Woche 1

 

                           Woche 2

 

 
 
 
 

Um 8 Uhr war ich bereits beim Frühstück und eine Stunde später stand ich mit gepacktem Koffer vor dem Hotel. Denn ich wartete auf ein Taxi, welches mich durch den dichten Berufsverkehr am Montagmorgen in eine nördliche Vorstadt zum Autovermieter Vladeks Prokat I Arenda Avtomobiley V Almaty I Astane fuhr. Dort war ich wie vereinbart um 9:30 Uhr, aber niemand öffnete die Tür zu dem Anwesen mit hohen Mauern. Aber immerhin war dort ein Firmenschild, so falsch konnte ich dort nicht sein. Mit 10 Min. Verspätung wurde mir dann doch geöffnet und nach viel Papierkram erhielt ich die Schlüssel zu einem weißen Hyunday Accent. Meine Fahrt führte mich durch eher zähen Verkehr mitten durch das Stadtzentrum, über die breite Straße für die Militärparaden am Rathaus (wo ich am Vortag bereits war), immer auf die schneebedeckten Berge zu.

 
 
 
 

Dessen Spitzen waren in Wolken, grundsätzlich hatte sich das Wetter zum Schlechten gewendet und es war mit nur noch 25 Grad deutlich „kühler“. Ich fuhr die Stadtausfallstraße immer bergauf und auf die Berge zu, davon die letzten 7 km über eine Landstraße durch den Wald. Mein Ziel war das auf 1.700 Meter ü.n.N. gelegene Medeu Eisstadion mit einer Eisschnelllaufbahn, Eishockeyfeld und Platz für 12.000 Zuschauer. Wenn man davorsteht, sieht man im Grunde nichts und einen Zugang für eine Besichtigung gab es nicht. Also mit dem Auto wieder 1 km die Straße hinunter zur Talstation der Medeu Cable Car. Dort war touristisch schwer was los, Souvenirbuden, Bekleidungsgeschäfte und mehrere kleine Restaurants waren dort.

 
 
 
 

Ich kaufte ein Ticket für 7 EUR, welches alle 3 Gondeln bis nach ganz oben beinhaltet. Die erste 8-er Gondel führt über vorgenanntes Eisstadion und durch ein langgezogenes Bergtal, hinauf zur Talstation des Chimbulak Ski Resorts auf 2.260 Meter. Dort war schwere Aprés-Ski-Party, mit lauter Musik und einigen Bars, auch wenn der Schnee fehlte. Dann ging es mit der nächsten Gondel weiter hinauf zur Skigebiet Mittelstation auf 2.840 Meter, wo noch einzelne Schneereste lagen. Leider war die Aussicht wegen der Wolken und leichtem Regen etwas getrübt. Letztlich fuhr ich noch den letzten Abschnitt hinauf, bis zur Bergstation auf 3.180 Meter am Talgar Pass. Hier regnete es leider stark, dass ich dort oben keine 10 Min. blieb.

 
                                                                                  

 

 
 
 

Die Aussicht auf die nahen, bis zu 3.900 Meter hohen Berge wird sicherlich wunderschön sein, nur halt nicht am heutigen Tag. Daraufhin fuhr ich wieder mit allen 3 Gondeln hinunter ins Tal, wo ich um 13 Uhr ankam. An einer der Buden an der Talstation kaufte ich einen kleinen Mittags-Snack und machte mich mit dem Mietwagen auf den Weg. Leider auf dem Weg hinunter nach Almaty zu schnell, wie ich eine Woche später erfuhr, jedenfalls kosten 15 km/h zu viel in Kasachstan 37 EUR. Durch den zähen Verkehr der Stadt unter der am Vortag besuchten Kok Tobe Seilbahn hindurch, erreichte ich nach endlosen Vorstädten schließlich die Autobahn. Und die war in Kasachstan kostenlos, leer und bestens ausgebaut – kurzum, ein Traum.

