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11.08.2015 - Reisebericht Norwegen 2015 - Tag 3 - Lysebotn - Lysefjord - Preikestolen - Tysdalsvatnet - Svotunnelen - Ofotfjord - Skottettunnelen - Erfjord - Svandalsfossen - Røldal - Låtefossen - Odda

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Tag 3 begann mit unmenschlich frühem Aufstehen – um 6.30 Uhr, denn um 7.20 Uhr legte die vorab gebuchte Fähre von Lysebotn nach Forsand ab. Dann Duschen im nahen, gemeinschaftlichen Waschraum, schnell zusammen packen und um 7.10 Uhr war ich am Fährhafen. Bevor wir auf das Schiff durften, mussten alle Fahrzeuge wenden, denn das Boarding erfolgte rückwärts. Bei tief hängenden Wolken legten wir pünktlich um 7.20 Uhr ab und fuhren mit einem Stopp insgesamt 1 Std. / 42 km durch den engen Fjord. Zahlreiche Wasserfälle fallen von den bis zu 1.100 Meter hohen Felswänden in den bis zu 500 Meter tiefen Fjord – wunderschön. Auch der zwischen zwei Felsen eingeklemmte Stein, der Kjerag, ist vom Boot zu sehen.

 
 
 
 

Starker Nieselregen begleitete die Fährfahrt, aber mit Erreichen des Ortes Forsand klarte es auf. Nach Verlassen der Fähre fuhr ich über die 446 Meter lange Hängebrücke über den Lysefjord und dann 20 km in die Berge zum ausgeschilderten, riesigen Parkplatz vom Preikestolen, den Felsvorsprung 604 Meter über dem Fjord. Dort beginnt die 3,8 km lange Wanderung mit 334 Metern Höhenunterschied, zu welcher ich um 9 Uhr startete. Gleich zu Beginn ist ein kurzer, aber steiler Anstieg über einen Schotter-Weg durch einen Buchenwald zu einem sumpfigen Plateau, über welches Holzbohlen führen. Dem folgt ein weiterer Anstieg über ca. 70 Höhenmeter durch eine felsige Rinne mit Geröll, wo festes Schuhwerk benötigt wird und man seine Hände bei Klettern zu Hilfe nehmen muss.

 
 
 
 

Dann ein weiteres Plateau, wonach der längste und steilste Anstieg beginnt. Weitere 120 Höhenmeter waren zu überwinden, an dessen Ende man oberhalb der Baumgrenze aufsteigt - eindeutig der anstrengendste Teil. Endlich oben auf dem Husafjell, kann man in zwei kleinen Seen baden, aber ich lief auf dem glatt geschliffenen Fels weiter zum Ziel. Auf dem Plateaus hat man die ersten Blicke auf die umliegenden Berge, dessen Täler und den Lysefjord. Die weiteren 1,5 km sind ohne nennenswerte Anstiege, sodass ich nach 1 Std. 45 Min. den Preikestolen erreichte. Natürlich war ich dort nicht alleine, sondern mit mir geschätzte 50-70 Personen… Etwa 20 Min. verweilte ich auf dem Felsvorsprung, denn das Wetter meinte es gut - immer wieder kam die Sonne durch.

 
 
 
 

Nach kurzem Picknick begab ich mich auf den Rückweg, der wegen der nach oben strebenden Massen gar nicht so einfach war, insbesondere an den steilen und engen Stellen. Nach 1 Std. 30 Min. war ich um 13 Uhr zurück auf dem Parkplatz und zahlte an der Schranke bei Ausfahrt mit der Kreditkarte NOK 100 = 11 Euro! Parkgebühr. Dann folgte ich der Rv13,  erst am Meer entlang, dann bei Jørpeland über einen kleinen Höhenzug und auf der anderen Seite entlang dem See Tysdalsvatnet. An dessen Ufer steigen die Berge so steil auf, dass die Rv13 an dessen Ufer durch den 4,7 km langen Svotunnelen führt. Dann über weitere Hügel und Serpentinen, bis ich nach 1 Std. den Ort Hjelmeland erreichte, wo ich die Fähre nach Nesvik nahm.

