Woche 1
Woche 2

 

Woche 3

 

 

 
 
Leerung des Campingklos  

Morgens nach dem Duschen und Frühstück erwartete mich der unangenehmste Teil unserer Wohnmobiltour, vor dem ich mich immer gedrückt hatte. Das entleeren des Chemieklos war fällig. Aber entgegen vorheriger Befürchtungen, war das an der Dump Station auf dem Campingplatz eine sehr saubere und geruchsfreie Angelegenheit. Anschließend wieder etwas von dem Chemiecocktail in den Auffangbehälter eingefüllt und das war es. Zu früher Stunde gaben etwa 50 sich in einem Baum befindliche, rot grüne Sittiche ein Konzert der besonderen Art. Wir bezahlten unsere Außenstände, bzw. die Campingplatzgebühr und fuhren die restlichen 36 km nach Airlie Beach, das Sprungbrett für die Inseln der Whitsunday Islands und eines der Höhepunkte unserer Reise. Laut vorher gesehener Fotos, war dieser Ort für mich der Beginn der Südsee, bzw. so stellte ich mir die Strände dort vor. Unterwegs begann es zu regnen und das nicht wenig.

 

Nach 40 Minuten erreichten wir unser Ziel, fuhren zuerst an der Neubausiedlung Cannonvale vorbei um dann den Hügel hinab zu fahren, wo wir den Abel Point Yachthafen passierten und parkten unser Fahrzeug schließlich auf einem großen Parkplatz in einer Seitenstraße der Hauptgeschäftsstraße. Direkt daneben befand sich ein Flohmarkt mit Handwerkskunst und allerlei esoterischem Kram, von Rucksackreisenden, welche seit  längerer Zeit wohl in dem Ort hängen geblieben waren. Leider wurde der Regen immer stärker, sodass wir uns unter den Ständen unterstellten mussten. So hatte ich mir das Tor zur Südsee nicht vorgestellt. Airlie Beach ist umgeben von bis zu 600 Meter hohen Hügeln und auch der Strand wirkte etwas südseehaft. So ärgerlich es war, ließ es sich nicht ändern, aber immerhin war es auch bei strömenden Regen mit 25 Grad angenehm warm. Wir spazierten entlang der Hauptstraße mit allerlei Cafés, Souvenirgeschäften, Kneipen, Hostels und Agenturen, welche Reisen und Segeltörns auf die Whitsunday Islands verkaufen.

  Sittiche auf dem Campingplatz
 
Der Strand von Airlie Beach im Regen  

Letztere suchten wir häufig auf, aber obwohl wir uns schon zu Hause vorbereitet hatten und wussten, was wir wollten, war das Angebot fast schon erschlagend. Einen Segeltörn schlossen wir wegen der Preise auf einem vernünftigen Schiff von AU$500 (= 295 Euro) pro Person für eine 3-tagestour aus. Also blieb noch der Besuch einer der vorgelagerten Inseln oder ein Ausflug zum Great Barrier Reef.  Wir wollten eine kleine Insel, mit nicht so viel Tourismus, weshalb wir Hamilton Island mit einem Ressort von 2.000 Gästebetten sofort ausschließen. Auf Daydream Island befindet sich ebenfalls ein großes Hotel, was aufgrund der kleinen Fläche der Insel viel Platz einnimmt und die Unterwassersicht soll auch getrübt sein. Auf Lindemann Island befindet sich ein Club Med Hotel, welches von Deutschland aus nicht buchbar war. Whitsunday Island verfügt über kein Hotel, dafür aber über die weißesten Strände und eine Übernachtung auf eine der Trauminseln wollten wir schon haben.

 

Deshalb fiel unsere Wahl auf South Mole Island, wo wir eine Beach Comber Unit direkt am Strand buchen wollten. Pro Nacht und Person für AU$236, was 139 Euro entspricht. Aber irgendwie vermieste uns das Wetter die Lust darauf. Wenn es mal nicht regnete, hangen trotzdem Wolken in den Bergen, welche Airlie Beach umgeben und auch die Inseln waren in Wolken. So konnte gar kein richtiges Südseefeeling aufkommen. Und eine Tour, bei welcher wir im laufe eines Tages mehrere Inseln ansteuern würden, war uns zu hektisch. Pro Insel 2 ½ Stunden – nein danke. Also zogen wir mit einem Berg von Prospekten durch den Ort und Susanne stöberte in manchen Geschäften, was mir wegen des Regens auch sehr recht war. Der Ort war ein typischer Backpacker Ort, in welchem wir uns mit unseren etwa 30 Jahren ziemlich alt vorkamen. Fast nur Jungendliche bevölkerten der Ort, was aber die Kneipenlandschaft hervorbrachte und die Preise im allgemeinen sehr günstig machten.

