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Nach der nächtlichen Störung durch den ungebetenen Besucher in meinem
Zimmer um 2:18 Uhr, schlief ich nicht mehr richtig ein und war am Morgen
wie gerädert. Vor 8 Uhr war ich deshalb schon auf der Dachterrasse im 7.
Stock beim Frühstück, was etwas sparsam ausfiel, zumindest für den
westlichen Geschmack. Wie immer mit dem Koffer dabei, wurde ich um 9 Uhr
vor dem Hotel abgeholt, denn ich hatte die Tour „Full Day in Nature:
Chunkurchak and Ala Archa National Park“ bei der lokalen Agentur Datka
Travel gebucht. Pünktlich stand ein Kia K5 (in Deutschland Kia Optima),
eine Mittelklasse Limousine, vor der Tür. Im Fahrzeug waren bereits 2
Tour-Teilnehmer, einer ursprünglich aus Bangladesch, wohnhaft in den
Niederlanden und ein Inder, welcher kein zu verstehendes Englisch
sprach. |
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Zuerst fuhren wir stadtauswärts zu einer Gas-Tankstelle. Diese war
leider ausverkauft, also zur nächsten, wo wir zuerst anstehen mussten
und nach gut 20 Min. endlich weiterfahren konnten (warum regelt man so
etwas nicht am Vortag?). Ziel war der Ala Archa National Park, den wir
nach einstündiger Fahrt erst um 10:45 Uhr erreichten. Gerne hätte ich
die Tour allein / individuell gemacht, aber Mietwagen gab es in Bischkek
erst ab 4 Tagen (ich habe 5 Vermieter angeschrieben) und mit einem Taxi
ging es auch nicht, da in den Nationalpark zwar Taxen hineinfahren
können, aber dort keine auf eine Rückfahrt warten (und es obendrein dort
auch keinen Netzempfang gibt, um eines zu bestellen) |
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Im Park trafen wir auf einen weiteren Kia K5 mit 4 weiteren Teilnehmern
der gleichen Agentur und begannen eine Wanderung über 1 Std. - 177
Höhenmeter steil bergauf zum Broken Heart Stone. Der Stein ist nicht das
eigentliche Ziel, sondern der Ausblick in das breite Bergtal unter uns
und auf die schneebedeckten, fast 4.900 Meter hohen Berge. Von
dort wieder hinunter, liefen wir querfeldein über eine Art Wasserfall
mit großen Felsbrocken, zu einem anderen asphaltierten Wanderweg. Diesem
folgten wir entlang einem Fluss zu einer Art Luxus-Jurte, welche als
Tagungsraum der Regierung mit besonderem Ausblick auf die Berge genutzt
wird. Mittlerweile war es schon 13:30 Uhr und wir wurden zum Essen in
einem traditionellen, gut besuchten Restaurant am Stadtrand von Bischkek
gefahren. |
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Dort sagte ich dem Tour-Guide, dass ich die Tour mit dem Chunkurchak
Tal gebucht hatte, welches knapp 1 Fahrstunde entfernt ist und dass
die Zeit langsam knapp würde. Da schaute der Guide nur sparsam, denn
er wusste nichts davon. Ende vom Lied – man hatte sich vertan, mich
der falschen Gruppe zugeordnet. Ganz große Klasse… Ich verhandelte
nach (denn den vollen Preis war ich nicht bereit zu zahlen) und als
die Anderen Tour-Teilnehmer im Osch-Market waren, welchen ich
bereits am Vortag gesehen hatte, wurde ich wie ausgemacht zum
Flughafen gefahren. Jenen erreichte ich um 16:15 Uhr, also
eigentlich viel zu früh, da mein Flug erst um 19:05 Uhr startet. |
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Ich schaute noch bei den lokalen Souvenirläden vorbei und wollte
dann durch die Sicherheitskontrolle und ausreisen. Aber man ließ
mich nicht ausreisen, da ich keine Bordkarte hätte und jene auf dem
Handy akzeptierte man nicht. Also wieder zurück, am
Check-In-Schalter angestellt, wo mir eine Papier-Bordkarte
ausgestellt wurde. Es folgte die Ausreise, wo es wieder irgendwelche
Probleme gab, die ich aufgrund der Sprachbarriere aber nicht
verstand. Im Sicherheitsbereich ging ich direkt in die
Business-Lounge, wo ich für Bier noch bezahlen sollte. So langsam
ging mir Kirgisistan „auf die Nerven“ – nichts funktionierte in diesem
Land. Auf den Punkt gebracht, das einzige Land in Zentralasien, wo
ich froh war, endlich auszureisen. |
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