Woche 2

 

Airlie BeachGreat Barrier ReefTownsvilleRollingstoneAtherton TablelandCairnsKuranda RailwayRückflug

 

HinflugKu ring gai ChaseSydneyBlue MountainsPort StephensHawks NestCoffs Harbour
Byron BaySurfers ParadiseBrisbaneHervey BayFraser IslandRockhamptonEungella N.P.
Woche 3

 

Woche 1

 

 

Am frühen Morgen um 7:45 Uhr, wurden wir mit einem Kleinbus vom Campingplatz abgeholt und nach weiteren drei Stopps, um Leute einzuladen, zum Yachthafen Abel Point gefahren. Dort wurden die Vouchers geprüft und wir hatten 20 Minuten Wartezeit, bis wir aufs Schiff konnten. An einem kleinen Kiosk konnte man sich die Zeit vertreiben und sowohl Frühstück, als auch Getränke kaufen. Um 8:30 Uhr konnten wir aufs Schiff, ein 37 Meter langer Katamaran, welcher brandneu ist, Platz für 300 Passagiere bietet und 30 Knoten fährt. Allerdings war das Schiff den Tag ausgesprochen leer, lediglich 50 Leute waren an Bord. Auf jenem befinden sich zwei überdachte Decks und ein weiteres unter freiem Himmel. Alles auf dem Boot wirkte sehr nobel und an den Wänden befinden sich Flachbildschirme, wo Informations- und Verkaufsfilme liefen. Beim Einschiffen stand die gesamte Besatzung Spalier – wie beim Traumschiff im Fernsehen.

 

Das Boot, was uns zum Great Barrier Reef brachte

 
Fahrt durch die Whitsunday Inseln  

Wir nahmen auf dem oberen überdachten Deck Platz, direkt hinter der Brücke. Die gesamte Mannschaft, incl. Des Kapitäns war sehr jung, maximal 25 Jahre alt (der Kapitän 10 Jahre älter). Vor Abfahrt kam eine Stewardess herum und fragte, ob man etwas gegen Seekrankheit haben wollte. Es gab ein pflanzliches Produkt kostenlos und ein pharmazeutisches für AU$3. Ich entschied mich dummerweise für die preiswerte Lösung, was sich später rächen sollte. Die Gesamt Mannschaft war sehr freundlich und es wurden Cafe und Gebäck gereicht. Vor der Abfahrt kam eine weitere Dame herum, welche Hubschrauberrundflüge verkaufen wollte. Für AU$105 (62 Euro) konnte man sich 10 Minuten über das Great Barrier Riff fliegen lassen und für AU$150 (89 Euro) 15 Minuten, wobei man dann auch über einem herzförmigen Riff seine Runden dreht. Wir entschieden uns dagegen. Nach weiteren 20 Minuten auf dem Schiff hieß es Leinen los.

 

Das Wetter war nicht wirklich gut, Dunst hang in der Luft, weshalb die Sicht auf die Inseln der Whitsundays nicht gut war. Aber immerhin kein Regen. Auf dem Weg zum ersten Stopp folgte eine weitere Präsentation und zwar, wurden Tauchgänge angeboten, für AU$110 (65 Euro). Diese konnte man auch als Nichttaucher mit einem Dive Instructor absolvieren. Das Schiff fuhr 30 Minuten, bis wir in South Molle Island in einem kleinen Hafen einliefen, um weitere fünf Gäste aufzunehmen. Soweit war der Seegang noch zu ertragen. Aber als wir den Schutz der Inseln verließen, ging es los. Ich bin nicht sonderlich Schiffserfahren, aber was wir dann an Seegang erlebten, war weitaus mehr, als ich mir erträumt hatte. Angeblich sollen die Wellen 2,50 Meter hoch gewesen sein, was ich aber nicht einordnen konnte. Verständlicherweise ging die allgemeine Kotzerei los. Anfangs fragten wir uns, warum so viel Personal bei so wenig Passagieren an Bord ist.

  Angekommen - die Plattoform links und das Boot rechts
     
 
Das Great Barrier Reef von der Plattform aus  

Nun wurde es uns klar, denn das Personal hatte alle Hände voll zu tun, den Herrschaften die Tüten zu reichen und sie zu zweit, gestützt auf das Außendeck zu befördern. Am Schlimmsten traf es eine gegenübersitzende 4-köpfige Familie, wo außer der etwa 12 jährige Sohn alle reierten. Erstaunlich war auch, dass eine junge Frau, welche von Ihrer Figur schon an der Grenze zur Unterernährung war, 6 Tüten füllte. Wie kann da so viel raus kommen? Nun aber zu mir. Die gute Nachricht war, dass ich alles bei mir behalten habe, die schlechte, dass mir die ganze Fahrt über kotzübel war. Es stand mir bis zur Unterlippe und war reine Körperbeherrschung, dass nichts raus lief. Die gesamte Fahrt lag ich auf einem der Sofas auf Susanne´s Schos, der es blendend ging. Ich versuchte an Probleme der Arbeit zu denken, um mich abzulenken und war heilfroh, als wir von South Molle Island nach 2,5 Stunden endlich die Plattform erreichten, welche am äußeren Great Barrier Reef, genauer gesagt Hardy Riff verankert ist.