 
 
 
 

Jene verkehrte  Mittags nur jede Stunde, sodass ich 45 Min. warten musste. Aber nahe des Wartebereiches ist ein Coop Supermarkt, dessen Läden immer kostenloses Internet anbieten. Fährpassagen in Norwegen sind kein preiswertes Vergnügen, da ein Auto mit einer Person im Schnitt NOK 80 = 8,80 Euro kostet und man jene im Fjordland häufig benutzen muss. Nach 15 Min. Überfahrt war ich in Nesvik und folgte dem Ofotfjord, wo die Rv13 durch den Skottettunnelen führt. Dann wieder ein kleiner Höhenzug und anschl. entlang dem Erfjord, dann ein weiterer Höhenzug und nach weiteren 45 Min. ab Nesvik  die nächste Fährpassage. Diesmal von Sand nach Ropeid, ca. 10 Min. Bootsfahrt, aber mit 80 NOK nicht minder preiswert.

 
 
 
 

Dann weitere 20 Min. Autofahrt, wobei das Wetter immer schlechter wurde, entlang dem Saudafjord. Nach 3 Std. Fahrt vom Preikestolen aus, war ich am Svandalsfossen Wasserfall. Das Auto auf dem Parkplatz abgestellt, lief ich ein paar Meter zurück zum Wasserfall. Über 3 Stufen fiel wegen der andauernden Schneeschmelze reichlich Wasser über 180 Meter in die Tiefe und erzeugte eine große Gischtfahne. Von der Straße aus ist lediglich der untere Teil des Wasserfalls einsehbar, weshalb man die schmalen Stufen hinauf laufen sollte, um zumindest auf Höhe des mittleren Wasserfalls zu laufen, von wo aus man auch den Oberen sieht. Einen bessern Blick auf den oberen Wasserfall hat man, wenn man sich noch ein paar Stufen hinauf bewegt (keine 3 Min. Weg), wo man zum Fuß des oberen Svandalsfossen gelangt.

 
 
 
 

Anschließend wieder hinunter, wobei ich bemerkte, dass nicht nur die Gischt für viel Nässe sorgte, sondern kräftiger Sprühregen eingesetzt hatte. Weitere 7 km führt die Rv520 noch am Fjord vorbei, bevor es wieder in die Berge geht. Es folgten weitere 43 km Traumstraße – zuerst durch eine schmale Klamm, dann immer weiter hinauf in die Berge oberhalb der Baumgrenze. Dort türmten sich die Schneereste am Wegesrand bis auf 2 Meter. Zudem führt die schmale Straße vorbei an mehreren, größtenteils zugefrorenen Stauseen. Leider regnete es weiter, es war nebelig, sodass mir der Blick auf die umgebenden Berge verwehrt war. Schließlich führt die Rv520 in steilen Serpentinen mit Blick auf den großen See Røldalsvatnet hinunter und man gelangt zum Håra.

 
 
 
 

Dort über die bedeutend besser ausgebaute Rv13 gleich wieder hinauf, vorbei am Skigebiet Røldal, wo die Straße unter einem Sessellift hindurch führt und direkt danach in den 4,6 km langen Røldaltunnel. 23 km ab Håra erreichte ich den Låtefossen Waterfall, den ich von unserem Norwegen-Besuch 2012 kannte. Ein „Zwillings-Wasserfall“, von 165 Metern Höhe, dessen Wasser von zwei verschiedenen Flüssen auf einen Felsen fällt, um rechts und links von jenem weiter hinunter zu fallen. Mittlerweile hatte ich zwar genug Wasserfälle gesehen, aber ein kurzer Stopp kann nicht schaden. Vom Låtefossen fuhr ich vorbei an einer Gletscherzunge des Folgefonna-Gletschers zur Linken, weitere 18 km bis zum Tagesziel Odda, bzw. dem dortigen Trolltunga Hotel.

 
 
 
 

Da mir das Einzelzimmer mit 100 Euro im Vergleich zu einem Platz im Dorm (Mehrbettzimmer mit Fremden), was nur 25 Euro kostete, zu teuer war, ließ ich mich auf das Abenteuer ein. Mit einem Japaner und einer Koreanerin, welche beide gar kein Englisch sprachen und einer weiteren Koreanerin welche etwas Englisch sprach, teilte ich mir das 4-Bettzimmer. Ich aß im angrenzenden Restaurant noch zu Abend, textete fleißig über das kostenfreie W-Lan nach Hause und war früh im Bett.

 
 

 

                                                 
 
                                                

     

           

                                                                                                                                                                                   

 
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