 
 
 
 

Jener folgte ich 1 ½ Std. mit maximal 120 km/h (der Autovermieter sagte mir, dass meine Geschwindigkeit getrackt wird), zur Rechten immer entlang der Berge. Nach Verlassen der Autobahn folgte eine Ortsdurchfahrt (der Ganze Ort schien ein großer Markt zu sein) und danach eine Ebene. Weiter über eine sanfte, aber auch vegetationslose Hügelkette, bis ich um 16 Uhr endlich den Abzweig zum Scharyn-Nationalpark erreichte. Über ein neu gezogenes Asphaltband fuhr ich auf eine Schranke zu und musste 3 EUR Eintritt zahlen. Obwohl dort bestimmt viele ausländische Touristen vorbeikommen, sprach man dort nicht ein Wort Englisch. Dann weitere 5 km zum modernen Besucherzentrum, wo man plötzlich gutes Englisch sprach.

        
 

   

 
 

Anstelle die 2,5 km in das Tal hineinzulaufen, nahm ich für 500 KZT = 1 EUR einen alten russischen UAZ-Bus mit Sitzplätzen für 8 Passagiere auf der offenen Ladefläche. Die Fahrt hinunter dauerte gut 15 Min. und führte immer tiefer in das Tal mit schönen Steinformationen hinein. Insgesamt zieht sich der Scharyn-Canyon über 150 km - bis kurz vor der chinesischen Grenze. Ich war im Abschnitt Valley of Castles. Grundsätzlich sieht der Canyon jenem in Arizona, USA sehr, sehr ähnlich, ist halt nur keine 1.500 Meter tief, sondern nur maximal 300 Meter. Unten angekommen ist durch den Fluss, welcher den Canyon schuf, etwas Grün, wandern kann man aber durch den Canyon nicht wirklich.

 
 

  

 

Also wieder mit dem Russen-Bus hinauf und eine 45 Min. geführte Tour mit Guide auf einem Golf-Cart gemacht. Dort wurden wir zu 3 verschiedenen Aussichtspunkten gefahren, von denen wir von oben einen guten Blick in den Canyon hatten. Und leider erst beim Letzten riss endlich die Bewölkung auf und im besten Abendlicht erhielt der Canyon seine rot-goldene Farbe. Kurz nach 18 Uhr verließ ich den Canyon-Abschnitt und fuhrt knapp 30 Min. durch eine karge und hügelige Landschaft zum Black Canyon, einen weiteren Canyon-Abschnitt. Dort bezahlt man (noch) keinen Eintritt und schaut einfach von oben in das felsige Tal mit dem Fluss. In verschiedenen rot- und orangetönen sind die Steine dort deutlich dunkler, aber noch nicht schwarz.

 
 
 
 

Nun hatte ich noch 1 Std. bis zu meinem Tagesziel Saty zu fahren und es wurde langsam dunkel. Bis auf einen Abschnitt waren die Straßen in Kasachstan im besten Zustand, nur die ca. 5 km auf der Zielgeraden vor Saty hatten Schlaglöcher, in denen sich Kinder verstecken könnten. Folglich fuhren alle nur noch 10 km/h und in Schlangenlinien. Schließlich führte die Landstraße über Serpentinen über eine Hügelkette und nach einer Dorf-Durchfahrt (wo es sehr ärmlich aussah) erreichte ich erst bei völliger Dunkelheit um 20 Uhr mein Ziel Saty. Leider war nur bei meinem gebuchten Hotel, welches eine Aneinanderreihung von 40-Fuss Seecontainern war, niemand mehr. Aber nebenan war ein Restaurant in einer Jurte, wo man mir klarmachte, dass man die Besitzerin anruft. Ich war zugegeben ziemlich irritiert, aber nach 10 Min. tauchte ein junges Mädchen auf, welches ein paar Worte Englisch sprach. Ich fuhr anschließend noch in den Ort Saty, um dort beim scheinbar einzigen Restaurant etwas zu Abend zu essen. Um 21:00 Uhr war ich wieder zurück in meinem neu eingerichteten Seecontainer.

 
 

  

     

 

                                                                                                                                                 
 
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