|
Die
Landschaft war wieder ein Traum – der Fjord und dazu die zahlreichen,
schneebedeckten, bis zu 1.200 Meter hohen Berge – man hatte gar nicht den
Eindruck dem Nordatlantik so nah zu sein. Vom Abzweig auf die E39 an kam ich
aufgrund weniger Kurven schneller voran und auch die umgebenden Berge wurden
kleiner, dafür begann es leicht zu regnen und war stellenweise nebelig (und
das bei dem top Wetter der letzten Tage). Nach insgesamt 2 Std. Fahrt ab
Åndalsnes erreichte ich um 11 Uhr den nördlichsten Punkt meiner Reise –
Ålesund. Mit über 45.000 Einwohnern eine richtige Großstadt - auf einer
„langgezogenen“ Halbinsel gelegen und vom Meer umgeben. |
|
 |
 |
|
Zuerst
fuhr ich (teilweise durch Wohnstraßen) zum durchgehend ausgeschilderten, 150
Meter hohen Hausberg Aksla (kann man auch vom Ort aus über 428 Stufen
erklimmen). Der Ausblick von dort auf die Stadt, mit seinen kleinen Häusern
im Jugendstil hat etwas von einer Puppenstube. Des Weiteren überblickt man
vom Aksla hervorragend die zahlreichen, kleinen vorgelagerten Inseln, von
denen ich später noch zwei besuchte. Leider war es immer noch
wolkenverhangen, denn schließlich kommen die Wolken vom Nord-Atlantik und
hängen sich an den hohen Bergen fest. Anschließend fuhr ich hinunter in die
Stadt, wo ich nahe dem Kreuzfahrtterminal, wo die 290 Meter lange MS
Arcardia von P&O Cruises vor Anker lag, mein Auto kostenlos parkte. |
|
 |
 |
|
Dem
folgte ein Rundgang durch den Ort – zuerst entlang der Straße Apotekergata
mit den Jugendstilhäusern auf der einen und einen schmalen Sund mit privaten
Yachten auf der anderen Seite. Dann nach Westen auf der Kirkegata zur
Ålesund kirke (Kirche). Dann hinunter zum Wasser und entlang dem Ufer mit
modernen Bürohäusern zurück zum Kreuzfahrt-Terminal. Dann entlang der
Notenesgata und Skansegata auf der anderen Seite des kleinen Sunds zur
Touristeninformation mit Fährterminal zu den nahen, kleinen Inseln und dem
Fischereihafen. Dort sind zudem einige nette Restaurants, welche ich aber
ignorierte. Über die parallel verlaufende Kongens gate, welche teilweise
Fußgängerzone mit schönen kleinen Geschäften ist, lief ich zurück zum Auto. |
|
 |
 |
|
Der
Versuch, unterwegs noch ein Bier für den Abend im Supermarkt zu kaufen
schlug fehl, da am Sonntag in Norwegen kein Alkohol verkauft werden darf
(ging auch ohne). Von dort aus fuhr ich durch den 3,5 km langen Ellingsoy
Tunnel unter der Halbinsel hindurch und daraufhin 140 Meter unter dem Meer
zur Insel Ellingsoy, wo der Tunnel spiralförmig kurz ans Tageslicht kommt.
Dort kann man entweder auf Ellingsoy abbiegen oder wie ich gleich wieder in
den Valderøy Tunnel einfahren, der 137 Meter unter dem Meer zur Insel
Valderøy führt. Dann noch über die 552 Meter lange Giskebrua Brücke und das
Endziel, die 2,67 km2 kleine Insel Giske mit nur 717 Einwohnern, war
erreicht. |
|
 |
 |
|
Bisher
war Norwegen immer schroff, felsig und gebirgig, Gieske aber war flach,
grün, irgendwie wie Ostfriesland. Ich fuhr bis zum westlichsten Zipfel der
Insel, parkte meinen Wagen an einem kleinen Hof und lief 1,5 km einen
Wanderweg entlang über eine Wiese zu deren spitz zulaufenden Ende, das nur
noch vom Nord-Atlantik umgeben war. Dort war der endgültige Wendepunkt
meiner Reise. Nicht aber ohne vorher auf einer Bank inne zu halten und den
Blick auf die etwas größere Nachbarinsel Godøya mit dem fast 500 Meter hohen
Berg zu genießen. Bereits 14 Uhr, wurde es höchste Zeit, zurück zu
fahren. Zuerst über die Brücke, dann die beiden Tunnel nach Ålesund und dann
2 Std. genau dieselbe Strecke wie am Vormittag bereits gefahren, nach
Åndalsnes. |
|
 |
 |
|
Von
dort befuhr ich die E136 durch das landschaftlich besonders schöne Romsdalen Tal.
Hierbei handelt es sich um ein immer schmaler werdendes, an der schmalsten
Stelle nur 30 Meter breites Tal, mit steil aufragenden Felswänden, aus denen
an vielen Stellen Wasserfälle in die Tiefe fallen. Da ich von Åndalsnes aus
noch über 3 Std. bis zu meinem Tagesziel zu fahren hatte und bereits über 4
½ Std. hinter dem Steuer saß, nahm ich spontan ein tschechisches
Tramper-Pärchen mit. So verging die Zeit bedeutend schneller und Müdigkeit
war wegen der Unterhaltung auch kein Thema mehr. Die im schmalen Romsdalen
Tal noch schroffen, bis zu 1.800 Meter hohen, steil aufragenden Berge wurden
nach und nach kleiner und aus den schroffen Felsen mit Tannen bewaldete
Hänge. |
|
 |
 |
|
Aus der E136 wurde nach 1 ½ Std. Fahrzeit in Dombås die E6 und zudem
das Wetter immer besser und kurz darauf sogar wolkenlos. Die E6
folgte größtenteils dem Fluss Gudbrandsdalslågen, der zwischendurch
zu einem See wurde. Irgendwann wurde die „Fernstraße endlich
zweispurig, sodass man auch mal schneller, als mit nur 70 km/h
vorankam. Etwa 30 Min. nördlich des ehemaligen Austragungsortes der
Winterolympiade, sah man an den Hängen das Olympia-Skigebiet Hafjell
Alpinsenter, bzw. im Sommer die Lifte mit den Waldschneisen der
Abfahrten. Genau genommen musste ich nicht bis Lillehammer fahren,
sondern nur 20 km nördlich davon nach Hunderfossen, wo ich ein Hotel
gebucht hatte. |
|
 |
 |
|
Meine Mitfahrer ließ ich kurz vorher heraus und fuhr noch 5 km zum
idyllisch im Wald gelegenen Hunderfossen Hotel, direkt an der
Olympia-Bobbahn und einem Freizeitpark, ein wunderschönes Hotel im
alpenländischen Stil aus Holz gebaut mit großem Balkon. Ich bezog
mein Zimmer, wärmte mir im Konferenzraum mein letztes Fertiggericht
auf, aß dieses auf dem Balkon und skypte mit der Heimat, bevor ich
ins Bett ging. |
|
|
|