  Einkaufsstraße Airlie Beach
 
             
 
Bucht von Airlie Beach mit Warntafel vor Quallen (mehr dazu am Folgetag)  

Auf der rechten Seite der Hauptstraße in Richtung Shute Harbour fanden wir eine Art überdachten Biergarten, welche abends sicherlich als Disko umfunktioniert wird, wo man günstig essen kann. Dort entschieden wir uns für eine Pizza, bevor wir zurück zum Auto gingen und einen Campingplatz suchten. Der Big 4 Caravan Park (der luxuriöseste im Ort) war uns zu weit außerhalb, weshalb wir den Adventure Whitsunday Resort Caravan Park ansteuerten, dessen schnell zu übersehende Einfahrt (wir fanden sie jedenfalls nicht auf anhieb) direkt am Anfang der Geschäftsmeile ist . Glücklicherweise war die Schranke geöffnet, sodass wir einfach auf den Platz fuhren, um uns einen Eindruck zu verschaffen. Dieser war aber nicht gut, da es dort ziemlich schmutzig aussah und der Platz meist von Travellern in VW-Bussen bevölkert war. Nichts gegen diese Leute, aber ist einfach nicht unsere Welt.

Nächstes Ziel war der Airlie Cove Resort Caravan Park, welcher sich 2,5 km hinter Airlie Beach in Richtung Shute Harbour befindet. Auch hier drehten wir erst mal eine Runde über die Anlage, welche uns sehr zusagte. Alles wirkte aufgeräumter und geordneter. Die AU$10 Mehrkosten war uns das locker wert. Im Büro buchten wir gleich zwei Übernachtungen für AU$52 und in dem angrenzenden Reisebüro, welches von der Rezeption mit bearbeitet wird, informierten wir uns erneut über Ausflugsmöglichkeiten. Der Pächter des Platzes war mehr als bemüht (sowohl bei unseren Sonderwünschen nach einem Stellplatz, als auch bei meinen 1.000 Fragen nach der Richtigen Tour) und telefonierte für uns zum Wetterdienst, um die genaue Vorhersage für den kommenden Tag zu erfahren. Es sollte besser werden, allerdings bei einer sehr rauen See mit Wellen von 2,20 bis zu 2,50 Metern. Trotz allem entschieden wir uns schlussendlich für eine Tagestour zum Great Barrier Reef des Veranstalters Great Barrier Reef Adventures für AU$166 (100 Euro) pro Person.

  ...bei Sonnenschein sieht die Bucht schon viel angenehmer aus..
 
Hafen Shute Harbour  

Das Schiff sollte ein brandneuer Katamaran sein, welcher nicht so anfällig bei hohem Seegang seien soll und zu einer sich am Riff verankerten Plattform fährt. Glücklicherweise hörte der Regen gegen spätem Mittag auf und wir ruhten uns am Wohnmobil ein wenig aus. Gegen 17 Uhr verließen wir den Platz und fuhren zum 10 km entfernten Shute Harbour, einem sehr kleinen Ort, der seine Existenz dem Hafen verdankt, von welchem die Schiffe zu den Inseln fahren und wo auch gleichzeitig Sackgasse ist. Gar nicht zum Bild passte ein sich dort befindliches, mehrstöckiges Parkhaus. Dort trafen wir auf eine Busladung deutscher Rentner und gaben uns sprachlich nicht zu erkennen. Wir liefen ein wenig durch den Hafen und staunten über das tiefblaue Wasser, was ich sonst nur von Alpenseen kannte. Auf dem Rückweg bogen wir rechts Richtung Port Mandalay auf der gleichnamigen Straße ab.

 

Wir fuhren dabei über eine sich der Küste entlang windenden Straße bis diese Privatbesitz des sich dort befindlichen Luxushotels wurde.  Trotzdem war dieser 6 km (pro Weg) Abstecher lohnenswert, da wir einen schönen Blick auf die Küste von Airlie Beach hatten. Gegen 18:30 Uhr waren wir wieder am Campingplatz, stellen das Wohnmobil ab und wollten nach Airlie Beach laufen. Vorbei an einem Cricket Feld, erkannten wir aber recht schnell, dass die 2,5 km uns doch zu weit waren. Im Campingplatzbüro erfuhren wir die Uhrzeiten für den Bus und nahmen den nächsten für AU$ 2 pro Weg und Person in den Ort. Der Vollständigkeit halber – bis 23 Uhr verkehrt dieser 2x die Stunde. Im Ort setzten wir unseren kleinen Einkaufsbummel fort, kauften etwas Lebensmittel und für mich neue Badeschuhe, da die alten angeblich stanken. Auch deckte Susanne sich mit einem Mittel gegen das Jucken ihrer Mückenstiche ein.

  Das Luxushotel, weswegen die Straße endete
 

Schlussendlich kauften wir noch zwei Unterwasserkameras, welche für unsern morgigen Ausflug zum Riff dringend brauchten. In Anschluss suchten wir ein Lokal, wo wir noch etwas trinken wollten. Dieses war aber gar nicht so einfach. In einer Kneipe, wo sich die Backpacker täglich die Kante geben, wollten wir nicht stranden und draußen sollte es auch sein, da ich bei einem Bier auch eine Zigarette rauchen wollte. Schließlich wurden wir in einer Seitenstraße fündig. Eine gute Stunde genossen wir die Situation, bevor wir uns gegen 21 Uhr wieder auf den Weg zum Campingplatz machten, da wir am folgenden Tag wegen der Great Barrier Tour früh aufstehen mussten.

 
 
                                                                                                                                          
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