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14.08.2015 - Reisebericht Norwegen 2015 - Tag 6 - Vangsnes - Kvinnafossen-Wasserfall - Nigardsbreen Gletscher (Jostedalsbreen Gletscher) - Sognefjell - Galdhøpiggen - Lom Stabkirche - Geiranger

Reiseblog - Fotoblog - Norwegen - Eidsdal - Solfjord Hotel

 
 
 
 

Der Tag begann um 7:45 Uhr, denn um 8:25 Uhr wollte ich mit der Fähre über den Sognefjord nach Hella übersetzen. Die 10-minütige Überfahrt verbrachte ich an Deck mit Blick auf den Kvinnafossen-Wasserfall. In Hella folgte ich der Rv55 (vorbei am Wasserfall ohne wirkliche Parkmöglichkeit) entlang dem Sognefjord und später dem Lustrafjord. Nach 1 Std. Fahrt durch die Fjordlandschaft, eingerahmt von hohen Bergen und durch den 2,1 km langen Stedjebergtunnelen, erreichte ich den Ort Gaupne. Dort bog ich auf die Rv604 nach Norden ab, immer entlang dem Fluss Jostedøla, vorbei an Wäldern durch ein Tal, bis ich 45 Min. später das Besucherzentrum des Nigardsbreen Gletschers erreichte.

 
 
 
 

Ein architektonisch modernes Gebäude mit Museum, Restaurant und Souveniershop. Der Gletscher aber ist vom Besucherzentrum noch 5 km entfernt, aber schon deutlich zu sehen. Mit dem Auto fuhr ich 3 km weiter (Mautstraße NOK 40 = 4,40 Euro) zum Parkplatz, wo der Gletscher-Wanderweg  beginnt. Dort kann man sich für ebenfalls NOK 40 ein Boot nehmen, um sich etwas Weg zu ersparen. Aber wirklich sinnvoll ist dies nicht, da man nur die Hälfte des Weges, bzw. 20 Min. Fußweg einspart. So lief ich über Felsen den gekennzeichneten Weg mit kleinen Klettereinlagen zum Fuß des Nigardsbreen Gletschers, auf nur 315 Meter ü. NN gelegen. Jener ist eine Gletscherzunge des Jostedalsbreen Gletschers mit einer Fläche von fast 46 m2.

 
 
 
 

Bei Beachtung der Absperrungen, kommt man bis auf 30 Meter an den Gletscher heran. Und die sollte man beachten, denn mit großem Getöse brach plötzlich ein großes Stück Eis aus dem Gletscher heraus und rollte etwas den Berg hinunter. Auch der kleine Bach schwoll plötzlich an, sodass diejenigen, welche die Absperrung missachteten, unter großen Schwierigkeiten und nassen Füßen wieder zurückkamen. Am Gletscherfuß türmt sich das Eis gut 15 Meter hoch – die Spalten und das blaue Eis – wirklich beeindruckend. Nach 30 Min. Pause und Staunen begab ich mich auf den Rückweg. Erst zum Parkplatz, dann am Besucherzentrum vorbei und schließlich zum Ort Gaupne. Dort weiter über die Rv55 entlang dem Lustrafjord bis zum Ort Fortun.

 
 
 
 

Dort beginnen die Serpentinen mit bis zu 12% Steigung hinauf auf das Sognefjell – über 1.440 Meter hoch und somit die höchstgelegene Passstraße Skandinaviens. 12 km nach Fortun ist der erste Aussichtspunkt „Nedre Oscarshaug“ mit einem Messfernrohr mit den eingravierten Namen der über 2.000 Meter hohen Berge des Hurrungane-Gebirges  in Sichtweite. 12 km später folgte der nächste Stopp am „Mefjellet“ (einer Skulptur bzw. ein Quadrat aus Beton, durch welches man blicken kann), u.a. mit Sicht auf den 2.068 Meter hohen Fanaråken. Das Sognefjell ist ein baumloses Hochplateau aus Fels, Geröll, kleinen (größtenteils zugefrorenen) Seen und reichlich Schnee (auch Mitte August). Dort sind die höchsten Berge Norwegens, u.a. der 2.469 Meter hohe Galdhøpiggen.

 
 
 
 

Nach weiteren 3 km erreichte ich die Passanhöhe und architektonisch moderne Sognefjell Turisthytte, mit einen Hotel mit Restaurant, Blick auf umliegende Gletscher und der im Sommer geöffneten Ski Loipe im Hintergrund. Nach weiteren 6 km hielt ich kurz am Krossbu-Fjellstue Hotel auf 1.275 Metern mit weiteren Ausblicken auf die Berge und Gletscher. Nun führte die Straße deutlich bergab, es wuchsen wieder kleine Sträucher, westlich vorbei am höchsten Berg Norwegens, dem Galdhøpiggen. Nach weiteren 13 km ab dem Krossbu-Fjellstue Hotel, hielt ich an einer weiteren Aussichts-Plattform auf 900 Metern Höhe, mit Blick in ein Seitental mit bis zu 2.600 Meter hohen Bergen. Kurz anhalten, aber verglichen mit dem was man zuvor sah, nichts Besonderes mehr.

