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Strand mit Steg am Campingplatz in Hervey Bay  

Wie schon an den Vortagen, waren wir um 8.30 Uhr abreisebereit. Wir liefen noch einmal zum Strand des Campingplatzes und auf dem sich dort befindlichen, etwa 30 Meter langen Holzsteg, wo bereits Angler waren. Es war wolkenlos und schien ein wunderschöner, warmer Tag zu werden. Im Anschluss liefen wir zur Promenade, wo noch alle Geschäfte geschlossen hatten. Deshalb entschieden wir, um 9 Uhr Hervey Bay in Richtung Bruce Highway über Torbanela zu verlassen. Am Ortsausgang von Hervey Bay entdeckten wir ein Visitors Center (da wir auf dem Hinweg über Maryborough fuhren, kamen wir dort nicht vorbei). Dort hielten wir und wurden mit Freundlichkeit und Informationen überschüttet. Unter anderem bekamen wir kostenlos ein Heft, in welchem sämtliche Campingplätze Queenslands verzeichnet waren, mit Informationen zu dessen und kleiner Anfahrtsskizze. Dieses Heft hat uns auf unserem weiteren Weg gute Dienste geleistet.

 

Weiterhin bekamen wir ein paar Postkarten geschenkt. Gegen 10 Uhr waren wir auf dem Bruce Highway und nun hieß es Kilometer fressen. In unseren Planungen hatten wir zwar vor, ab Gladstone einen Abstecher zum Carnarvon N. P. zu machen, aber die Strecke von 400 km hin, was 9 Stunden Fahrtzeit bedeutet hätte und selbige Strecke wieder zurück, schreckt uns letztendlich doch ab. Zwar kamen wir so nicht in den Genuss, ein wenig Outbackfeeling zu erleben, aber da wir für den Abstecher zusätzliche drei Tage hätten einplanen müssen, wollten wir unsere verbleibenden stressfreier gestalten und auch mal wieder an einem Ort zwei Tage bleiben. Also fuhren wir  2,5 Stunden durch trostlose Landschaft von Zuckerrohrfeldern, weit weg von der Küste bis Miriam Vale. Durch die wenig abwechslungsreiche Landschaft fielen mir in der letzten Stunde dermaßen die Augen zu, dass ich einfach nicht mehr konnte – und das schon zur Mittagszeit.

  ..und nochmal, weil es so schön war, der Strand am Campingplatz
 
Miriam Vale, der Ort, wo der Hund begraben ist und die Kneipe lebendig am Bruce Highway  

Susanne schlief schon länger auf dem Beifahrersitz... Auf dem Weg fuhren wir vorbei an Bundaberg, eine 50.000 Einwohner – Stadt, welche auch als Rum-Hauptstadt gilt und dem Ort Gin Gin, dessen Name ich einfach so für erwähnenswert halte. Miriam Vale hat keine 3.000 Einwohner und entsprechend trostlos war es dort. Außerdem war es mit über 30 Grad Celsius wieder sehr heiß. Die Entfernung zum nächsten Ort waren entweder 70 km nach Norden oder gleiche Strecke nach Süden (wobei die Orte dann auch unter 50.000 Einwohner haben). Es gab etwa 15 Einkaufsläden am Bruce Highway und das war es. Das wichtigste im Ort war aber ein Pub, welcher schon zur Mittagszeit gut besucht war. Wenn ich dort wohnen würde, würde ich mich auch schon ab 12 Uhr vollaufen lassen, um das Elend nicht so sehr mitzubekommen. Direkt daneben befindet sich ein Alkoholladen im Stil eines Drive Thru, was meine These aus dem Vorsatz unterstützt, bzw. wenn es ganz schnell gehen muss.

