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Da ich
als einer der Ersten, noch vor der großen japanischen Reisegruppe das Boot
betrat, sicherte ich mir einen Platz auf dem Sonnendeck. Der 17 km lange Nærøyfjord ist ein Nebenarm des insgesamt 204 km langen Sognefjord und
eingerahmt von bis zu 1.750 Meter hohen Felswänden. An der engsten Stelle
ist der Fjord nur 250 Meter breit – einfach traumhaft. Vorbei an den Bergen,
mit Gletschern auf dessen Plateau und unzähligen Wasserfällen mit kurzem
Stopp in dem nur über das Wasser erreichbaren Ort Dyrdal. Nach einer guten
Stunde Fahrt war der Abzweig zum 29 km langen Aurlandsfjord erreicht. Auch
dort führte der Weg vorbei an den bis zu 1.800 Meter hohen Bergen mit
ebenfalls unzähligen Wasserfällen. |
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Unterwegs stoppten wir kurz an den Orten Undredal und Aurlandsvangen und
erreichten Flåm nach 2 Std. Fahrzeit. Dort lag die MSC Sinfonia vor Anker,
ein 275 Meter langes Kreuzfahrtschiff für fast 2.600 Passagiere, der jedes
Gebäude im Ort um ein vielfaches überragte. Der eigentlich kleine Ort Flåm
mit nur 450 Einwohnern war von Touristen überlaufen und bestand fast
ausschließlich aus Restaurants, Souvenirgeschäften und einem Museum.
Eigentlich wollte ich noch mit der Flåm-Bahn, eine 20 km lange
Panorama-Eisenbahnstrecke mit maximal 55% Steigung und 20 Tunneln, durch die
Berge in das 866 Meter hoch gelegene Myrdal fahren. Aber da ich den
zeitraubenden Rückweg mit dem Boot, anstelle mit dem Bus durch den Tunnel
fahren musste, war für die Flåm-Bahn leider keine Zeit. |
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Auch
der 650 Meter über dem Fjord gelegene Aussichtspunkt Stegastein fiel dem
Zeitmangel zum Opfer. Also lief ich 30 Min. durch den Ort und als ich das
Boot, mit dem ich gekommen war, wieder zurück nehmen wollte, hieß es, dass
darauf kein Platz mehr sei und ich auf das Nächste warten sollte. Leider war
das nächste Boot 40 Min. später auch überfüllt, als ich mich um einen Platz
bemühte, sodass ich insgesamt 2 ½ Std. in Flåm verbrachte, bevor ich die
Auto-Fähre zurück nehmen konnte. Normal (ohne der Tunnelsperrung) wären ja
50% der Touristen mit dem Bus gefahren und so kurzfristig konnten wohl keine
Fähr-Kapazitäten aufgebaut werden. In Flåm besuchte ich die kleine
Craft-Brauerei (Ægir Bryggeri), als auch das Museum über die Flåm-Bahn. |
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Um 15
Uhr endlich legte das fast überfüllte Fährschiff ab und mit einem kleinen
Zwischenstopp in Aurlandsvangen erreichte ich um 17 Uhr Gudvangen. Obwohl
aus dem Hotel schon ausgecheckt, machte ich mir in der Mikrowelle mein
Abendessen warm (ich wusste ja vom Vortag wo sie steht), aß jenes im
Außenbereich des Restaurants mit Blick auf den Fjord und fuhr schließlich
weiter. Zuerst wieder aus dem immer breiter werdenden Tal über die E16
heraus, dann durch den 1,1 km langen Sivletunnelen bis zum Ort Vossewangen,
so wie ich schon am Vortag nach Gudvangen gefahren bin. In Vossewangen fuhr
ich dann
nach Norden über die Rv13 durch ein breites Tal, vorbei am Ufer des 3,5 km
langen Sees Myrkdalsvatnet und in den darauf folgenden Wintersport-Ort Myrkdalem. |
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Ich
machte einen kleinen Abstecher zur Talstation des Skigebietes mit 8 Liften
und 21 Abfahrten, dessen Ort mit seinen vielen Holzhäusern am Berg irgendwie
urig aussieht. Schließlich weiter durch das immer enger werdende Tal bei
tief stehender Sonne und hervorragenden Lichtverhältnissen, bis schließlich
die Straße über 4 Serpentinen hinauf auf 750 Meter auf das Fjell
führt. Natürlich lag dort oben wieder etwas Schnee. Da die Straße aber über
die baumlose Landschaft weiter bis auf 1.000 Meter ansteigt, türmte sich
schließlich der Schnee am Wegesrand. Unzählige kleine Seen waren am
Wegesrand und schließlich lag der große See Skjelingavatnet vor mir, der noch
größtenteils zugefroren war. |
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Weitere über 1.300 Meter hohe Berge rundeten das traumhafte Landschaftsbild
ab. Eigentlich eine zu schöne Landschaft, um einfach nur daran vorbei zu
fahren. Zahlreiche Wanderungen bieten sich an, aber ich hatte wie immer zu
wenig Zeit. Bei einem Stopp lernte ich ein Australisches Paar aus Adelaide
kennen, welche sich später im Hotel als meine Nachbarn „entpuppten“. Nach
eigentlich nur 30 km Fahrt über das Hochland, wofür ich wegen zahlreicher
Fotostopps aber über eine Stunde benötigte, erreichte ich den wieder auf
Meeresniveau gelegenen (weil am Fjord) Ort Vik. Dort bog ich kurz zur
ausgeschilderten Hopperstad Stavkirke (Stabkirche) ab, an der eigentlich
Eintritt genommen wird – außer man ist dort so spät wie ich (gegen 20 Uhr),
dann ist es kostenlos. |
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Die im Jahr 1130 komplett aus Holz erbaute und
nur 30 Gläubige fassende Kirche sieht schon etwas sonderbar aus und
ist eine von nur 30 verbleibenden (originalen) Stabkirchen in der
Welt. Kurz gesehen, für gut befunden und weiter. Nach insgesamt 84
km von Gudvangen aus, erreichte ich mein Übernachtungsziel Vangsnes,
ein kleiner Ort am Südufer des Sognefjord. Mein Hotel im Stil eines
amerikanischen Motels war schnell gefunden, die Koffer im Zimmer
verstaut, woraufhin ich vor der Tür mit den Gästen aus Australien
noch zwei Bier leerte. |
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