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Ein
architektonisch modernes Gebäude mit Museum, Restaurant und Souveniershop.
Der Gletscher aber ist vom Besucherzentrum noch 5 km entfernt, aber schon
deutlich zu sehen. Mit dem Auto fuhr ich 3 km weiter (Mautstraße NOK 40 =
4,40 Euro) zum Parkplatz, wo der Gletscher-Wanderweg beginnt. Dort kann
man sich für ebenfalls NOK 40 ein Boot nehmen, um sich etwas Weg zu ersparen.
Aber wirklich sinnvoll ist dies nicht, da man nur die Hälfte des Weges, bzw.
20 Min. Fußweg einspart. So lief ich über Felsen den gekennzeichneten Weg mit
kleinen Klettereinlagen zum Fuß des Nigardsbreen Gletschers, auf nur 315
Meter ü. NN gelegen. Jener ist eine Gletscherzunge des Jostedalsbreen
Gletschers mit einer Fläche von fast 46 m2. |
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Bei
Beachtung der Absperrungen, kommt man bis auf 30 Meter an den Gletscher
heran. Und die sollte man beachten, denn mit großem Getöse brach plötzlich
ein großes Stück Eis aus dem Gletscher heraus und rollte etwas den Berg
hinunter. Auch der kleine Bach schwoll plötzlich an, sodass diejenigen,
welche die Absperrung missachteten, unter großen Schwierigkeiten und nassen
Füßen wieder zurückkamen. Am Gletscherfuß türmt sich das Eis gut 15 Meter
hoch – die Spalten und das blaue Eis – wirklich beeindruckend. Nach 30 Min.
Pause und Staunen begab ich mich auf den Rückweg. Erst zum Parkplatz, dann
am Besucherzentrum vorbei und schließlich zum Ort Gaupne. Dort weiter über
die Rv55 entlang dem Lustrafjord bis zum Ort Fortun. |
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Dort
beginnen die Serpentinen mit bis zu 12% Steigung hinauf auf das Sognefjell –
über 1.440 Meter hoch und somit die höchstgelegene Passstraße
Skandinaviens. 12 km nach Fortun ist der erste Aussichtspunkt „Nedre
Oscarshaug“ mit einem Messfernrohr mit den eingravierten Namen der über
2.000 Meter hohen Berge des Hurrungane-Gebirges in Sichtweite. 12 km
später folgte der nächste Stopp am „Mefjellet“ (einer Skulptur bzw. ein
Quadrat aus Beton, durch welches man blicken kann), u.a. mit Sicht auf den
2.068 Meter hohen Fanaråken. Das Sognefjell ist ein baumloses Hochplateau
aus Fels, Geröll, kleinen (größtenteils zugefrorenen) Seen und reichlich
Schnee (auch Mitte August). Dort sind die höchsten Berge Norwegens, u.a. der
2.469 Meter hohe Galdhøpiggen. |
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Nach
weiteren 3 km erreichte ich die Passanhöhe und architektonisch moderne
Sognefjell Turisthytte, mit einen Hotel mit Restaurant, Blick auf umliegende
Gletscher und der im Sommer geöffneten Ski Loipe im Hintergrund. Nach
weiteren 6 km hielt ich kurz am Krossbu-Fjellstue Hotel auf 1.275 Metern mit
weiteren Ausblicken auf die Berge und Gletscher. Nun führte die Straße
deutlich bergab, es wuchsen wieder kleine Sträucher, westlich vorbei am
höchsten Berg Norwegens, dem Galdhøpiggen. Nach weiteren 13 km ab dem
Krossbu-Fjellstue Hotel, hielt ich an einer weiteren Aussichts-Plattform auf
900 Metern Höhe, mit Blick in ein Seitental mit bis zu 2.600 Meter hohen
Bergen. Kurz anhalten, aber verglichen mit dem was man zuvor sah, nichts
Besonderes mehr. |
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Da
dort eine kleiner Weg in das Bergtal führt, folgte ich jenem. Nach 2 km
folgte eine Schranke, an welcher 80 NOK Maut abverlangt wurden
(Kreditkartenzahlung only), wonach die Asphaltierung aufhörte. Die Piste
schlängelt sich durch das Tal immer bergauf, zurück über die Baumgrenze, bis
ich nach 14 km den Berggasthof Leirvassbu auf 1.400 Meter ü. NN an einem
zugefrorenen See erreichte. Grundsätzlich nichts Besonderes, aber der Weg
ist das Ziel. Das Tal wird immer enger, die Umgebung hochalpin und der Blick
auf die nahen und schneebedeckten Berge und Gletscher ist traumhaft.
