Woche 1

 

                           Woche 2

 

 
 
 
 

Schon am Abend nahm die etwas englischsprechende Tochter des Hotel-Container-Vermieters per Whattsapp Kontakt zu mir auf, ob ich an einer Fahrt mit einem russischen Jeep zum Kaindy Lake interessiert wäre. Denn dort kommt man selbst mit einem dieser „Lifestyle-Jeeps / SUVs“ nicht hin. 15.000 KZT = 30 EUR waren fair, somit hatte ich eine Privatfahrt und musste nicht auf den Letzten einer Gruppe warten (was ebenfalls 15.000 KZT gekostet hätte). So „verabredten“ wir 8 Uhr Frühstück und 9 Uhr Abfahrt zum Kaindy Lake. Und die Fahrt hatte es bzgl. des Geländes wirklich „in sich“, schon die ersten 500 Meter waren durch tiefe Spurrillen des getrockneten Matsches, eine Zumutung für Mensch und Material.

 
 
 
 

Dazu kam eine Fluss-Durchfahrt und eine ca. 300 Meter lange Fahrt durch den Fluss. Nach 25 Min. erreichten wir den Parkplatz auf dem zahlreiche UAZ-Kleinbusse und größere UDSSR-Busse mit reichlich Bodenfreiheit standen. Der Fahrer sprach natürlich kein Wort Englisch und hielt mir ein Schild hoch, worauf unter anderem stand, dass er 90 Min. auf mich wartet. Nun gab es drei Möglichkeiten – entweder auf dem Rücken eines Pferdes oder den gleichen Weg zu Fuß leicht bergauf über einen matschigen Weg oder eine kleine Autostraße erst steil bergauf und dann einen Wanderweg wieder 2/3 hinab. Ich entschied mich für Letzteres. Ich lief im zügigen Tempo gut 30 Min., bis ich am Kaindy Lake war.

 
 
 
 

Irgendwie eine unwirkliche Landschaft, der dunkelgrüne See mit den aus dem Wasser ragenden Baumstümpfen, eingerahmt von hohen Bergen. Aufgrund eines Erdbebens im Jahr 1911 gab es einen Erdrutsch, welcher den Abfluss des Flusses blockierte und deshalb das Tal voll Wasser lief. Am See waren zahlreiche Touristen, sogar Deutsch hörte ich zu ersten Mal auf meiner Reise in Kasachstan. Ich lief die zwei Aussichtspunkte am Flussufer ab (zu den beiden Holzstegen) und machte mich schließlich wieder auf den Rückweg, wo mein UAZ-Bus stand. 85 Min. später war ich wieder auf dem Parkplatz, wo mein Fahrer auf mich wartete und mich umgehend nach Saty zurückfuhr.

 
                                                                                  

 

 
 
 

Von dort fuhr ich mit meinem PKW weiter, durch den Ort Saty, wo es durchaus ein paar Hotels gab, diese aber scheinbar alle nicht auf den US-Seiten wie Booking oder Expedia gelistet waren. Hier machen nun mal hauptsächlich Russen Urlaub. Mein nächstes Ziel war ca. 15 km hinter dem Ort Saty, der Kolsai Lake. Allerdings wird hier vor einer Schranke 1.750 KZT = 3,30 EUR kassiert, da man die Gegend zu einem Nationalpark ausgerufen hat. Dafür fährt man auf einer hervorragenden Straße immer weiter in ein Bergtal hinein, teilweise mit ärmlichen Behausungen am Wegesrand und zahlreichen Jurten. Der Parkplatz war riesig und bestens besucht (sogar von Fahrzeugen aus der Mongolei).

 
 
 
 

Touristische Infrastruktur ist dort reichlich, bestimmt 30 Restaurants und Souvenirbuden sind dort. Schon oben vom Parkplatz sieht man den auf 1.900 Meter ü.n.N. gelegenen Bergsee Kolsai Lake. Ich lief etwa 15 Min. bergab, bis ich die Brücke am Abfluss des Sees erreichte. Daran schließt sich ein Wanderweg an, teilweise über einen Holzsteg, teilweise über den Waldboden, bis man nach 15 Min. Wanderung einen in den See reichenden Steg mit nahem Haus erreicht. Vom Steg hat mein m.E. den besten Blick auf den See, in dem sich um 12 Uhr die Berge spiegelten. Grundsätzlich gibt es noch zwei weitere Seen, noch weiter in den Bergen hinein gelegen, aber schon zum ersten dauert die Wanderung 4 Std. (one way).

        
 

   

 
 

Ich lief wieder zurück zum Parkplatz, kehrte in einem der Restaurant-Buden ein und aß dort zu Mittag. Mittlerweile war es schon 14 Uhr und ich hatte bis Almaty noch einen langen Weg vor mir, weshalb ich mich zeitig auf den Weg machte. Genau den gleichen Weg wie am Vortag, zuerst nach Saty, dann weiter die hügelige, kurvige Landstraße, mit einem erneuten kurzen Stopp am Black Canyon, weil ich am Vortag erst nach Sonnenuntergang dort ankam. Dann aber fuhr ich ohne weiteren Stopp durch, ohne erneut am Scharyn-Canyon / Valley of Castles zu halten, 4 ½ Std. bis nach Almaty. War es in den Bergen noch bewölkt, rissen die Wolken am Scharyn-Canyon bereits auf und gegen 18:30 Uhr in Almaty angekommen, waren es wieder unangenehme 35 Grad Celsius.

 
 

  

 

Auch sei von der langen Strecke noch zu erwähnen, dass auf den kasachischen Autobahnen riesige Schwertransporte unterwegs waren, die allein schon wegen ihrer Ausmaße auf keiner deutsche Autobahn fahren könnten. Die Mietfahrzeug-Rückgabe war maximal unkompliziert, es wurden keine Schäden festgestellt und schon 10 Min. später befand ich mich in einem Taxi zurück ins Stadtzentrum zum Mercure Hotel. Dort war ich bereits 3 Tage zuvor, sodass ich mich auskannte. Nach dem Ablegen der Koffer auf dem Zimmer und schnellem Wechsel der verschwitzten Bekleidung, machte ich mich gleich wieder auf dem Weg. Und zwar erneut zur Einkaufsstraße Arbat G. Almaty, welche ich 1x auf und ab spazierte und dann in einem sich dort befindlichen Lokal mit Außenbereich einkehrte.

 
 
 
 

Schräg gegenüber saßen zwei Österreicher, welche Aussteller auf einer in Almaty stattfindenden Plastik-Granulat-Messe waren. Was es nicht alles gibt… Die anschließende Einladung im Mercure Hotel das EM-Spiel Österreich gegen die Niederlande zusammen anzusehen, schlug ich höflich aus. Ich sortierte noch etwas meine Fotos, nahm Kontakt mit der Heimat auf und las etwas Nachrichten im Internet.

 
 

  

     

 

                                                                                                                                                 
 
                                                                                                         Besucher seit dem 07.07.2003: