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Viele
Wanderwege sind deshalb grenzüberschreitend, weshalb man einen Ausweis
mitnehmen sollte (die Amis passen auf, wer ins Land kommt). Vom
Parkeingang führt die Straße vorbei am kleinen, unspektakulären Lower Waterton
Lake, zum Visitors Center nahe d. Townside (kleiner Ort). Dort
informierten wir uns bei einem sehr, sehr bemühten Ranger und
beschlossen, zuerst den Kurzwanderweg „Bears Hump“ zu laufen.
Start ist hinter dem Visitors Center. Mit 1,4 km nicht sehr lang, aber
der 240 Meter Höhenunterschied auf der kurzen Strecke macht den Weg
anstrengend. Nach steilem, serpentinenreichem Weg durch den Wald, waren
wir nach ½ Stunde am Ziel. |
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Und zwar auf einem großen Felsvorsprung, fast senkrecht über der Townside und dem beeindruckenden Prince of Wales
Hotel mit herrlichen Ausblicken, nach Norden auf den Lower- und Middle
Waterton Lake.
Es ging
Süden auf den von Bergen eingerahmten Upper Waterton Lake bis über
die CAN/USA Grenze hinaus, mit schroffen, noch schneebedeckten Bergen.
Der Weg vom Bears Hump nach unten zum Parkplatz ging natürlich
schneller, wobei wir unterwegs einen ausgewachsenen Wapiti im Dickicht
sahen. Nächstes Ziel war der Red Canyon. Dazu fuhren wir den
landschaftlich schönen Red Rock Parkway am Übergang der Prärie zum
Hochgebirge. |
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Optimal um Bären zu sehen, was uns aber nicht vergönnt war, da jene
Wochenende hatten. Am Red Rock Canyon war die Hölle los.
200 Meter vom großen Parkplatz entfernt, stellten wir unser Auto an den
Straßenrand. Dann liefen wir den 700 Meter langen Rundweg, welcher nahe
und oberhalb dem Canyon-Abgrund entlang führt. Red Rock Canyon, weil die
Canyonwände aus rotem Stein sind. Eine Brücke mit schönen Ausblicken
überquert den mittlerweile 20 Meter tiefen Canyon, bevor es auf der
anderen Seite wieder zurück geht. Am Ausgangpunkt war fast
Volksfeststimmung, so gut besucht war die Wasserstelle. Da es aufgrund
des Wetters fast schon heiß war, hatten viele Besucher im Fluss Badetag. |
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Wir fanden den Canyon nicht sonderlich spektakulär, aber wenn
man keine lange Wanderung unternehmen möchte ganz ok. Über den
Red Rock Parkway fuhren wir zurück zum Visitors Center, bzw.
daran vorbei zur Townside - eine kleine, schmucke Ortschaft mit
kompletter touristischer Infrastruktur. Campingplatz,
Restaurants, Motels / Hotels und sogar eine Tankstelle. Wir
liefen kurz die Hauptstraße entlang und darauf folgend am
Seeufer, mit kleinem Yachthafen. Schließlich fuhren wir zum
letzten Besichtigungspunkt im Park, dem Cameron Lake.
Von der Townside 16 km über den landschaftlich herausragenden Akamina Parkway durch ein langgezogenes Bergtal
am Cameron Creek entlang. |
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Der ebenfalls große Parkplatz war restlos überfüllt. Nach zwei
erfolglosen Runden parkten wir verboten in der Botanik. Dort
aßen wir auch verspätet zu Mittag, schön im Grünen, wo
unbeeindruckt ein Wapiti-Hirsch graste und bis auf
15 Meter näher kam. Gestärkt liefen wir zum Cameron Lake, auf
1.646 Meter gelegen und eingerahmt von Bergen.
Dort ist schon der 49. Breitengrad und somit schon die USA. Wir
entflohen dem Trubel und wanderten zum Summit Lake. Eine 4 km
Wanderung mit ca. 300 Meter Höhenunterschied,. Am Anfang steil
bergauf und somit anstrengend, zu einem Bergsee. Vier
langgezogene Serpentinen immer aufwärts, erreichten wir nach 3
km die Hochebene, wo die Tannen spärlicher wurden. |
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Kurz darauf erreichten wir den Summit Lake, wo außer uns niemand war –
herrlich. Ein grüner, kleiner Bergsee mit Schneeresten am
gegenüberliegenden Ufer in idyllischer Umgebung.
Wir rasteten 20 Minuten und liefen zurück in den Trubel hinunter
zum Cameron Lake. Schon 17 Uhr, wurde es Zeit etwas Strecke zum
Tagesziel, East Glacier Park Village, in den USA zu machen. Also
zurück zum Parkausgang und über den Chief Mountain Highway (Hwy
6) 32 km bis zur Grenze gefahren. Eine sehr einsame, wenig
frequentierte Strecke, das Hochgebirge des Waterton Parks in
Sichtweite. Schließlich erreichten wir die Grenze. |
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Die Kanadier interessierten sich für unsere Ausreise gar nicht
und waren froh, dass wir endlich fort waren.
Auf der US-Seite waren wir die einzigen Kunden (wir hatten mit
Grenzstau gerechnet). Nach Vorzeigen unserer Reisepässe und
etwas Smalltalk über unsere Urlaubsroute, waren wir im Land. Auf
der amerikanischen Seite hieß der Highway nun MT-17 und
schlängelte sich eine ganze Weile durch die von Tannen gesäumte
Hochebene. Schließlich ging es abwärts ins Tal mit schönen
Ausblicken auf die Tiefebene bei tief stehender Abendsonne.
Nach 22 km erreichten wir die US89, welche wir bereits mehrfach
in Utah / Arizona gefahren sind. |
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Die US89 ist auf den ersten 15 km bis St. Mary hervorragend
ausgebaut.
Dann aber ging es wieder in die Berge hinauf auf der schmalen,
für Wohnmobile bedingt geeigneten Straße. Stellenweise hatte der
Straßenbelag enorme Winterschäden, mit denen die Straße in
Deutschland gesperrt worden wäre. Aufgrund dessen und der
Serpentinen kamen wir mit nicht mehr als 30 Meilen voran, sodass
wir East Glacier Village erst nach 2 Stunden Fahrzeit ab dem
Waterton Lakes Park erreichten.
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Unsere Unterkunft Bison Creek Ranch fanden wir auf dem zweiten
Blick, da die Ranch 2 Meilen südlich vom Ort abseits der
Landstraße ist. Die Bison Creek Ranch
besteht aus einer Ansammlung von alten Hütten, in denen die
Bauarbeiter beim Bau der Bahngleise übernachtet haben.
Entsprechend rustikal war es dort oder anders ausgedrückt das
mit Abstand schlechteste Quartier unserer gesamten Reise. Wir
fuhren zum Abendessen kurz in den Ort East Glacier Village und
anschließend zurück zur Unterkunft, um zügig in unsere Hütte zu
verschwinden.
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