Westen der USA dieses Mal
gar nicht vorbereitet.
Erstens weil die Hawaii Vorbereitung so viel Zeit in
Anspruch nahm, und zweitens war ich der Meinung das aufgrund
meiner vorherigen Besuche in der Gegend auch so hin zu
bekommen. Schließlich fuhr ich auf dem letzten Tropfen
Benzin nach Page. Auf den 58 Meilen zwischen Kanab und Page
ist keine Tankstelle, was mich schwer ins Schwitzen brachte,
denn ich wollte nicht schon wieder einen Zwangsgewaltmarsch
absolvieren. Nach 6 Stunden Wanderung heute hatte ich mir
ein Steak verdient. Also nichts wie in das Glen Canyon Steakhouse, welches ich aus der Vergangenheit als gut in
Erinnerung hatte und „wie damals“ ein großes Salatbuffet
anbot. |
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Da ich mir am Folgetag den Wild Horse Canyon bei
Tuba City ansehen wollte und dieser 78 Meilen von Page
entfernt ist, wollte ich den Abend nutzen, um mich etwas
mehr anzunähern. Die Motel-Infrastruktur ist in jener Gegend
um das Navajo Indianer Reservoir ausgesprochen dünn. Also
stellte ich mich vor ein Motel in Page, um dessen Wireless
Internet anzuzapfen und so feststellte, dass es in Cameron
ein Motel gibt. Zwar knappe 15 Meilen von meinem Ziel
entfernt, aber besser als gar nichts. Also etwa 80 Meilen bei Dunkelheit
die US89 nach Süden, wo ich um 20 Uhr die Cameron Trading Post
erreichte. |
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Mit $66 pro Nacht nicht eines der preiswerteren Motels, aber
es gab in der Nähe nichts anderes (und daher hätte man fast jeden Preis
nehmen können). Das Motel befindet sich zur Rechten über der einzig für
Fahrzeuge befahrbaren Brücke über den Little Colorado River und ist im
Verbund mit einer Tankstelle und einem Supermarkt für indianische
Handwerkskunst, fast schon eine kleine Stadt für sich. Aber alles das
interessierte mich nicht wirklich - ich wollte dort nur nächtigen. Dies
tat ich auch, nachdem ich ein paar Emails versendet hatte, denn in dem
Motel war Wireless Internet verfügbar. Leider machte mir das Wetter für
den kommenden Tag große Sorgen, denn Regen und in den höheren Lagen
sogar Schnee waren vorausgesagt. |
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