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14.02.2009 - Reisebericht USA-Westen 2009 - Tag 7 - South Lake Tahoe - Heavenly Ski Resort

                                                                                       Reiseblog - Fotoblog - Kalifornien,  - South Lake Tahoe, CA - Alpine Lodge

 
 
 
 

Um 8.00 Uhr war ich wach, hatte bereits um 9 Uhr auf dem Motelzimmer gefrühstückt und war abmarschbereit. Etwa 10 cm Neuschnee waren über Nacht gefallen, aber keine Wolke am Himmel mehr zu sehen. Mit Skischuhen an den Füßen und Skiern auf den Schultern in 5 Minuten zur Talstation der Heavenly Village zu laufen, hatte ich plötzlich doch keine Lust mehr. Also fuhr ich ganz amerikanisch mit dem Auto. Gut, dass ich das so gemacht habe, denn an der Village Talstation sah ich von der Straße aus schon eine lange Menschenschlange an der Gondel. Ich fuhr darauf zur California Lodge, der östlichen Talstation, wo fast niemand war. Die California Lodge hat zudem auch den Vorteil, dass dort mehrere Abfahrten enden, man also bis zum Auto mit den Skiern fahren kann, was am Village nicht möglich ist.

 
 
 
 

Mit $82 für eine Tageskarte wieder tief ins Kreditkartenfach meines Portmonaie gegriffen und mit der nächsten Großraumgondel (Aerial Tramway) von 1.990 Meter auf 2.550 Meter zur Mittelstation Lakeview Lodge. Auf der Bergfahrt lernte ich zwei amerikanische Herren, so um die 60 Jahre alt kennen. Daraus ergab sich, dass wir den Vormittag zusammen fuhren und die Herren mir das Skigebiet zeigten. Einer der Beiden hat ein Ferienhaus in South Lake Tahoe und kennt sich im Ski Ressort aus. Morgens ist es wegen des Sonnenstands ratsam, auf der westlichen, der Nevada Seite zu fahren. Ab Mittag sind beide Seiten in der Sonne und zum Nachmittag hin, nur noch die kalifornische Seite.

 
 
 
 

Wer nun meint, dass diese Skifahrt eine Altherren – Gemütlichkeitsfahrt wurde, der täuscht sich schwer. Die Beiden sind gerast, 6-7 Schwünge auf 500 Höhenmetern sollten reichen – sonst nur Schuss, ab nach unten. Ahnung, ob die es mir ihnen gegenüber Jungen mal zeigen wollten. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und raste blind hinterher. Da die Abfahrten so rasant waren, hatte ich keine Gelegenheit, dass Gebiet zu erleben. Folglich trennte ich mich von den Herren nach unserer  Mittagspause in der westlichen Talstation auf Nevada Seite, der Stagecoach Lodge. Den folgenden Nachmittag fuhr ich gemütlich bei Kaiserwetter. Deutlich langsamer fahrend, begann ich nun erst richtig, das Skigebiet wahrzunehmen.

 
 
 
 

Vorher raste alles in hoher Geschwindigkeit an mir vorbei, was wenig Platz / Zeit für persönliche Eindrücke ließ. Über das gesamte Gebiet fuhr ich von der Bergstation auf 3.042 Meter mal hinunter auf die kalifornische, mal auf die Nevada Seite. Über wieder solch wohlklingende Pistennamen, wie Canyon, Jackpot, SF 49´er, Waterfall oder Powder Line. Dabei wählte ich nicht wie mit den Herren am Vormittag, die breiten Autobahnen, sondern auch mal die steileren Abkürzungen. Lediglich den Mott Canyon und Killebrew Canyon, ganz im Westen des Skigebietes Heavenly ließ ich mangels Können oder / und Mutes aus. Am Beginn der vorgenannten Canyons hat man einen schier endlosen Blick in das schneefreie Tal bei Carson City, von wo aus ich am Vortag mit dem Auto gekommen war.

