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Woche 2
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Woche 3

 

 

Woche 1
 
 

Unseren Vorletzten Tag war mit sehr frühem Aufstehen, noch vor 7 Uhr verbunden. Um 8:15 Uhr mussten wir bereits den Campingplatz verlassen, da wir 45 Minuten Fahrzeit hatten, um zur Freshwater Station zu gelangen. Dort ist der Abfahrtsbahnhof der Kuranda Scenic Railway. Zu finden ist jener allerdings nicht einfach. Wir sahen weder Schilder, die den Weg in den Vorort Cairns Freshwater wiesen, noch Hinweise auf den Bahnhof. Am Campingplatz mit einer Straßenkarte mit eingezeichneter Strecke ausgestattet, verfuhren wir uns glücklicherweise nicht. Alternativ hätten wir uns auch am Campingplatz abholen lassen können, dies hätte aber bedeutet, dass wir 30 Minuten eher losgemusst hätten und AU$10 pro Person für den Transfer. Für die Strecke mit dem historischen Zug nach Kuranda und zurück mit den Gondel über den Regenwald, hatten wir den Preis von AU$ 78,50 an die Campingplatzrezeption bezahlt.

  Freshwater Station Bahnhof
 
Einfahrt des Zuges in den Bahnhof  

Im Bahnhofsgebäude mussten wir unsere Vouchures gegen richtige Tickets tauschen. Beim Betreten des ersten Raumes im Bahnhof, fühlten wir uns in die Gründerzeit zurückversetzt. Mehrere alte Wagons sind als Restaurant umfunktioniert. Natürlich durfte auch der Souvenirshop nicht fehlen. Wir stellten uns zuerst wegen des Vouchureumtausches an der Kasse im Gebäude an, um nach 15 Minuten Wartezeit zu erfahren, dass der Umtausch im Kassenhäuschen draußen vonstatten geht. Dort erhielten wir auch eine Informationsbroschüre, über technisches und historisches der Eisenbahnstrecke in deutscher Sprache. Trotzdem verpassten wir den Zug nicht, sondern hatten noch 5 Minuten Wartezeit, bis die bunte Diesellok, welche aus moderneren Zeiten, als die komplett restaurierten Wagons stammte, einfuhr. Genau genommen waren es zwei Lokomotiven hintereinander, was wegen des Kraftbedarfs, auf eine steile Strecke hindeutete. Ein paar erklärende Worte zu der Bahnstrecke: Von 1884 bis 1891 dauerte der Bau, welcher in drei Abschnitte unterteilt war, wo bis zu 1.500 Arbeiter je Abschnitt beschäftigt waren. Später wurde aber die ursprüngliche Streckenführung noch verändert. Die Strecke führt von Meereshöhe, bis auf 329 Meter ünN und das durch 15 Tunnel, wovon der längste 490 Meter misst. 23 bestätigte Tote hatte die Strecke beim Bau zur Folge.

 

1911 wurde die Gegend um Cairns von zwei Zyklonen heimgesucht, wodurch 22 km Strecke beschädigt wurde und ein Tunnel infolge des Regens einbrach. Unsere Fahrt begann ganz gemächlich, wir durchfuhren erst das Tal durch Zuckerrohrfelder, bis es nach 10 Minuten Fahrzeit bergan ging. Erster interessanter Punkt war der Horseshoe Bend, eine 180 Grad Kurve, im Radius von 100 Metern, von wo aus man einen guten Blick auf die anderen Wagons des Zuges hatte. Dort beginnt der Anstieg richtig steil zu werden. Etwa 20 Minuten später erreichten wir Stoney Creek Station, dessen Bahnhof während des Baus von Bedeutung war, da durch die Arbeiter dort, eine kleine Stadt entstand. Kurz danach passierten wir die Storney Creek Falls, dessen Brücke, wo der Zug drüber fährt, das berühmteste Merkmal und meistfotografierte der Einsenbahnlinie ist. Leider fuhren wir je höher wir kamen, immer mehr in den Nebel hinein und beim einzigen Haltepunkt, bei den Barron Falls, goss es wie aus Kübeln.

  Unterwegs auf einer Brücke
 
             
 
Storney Creek Falls  

Das machte den Fotostopp, an den 265 Meter in die Tiefe fallenden Wasserfall, zu einer sehr nassen Angelegenheit. Bei schönem Wetter sicherlich ein genialer Blick, wie das Wasser im Regenwald in die Tiefe stürzt. Vorher passierten wir noch das Barron Gorge Wasserkraftwerk, welches in 3-jähriger Bauzeit 1935 fertig gestellt war und jährlich 60 Megawatt Energie erzeugt. Nach 90 Minuten Fahrzeit erreichten wir den Bahnhof von Kuranda bei Wolken verhangenem Himmel, aber ohne Regen. Dort kamen wir uns aufgrund der Bepflanzung vor, wie in einem geordneten Regenwald. Die Architektur des 1915 erbauten Gebäudes war restauriert, hatte aber das Flair vergangener Tage. Am Bahnhof stehen Busse bereit, mit welchen man sich kostenlos in den Ort fahren lassen kann. Im Grunde aber gar nicht notwendig, da jener in weniger als 5 Minuten zu Fuß erreicht ist. Wir entschlossen uns zu laufen und stöberten durch die Geschäfte, denn wir hatten nun 3 Stunden Zeit, bis zur Rückfahrt mit der Gondel.