 
             
 

Obwohl die letzte ½ Stunde nur noch wenig Seegang war, war mein Unwohlsein erst mit dem Betreten der Plattform schlagartig vorbei. Die Plattform ist etwa 60 x 20 Meter und bietet vieles. Zum Beispiel im Untergeschoss eine Aussichtskammer mit Blick auf das Riff, für alle die trocken bleiben wollen oder nicht schwimmen können. Für die Kinder gibt es Wasserrutschen und für die Erwachsenen ein Sonnendeck mit Liegestühlen. Auch sämtliche Ausrüstungsgegenstände zum Schnorcheln und / oder Tauchen kann man kostenlos leihen. Wir fuhren als erstes mit einem kleinen Glasbodenboot, mit Platz für etwa 15 Passagiere über das Riff. Dort erklärte ein Meeresbiologe alles mögliche über das größte Ökosystem der Erde. Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten, bis wir zur Plattform zurückkehrten. Dort war mittlerweile das Essen in Buffetform angerichtet, an welchem ich mich zurückhaltend bediente (ich dachte dabei schon an die Rückfahrt). Die Auswahl der Speisen war exzellent. Muscheln, Hummer, Garnelen, um nur die Highlights zu nennen.

  ..und auf geht´s zum Schnorcheln
 
Foto vom Riff mit der Unterwasserkamera  

Mittlerweile schon 12:30 Uhr, begaben wir uns wieder rüber zur Plattform und zogen die Schnorchelausrüstung an. Da sich in den Gewässern Würfelquallen oder auf englisch Stingers oder Box Jellyfish befinden können, entschieden wir uns dafür wir eine Art Taucheranzug tragen (sogar Umkleidekabinen waren vorhanden). Stingers sind Feuerquallen, mit 20 cm Seitenlänge und 15 Tentakeln mit bis zu 3 Metern Länge. Bei großflächiger Berührung der Tentakel mit der Haut, setzt die Qualle ein Gift frei, welches zu unkerträglichen Schmerzen führt. Im Extremfall stirbt der Mensch in 5 Minuten daran, wenn die verbrennungsartigen Spuren auf der Hautoberfläche nicht umgehend mit Essig als Sofortmaßnahme getränkt werden. Im weiteren Schritt ist schnell ein Gegengift zu verabreichen. Obwohl diese Quallenart von Oktober bis Mai lediglich an der nördlichen Küste Australiens präsent ist und angeblich nicht am Riff, wollten wir es nicht darauf ankommen lassen.

 

Taucherbrille und Schnorchel hatten wir von zu Hause dabei und brauchten nur noch die Schwimmflossen, um komplett zu sein, welche in allen gängigen Größen vorhanden waren. Über eine sich auf Wasserhöhe befindliche kleine Plattform, stiegen wir ins Meer. Auf dem Weg zum Riff, was keine 20 Meter entfernt ist, schoss ein Taucher mit einer professionellen Unterwasserkamera Fotos von uns, welche wir für AU$20 das Stück kaufen konnten (die Fotos wurden schon an Bord Digital bearbeitet). Nun aber zum interessanten Teil. Das Kreisförmige Riff, mit einem Durchmesser von geschätzten 100 Metern, war durch seine Farbenvielfalt kaum zu überbieten. Am Rand steil abfallend, sah man die unterschiedlichsten Korallenarten und Fische. Da ich kein Biologe bin, kann ich sie nicht näher benennen, aber ein Fisch in Nemo-Farben war auch dabei. Alles in allem waren die meisten Fische nicht größer als 10 cm, was Susanne´s Angstfaktor extrem senkte.

  ..und noch ein Bild mit der Unterwasserkamera
 
..und noch ein Unterwasserbild - weil es so schön ist.   Also keine Haie oder Fische deren Leumund ähnlich gefährlich ist. Wie schon beim Schnorcheln in Hurghada, waren es die Farben der Fische, welche beeindruckten, viele hatten Neonfarben. Da es leider bewölkt war, kamen diese nicht so heraus, als wenn die Sonne geschienen hätte, aber es war trotzdem genial. Ich tauchte ein paar mal drei Meter in die Tiefe, wo es logischerweise dunkler wurde und die Farbenvielfalt nicht mehr so vorhanden war, dafür aber größere Fische, wovon eine Gattung schon 50 cm lang war und einen sehr finsteren Blick hatte. Nach etwa 40 Minuten beendeten wir unseren ersten Schnorchelgang und schwammen zurück zur Plattform. Die erste 1x-Unterwasserkamera mit 27 Fotos war auch bereits voll. Susanne hatte erst mal genug, wobei ihr das Ganze auch nicht geheuer war. Nach 10 Minuten Pause, unternahm ich einen weiteren Schnorchelgang mit der zweiten Kamera, die auch noch voll werden musste.
 