 
 
 
 

Schließlich nahte der Liftschluss um 16 Uhr. Folglich begab ich mich zurück in das östliche Gebiet des Ski Resorts, damit meine letzte Abfahrt auch an der Talstation endet, wo mein Leihwagen steht. Die letzte Abfahrt hinunter war eine abschließende, kleine Herausforderung. Nannte sich „The Face“ und war als Double Diamond mit entsprechenden Warnschildern markiert. Eine einfache Diamond Piste ist in Europa mit einer schwarzen Piste vergleichbar, aber Amerikaner müssen ja alles steigern. Von der Mittelstation Lakeview Lodge ging es auf direktem Weg und entsprechend buckelig über 510 Höhenmeter ins Tal. Dabei immer frontaler Blick auf den Lake Tahoe, dessen verschneites Ufer und die angrenzenden Berge, bzw. die großen Hotels an der Staatengrenze.

 
 
 
 

Alternativ kann man auch einen sich quer schlängelnden Ziehweg fahren, um zur Talstation zu gelangen, was ich zuvor am frühen Nachmittag schon mal tat. Und zwar um am Auto mal eine zu rauchen, denn sowohl Mammoth Mountain, als auch in Heavenly sind Nichtraucher – Skigebiete. Die spinnen die Amis. Auch kann man die Gondel nehmen, um wieder zur California Lodge, bzw. dessen Parkplatz zu gelangen. Das ist meiner Meinung nach der entscheidende Vorteil entgegen dem Heavenly Village mitten im Ort, wo man nicht auf Ski ins Tal gelangt. Die letzte Abfahrt war ein gelungener Abschluss dieses genialen Skitages. Keine Wolke am Himmel, strahlender Sonnenschein, bei kaum merklichem Wind und leichtem Frost und entsprechend gutem Schnee.

 
 
 
 

Nach Liftschluss fuhr ich noch kurz zum Supermarkt am Heavenly Village, um mich mit Lebensmitteln und Getränken für den kommenden Tag zu versorgen. Dann zurück ins Motel, wo ich den Daheim-gebliebenen erste Fotos dieses genialen Tages per Mail sandte und ein paar Telefonate erledigte. Um 19 Uhr begab ich mich wieder, wie schon am Vortag, zum Forrest Buffet des Harrahs Hotels. Der Oberkellner am Eingang erkannte mich vom Vortag und teilte mir ohne Nachfrage einen Platz am Fenster zu. 18. Stock mit Ausblick auf den See und den Ort. Als ich beide Backen voll hatte, stand der Chefkoch des Hotels vor mir. Hans aus Bayern, mit dem ich mich kurz unterhielt. Gegen 20 Uhr ging ich wieder zum gemütlichen Teil des Abends über und zwar zum Spielen im Casino.

 
 
 
 

Heute Abend nahm ich mit dem Video Poker Automaten an der Bar vorlieb, wo ich bis etwa Mitternacht ohne nennenswerte Spielverluste weilte und ein paar Bier leerte. Dort erfuhr ich auch, dass ein deutlicher Wetterumschwung angekündigt ist. Die gesamte kommende Woche soll es schneien und dabei 2 Meter Neuschnee geben… Keine optimalen Bedingungen zum Skifahren. Also machte ich den folgenden Tag vom Wetter abhängig, ob ich erneut fahren würde. Als ich das Casino verließ, war es bereits so weit. Ein heftiger Schneesturm tobte, und bereits 20 cm Neuschnee waren gefallen. Ich sorgte mich zwar ein wenig ob bei der Wetterlage am folgenden Tag der Pass geöffnet sein würde, ließ dieses aber entspannt auf mich zukommen. Zur Not müsste ich halt einen Zwangstag anhängen, denn bis zu Doro´s Ankunft waren es noch 4 Tage Zeit und bis dahin würde ich dort schon raus kommen.

 
 

   

 
                                     

                                                                                                                                                                                 

 
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