 
Barron Falls   Kuranda Bahnhof
 

Kuranda, wie im Reiseführer passend beschrieben, ist eine Mischung aus Hippiekultur, Kommerz und beeindruckender Natur (Vgl: Veronica Pavel, Australien Osten und Zentrum, Reise Know How Verlag, S. 249). Wobei Zweiteres unserer Auffassung nach klar überwiegt. Das einstige Bergdorf, eingerahmt im tropischen Regenwald, welches gute Wandermöglichkeiten bietet, aber dennoch fast ausschließlich von Tagestouristen angesteuert wird, besticht auf der Hauptstraße durch Fast Food- und Souvenirgeschäften. Auch jede Menge Kunsthandwerk und esoterischer Kram gibt es dort zu kaufen. Wir anderswo Straßenbäume, befinden sich entlang der Hauptstraße Würgefeigen. Wir stöberten durch die Geschäfte, wobei wir auch mal länger verweilen mussten, da ein kräftiger Schauer niederging. Erwähnenswert ist der Kuranda Market, wo überdacht viele Stände mit allerlei Krimskrams sind. Dort entdeckten wir ein deutsches Restaurant, wo allerlei Speisen angeboten werden, die ich in den USA als typisch deutsch kennen gelernt habe.

  Haupteinkaufsstraße in Kuranda
 
             
 
Bergstation der Scenic Skyway   In einem steinzeitlichen Internetcafe erfuhr ich durch den Inhaber, dass sich in letzter Zeit viele Deutsche, vorzugsweise Ingeneure in Kuranda niedergelassen hätten. So schlecht geht es uns doch nun wieder auch nicht, dass man in einen solchen Ort in Australien auswandern muss. Auf dem Rückweg aßen wir nach Fast Food Manier etwas zu Mittag, bevor wir uns um 13:20 Uhr auf den Weg, zur sich neben dem Bahnhof befindlichen Skyrail Bergstation machten. Die Attraktion Birdworld, wo man, wie der Name schon sagt, exotische Vögel bestaunen kann, schenkten wir uns. Unsere Rückfahrttickets waren für 13:45 Uhr ausgestellt, aber die Uhrzeit interessierte niemanden, da wir früher dort waren. Die Skyrail ist eine Gondelbahn, mit 114 Kabinen, wo jeweils sechs Leute Platz drin finden, welche eine Strecke von 7,5 km über zwei Hügelkämmen über den Regenwald zurücklegt und 1995 nach nur 1-jähriger Bauzeit entstanden ist.
 

Wie in den Alpen, wird die Gondel aus dem Seil gehangen, sodass man in Ruhe einsteigen kann, bevor man über 36 Pfeiler über den Regenwald schwebt. Bezüglich der Aussicht ein unvergessenes Erlebnis – der Zugfahrt unserer Auffassung nach sogar noch vorzuziehen. Erste Zwischenstation, wo man die Gondel verlassen kann, ist die Baron Falls Station, wo man über einen Holzsteg zu drei Aussichtspunkten gelangt. Dort hat man Blick auf die vorgenanten Wasserfälle von der anderen Seite, als am Vormittag vom Zug aus. Weiter ging es schwebend über das dichte Grün am Boden, bis zur Red Peak Station, mit 545 Meter ünN der höchste Punkt der Fahrt, wo man die Gondel verlassen muss, da man in eine andere ins Tal umsteigen muss. Wir liefen über den 175 Meter langen Holzsteg, vorbei an Informationsschildern der 160 verschiedenen Arten der Regenwaldpflanzen. Nach 90 Minuten Fahrzeit (inklusive der zwei Stopps), erreichten wir wieder das Tal.

  Der Regenwald von oben aus der Gondel
 
..und nochmal der Regenwald aus der Vogelperspektive  

Der Blick, beginnend am letzten Bergkamm, auf die Ebene und dem sich dahinter befindlichen Pazifik, war atemberaubend. Das Wetter spielte auch mit, die Sonne schien und alle Farben wirkten viel intensiver, besonders das Blau des Meeres. An der Talstation hatten wir 15 Minuten auf einen Kleinbus zu warten, welcher uns in 10 Minuten Fahrzeit zur Freshwater Station brachte. Dort lernten wir zwei Ungarn kennen, wovon einer in Deutschland arbeitet und schon das zweite mal (nur zum Saufen wir er sagte) seinen Bruder in Australien dieses Jahr besuchte (wir hatten erst April). Was mache ich nur falsch ? Um 16 Uhr wieder am Ausgangspunkt, fuhren wir umgehend zurück zum Campingplatz. Dort hieß es dann Koffer packen und den Wagen säubern, da wir bei der Abgabe keine Probleme haben wollten. Gegen 19 Uhr fuhren wir in die Innenstadt von Cairns, genauer gesagt der Espalante, wo sich die Restaurants aneinander reihen.

 

Der klebende Tisch wurde erst nach Aufforderung gesäubert und ich musste meine Kreditkarte für die Zeit von der Bestellung, bis zum Begleich der Rechnung abgeben. War schon ein komisches Gefühl, wobei ich das Lokal deshalb verlassen wollte, aber Susanne besänftigte mich. Das Essen (Seafood) war absolut ok, die Menge sogar für mich gar nicht machbar / essbar. Anschließend, machten wir einen kleinen Spaziergang auf der Promenade, wo diverse Kleinkünstler zu bewundern waren. Auffallend viele junge Leute waren abends auf der Promenade, was von dem Status Cairns als Backpackerstation her rührt. Danach folgte noch ein kurzer Gang durch die Läden, welche aber um 22 Uhr schlossen und wir deshalb auch zurück zum Campingplatz fuhren.                               

  Traumausblick auf die Ebene mit dem Meer
 
 
                                                                                                                                    
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