             
 

Dabei schwamm ich im Uhrzeigersinn immer weiter um das Riff herum, bis ein Schlauchboot mit Außenborder zu mir kam. Er da merkte ich, wie weit ich mich schon von der Plattform entfernt hatte und man forderte mich auf, wieder zurück zu schwimmen. Da ich dazu zu faul war, ließ ich mich weiterhin im Wasser befindend, vom Boot zurück schleppen. Sicherheit wird bei Cruise Whitsundays anscheinend ganz groß geschrieben, wobei sich die Gesellschaft auch keinen Unfall erlauben kann. Ergänzend zur Sicherheit sei bemerkt, dass auf einem sich auf der Plattform befindlichen Hochsitz, immer ein Bademeister die Lage im Auge behält, der auch öfters ausgewechselt wird. Nach einer guten Stunde Schnorcheln, hatte ich genug, schwamm zur Plattform und pellte mich aus dem Anzug. Da sich der Hunger erneut meldete und ich eine mutige Sekunde hatte, griff ich erneut in Maßen beim Buffet zu.

  ...und noch eines
 
Fische des Great Barrier Reefs   Das Essen war einfach zu gut, um es verkommen zu lassen. Lediglich für Softdrinks oder alkoholische Getränke musste man AU$2 extra bezahlen (Wasser gab es kostenlos). Auf dem Rückweg wollte ich auf Nr. sicher gehen und nahm eine pharmazeutische Tablette gegen Seekrankheit, welche eine ½ Stunde vor Abfahrt eingenommen werden muss. Susanne aß derweil ein Eis. Wir unterhielten uns noch mit zwei australischen Paaren, wovon einer mit starkem Akzent Deutsch sprach. Wie er uns mitteilte hat er einen deutschen Pass, war aber noch nie in Europa. Wir scherzten über die bevorstehende Rückfahrt, vor der ich schon gehörig Bammel hatte. Nach drei Stunden Aufenthalt auf der Plattform, fuhren wir gegen 14:30 Uhr wieder zurück. Die Familie, welche sich auf der Hinfahrt fast kollektiv übergeben hat, nahm den Helikopter zurück.
 

Dieser startet von einer 200 Meter entfernten Heliplattform, was pro Person AU$430 (254 Euro) kostet. Die Rückfahrt war glücklicherweise nicht annähernd so schlimm wie auf dem Hinweg, zumal ich auf dem Rückweg erneut auf dem Sofa liegend, nach 40 Minuten bereits einschlief. Erst 30 Minuten vor erreichen des Hafens in Airlie Beach wurde ich wieder wach und genoss die Vorbeifahrt an den Inseln der Whitsundays. Dabei kam auch immer mehr die Sonne durch die Wolken, wovon wie aber nun nichts mehr hatten. Um 17:30 Uhr, passend zum Sonnenuntergang, legten wir an und wurden mit dem Bus zum Campingplatz gefahren. Ein kleines Fazit zu einem der Highlights unseres Traumurlaubs. Für AU$166 (100 Euro) war der Ausflug zum Riff absolut sein Geld wert. Die Besatzung war sehr zuvorkommend, das Schiff absolut neu und es fehlte an nichts.

  ..und noch mehr Fische
 
..und natürlich auch die Farbenvielfalt der Korallen  

Störend fand ich die ganzen Nebenverkäufe (Heli, Tauchgang, Unterwasserbilder sogar eine Einweisung in das Schnorcheln wurde für AU$35 (20 Euro) angeboten – Kotztüten waren glücklicherweise kostenlos). Wer zum ersten mal Schnorcheln war, wird sehr begeistert sein, aber da wir das schon mal in Ägypten gemacht haben, war unsere Begeisterung ein wenig gedämpfter. Um es deutlich auszudrücken – die Farbenvielfalt des Riffs und der Fische fanden wir in Hurghada besser. Mag sein, dass am Great Barrier Reef besondere Fisch- oder Pflanzenarten sind, welche man sonst nirgends sieht. Aber für uns Banausen zählt nur viel oder ganz viel bunt, und da war das Rote Meer besser. Mag aber auch an dem fehlenden Sonnenschein gelegen haben, den wir in Afrika hatten. Schlussendlich würden wir aber dennoch dazu raten, sich einen solchen Tagesausflug nicht entgehen zu lassen – eines der Höhepunkte unseres Urlaubs. Um 18:30 Uhr waren wir wieder am Campingplatz und verbrachten dort den Rest des Abends.

 

Eine weitere, informative Seite über das Great Barrier Reef mit weiteren Reiseberichten findet Ihr hier:

 

 

                                                                                                                                                    
 
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