Woche 1

 

                           Woche 2

 

 
 
 
 

Pünktlich um 8 Uhr war ich beim Frühstück und stand um 9:15 Uhr bereits mit dem Koffer vor dem Hotel. Dann fuhr ich mit einem Taxi durch den Berufsverkehr in ca. 20 Min. zum Busbahnhof. Ein riesiges Gebäude mit vielen Bussen mit dem Ziel China davor. Scheinbar arbeiten zahlreiche Chinesen in Almaty und Umgebung – es sind ja nur 335 km bis zur Grenze und Arbeitskräfte hat China ja genug. Ich aber wollte nach Bischkek in Kirgisistan und fand erst nicht den richtigen Ticket-Schalter. Also fragte ich mich durch (das Wort Bischkek reichte hier) und fand am Hinterausgang das Schild „Бишкек“. 3.300 KZT = 7,50 EUR bezahlte ich für die 4-stündige Fahrt, das war fair.

 
 
 
 

Pünktlich um 10 Uhr setzte sich der vielleicht zu ¼ besetzte, bestimmt schon 20 Jahre alte Bus, mit kirgisischen Kennzeichen, mit zahlreichen Aufklebern in deutscher Sprache, in Bewegung. Wie schon auf meinem Weg zum Scharyn-Canyon, war auch hier die Autobahn in bestem Zustand und nur wenige Fahrzeuge unterwegs. Fast 2 Std. fuhren wir durch die schier endlose, flache Steppe, so hatte ich mir Kasachstan vorgestellt. Dann ein 30 Min. Halt an einer Raststädte, sogar mit großem Restaurant. Schließlich verließen wir die Autobahn und fuhren über eine gut ausgebaute, einspurige Landstraße über eine Hügelkette, bis wir um 14 Uhr die Grenze erreichten.

 
 
 
 

Dort war ein riesiger Grenzstau, scheinbar war Mittagspause, denn es wurde kein Fahrzeug abgefertigt. Ich verließ den Bus und spazierte zu Fuß in das kasachische Abfertigungsgebäude, wo die Ausreise in 3 Minuten erledigt war. Dann 3 Min. Fußweg durch das Niemandsland in das kirgisische Gebäude. Auch hier erhielt ich in 3 Min. meinen Stempel im Pass – keine Fragen, ein Foto wurde gemacht, das war es. Ach-ja, eine Stunde später aufgrund der Zeitverschiebung war es nun, also 5 Std. vor der deutschen Zeit. Auf der kirgisischen Seite ignorierte ich die Geldwechsler und Sim-Karten-Verkäufer auf dem ersten Parkplatz hinter der Grenze, welche aus dem PKW-Kofferraum verkauften.

 
                                                                                  

 

 
 
 

Ich startete mein Handy neu und meine in Astana gekaufte SIM-Karte, funktionierte auch in Kirgisistan. In einer Wechsel-Bude tauschte ich meine restlichen Kasachischen Tenge in kirgisische Som und bestellte mir ein Taxi. Denn bis der Bus durch die Grenzkontrolle ist, kann es noch eine Stunde dauern, da waren 500 Som = 5,40 EUR für 30 Min. Fahrt gut angelegt. Übrigens, die Taxi App Yango funktioniert in Kirgisistan nicht, weshalb ich auf die Web-Version von Yandex auswich (die App-Version ist wegen der Russland-Sanktionen gesperrt). Leider erst um 16:20 Uhr begann ich meine Bischkek-Erkundungstour bei unmenschlichen 38 Grad Celsius. Sofort fiel mir auf, dass in Kirgisistan die Uhren anders gingen als in Kasachstan, alles war chaotischer und deutlich ärmlicher in Kirgisistan.

 
 
 
 

Zuerst lief ich 1 km zum Ala-Too Platz, der Hauptplatz des Landes und Schauplatz politischer Demonstrationen mit der Manas Statue, dem Nationalhelden und dem State History Museum gegenüber, zusammen das Wahrzeichen von Bischkek. Leider war der Platz eine einzige Baustelle oder man wollte einfach keine Demonstrationen mehr… In unmittelbarer Umgebung sind noch die obligatorische Lenin-Statue, das Regierungsgebäude, das Parlament, das oberste Gericht und das Drama-Theater, umgeben von viel Grün – alles von der Architektur lokal herausragende Gebäude. Von dort ging ich in den Panfilov Park, mit Kinder-Fahrgeschäften aus den 80´er Jahren. Ich ging auf das Riesenrad, von dem aus ich einen hervorragenden Blick auf die Stadt hatte.

        
 

   

 
 

Dann weiter zum benachbarten Dolen Omurzakov Stadium, das Nationalstadion mit 23.000 Plätzen, welches im Umbau war. Jenes umrundete ich, bis ich endlich den Zugang zum Innenraum fand. Dann weiter Russian Church, eine blau-weiße Russisch-orthodoxe Kirche - nichts Großes, aber innen mit viel Gold. Dann fuhr ich mit dem Taxi zum Osch-Basar. Unbeschreiblich, was es dort alles gibt, von Schweinefüßen über Ziegenköpfe und gegorener Ziegenmilch in alten Cola-PET-Flaschen. Zudem auch Kurut, ein getrockneter Käse in Kugel- oder Würfelform und zahlreiche weitere, mir nicht bekannte Lebensmittel. Der Markt findet nicht nur auf dem Marktgelände unter kleinen Hallen statt, sondern es wird auch aus dem Kofferraum der dort parkenden privaten PKWs verkauft – scheinbar ohne Regeln.

 
 

  

 

Mittlerweile war es leider schon 18:30 Uhr, sodass ich den Dordoy Bazaar und das Tsum Cente nicht mehr besichtigen konnte und mit dem Taxi zurück zum Hotel fahren wollte. Aber irgendwie funktionierte das in diesem „Gewusel“ mit dem Taxi nicht, ich fand die nacheinander bestellten 2 Taxen anhand ihrer Autokennzeichen einfach nicht. Also nahm ich ein Taxi, welches am Wegesrand stand und nach kurzen Verhandlungen letztlich auch nur geringfügig teurer war, zurück zum Hotel. Anstelle auswärts essen zu gehen (es war einfach schon zu spät), nahm ich mit der zuvor beim Check-In entdeckten Ambassador-Hotel-Dachterrasse vorlieb, im 7. Stock, mit gutem Ausblick. Dort widmete ich mich wieder dem Pferdefleisch diesmal mit einer Art Spätzle mit vielen Zwiebeln in einer Suppe.

 
 
 
 

In dem Restaurant schien sich auch die Jugend der lokalen Oberklasse zu treffen – alle waren extrem gestylt und trugen augenscheinlich teure Kleidung. Ich sah mir noch den Sonnenuntergang um 20:20 Uhr an und wechselte darauf einen Block weiter in die Bar Brewster, eine Craft Beer Bar mit ausgefallenen Bieren. Dort erfuhr ich von einem französischen Botschaftsangestellten, dass das mein Ambassador Hotel mitten im Botschaftsviertel ist und deshalb dort die Gebäude so ordentlich aussahen. Um 23 Uhr ging ich schließlich zu Bett, hatte aber eine unruhige Nacht, weil ich um 2:18 Uhr ungebetenen Besuch im Zimmer erhielt, welcher aber zum Glück nichts klaute (das Licht ging plötzlich an und als ich halbwegs zu mir kam, auch wieder aus).

 
 

  

     

 

                                                                                                                                                 
 
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