Allerdings würde ich wegen der Straßen-Beschaffenheit diese nicht unbedingt
mit dem Wohnmobil befahren. |
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Der
Umweg dauerte fast 1 Std., bis ich wieder zurück auf der Sognefjellstraße
war. Dieser folgte ich weitere 11 km, fuhr dabei hinunter bis auf 560 Meter
ü. NN, also unterhalb der Baumgrenze, bis zum Ort Galdbygde. Dort ist der
Abzweig zum Juvasshytta, bzw. zum Galdhøpiggen Sommerskisenter. Erst durch
einen Nadelwald und dann weiter bergauf vorbei an der Raubergstulen
Turisthytte kurz oberhalb der Baumgrenze. Auch eine Schranke, welche NOK 80
Maut abverlangt, durfte nicht fehlen. Dann beginnt eine sehr steile, bestens
asphaltierte, in den Berg getriebene Serpentinenstraße mit zahlreichen
Haarnadelkurven und Traum- Ausblicken auf die Bergwelt. Schließlich mutte
ich noch 2
km über das Hochplateau bis zur auf 1.840 Meter hoch gelegenen Juvasshytta,
gleichzeitig Talstation des Galdhøpiggen Sommerskicenters. |
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Da ich dort erst um 17.30 Uhr ankam, war schon Liftschluss. Zwar
gibt es dort nur einem Ankerlift, aber mit 350 Meter Höhendifferenz
hat das Skigebiet was. Zudem ist die Juvasshytta Ausgangpunkt für
die Besteigung des 2.469 Meter hohen Galdhøpiggen. Kurz gesehen und
für gut befunden, fuhr ich zurück ins Tal. Zurück auf der
Sognefjellstraße, fuhr ich weitere 20 Min. hinab ins Tal bis Lom.
Dort hielt ich kurz an der Stabkirche, da es aber schon spät war und ich
noch Strecke machen musste, reichte ein Blick von außen. Dem folgten 70
km auf der bestens ausgebauten Rv15, auf welcher teilweise sogar 110
km/h erlaubt waren (sonst bisher ausschließlich 80 km/h). |
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Langsam aber stetig stieg die Straße an, sodass bald die Baumgrenze
überwunden und erste Schneereste am Wegesrand waren. Am Abzweig nach
Geiranger war ich wieder auf 930 Metern ü. NN und die Landschaft mit
vielen Bergseen hochalpin. Kurz bevor die RV15 in einen Tunnel
verschwindet, bog ich auf die Rv63 ab, welche sich weitere 8 km auf
der Hochebene bewegt, dann aber steil bergab nach Geiranger führt.
Eigentlich eine Traumstraße - da es schon 20 Uhr war, verschob ich
die Stopps auf den Folgetag. In Geiranger wieder auf Meereshöhe,
fuhr ich die Rv63 etwa 2 km am Fjord entlang, woraufhin die Straße „
Ørnesvingen“ mit zahlreichen, engen Serpentinen wieder auf 630
Meter Höhe steigt. |
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Gerne hätte ich in Geiranger übernachtet, aber Hotelpreise ab 120
Euro ließen mich ins 30 Min. entfernte Solfjord Hotel in Eidsdal
ausweichen, wo ich um 20.30 Uhr eintraf. Leider war das Hotel
sehr einfach mit zweifelhaftem Publikum. Bei einem Absacker-Bier vor
dem Haus gesellte sich ein angetrunkener Russe zu mir, den ich nicht
mehr loswurde. Als ich Blödmann ihm auch noch meine Route nannte,
wollte jener plötzlich die kommenden Tage mit mir fahren. Als dieser
zur Toilette musste, sah ich zu, dass ich schnell auf mein Zimmer
kam… |
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