 

Um Rückfragen vorzubeugen – ja es war definitiv ein Postkasten. Um 13 Uhr setzten wir den Weg nach Gladstone fort (eine weitere Stunde für 70 km), was zwar einen Umweg von 15 km hin und auch zurück bedeutet, aber wir wollten nicht den ganzen Tag im Auto sitzen. Lt. Reiseführer soll es in dem 36.000 Einwohner - Ort eine neu gestaltete Marina geben, welche wir anfuhren. Neu war sie in der Tat, aber komplett unspektakulär, sodass wir nach 10 Minuten wieder fuhren. In dem dort befindlichen Visitors Center gab sich eine ältere Dame alle Mühe, schön zu reden, was nicht schön ist. Immerhin wussten wir nun den Weg zum Stadtzentrum. Daran positiv er erwähnen ist, dass jenes landeinwärts etwas erhöht liegt, sodass man einen schönen Blick auf die Küste hat. Dort waren immerhin 30 Geschäfte, aber trotzdem wirkte der Ort ausgestorben. Wir entdeckten die städtische Bibliothek, wo wir wie vermutet, kostenlos im Internet surfen konnten – deutsche Nachrichten lesen und Mails, bzw. SMS versenden.

  Gladstone Marina
 
             
 
..die Innenstadt von Gladstone mit Blick auf den Pazifik  

Alles in allem war der Ort ein Fehlschlag, lohnenswert nur, wenn man ihn als Sprungbrett für Heron Island oder die umliegenden Inseln nutzt. Gegen 15:30 Uhr hatten wir alles gesehen, fuhren 15 km zurück zum Bruce Highway und weiter nach Norden. Bis Rockhampton benötigten wir für 110 km fast zwei Stunden. Weiterhin war die Landschaft nur durch Landwirtschaft bestimmt und gänzlich eintönig. Kurz vor der 64.000 Einwohner – Stadt Rockhampton, ist sich auf der linken Seite ein Visitors Center und Denkmal (The Spire), dass dort der geographische Wendekreis des Steinbocks ist, was auf 23° 26´ südlicher Breite den Übergang von der Subtropenzone in die Tropenzone bedeutet. Die Besucherinformation hatte natürlich schon geschlossen. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und da wir noch ein paar km machen wollten und nicht um 17:30 Uhr in dem Ort versauern wollten, fuhren wir in bewährter Manier (einfach an einen LKW hängen) in der Dunkelheit weiter.

 

Vom Bruce Highway aus sahen wir so gut wie nichts vom Ort, was im nachhinein bedauernswert ist. Es dauerte auch nicht lange, bis ich zu einem LKW aufgeschossen hatte, der anstelle der erlaubten 100 km/h mit etwa 115 km/h die Landstraße ´gen Norden bretterte. So kamen wir auf dem Highway, welcher stellenweise 30 km stur geradeaus und soweit man es in der Dunkelheit erkennen konnte, durch Wälder verlief, gut voran. Wenn uns Fahrzeuge entgegenkamen, dann fast nur LKWs und auch die Anzahl derer war sehr gering. Unser Ziel sollte Mackay sein, aber die Anzahl der Kilometer wurde und wurde nicht weniger. Etwa auf der ½ des Weges musste ich anhalten, um nicht einzuschlafen. Den vorausfahrenden LKW war ich nun los. Ich fuhr noch eine weitere Stunde bis nichts mehr ging, als wir uns bei Carmila einen Schlafplatz suchen wollten. In Summe hatten wir von Rockhampton 240 km Strecke in 2,5 Stunden gemacht.

  am Wendekreis des Steinbocks in Rockhampton
 
Rockhampton Feierabendverkehr  

Vom Bruce Highway bogen wir ab und fuhren 10 km bis Carmila Beach. Dort standen nur 8 Häuser und wir fanden keinen wirklich guten Platz zum nächtigen. An der Straßenkreuzung, wo wir vorher vom Highway abgebogen sind und sich auch eine Tankstelle befindet, ist ein kleiner Campingplatz. Wir mieteten uns für AU$16 ein. Der niedrige Preis lässt keinesfalls auf die Qualität des Platzes schließen. Die Duschräume waren absolut sauber. Blöd war nur, dass wir in der Einöde kein einziges TV-Programm hereinbekamen. Wir lasen noch ein wenig und gegen 22 Uhr war auch dieser Tag vorbei.

 
 
 
 
                                                                                                                                            
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