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Die A7
nach Flensburg war wegen dem 3-spurigen Ausbau eine einzige Baustellen-Tour
(3 x jeweils 10 km), aber bis auf ein kurzes Stop and Go lief es gut, wenn
auch langsam. Die dänische Grenze war um 13 Uhr erreicht und über leichte
Hügel und vielen Feldern am Wegesrand fuhr ich weitere 300 km nördlich bis
Aalborg. Die 110.000 Einwohner Stadt am Limfjord diente als Zeitpuffer,
falls ich auf dem Weg zur Fähre in Norddänemark in einen biblischen Stau
geraten sollte. Dem war aber nicht so, sodass ich 6 ½ Stunden Zeit hatte.
Schon zu Hause hatte ich mir ein zentrales Parkhaus herausgesucht welches
Kreditkarten akzeptiert, um keine dänischen Kronen tauschen zu müssen.
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Außer
dem futuristischen Dach (wurde von dem Architekten der Sydney-Oper
entworfen), war nichts zu sehen. Die Promenade führt noch weiter östlich, aber
dort sah ich nur noch moderne Appartement-Häuser. Also landseitig abgebogen
ins Stadtzentrum, wo ich durch Zufall in die vom Autoverkehr befreite
Altstadt mit kleinen Gassen gelangte (Algade, Bredegade). Ein Zufallsfund
mit Kopfsteinpflaster und schiefen Fachwerkhäusern mit der Var Frue Kirche
im Zentrum. Von dort weiter zur schneeweißen, evangelisch-lutherischen
dänischen Budolfi Domkirke. Die übernächste Straße wieder zum Fjord
abgebogen, gelangte ich über die Gravensgade zur kleinen Fußgängerzone
Bispensgate dessen Geschäfte sonntags geschlossen waren. |
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Also
die Einkaufsmeile wieder etwas zurück und zur Jomfru Ane Gade, der
Kneipenmeile der Stadt, wo zur frühen Stunde bei top Wetter Tische und
Stühle vor den Lokalen standen, welche gut besucht waren. Denn Aalborg ist
eine bedeutende, dänische Studentenstadt, was aufgrund der vielen jungen
Leute deutlich wurde. Schließlich gelangte ich wieder zum Limfjord und lief über
die einzige, den Fjord überspannende Brücke, um eine andere Perspektive auf
die Stadt und den Fjord zu erhalten. Dann wieder zurück zu der Promenade, wo
ein kostenloses, gut besuchtes, vom Fjord abgetrenntes Meerwasser-Schwimmbad
ist. Ich folgte der Promenade weitere 300 Meter und war wieder an meinem
Ausgangspunkt. |
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Dann
noch einen kurzen Abstecher zum Jens Bangs Stenhus, ein auffälliges Haus in
niederländischen Renessaince Stil und dem gegenüberliegenden Rathaus. Über
die Fußgängerzone lief ich wieder zum Parkhaus und erklärte den Rundgang für
beendet. Rückblickend betrachtet ist Aalborg wunderschön und alles fußläufig
nah beieinander gelegen– damit hatte ich nicht gerechnet - dort kann man mit
einigen Pausen deutlich mehr als 3 Std. verbringen. Da ich immer noch genug
Zeit hatte, fuhr ich 1 Std. über die Autobahn E39 und weiter über kleine
Landstraßen zu den Dünen Rubjerg Knude und dem versandeten Leuchtturm. Schon
von weitem sind die bis zu 100 Meter hohen Wanderdünen zu sehen und Schilder
weisen eindeutig den Weg zum Parkplatz. |
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Dort
kann man entweder 1 Kilometer zum Leuchtturm laufen, oder sich gegen Pfand
(wie beim Einkaufswagen) ein Fahrrad borgen. Ich entschied mich für
Letzteres, wobei man wegen dem sandigen Untergrund aber nur 700 Meter
wirklich fahren kann. Insgesamt ist die Dünenlandschaft 1.900 Meter lang und
400 Meter breit, mit einer 50 Meter tiefen Steilküste und mittendrin der
Leuchtturm. Die Nebengebäude des Leuchtturms waren (Stand Aug. 2015)
komplett versandet, aber der Leuchtturm (nicht mehr in Betrieb) schaute
deutlich heraus. Dann zurück zum Parkplatz, das Abendessen auf dem Gaskocher
aufgewärmt und gegessen, verließ ich gegen 21 Uhr diesen schönen Ort und
fuhr weitere 30 Min. über gut ausgebaute Landstraßen zum Fährhafen nach
Hirtshals. |
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Mein
Vochure-Ausdruck von Fjordline wurde überprüft und mir eine Wartereihe
zugewiesen, wo ich die kommende Stunde verbrachte. Um 22.30 Uhr begann das
Boarding und die PKWs durften den Katamaran befahren. Eine enge
Angelegenheit, im spiralförmig angeordneten Schiffsinneren (Wohnmobile
mussten rückwärts hineinfahren / Busse und LKWs sind gar nicht erlaubt).
Pünktlich um 23.15 Uhr legten wir bei Dunkelheit ab und mit (lt. Kapitän) 35
Knoten = 64 km/h „bretterten“ wir über die unruhige See. Das Laufen während
der Überfahrt fiel ähnlich schwer, wie ich es mir bei 2 Flaschen Schnaps
vorstelle und nicht jeder Passagier-Magen war dafür gemacht. |
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Nach 2 Std. 15 Min. erreichten
wir den Hafen im norwegischen Kristiansand. Das Deboardring lief
schnell, der norwegische Zoll interessierte sich nicht für mich und
die Suche nach einem in Internet gefundenen, ruhigen Parkplatz
verlief erfolglos. Denn ein Hotel für die kurze Nacht empfand ich
als unnötiig. Gegenüber dem Fährhafen, auf der anderen Seite am
Bürogebäude der WP-Gesellschaft Ernst & Young, fand ich einen bis 8
Uhr kostenlosen Parkplatz, wo ich in meinem Schlafsack verschwand
und die Nacht ruhig verbrachte. |
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