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Mit $82
für eine Tageskarte wieder tief ins Kreditkartenfach meines Portmonaie
gegriffen und mit der nächsten Großraumgondel (Aerial Tramway) von 1.990
Meter auf 2.550 Meter zur Mittelstation Lakeview Lodge. Auf der
Bergfahrt lernte ich zwei amerikanische Herren, so um die 60 Jahre alt
kennen. Daraus ergab sich, dass wir den Vormittag zusammen fuhren und
die Herren mir das Skigebiet zeigten. Einer der Beiden hat ein
Ferienhaus in South Lake Tahoe und kennt sich im Ski Ressort aus.
Morgens ist es wegen des Sonnenstands ratsam, auf der
westlichen, der Nevada Seite zu fahren. Ab Mittag sind beide
Seiten in der Sonne und zum Nachmittag hin, nur noch die
kalifornische Seite. |
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Wer nun
meint, dass diese Skifahrt eine Altherren –
Gemütlichkeitsfahrt wurde, der täuscht sich schwer. Die
Beiden sind gerast, 6-7 Schwünge auf 500 Höhenmetern
sollten reichen – sonst nur Schuss, ab nach unten.
Ahnung, ob die es mir ihnen gegenüber Jungen mal zeigen
wollten. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und
raste blind hinterher. Da die Abfahrten so rasant waren,
hatte ich keine Gelegenheit, dass Gebiet zu erleben. Folglich
trennte ich mich von den Herren nach unserer Mittagspause in der
westlichen Talstation auf Nevada Seite, der Stagecoach Lodge. Den
folgenden Nachmittag fuhr ich gemütlich bei
Kaiserwetter. Deutlich langsamer fahrend, begann ich nun
erst richtig, das Skigebiet wahrzunehmen. |
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Vorher
raste alles in hoher Geschwindigkeit an mir vorbei, was wenig Platz / Zeit
für persönliche Eindrücke ließ. Über das gesamte Gebiet fuhr ich von der
Bergstation auf 3.042 Meter mal hinunter auf die kalifornische, mal auf die
Nevada Seite. Über wieder solch wohlklingende Pistennamen, wie Canyon,
Jackpot, SF 49´er, Waterfall oder Powder Line.
Dabei wählte ich nicht wie mit den Herren am Vormittag, die breiten
Autobahnen, sondern auch mal die steileren Abkürzungen. Lediglich den
Mott Canyon und Killebrew Canyon, ganz im Westen des Skigebietes
Heavenly ließ ich mangels Können oder / und Mutes aus. Am Beginn der
vorgenannten Canyons hat man einen schier endlosen Blick in das
schneefreie Tal bei Carson City, von wo aus ich am Vortag mit dem Auto
gekommen war. |
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Schließlich nahte der Liftschluss um 16 Uhr. Folglich
begab ich mich zurück in das östliche Gebiet des Ski Resorts, damit
meine letzte Abfahrt auch an der Talstation endet, wo mein Leihwagen
steht. Die letzte Abfahrt hinunter war eine abschließende, kleine
Herausforderung. Nannte sich „The Face“ und war als Double Diamond mit
entsprechenden Warnschildern markiert. Eine einfache Diamond Piste ist
in Europa mit einer schwarzen Piste vergleichbar, aber Amerikaner müssen
ja alles steigern. Von der Mittelstation Lakeview Lodge ging es auf
direktem Weg und entsprechend buckelig über 510 Höhenmeter ins Tal.
Dabei immer frontaler Blick auf den Lake Tahoe, dessen verschneites Ufer
und die angrenzenden Berge, bzw. die großen Hotels an der Staatengrenze. |
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Alternativ
kann man auch einen sich quer schlängelnden Ziehweg fahren, um zur
Talstation zu gelangen, was ich zuvor am frühen Nachmittag schon mal tat.
Und zwar um am Auto mal eine zu rauchen, denn sowohl Mammoth
Mountain, als auch in Heavenly sind Nichtraucher – Skigebiete. Die
spinnen die Amis. Auch kann man die Gondel nehmen, um wieder zur
California Lodge, bzw. dessen Parkplatz zu gelangen. Das ist meiner
Meinung nach der entscheidende Vorteil entgegen dem Heavenly Village mitten
im Ort, wo man nicht auf Ski ins Tal gelangt. Die letzte Abfahrt war ein
gelungener Abschluss dieses genialen Skitages. Keine Wolke am Himmel,
strahlender Sonnenschein, bei kaum merklichem Wind und leichtem Frost und
entsprechend gutem Schnee. |
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Nach
Liftschluss fuhr ich noch kurz zum Supermarkt am Heavenly Village, um mich mit Lebensmitteln und Getränken für
den kommenden Tag zu versorgen. Dann zurück ins Motel, wo ich den Daheim-gebliebenen erste Fotos dieses genialen Tages per Mail sandte und ein paar
Telefonate erledigte. Um 19 Uhr begab ich mich wieder, wie schon am Vortag,
zum Forrest Buffet des Harrahs Hotels. Der Oberkellner am Eingang erkannte
mich vom Vortag und teilte mir ohne Nachfrage einen Platz am Fenster zu. 18.
Stock mit Ausblick auf den See und den Ort. Als ich beide Backen voll hatte,
stand der Chefkoch des Hotels vor mir. Hans aus Bayern, mit dem ich mich
kurz unterhielt. Gegen 20 Uhr ging ich wieder zum gemütlichen Teil des
Abends über und zwar zum Spielen im Casino. |
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Heute Abend nahm ich mit
dem Video Poker Automaten an der Bar vorlieb, wo ich bis etwa
Mitternacht ohne nennenswerte Spielverluste weilte und ein paar
Bier leerte. Dort erfuhr ich auch, dass ein deutlicher
Wetterumschwung angekündigt ist. Die gesamte kommende Woche soll
es schneien und dabei 2 Meter Neuschnee geben… Keine optimalen
Bedingungen zum Skifahren. Also machte ich den folgenden Tag vom
Wetter abhängig, ob ich erneut fahren würde. Als ich das Casino
verließ, war es bereits so weit. Ein heftiger Schneesturm tobte,
und bereits 20 cm Neuschnee waren gefallen. Ich sorgte mich zwar
ein wenig ob bei der Wetterlage am folgenden Tag der Pass
geöffnet sein würde, ließ dieses aber entspannt auf mich
zukommen. Zur Not müsste ich halt einen Zwangstag anhängen, denn
bis zu Doro´s Ankunft waren es noch 4 Tage Zeit und bis dahin
würde ich dort schon raus kommen. |
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