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Schließlich die letzten Häuser und Höfe hinter sich lassend, fuhr ich durch einen
Wald bis zu einem Straßenabzweig. Dort rechts abbiegen und man sieht eine
Schranke an welcher NOK 50 = 5,50 Euro gefordert werden (wieder mit Kreditkartenzahlung).
Daraufhin geht es weitere 19 km steil, aber asphaltiert bergauf. Nach
wenigen Kurven bereits ist die Baumgrenze erreicht, die im Süden Norwegens
bereits auf ca. 600 Metern liegt. Kurz darauf folgen erste Schneereste am
Wegesrand und entlang felsiger Landschaft und vorbei an Seen, führt die
Straße zum Folgefonna Sommer Ski Zentrum auf 1.200 Meter, wo ich um 10.15
Uhr eintraf. Leider war es nebelig mit Nieselregen, sodass die eigentlich
wunderschöne Aussicht eingetrübt war. |
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Der
Skilift war in Betrieb, auf dessen Piste die Norwegische Damen- und
Österreichische Herren-Ski-Nationalmannschaft trainierte. Ich wollte nicht
trainieren, sondern eine geführte Gletscher-Tour machen, wofür neben dem
kleinen Restaurant in einer kleinen Hütte der Treffpunkt ist. Nach Ausfüllen
einer Verzichtserklärung (Ansprüche aus Unfällen), erhielt ist Steigeisen,
Helm, Eispickel, Sitzgurt, steigeisenfeste Bergschuhe und eine Sonnenbrille.
Danach erhielten wir Infos über den Gletscher und eine
Sicherheitseinweisung. Dann endlich ging es gegen 11 Uhr los – über ein
großes Schneefeld ca. 100 Höhenmeter hinauf. Daraufhin teilte sich die große
Gruppe „wie von selbst“ in schnellere und langsamere Teilnehmer, in 5 kleine
Gruppen. |
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Dann
endlich betraten wir den schneebedeckten Gletscher, wurden aneinander
angeseilt und liefen 20 Min. bergab. Dem folgte eine 15 minütige
Mittagspause, wonach die Steigeisen angelegt wurden und weiter ging es über
den schneebedeckten Gletscher bergab. Dann endlich, nach 2 Std. Wanderung
liefen wir in eine kleine Gletscherspalte hinein, welche nach 10 Min. mit
Hilfe der Steigeisen und des Eispickels durchstiegen war. Dann quer über das
Schneefeld bergauf, Steigeisen abschnallen, über Felsen und über ein
weiteres Schneefeld, nach insgesamt 5 Std. zurück zum Ausgangspunkt. Alles
in allem fand ich die Wanderung für NOK 650 = 71 Euro enttäuschend. Klar
sind wir über den Gletscher gelaufen, der aber bis auf den kleinen Abschnitt
von 10 Min. komplett von Schnee bedeckt war. |
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Wie
wenn man im Winter über eine schneebedeckte Wiese läuft. Bei einer
Gletscherwanderung in Kanada, wie auch 2 Tage später am Jostedal Gletscher
sah man deutlich die Spalten, welche für mich einen Gletscher ausmachen. Um
16 Uhr zurück am Auto, galt es nun „Strecke zu machen“. Zuerst 30 Min. die
traumhafte Bergstraße hinunter nach Jondal. Dann auf die Rv550 weitere 45
Min., am Ufer des Hardangerfjord entlang bis Utne. Meistens über einspurige
Straßen vorbei an Obstplantagen, welche man dort nicht wirklich vermutet.
Natürlich fuhr mir die Fähre wieder vor der Nase weg, sodass ich 30 Min.
warten musste. Zeit, um den Kofferraum und das Reisegepäck neu zu
organisieren und den Wagen zu „entmüllen“. |
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Die 15
minütige Fährpassage nach Kvanndal (NOK 80 = 8,80 Euro) verbrachte ich
größtenteils an Deck. Dann ging´s weiter über die Fv7 auf der westlichen Fjordseite
weiter nördlich, vorbei am See Granvinsvatnet über die Rv13 durch ein
breites Bergtal bis Vossewangen. Dort auf die E16 abgebogen, vorbei an
weiteren Seen, bis zum kurz darauf folgenden Tvindefossen Waterfall, welchen
ich 50 Min. nach der Fährpassage erreichte. Endlich mal ein Wasserfall mit
gescheiter Infrastruktur, einem Visitors-Center mit kleinem Restaurant und
großem Parkplatz. Endlich auch mal ein breiter Wasserfall, welcher 152 Meter
über mehrere Stufen in die Tiefe fällt. Kurz gesehen, für gut befunden und
weiter… |
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Und
zwar über die E16, weiter durch das breite Tal, wieder vorbei an einem
großen See auf eine Bergkette zu. 23 km nach dem Tvindefossen Waterfall
folgte ich dem Abzweig zum Stalheim Hotell. Direkt nach dem Luxushotel
beginnt die Einbahnstraßen-Serpentinenstraße „Stalheimskleiva“. Schon zu
Beginn der Straße bietet sich ein Traumblick in das enge Bergtal, an dessen
Ende der Ort Gudvangen ist – mein Übernachtungsort. Die Stalheimskleiva ist
sehr, sehr steil – ausschließlich im ersten Gang fuhr ich bergab. In der
vierten Kehre hielt ich, um den Stahlheimsfossen-Wasserfall zu bewundern. 3
Kehren weiter folgt der Sivlefossen-Wasserafall – unterwegs weiterhin der
Blick in das schmale Bergtal. |
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Zum Glück war so spät außer mir niemand auf der
Stalheimskleiva unterwegs, sodass ich überall halten konnte.
Schließlich mündet die Straße wieder auf die E16, wo ich nach
weiteren 10 km Fahrt das Fährterminal von Gudvangen erreichte.
Direkt neben dem Wartebereich für die Fahrzeuge ist das Gudvangen-Fjordtell mit Rezeption, Restaurant und Souvenirshop. Dort
hatte ich ein Zimmer gebucht, erhielt meinen Zimmerschlüssel, ließ
meinen Wagen am seitlichen Parkplatz stehen. Von dort lief die
einzige Straße etwas zurück zum nahen Holzhaus, in dem mein Zimmer
war. Eine schöne Unterkunft mit Rasen und Sitzgelegenheiten hinter
dem Haus, wo ich zu Abend aß, einen Absacker trank und dabei auf den
insgesamt 840 Meter tief fallenden Kjelfossen-Wasserfall blickte. |
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