 
 
 
 

Da dort eine kleiner Weg in das Bergtal führt, folgte ich jenem. Nach 2 km folgte eine Schranke, an welcher 80 NOK Maut abverlangt wurden (Kreditkartenzahlung only), wonach die Asphaltierung aufhörte. Die Piste schlängelt sich durch das Tal immer bergauf, zurück über die Baumgrenze, bis ich nach 14 km den Berggasthof Leirvassbu auf 1.400 Meter ü. NN an einem zugefrorenen See erreichte. Grundsätzlich nichts Besonderes, aber der Weg ist das Ziel. Das Tal wird immer enger, die Umgebung hochalpin und der Blick auf die nahen und schneebedeckten Berge und Gletscher ist traumhaft.  Allerdings würde ich wegen der Straßen-Beschaffenheit diese nicht unbedingt mit dem Wohnmobil befahren.

 
 
 
 

Der Umweg dauerte fast 1 Std., bis ich wieder zurück auf der Sognefjellstraße war. Dieser folgte ich weitere 11 km, fuhr dabei hinunter bis auf 560 Meter ü. NN, also unterhalb der Baumgrenze, bis zum Ort Galdbygde. Dort ist der Abzweig zum Juvasshytta, bzw. zum Galdhøpiggen Sommerskisenter. Erst durch einen Nadelwald und dann weiter bergauf vorbei an der Raubergstulen Turisthytte kurz oberhalb der Baumgrenze. Auch eine Schranke, welche NOK 80 Maut abverlangt, durfte nicht fehlen. Dann beginnt eine sehr steile, bestens asphaltierte, in den Berg getriebene Serpentinenstraße mit zahlreichen Haarnadelkurven und Traum- Ausblicken auf die Bergwelt. Schließlich mutte ich noch 2 km über das Hochplateau bis zur auf 1.840 Meter hoch gelegenen Juvasshytta, gleichzeitig Talstation des Galdhøpiggen Sommerskicenters.

 
 
 
 

Da ich dort erst um 17.30 Uhr ankam, war schon Liftschluss. Zwar gibt es dort nur einem Ankerlift, aber mit 350 Meter Höhendifferenz hat das Skigebiet was. Zudem ist die Juvasshytta Ausgangpunkt für die Besteigung des 2.469 Meter hohen Galdhøpiggen. Kurz gesehen und für gut befunden, fuhr ich zurück ins Tal. Zurück auf der Sognefjellstraße, fuhr ich weitere 20 Min. hinab ins Tal bis Lom. Dort hielt ich kurz an der Stabkirche, da es aber schon spät war und ich noch Strecke machen musste, reichte ein Blick von außen. Dem folgten 70 km auf der bestens ausgebauten Rv15, auf welcher teilweise sogar 110 km/h erlaubt waren (sonst bisher ausschließlich 80 km/h).

 
 
 
 

Langsam aber stetig stieg die Straße an, sodass bald die Baumgrenze überwunden und erste Schneereste am Wegesrand waren. Am Abzweig nach Geiranger war ich wieder auf 930 Metern ü. NN und die Landschaft mit vielen Bergseen hochalpin. Kurz bevor die RV15 in einen Tunnel verschwindet, bog ich auf die Rv63 ab, welche sich weitere 8 km auf der Hochebene bewegt, dann aber steil bergab nach Geiranger führt. Eigentlich eine Traumstraße - da es schon 20 Uhr war, verschob ich die Stopps auf den Folgetag. In Geiranger wieder auf Meereshöhe, fuhr ich die Rv63 etwa 2 km am Fjord entlang, woraufhin die Straße „ Ørnesvingen“ mit zahlreichen, engen Serpentinen wieder auf 630 Meter Höhe steigt.

 
     
 
 
 

Gerne hätte ich in Geiranger übernachtet, aber Hotelpreise ab 120 Euro ließen mich ins 30 Min. entfernte Solfjord Hotel in Eidsdal ausweichen, wo ich um 20.30 Uhr eintraf. Leider war das Hotel sehr einfach mit zweifelhaftem Publikum. Bei einem Absacker-Bier vor dem Haus gesellte sich ein angetrunkener Russe zu mir, den ich nicht mehr loswurde. Als ich Blödmann ihm auch noch meine Route nannte, wollte jener plötzlich die kommenden Tage mit mir fahren. Als dieser zur Toilette musste, sah ich zu, dass ich schnell auf mein Zimmer kam…

 
 
  
 
 
                                                 

     

           

                                                                                                                                                                                    

 
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